Wohlstand, Verteilung und Steuern

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Reichtum und Verteilung aktualisiert März 2010
Advertisements

Umfairteilen! Geld ist genug da! Juli 2013
Warum die Löhne steigen müssen!
Das Finanzpolitik Quiz
WIR FORDERN STEUERGERECHTIGKEIT! Konkrete Vorschläge des Forum Soziale Gerechtigkeit (FoSoG) unter Mitarbeit von Herbert Berger Trautl Brandstaller Peter.
Zum Grundeinkommen im 7stern
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Bildungsarmut Dieter Eißel, Universität Gießen
Wirtschaftliche Bedingungen und Spielräume der Tarifpolitik
Ver.di/Bereich Wirtschaftspolitik Rahmenbedingungen Tarifverhandlungen 2007/ Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven - Stand: Mai 2007.
„Lohnnebenkosten“ senken? Schafft und sichert keine Arbeitsplätze
Von Sarah, Patrick, Tim und Max
Der Kapitalmarkt in der Strategie von Lissabon Ganz offensichtlich erforderlich sind Fortschritte im Bereich der Portfoliobeschränkungen für die Anlagetätigkeit.
Das Niederländische Wirtschaftssystem Unterteilung: Konsensökonomie Kultureller und geschichtlicher Zusammenhang Zahlen und Fakten.
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Staatsaufgaben Wirtschaftlicher Teil
Armut und soziale Ausgrenzung: Europäische strategie und Tatsachen
Industrieland Deutschland
Appelt Geschlechterpolitik unter Stress Armut und Ungleichheit in Österreich.
Überschuldung und MillionärInnen
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
BESCHÄFTIGUNGSPOLITIK/ JUGEND-ARBEITSLOSIGKEIT
Industrieland Deutschland
Referat von Xiaoyan Yang
Global Wage Report – Internationale Arbeitsorganisation ILO
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
Krise – Wer bezahlt die Rechnung?
Das Finanzpolitik-Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Wohlfahrtsstaat und aktive Eingliederung in Österreich
Konjunkturelle Lage Veränderung gegen das Vorjahr in % Steiermark
Marktpotential 1995 Q: Eurostat, WIFO-Berechnungen.
Europa braucht eine nachhaltige Wachstumsstrategie - Jetzt
Soziale Ungleichheit und Armut
Eine andere EU-Wirtschaftspolitik Wege aus der Krise, 11. Mai 2012 Markus Marterbauer, AK Wien.
Der Arbeitsmarkt von morgen Dr. Ulrich Schuh EcoAustria Institut für Wirtschaftsforschung 4. PersonalentwicklerInnentagung 18. Oktober 2012.
Demografische und volkswirtschaftliche Herausforderungen für Wien
Wirtschaftskreislauf
H:eigenedateien:graphik.wandzeitungumverteilung 1 ARBEITSGRUPPE UMVERTEILUNG REFERENTEN Thomas Höhn Roberto Armellini.
Wirtschaftspolitik unter dem Leitbild der sozialen Marktwirtschaft
I. Verteilung – Das Problem
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Bezirk Frankfurt Bei der Volksabstimmung am 27. März 2011 mit NEIN stimmen ! Schuldenbremse ist Sozialabbau !
BIP-Wachstum international
Dr. Gerhard Zahler-Treiber ATTAC Österreich
Wirtschaftsstandort Österreich - Quo vadis? BSA Dr. Konrad Pesendorfer
Die Steuerquote pro Brutto- inlandsprodukt ist um mehr als die Hälfte höher als in Deutschland.
Österreichischer Kapitalmarkttag 2014
Investitionen in Deutschland
Bremer RathausgesprächProf. Dr. Rolf Rosenbrock Rathaus, 22. Juli 2014Soziale Lage in Deutschland 1 Soziale Lage in Deutschland Steigender Reichtum – wachsende.
Rückblick 2014 und Ausblick 2015
„Internationale Ökonomik“ – warum?
Die programmatische Entwicklung der SPÖ seit 1978.
Schwarze Null statt Investitionen in die Zukunft? Zur Entwicklung der Gemeindefinanzen Stand: Juni 2015 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik.
Industrieland Deutschland
Schwarze Null statt Investitionen in die Zukunft? Zur Entwicklung der Gemeindefinanzen Stand: Juni 2015 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik.
Winter 2014/2015 Quelle: Statistik Austria * lt. TA, vorläufige Schätzung; Umsätze real: -0,5% Ankünfte: 17,5 Mio. (+3,6%) Inländer: 5,2 Mio. (+2,4%) Ausländer:
Steuerpolitik in Österreich. Was gibt es alles für Abgaben?  Steuern: Finanzmittel für öffentliche Leistungen  Gebühren: Entgelt für ummittelbare Dienste.
Ankünfte: 20,6 Mio. (+3,0%) Inländer: 7,1 Mio. (+2,5%) Ausländer : 13,4 Mio. (+3,3%) Nächtigungen: 67,2 Mio. (+1,1%) Inländer : 20,6 Mio. (+0,5%) Ausländer:
Hospitalhof Stuttgart, FamilienForschung Baden-Württemberg
Industrieland Deutschland
OBERÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND HR Dr. Hans Gargitter Die Gemeindefinanzen im Überblick Stand: Oktober 2013.
Nachbar Österreich Erfolgschancen für deutsche Unternehmen Friedrich Schmidl, ABA – Invest in Austria Hamburg, 3. Mai 2016.
Wien.arbeiterkammer.at Zur neuen EU-Binnenmarktstrategie Frank Ey 5. April 2016.
Magisches Viereck.
Staatsverschuldung Vorlesung Bauwirtschaft
Gute Arbeit: Basis für ein sicheres Sozialsystem
Top-Themen aus Interessenvertretung und Service
Arbeitslosigkeit Makroökonomik
Wirtschaftsperspektiven 2018 Was kommt auf unsere Wirtschaft zu?
ÖSTERREICHS AUSSENWIRTSCHAFT
 Präsentation transkript:

Wohlstand, Verteilung und Steuern Markus Marterbauer, 11. Mai 2015

Entwicklung des realen BIP 2007 = 100 Quelle: AMECO Aktualisiert: 18. 3. 2015 http://ec.europa.eu/economy_finance/ameco/user/serie/SelectSerie.cfm Eurostat: http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?query=BOOKMARK_DS-406763_QID_25CFAE5E_UID_-3F171EB0&layout=TIME,C,X,0;GEO,L,Y,0;UNIT,L,Z,0;NA_ITEM,L,Z,1;INDICATORS,C,Z,2;&zSelection=DS-406763INDICATORS,OBS_FLAG;DS-406763UNIT,CP_MEUR;DS-406763NA_ITEM,B1GQ;&rankName1=UNIT_1_2_-1_2&rankName2=INDICATORS_1_2_-1_2&rankName3=NA-ITEM_1_2_-1_2&rankName4=TIME_1_0_0_0&rankName5=GEO_1_2_0_1&sortC=ASC_-1_FIRST&rStp=&cStp=&rDCh=&cDCh=&rDM=true&cDM=true&footnes=false&empty=false&wai=false&time_mode=ROLLING&time_most_recent=false&lang=DE&cfo=%23%23%23.%23%23%23%2C%23%23%23 Quelle: AMECO Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Index der Industrieproduktion 2005 = 100 Quelle: EUROSTAT, für Österreich Statistik Austria 2005=100 (umindexiert von Basis 2010), NACE Rev. 2 B-D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren, Energieversorgung ohne Wärme- und Kälteversorgung), saison- und arbeitstätgig bereingt Letztes Update: 03.04.2015 Bookmark: http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?query=BOOKMARK_DS-069583_QID_34E702DC_UID_-3F171EB0&layout=GEO,L,X,0;TIME,C,Y,0;INDIC_BT,L,Z,0;NACE_R2,L,Z,1;S_ADJ,L,Z,2;INDICATORS,C,Z,3;&zSelection=DS-069583S_ADJ,SWDA;DS-069583INDIC_BT,PROD;DS-069583INDICATORS,OBS_FLAG;DS-069583NACE_R2,B-D;&rankName1=INDIC-BT_1_2_-1_2&rankName2=INDICATORS_1_2_-1_2&rankName3=S-ADJ_1_2_-1_2&rankName4=NACE-R2_1_2_-1_2&rankName5=GEO_1_2_0_0&rankName6=TIME_1_0_0_1&sortR=ASC_-1_FIRST&pprRK=FIRST&pprSO=ASC&ppcRK=FIRST&ppcSO=PROTOCOL&rStp=&cStp=&rDCh=&cDCh=&rDM=true&cDM=true&footnes=false&empty=false&wai=false&time_mode=ROLLING&time_most_recent=false&lang=DE&cfo=%23%23%23%2C%23%23%23.%23%23%23 Quelle: EUROSTAT Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik

BIP pro Kopf zu Kaufkraftstandards Quelle: Eurostat, aktualisiert 26. 3. 2015 Bookmark: http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?query=BOOKMARK_DS-420898_QID_-60B09D5B_UID_-3F171EB0&layout=TIME,C,X,0;GEO,L,Y,0;UNIT,L,Z,0;NA_ITEM,L,Z,1;INDICATORS,C,Z,2;&zSelection=DS-420898INDICATORS,OBS_FLAG;DS-420898NA_ITEM,B1GQ;DS-420898UNIT,CLV10_EUR_HAB;&rankName1=UNIT_1_2_-1_2&rankName2=INDICATORS_1_2_-1_2&rankName3=NA-ITEM_1_2_-1_2&rankName4=TIME_1_0_0_0&rankName5=GEO_1_2_0_1&sortC=ASC_-1_FIRST&rStp=&cStp=&rDCh=&cDCh=&rDM=true&cDM=true&footnes=false&empty=false&wai=false&time_mode=ROLLING&time_most_recent=false&lang=DE&cfo=%23%23%23.%23%23%23%2C%23%23%23 Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Nettofinanzvermögen der privaten Haushalte und Staatsschuld in Österreich in Mrd. € Aktualisiert 29. 4. 2015 Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Verteilung des Netto-Privatvermögens Besitz in Milliarden Euro Quelle: Basisdaten: ÖNB (HFCS); neue Schätzung: JKU (Eckerstorfer, Halak, Kapeller, Schütz, Springholz, Wildauer); Teile der graphischen Aufbereitung von dezignus.com; Nettoprivatvermögen = Bruttovermögen minus Kredite, private Haushalte Quelle: Basisdaten: ÖNB (HFCS); neue Schätzung: JKU

Konzentration der Erbschaften Die reichsten 10% erbten durchschnittlich mehr als 300.000 Euro! Haushalte nach Nettovermögen in Dezilen Q: OeNB (2013)

Konzentration der Kapitaleinkommen Das oberste 1% hat monatlich ca. 8.000 Euro Vermögenseinkommen! Q: WU Wien/AK Wien (2014)

Einkommensverteilung Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Die Löhne an der Spitze steigen am schnellsten Entwicklung der Lohnsteuereinkommen Jahr Top 10% Top 5% Top 1% Top 0,1% 1995 28,2% 17,7% 5,9% 1,3% 2001 29,3% 18,5% 6,4% 1,5% 2008 30,3% 19,2% 6,8% 1,7% 2012 30,5% 19,4% 6,9% Wachstum 1995-2012: Top 10%: + 8,2% Top 5%: + 9,6% Top 1%: +16,1% Top 0,1%: +34,5% Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik Aktualisiert: 29. 1. 2015 Das Wachstum 1995-2012 ist offenbar mit mehr Kommastellen gerechnet, mit den hier ausgewiesenen Zahlen kann man es nicht rechnen! Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Arbeitslosenquote Österreich Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Die Botschaft von Thomas Piketty Wir steuern auf eine Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen wie im 19. Jahrhundert zu Erben und reich heiraten wird wieder wichtiger als arbeiten Gefährdung von Gesellschaft, Demokratie und Wirtschaft

Einkommensungleichheit steigt Der Einkommensanteil der 10% Bestverdiener beträgt… Einkommensanteil der Top 10%: Europa Einkommensanteil der Top 10%: USA The share of total income accruing to top decile income holders was higher in Europe than in the United States from 1900 to 1910; it was substantially higher in the United States than in Europe from 2000 to 2010. The series report decennial averages (1900 = 1900 to 1909, etc.) constructed using income tax returns and national accounts. Europe: GB, Fr, D, Sw Q: Piketty/Saez (2014)

Vermögensungleichheit steigt Der Anteil der reichsten 10% am gesamten Vermögen beträgt… Vermögensanteil der Top 10%: Europa Vermögensanteil der Top 10%: USA The share of total net wealth belonging to top decile wealth holders became higher in the United States than in Europe over the course of the 20th century. But it is still smaller than what it was in Europe before World War I. The series report decennial averages constructed using inheritance tax returns and national accounts. Europa – welche Länder? Q: Piketty/Saez (2014)

Maßnahmen gegen Ungleichheit Vollbeschäftigung Solidarische Lohnpolitik Aus- und Weiterbildung Wohlfahrtsstaat Steuerpolitik: Arbeitseinkommen entlasten, Vermögen besteuern Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Steuersenkung und Konjunkturprogramm Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Steuerreform wirkt Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Gegenfinanzierung Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Steuerreform Offene Forderungen Millionärssteuer (FB 1 Mio, Stsatz 0,5%/1%) Erbschaftssteuer Gefahr: Steuersenkung finanziert durch Kürzung im Sozialstaat Verringerung der Arbeitslosigkeit im Mittelpunkt sozialdemokratischer Strategie Abteilung Wirtschaftwissenschaft und Statistik

Österreich: Beschäftigungspolitik Beschäftigung schaffen: soziale Dienstleistungen Arbeitszeit verkürzen: Freizeitoption, Bildungskarenz, Urlaub Beschäftigung vermitteln: AMS Öffentliche Investitionen: Wohnbau, Energienetze, ökologischer Umbau Aktiv in der EU-Wirtschaftspolitik