Die Farce um den Klimagipfel – neue Wege zur Klimagerechtigkeit Alexis J. Passadakis Brühl,
Der Kollaps von Kopenhagen Ergebnis: Kopenhagen-Accord; „Kenntnisnahme“ Gründe: - Klimapolitik wird vom „weichen“ zum „harten“ Thema - Staatenkonkurrenz um Rohstoffe, Märkte und Standorte - Ende der bisherigen hegemonialen Struktur zur multipolaren Konstellation
I Auf den Straßen... Großdemo mit Erfolg, aber mehr Bekenntnis als Politik Dominanz des NGO/PR-industriellen Komplex
II Auf den Straßen... Zahlreiche Aktionen + ziviler Ungehorsam Ergebnis: 1900 Verhaftungen
I Neue Agenda für Klimagerechtigkeit! Klimaforum mit TeilnehmerInnen
II Neue Agenda für Klimagerechtigkeit! Ressourcen im Boden lassen; lokale, demokratische Kontrolle Ernährungssouveränität Stopp von Handelsliberalisierung öffentliche & demokratische & dezentrale Energieversorgung Energie für alle Norden muss ökologische Schulden zahlen Ende der Überkonsumtion + Wachstumswahn
CAN vs. Climate Justice Now! Climate Action Network (1988): NGOs, Expertise Climate Justice Now! (2007): soziale Bewegungen (Via Campesina) + NGOs, Expertise, Kämpfe, Protest Climate Justice Action (Klimacamp-Netzwerk)
Klimacamp-Bewegung Start 2006 in GB gegen Fossilismus und „falsche Lösungen“ „Bildung, ökologisches Leben und Aktionen“
Von Kyoto nach Kopenhagen 1992 UNCED in Rio de Janiero Beschluss der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) 1997 COP-3 in Kyoto Kyoto-Protokoll: Zusatzprotokoll zur UNFCCC; läuft 2012 aus 2007 Bali Roadmap (COP-13 auf Bali) für Kyoto-Nachfolgeabkommen in… 2009 COP-15 in Kopenhagen Juni 2010 Bonn; Zwischenverhandlungen
Die flexiblen Mechanismen ETS – Emissions Trading System (Emissionsrechtehandel) nur zwischen Industrieländern Transformationsländer: “hot air“ JI – Joint Implementation (Gemeinsame Umsetzung) bei Investitionen in einem Industrieland wird die Reduktionsminderung dem Investorland zugeschrieben CDM – Clean Development Mechanism (Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung) Investition eines Industrielandes in einem Entwicklungsland (ohne Reduktionsverpflichtung)
Kritik am UNFCCC-Prozess marktförmige Lösungen + end of pipe „false solutions“ hoch vermachteter Prozess - Lobbys, Experten, ohne die Betroffenen Beschränkung auf Terrain der Umweltpolitik = kein gerechter und effektiver Klimaschutz
„Falsche Lösungen“ Emissionshandel CCS Atomkraft Agrosprit Großtechnisches Geoengineering
Zuspitzung der Biokrise Mike Davis: „Anthropozän“; Indigenas: „Zivilisationskrise“ Ressourcen-Konflikte Peak Oil IPCC-Report & Stern Report Grüner Kapitalismus
Ein Grüner Kapitalismus? Neuer hegemonialer Block aus liberalen + grünen Parteien, liberales Finanzkapital, erneuerbaren Industriesektoren, Gewerkschaften (?) „Wir stehen kurz davor, die größten Wachstumspotentiale der vergangenen Jahrhunderte zu erschließen, indem wir den Schritt in die kohlenstoffarme Ökonomie vollziehen. Wachstum wird es auf dem Gebiet aber nur geben, wenn wir eine postmoderne Industriepolitik betreiben, wohlstrukturierte Anreize setzen und in die Infrastruktur investieren.“ Center for American Progress Ziel: grünes Wachstum
Das Wachstum stößt an Grenzen ökonomische Grenzen im Norden: sinkende Wachstumsraten Finanzialisierung ist keine dauerhafte Lösung! ökologische Grenzen: Klimakrise + Peak Oil Energieeffizienz allein reicht nicht
Sinkende Wachstumsraten
Energie-Effizienz als Szenario?
Eine neue Makro-Ökonomie viel höhere Investitionsquote vs. Konsum öffentliche Investitionen in soziale Infrastruktur + soziale & ökologische Güter Arbeitszeitverkürzung & Umverteilung = schrumpfende/stabile Ökonomie & Wohlstand statt Wachstum
Globalisierungskritik & Ökologie – Optionen für Attac Demokratische Kontrolle der Energiekonzerne Demokratische Kontrolle sozialer Infrastruktur neue Makro-Ökonomie = neue Agenda der Klimagerechtigkeit
Nächste Schritte... April: Konferenz zu Klimagerechtigkeit in Bolivien 31. Mai-11. Juni: Klimazwischenverhandlungen in Bonn
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Mehr Infos: