Wirtschaft und Arbeitsmarkt im Spannungsfeld der Natur

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 Präsentation transkript:

Wirtschaft und Arbeitsmarkt im Spannungsfeld der Natur Karl-Hermann Paulsen Bad Malente – 21. August 2014 Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Ostholstein im Spannungsfeld der Natur

Beschäftigungsentwicklung in Ostholstein seit 2005 unterdurchschnittlich 109,1 % 109,6 %

Zahl der Arbeitsplätze in Ostholstein steigt weiter 2012 wieder mehr Beschäftigte als 2000 jeweils 30. Juni

Beschäftigungsverluste von 2000 bis 2011 jetzt aufgefangen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2000 2012 2000/2012  darunter: (Juni) absolut in Prozent Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1.211 1.094 -117 -9,7 Ernährungsgewerbe 2.597 2.378 -219 -8,4 Herstellung von chemischen Produkten, Gummi- und Kunstoffwaren, Glas- und Keramikwaren 978 980 2 0,2 Herstellung von Metallerzeugnissen und Maschinenbau 951 858 -93 -9,8 Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung 967 1.112 145 15,0 Baugewerbe 4.754 3.793 -961 -20,2 Kfz-Handel und -Reparatur 1.366 1.152 -214 -15,7 Großhandel 1.794 1.795 1 0,1 Einzelhandel 5.294 6.021 727 13,7 Gastgewerbe 5.121 5.457 336 6,6 Landverkehr, Schifffahrt, Speditionen 2.654 2.595 -59 -2,2 Finanz- und Versicherungsgewerbe 1.370 1.291 -79 -5,8 Grundstücks- und Wohnungswesen 641 550 -91 -14,2 Unternehmensnahe und sonstige Dienstleistungen (insb. Reinigungsgewerbe, Hausmeisterdienste, Zeitarbeit) 3.922 3.755 -167 -4,3 Öffentliche Verwaltung, Bundeswehr, Sozialversicherungen 3.690 3.139 -551 -14,9 Erziehung und Unterricht 693 1.144 451 65,1 Gesundheits- und Sozialwesen 9.863 11.187 1.324 13,4 Kultur und Sport 681 712 31 4,6 Sonstige Dienstleistungen 719 1.381 662 92,1 Insgesamt 52.649 53.596 947 1,8

Ostholstein lebt von seiner Natur und Umwelt Gut 53.000 Beschäftigte in Ostholstein  nur noch 2 Prozent arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei aber rund 20 Prozent sind in der „Tourismusbranche“ tätig Hohe Bruttowertschöpfung in Handel, Gastgewerbe und Verkehr  in Ostholstein 23 Prozent, Schleswig-Holstein 20 Prozent und Bund 18 Prozent

Arbeitslosigkeit in Ostholstein im Juli 10.250 - 43,9 % 5.747

Arbeitslosigkeit in Ostholstein im Juli 2014 zu 2013

Arbeitslose im Jobcenter Ostholstein Juli 2014 Arbeitslose   Insgesamt darunter 3.883 54,3 % Männer 2.108 45,7 % Frauen 1.775 10,0 % 15 bis unter 25 Jahre 389 3,0 % dar. 15 bis unter 20 Jahre 115 33,5 % 50 Jahre und älter 1.302 19,3 % dar. 55 Jahre und älter 750 52,5 % Langzeitarbeitslose 2.037 6,6 % Schwerbehinderte 258 7,7 % Ausländer 298 14,0 % Alleinerziehende 544 Leistungsempfänger erwerbsfähige Leistungsberechtigte 9.283 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte 3.423 Bedarfsgemeinschaften 6.994

Arbeitslose und freie Stellen - auch in Ostholstein wird es enger   Arbeitslose - Stellen – Relation Auf eine offene Stellen kommen …. Arbeitslose 2014 2013 Insgesamt 6,8 6,3 Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe 0,5 Medizinische Gesundheitsberufe 1,6 1,1 Rechnungswesen, Steuerberatung 1,8 1,3 Kunststoff- und Holzherstellung und -verarbeitung 2,3 2,1 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 4,3 5,2 Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe 4,0 6,4 Hoch- und Tiefbauberufe 9,3 Innenausbauberufe 3,8 3,4 Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau 1,5 1,9 Verkaufsberufe 3,7 Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe 9,5 8,9 Schutz-,Sicherheits-, Überwachungsberufe 10,9 9,2 Führer von Fahrzeug- u. Transportgeräten 12,1 14,4

