Themen Wie wirkt eine Abwertung der Inlandswährung auf die Leistungsbilanz: Die Marshall-Lerner Bedingung Das Arbitragegleichgewicht als Gravitationszentrum.

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 Präsentation transkript:

Themen Wie wirkt eine Abwertung der Inlandswährung auf die Leistungsbilanz: Die Marshall-Lerner Bedingung Das Arbitragegleichgewicht als Gravitationszentrum Arbitragegleichgewicht auf den Gütermärkten: Kaufkraftparität Absolute Kaufkraftparität (keine Preisdifferentiale) Relative Kaufkraftparität (Inflationsratendifferentiale und Änderungsraten des nominellen Wechselkurses) Arbitragegleichgewicht auf dem Geldmarkt: Zinssatzparität Gedeckte Zinsparität Ungedeckte Zinsparität (mit und ohne Wechselkursrisiko) Arbitragegleichgewicht auf Geld- und Gütermarkt: Realzinsparität – die internationale Fisher-Gleichung

Reale Exporte und reale Importe

Nomineller und realer Außenbeitrag

Die Marshall-Lerner Bedingung für eine „positive“ Wirkung einer Abwertung auf den realen Außenbeitrag Eine Abwertung der Inlandswährung führt – ausgehend von einer ausgeglichenen Leistungsbilanz – dann zu einem positiven Außenbeitrag, wenn Exporte und Importe zusammen elastisch reagieren.

Realer Wechselkurs und Preisdifferentiale

Tendenz zum Ausgleich von Preisdifferentialen LOOP (Law Of One Price) Arbitragegleichgewicht am Gütermarkt Angenommen, es gilt: d.h: Die Ware ist in den USA teurer wie in Europa, so lassen sich - vorausgesetzt, die Transportkosten sind vernachlässigbar gering – durch Export von Europa (Import in die USA) Überschussgewinne erzielen. In diesem Fall kommt es auf den Devisenmärkten zu einer Überschussnachfrage nach € und zu einem Überschussangebot an $. Das führt dazu, dass der € aufwertet (der $ abwertet) – der Wechselkurs sinkt und die Ware in den USA gemessen in € billiger wird. auf dem Gütermarkt kommt es zu einer Überschussnachfrage in Europa (zu einem Überschussangebot in den USA). Dadurch steigt der Preis in Europa und der Preis in den USA sinkt Im Arbitragegleichgewicht (= Situation ohne die Möglichkeit von Überschussgewinnen) muss gelten:

Das Kaufkraftparitäten – Purchasing Power Parity (PPP) Theorem Das absolute Kaufkraftparitätentheorem ist eine Gleichgewichtsbedingung am Gütermarkt und besagt, dass der gleichgewichtige Wechselkurs dem Preisverhältnis entsprechen muss, d.h: Das relative Kaufkraftparitätentheorem besagt, dass die Veränderungsrate des Wechselkurs gleich der Differenz der Inflationsrate in den beiden betreffenden Ländern ist, d.h: Ist die Inflationsrate in Europa um 2% höher als in den USA, so steigt der Wechselkurs des US$ gegenüber dem € um 2% - der € wertet gegenüber dem $ um 2% ab Das PPP kann in seiner relativen Form in der langen Frist empirisch nachgewiesen werden: Der Wechselkurs schwankt um den Pfad der Inflationsratendifferentiale.

Kaufkraftparität: empirische Evidenz The Dollar/DM Exchange Rate and Relative U.S./German Price Levels, 1964-2000

Die Big Mac Währung (The Economist, April 11, 1998, p. 58)

Zinssatzparität Die Rendite einer Investition am US-Geldmarkt Lohnt sich die Investition einer Geldsumme von S € auf dem US-Geldmarkt? Ja, wenn der Zinssatz in den USA, rUS (im Vergleich zum Euro-Zinssatz , rEU), hoch genug ist und/oder wenn erwartet werden kann, dass der US $ gegenüber dem € aufwerten wird.

Zinssatzparität Tendenz zum Arbitragegleichgewicht auf den Geldmärkten

Gedeckte und ungedeckte Zinssatzparität Unterschieden werden kann: Offene oder ungedeckte (uncovered) Zinsparität. Hier wird die Zinsparität mittels erwarteten Wechselkursen definiert Ohne Wechselkursrisiko: (inländische und ausländische Wertpapiere sind perfekte Substitute) Mit Wechselkursrisiko: (inländische und ausländische Wertpapiere sind imperfekte Substitute) es wird eine Risikoprämie berücksichtigt Dieses Wechselkursrisiko kann ausgeschlossen werden wenn ein Termindevisengeschäft abgeschlossen wird. Bei diesem verpflichtet sich ein Devisenhändler eine bestimmte Menge an $ zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem bereits heute vereinbarten Wechselkurs (Terminkurs, forward rate) zu tauschen. In diesem Fall spricht man von gedeckter Zinsparität (covered interest parity).

Realzinsparität Die internationale (Irving) Fisher Gleichung Ist sowohl der Geldmarkt als auch der Gütermarkt im Gleichgewicht, so gelten das PPP-Theorem wie auch das Zinssatzparitätstheorem simultan:

Zusammenfassung Die Marshall-Lerner Bedingung besagt: Eine Abwertung der Inlands-währung führt – ausgehend von einer ausgeglichenen Leistungsbilanz – dann zu einem positiven Außenbeitrag, wenn Exporte und Importe zusammen elastisch reagieren. Ungleichgewichte auf den Gütermärkten (Preisdifferentiale) lösen Arbitragebewegungen aus, die zum Gleichgewicht führen Gleichgewicht am Gütermarkt = keine Preisdifferentiale (absolute Kaufkraftparität) Gleichgewicht am Geldmarkt = Ausgleich der Ertragsraten (Zinssatzparität) Gleichgewicht auf Geld- und Gütermarkt = Ausgleich der Realzinssätze (internationale Fisher Gleichung)