„Soziale Marktwirtschaft“ im Zeitalter der Globalisierung

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 Präsentation transkript:

„Soziale Marktwirtschaft“ im Zeitalter der Globalisierung GRUNDKURS II „Soziale Marktwirtschaft“ im Zeitalter der Globalisierung (k)ein Auslaufmodell 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

„Die Wahrheit in der Mitte“ „Wie Phönix aus der Asche? Es ist noch nicht einmal ein Jahrzehnt her, da galt Deutschland als der kranke Mann Europas, als ein international kaum wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit einer zu hohen Unternehmens-besteuerung, mit einem völlig inflexiblen institutionellen Regelwerk auf dem Arbeitsmarkt, mit einem die Eigeninitiative eher bremsenden System der Sozialen Sicherung und – vor allem – unfähig zu durchgreifenden Reformen.“ Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten 2010/11, S. 1 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Grundbegriffe I Was ist Wirtschaften? Wirtschaften ist ein komplexer sozialer und arbeitsteiliger Prozess mit dem Ziel, den planmäßigen Einsatz knapper Güter zur Erfüllung menschlicher Wünsche zu verwirklichen. Was ist eine Wirtschaftsordnung? „Die Wirtschaftsordnung eines Landes besteht in der Gesamtheit der jeweils realisierten Formen, in denen Betriebe und Haushalte miteinander verbunden sind, in denen also der Wirtschaftsprozess in concreto abläuft“ (Eucken). 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Grundbegriffe II Was ist ein Wirtschaftssystem? Ein Wirtschaftssystem ist gleichbedeutend mit der Gesamtheit der ökonomischen, politischen, kulturellen und natürlichen Umwelt, in die die einzelnen Wirtschaftseinheiten eingebunden sind. Was ist eine Wirtschaftsverfassung? Eine Wirtschaftsverfassung liegt vor, wenn die für das Wirtschaftsleben wichtigen Ordnungsstrukturen in den rechtlichen Grundlagen eines Staates festgeschrieben sind. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

„Soziale Marktwirtschaft“ Die „Soziale Marktwirtschaft“ ist zum einen ein Modell, ein Leitbild zum anderen eine Wirklichkeit, eine Wirtschaftsordnung Sie beruht gedanklich – also als Wirtschaftsordnungsidee - auf zwei Elementen: Zum einen dem wettbe-werbspolitischen Leitbild des Ordoliberalismus Walter Eucken Zum anderen dem Gedanken des sozialen Ausgleichs. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

„Soziale Marktwirtschaft“ Herkunft des Begriffs „Soziale Marktwirtschaft“ Der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ stammt von Alfred Müller-Armack. Für ihn war die „Soziale Marktwirtschaft“ ein der Gestaltung harrender progressiver Stilgedanke, eine ordnungspolitische Idee, „ … deren Ziel es ist, auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die marktwirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden.“ 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Konstitutive Elemente der „Sozialen Marktwirtschaft“ : Individueller Entfaltungsspielraum gesichert durch eine rechtsstaatlich verfasste Politik der Wettbewerbsordnung. Stabilisierung des Marktgeschehens mit Hilfe der Konjunkturpolitik, insbesondere der Geldpolitik. Bewältigung des Strukturwandels durch Gestaltungs- und Anpassungssubventionen. Größtmögliche Marktnähe bei allen staatlichen Interventionen. Sozialer Ausgleich durch eine aktive Sozialpolitik. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