Immer weniger Erwerbspersonen auf dem Arbeitsmarkt Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter (15 bis 65 Jahre) in Ostholstein stärker als in Schleswig-Holstein 1.819.976 - 6,2 % 1.706.300 - 11,7 % 2010 2025 2010 2025 Ostholstein Schleswig-Holstein

Durchschnittliches Bruttoarbeitsentgelt in Ostholstein sehr niedrig Median der Bruttoarbeitsentgelte der Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende nach dem Arbeitsort. Beschäftigtenstatistik der Bundeagentur für Arbeit (31. Dezember 2012)

Aufteilung der Vollzeitbeschäftigten nach Entgeltklassen in Prozent Fast 30% der Vollzeitbeschäftigten in Ostholstein verdienen unter 2.000 Euro Aufteilung der Vollzeitbeschäftigten nach Entgeltklassen in Prozent  unter 1.000 Euro 1.000 bis unter 2.000 Euro 2.000 bis unter 3.000 Euro 3.000 bis unter 4.000 Euro über 4.000 Euro Deutschland 2,5 20,2 30,7 21,7 24,8 Schleswig-Holstein 2,8 21,8 36,9 20,6 18,0 Ostholstein 3,7 28,7 40,3 16,7 10,5 Beschäftigtenstatistik der Bundeagentur für Arbeit (31. Dezember 2012)

Beschäftigungspotentiale für die Kunden des Jobcenters ► Gesundheit / Pflege (21 % aller svB in Ostholstein) ► Handel (15 % aller svB in Ostholstein) ► Gastronomie (10 % aller svB in Ostholstein) ► Schwerpunkt Helferberufe ( u. a. GaLaBau, Pflege, Handel, Gastronomie, Auslieferungsfahrer) ► Teilzeit (24 % aller svB in Ostholstein) ► Arbeitsmarkt in der Hansestadt Lübeck wichtig svB = sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Vorrangige „Zielgruppen“ des Jobcenters Ostholstein ► Frauen/Alleinerziehende ► Jüngere unter 25 Jahren ► 25- bis 35jährige ohne Berufsabschluss ► Ältere ab 45/50 Jahren ► Schwerpunkt: Kunden im Langzeitbezug

Arbeitsmarktpolitische Ziele des Jobcenters Ostholstein Marktnah … ► Aktivieren - Aktivieren, Motivieren, Kenntnisse vermitteln - Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) ► Qualifizieren - Berufliche Weiterbildung ► Integrieren - Arbeitsvermittlung - Finanzielle Zuschüsse Sonderprogramm „Bürgerarbeit“ 50plus-Programm

Maßnahmen des Jobcenters im Natur- und Umweltschutz 45 Bürgerarbeitsplätze und 26 „Ein-Euro-Jobs“ Graswarder und Dünengürtel Heiligenhafen Schautafeln, Nistkästen, Renaturierung Holsteinische Schweiz Naturparkranger Oldenburger Ringwall Biotoppflege Museumshof Lensahn Naturlehrpfad Verein „Erlebnis Natur“ Eutin Naturvermittlung für Kinder Forst Kellenhusen/Cismar Naturlehrpfad Pfarrhof Schönwalde Naturerlebnisraum Dodauer Forst Erholungsinfrastruktur Umwelthaus Neustädter Bucht Umweltbildung für Kinder Forst Scharbeutz Wegweiser und zusätzliche Pflegearbeiten Hof Hohenhorst Erhalt alter Nutz- und Kulturpflanzen Seniorenheim „Regenbogen“ Techau Sinnesgarten

Öffentlich geförderte Beschäftigung (contra) Thesen Öffentlich geförderte Beschäftigung (contra) ► ist eine Gefahr für reguläre Arbeitsplätze ► hilft der regionalen und lokalen Infrastruktur nur punktuell ► verhindert die Integration in reguläre Beschäftigung ► ist teuer

Öffentlich geförderte Beschäftigung (pro) ist für viele Menschen die einzige Möglichkeit, teilzuhaben ist sinnstiftend für die Menschen und die Gesellschaft bietet für die Kunden im SGB II Perspektiven bildet die Grundlage für weitere Schritte in Richtung 1. Arbeitsmarkt ist volkswirtschaftlich interessanter als viele glauben