6. Landwirtschaft in der EU

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 Präsentation transkript:

6. Landwirtschaft in der EU

Gesamte Nutzfläche 8,4 Mio. Hektar

Seit 1960 ist die Zahl der Beschäftigten um 80 % gesunken.

ANTEIL DER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT AN DER BRUTTOWERTSCHÖPFUNG   Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 1) Jahr insgesamt Anteil Land- und Forstwirtschaft inkl. Fischerei (lt. VGR) davon Landwirtschaft (lt. LGR) Mrd. Euro Prozentanteil 1996 162,77 3,98 2,4 2,80 1,7 1997 164,96 4,01 2,69 1,6 1998 171,48 3,95 2,3 2,57 1,5 1999 177,65 3,92 2,2 2,55 1,4 2000 187,71 3,97 2,1 2,65 2001 193,08 4,15 2,84 2002 197,38 4,04 2,0 2003 202,28 3,96 2,68 1,3 2004 210,60 1,9 2,72 Quelle: Statistik Austria, lt. WIFO-Prognose 2005

ARBEITSKRÄFTE IN DER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT   Jahr Arbeitskräfte der Land- und Forstwirtschaft Erwerbstätige 1) Anteil an allen Erwerbstätigen in Prozent Nicht entlohnte AK Entlohnte AK insgesamt Jahresarbeitseinheiten (JAE) laut landwirtschaftlicher Gesamtrechnung laut volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung 1996 183.427 27.221 210.648 3.122.593 6,7 1997 177.229 27.593 204.822 3.150.549 6,5 1998 172.471 27.606 200.077 3.184.499 6,3 1999 168.968 27.850 196.818 3.238.963 6,1 2000 161.536 27.578 189.114 3.277.638 5,8 2001 157.502 28.007 185.509 3.300.197 5,6 2002 155.494 28.589 184.083 3.292.547 2003 140.568 22.471 163.039 3.301.854 4,9 2004 2) 138.480 23.024 161.504 3.314.963 1) Unselbständige und Arbeitslose 2) 2004 vorläufig. Quelle: Statistik Austria, Bundesanstalt für Agrarwirtschaft 2005

Das bäuerliche Einkommen

5.1. Die Entwicklung in der Landwirtschaft Die Anzahl der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe geht stark zurück Die Betriebsgröße steigt Die landwirtschaftlichen Produkte werden in Relation immer billiger  Ein Landwirt muss mehr und mehr produzieren um das gleiche Einkommen zu bekommen Die Bedeutung der Landwirtschaft an der Gesamtwirtschaft geht stark zurück Der Energie- und Ressourcenaufwand wird erhöht, die Anzahl der Arbeitskräfte geht zurück

5.2 AUFGABEN UND ZIELE DER AGRARPOLITIK DER EU Sicherung der Nahrungsmittelversorgung zu angemessenen Preisen Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität Hebung des Lebensstandards der ländlichen Bevölkerung Stabilisierung der Märkte (Die Märkte sollen von Preis- und Erntemengenschwankungen bewahrt werden, was durch das Außerkraftsetzen der Marktwirtschaft wohl gelungen ist.)

Geschichtliche Entwicklung Erste Phase: Nach dem Zweiten Weltkrieg: möglichst viel produzieren, damit sich Europa wieder selbst mit Nahrungsmittel versorgen kann. Mitte der 80er Jahre führte das Preisstützungs- und Beihilfensystem die EG in eine schwere Finanzkrise. Geld in Abhängigkeit der Produktionsmenge egal wie viel produziert wurde  Überproduktion Es bildeten sich vornehmlich größere und Größtbetriebe. Vor 1992 flossen 80% der Mittel an etwa 20% der landwirtschaftlichen Betriebe. Überschüsse wurden zu stark reduzierten Preisen am Weltmarkt verkauft  Unmut bei anderen Anbietern (USA, Negative Folgen für die Umwelt, der erhöhte Einsatz von Dünger und Pestiziden ließ den Ertrag steigen, führte aber zu Rückständen in den Erzeugnissen und im Grundwasser.

Umstellung des Systems Direktzahlung anstatt Preisstützung Verringerung des Stützungspreises für Rindfleisch (um 30%) und für Butter und Magermilchpulver (um jeweils 10%) bei Erhöhung der Ausgleichszahlungen

EU-Erweiterung

Erweiterung und Landwirtschaft Die Erweiterung der Union 2004 landwirtschaftliche Fläche der Union steigt um 44% die Ackerfläche steigt um 55% Die genannten Staaten haben allein 9,5 Mio. Arbeitskräfte im primären Sektor (zum Vergleich: EU15 8,2 Mio.) Produktionspotential (Stichwort: Flächenparzellierung) ist in Wirklichkeit noch viel höher, zurzeit fehlt es noch an finanziellen Mitteln.

5.3 INSTRUMENTE DER GEMEINSAMEN AGRARPOLITIK Marktordnung Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Räume Außenschutz

Marktordnung Steuerung des Angebots (Stillegungsprämien) Einlagerungsaktionen Förderung des Exportes Direktzahlungen als Ausgleich für Preissenkungen infolge von Liberalisierung

Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Räume Förderung von umweltgerechten Produktionsmethoden. Am österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) nehmen ca. 90 % aller Betriebe teil. Ausgleichszahlungen für Benachteiligung (Bergbauern) Unterstützung von Investitionen für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit

Außenschutz Zölle auf gewisse Landwirtschaftsprodukte aus Nicht-EU-Staaten Interessensvertretung bei internationalen Organisationen, z. B. WTO etc.

Internationaler Wettbewerb

Gründe für zunehmenden Wettbewerb mit Drittstaaten Reduktion bzw. Beseitigung des Außenschutzes für Agrarprodukte – GATT / WTO / GAP Freie Einfuhrmöglichkeit von Agrarprodukten der Beitrittskandidatenländer Gewährung von Zollfreiheit für die 48 am wenigsten entwickelten Länder bestehende Freihandels- und Handelsabkommen