„Soziale Marktwirtschaft“ und Globalisierung Soziale Marktwirtschaft ist eine staatliche Veranstaltung. Globalisierung als Prozess der Entgrenzung und Verflechtung – als time-space-Kompression – erschwert diese staatliche Veranstaltung. Die Außenorientierung der Sozialen Marktwirtschaft nimmt zu. Infolgedessen wird es schwieriger: Wirtschaftsprozesse so zu gestalten, dass sie kostengünstig, störungsfrei, sicher und nachhaltig abgewickelt werden können. Regeln und Institutionen so zu handhaben und weiter zu entwickeln, dass auf der betrieblichen, der gesamtwirtschaftlichen und der weltweiten Ebene das Problem der ökonomischen Knappheit bestmöglich geregelt wird. Ordnungs- und Steuerungswege zu finden, die es erlauben, nicht nur zu wettbewerbspolitisch, sondern auch zu sozial vertretbaren Ergebnissen zu gelangen. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Folgen globaler Prozesse 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Folgen globaler Prozesse Konzentration auf die Erörterung der unabhängigen Variablen Unternehmen Handel und Kapitalverkehr 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Unternehmen als Global Player I Es handelt sich vielfach, aber nicht immer um Großunternehmen. Unternehmen mit einer großen Beschäftigtenzahl und Standorten in unterschiedlichen Ländern sind nicht automatisch Global Player Global Player sind Unternehmen, die nicht in lokalen oder regionalen Bezügen, sondern in Weltmarktkategorien denken und handeln. Als Mindestkriterium gilt, dass ein Unternehmen gleichzeitig in Asien, Amerika und Europa vertreten sein muss. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Unternehmen als Global Player IIa „Der Dax haut ab“ Anteil ausländi-scher Aktionäre Umsatz Auslandsanteil Anteil Mitarbei-ter im Ausland Adidas-Salomon 85% 90% 80% Allianz AG 47% 68% 59% Altana 40% 82% 55% BASF 53% 60% 43% Bayr. Hypo 94% . Bayer 84% 58% BMW 73% 25% Commerzbank 52% 23% Continental 66% DaimlerChrysler 49% Deutsche Bank 51% 70% Deutsche Börse 42% Lufthansa 22% 34% Deutsche Post 37% 50% Deutsche Telekom 35% 44% 30% Quelle: FAZ-Sonntagszeitung vom 27.11.2005, S. 35 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Unternehmen als Global Player IIb „Der Dax haut ab“ Anteil ausländi-scher Aktionäre Umsatz Auslandsanteil Anteil Mitarbei-ter im Ausland Eon 54% 63% Fresenius Med. Care 45% 95% 94% Henkel . 89% 80% Infineon 56% Linde 36% 79% 65% MAN 46% 74% Metro 33% 52% 44% Münchener Rück 50% 27% RWE 43% SAP 40% 60% Schering 59% 90% 64% Siemens ThyssenKrupp 20% TUI 35% 72% Volkswagen 73% 48% Quelle: FAZ-Sonntagszeitung vom 27.11.2005, S. 35 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Unternehmen als Global Player III Schlussfolgerungen Die DAX-Unternehmen durchlaufen eine Internationalisierung. DAX-Unternehmen sind für ausländische Investoren attraktiv. In der Regel gilt: Erst wird der Umsatz ausländisch, dann die Belegschaft, dann der Eigentümerkreis. Von 30 Daxunternehmen erwirtschaften 25 den größten Teil ihres Erlöses im Ausland. Von 30 Daxunternehmen beschäftigen 17 mehr als die Hälfte ihrer Mitarbeiter/innen im Ausland. Von 30 Daxunternehmen befinden sich 11 mehrheitlich in der Hand ausländischer Eigentümer. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Handel I: Reale Wachstumsraten des Welt-BIP und des Welthandels   Erläuterung: Für 2010 und 2011 Prognosen Quelle: IMF: World Economic Outlook Database, Oktober 2010 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Handel II: Deutschland - BIP, Importe und Exporte, jährliche Veränderungen   Erläuterungen: In jeweiligen Preisen Quelle: Stat. Bundesamt Deutschland 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Handel III: Exporte und exportinduzierte Bruttowertschöpfung 1991 - 2005 1995 2000 2002 2005 Exporte insgesamt, in Mio. Euro 374.120 421.890 662.159 732.530 864,25 Exportinduzierte Importe in Mio. Euro 99.840 125.190 252.330 283.870 342,13 Importanteile = Exportinduzierte Importe in Prozent der Exporte 26,7 29,7 38,1 38,8 39,6 Exportinduzierte Bruttowertschöpfung 269.314 291.227 401.933 439.790 522,12 Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft 1.359.470 1.642.160 1.823.520 1.960.250 2247,40 Exportinduzierte Bruttowertschöpfung in Prozent der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft 19,8 17,9 22,0 22,4 23,2 Erläuterung: Exporte = Exporte von Waren und Dienstleistungen Quelle: Bundesministerium der Finanzen 2004; Statistisches Bundesamt 2004. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Handel IV:Regionale Struktur des deutschen Warenhandels in Mio. Euro Jahr Insgesamt EU- Länder Übrige europ. Länder Außereuro-päische In-dustrieländer Asiatische Staatshan-delsländer Entwick-lungs-länder 1991 340.425 329.228 222.985 202.842 40.888 34.598 36.641 47.358 2.185 6.060 37.184 38.255 1995 383.232 339.618 245.626 212.957 37.227 33.266 45.671 46.701 5.740 8.628 47.979 37.743 2000 597.440 538.311 386.616 319.947 52.069 54.963 86.835 82.340 9.826 19.771 61.320 60.554 2005 786.266 628.087 505.716 371.136 77.599 75.498 100.531 71.702 21.875 42.288 81.339 69.200 2009 808.155 673.963 510.404 394.646 87.441 86.431 82.377 67.709 37.649 57.787 90.026 65.464 )) a) Warenausfuhr, b) Wareneinfuhr Quelle: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Handel V: Steigerung des intraregionalen Handels von ca. 30 Prozent des Welthandels in den 50er Jahren auf ca. 50 Prozent zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Konzentration des Welthandels auf wenige regionale Integrationsgemeinschaften. Der Welthandel wächst rascher als das Welt-BIP. Der deutsche Außenhandel wächst schneller als das deutsche BIP. Für den deutschen Außenhandel hat nach wie vor die Europäische Union überragende Bedeutung. 75 Prozent der deutschen Ausführen gehen in die Länder der industrialisierten Welt. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr I: Ausländische Direktinvestitionen in Mrd Kapitalverkehr I: Ausländische Direktinvestitionen in Mrd. US-Dollar (Inflow) Für 2010 und 2011 Schätzungen Quellen: UNCTAD Handbook of Statistics 2009; UNCTAD World Investment Report 2010 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr II: Deutsche Direktinvestitionen im Ausland und ausländische Direktinvestionen in Deutschland Erläuterung: Ab 2000 in Mrd. Euro. Quelle: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamatwrtschaftlichen Situation. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr III: Direktinvestitionen nach Geberländern Angaben in Mrd. US-Dollar Quelle: World Investment Report 2010 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr IV: Direktinvestitionen nach Nehmerländern Angaben in Mrd. US-Dollar Quelle: World Investment Report 2010 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr V: Devisenumsatz pro Handelstag in Mrd. US-$ Quellen: Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Zeitungsmeldungen 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Kapitalverkehr VI Der Welthandel wächst schneller als das Welt-BIP. Der weltweite Kapitalverkehr wächst schneller als der Welthandel. Die weltweiten Devisentransaktionen steigen schneller als die weltweiten Direktinvestitionen. Von diesen Entwicklungen ist Deutschland im Sinne einer Einbindung in die Globalisierung zentral betroffen. Der negative Saldo beim langfristigen Kapital-verkehr gilt als Hinweis auf eine schlechte Standortqualität Deutschlands. 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Globale Ökonomie – Risiken für die „Soziale Marktwirtschaft“ Zwang zu Produktionssteigerungen mit international handelbaren Gütern und Dienstleistungen Relative und absolute Einkommenseinbußen für den Produktionsfaktor „einfache“ Arbeit Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur und im Beschäftigungsniveau Mittelmaß des Bildungssystems im internationalen Vergleich Volatilität der nationalen und internationalen Finanzmarkt-architektur Starke Verschuldung der öffentlichen Haushalte Lockerung der Bindungen des Verhaltens von Akteuren an staatliche Spielregeln 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Globale Ökonomie – Chancen für die „Soziale Marktwirtschaft“ Entstehung neuer Absatz- und Beschaffungsmärkte Intensivierung des Wettbewerbs in Verbindung mit Preisvorteilen Unternehmensexpansion durch internationale Diversifizierung Neujustizierung der Standortfaktoren (Reform der Unternehmensbesteuerung u. Arbeitsmarktreformen) Gewinne durch Technologietransfer Moderater Kurs der Tariflohnpolitik 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Strategien zum Umgang mit der Globalisierung Klassische staatliche Stabilisierungs-, Verteilungs- und Allokationspolitiken erweisen sich als zunehmend ungeeignet Drei mögliche Strategien als Antwort auf Globalisierung: Protektionismus - Abwehr Globale Politikkoordination - defensiv Gestaltung der Globalisierung - offensiv 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Modernisierung der „Sozialen Marktwirt-schaft“ als Antwort auf Globalisierung Handlungsfelder z.B. Flexibilisierung von Lohnstrukturen bzw. der Arbeitsmärkte Ermutigung von F&E-Aktivitäten, Entbürokratisierung Reduktion administrativer und gesetzlicher Regulierungen der Güter- und Faktormärkte Verringerung von Lohnnebenkosten durch Reformen der Sozial- und Rentensysteme Bildungspolitische Reformen Dezentralisierung der föderativen Aufgaben- und Lastenverteilung 4/17/2017 Prof. Dr. Robert

Danke! Merci! Spassibo! Thank you! Gracie! 4/17/2017 Prof. Dr. Robert