Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/ Faktorwanderung aus volkswirtschaftlicher Sicht: a) Neoklassische Theorie 2 Länder, 2 Faktoren (Arbeit, Boden) Boden immobil, Arbeit mobil Frage nach Wanderungsgleichgewicht Frage nach Gewinnern und Verlierern Neoklassische Produktionsfunktion:
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 2 Situation vor Wanderung (Abschottung der Regionen) N1N1 N2N2 N 1 + N 2 N1 N2N2
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 3 Löhne und Renten vor Wanderung: N1N1 N2N2 N 1 + N 2 N1N1 N2N2
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 4 Folgen der Wanderung von R2 nach R1: N1N1 N2N2
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 5 Schlußfolgerungen: Wanderungen erhöhen Gesamtwohlfahrt Es gibt aber Verlierer und Gewinner Wandernde sind immer Gewinner Verlierer sind die ursprünglich knappen Faktoren in beiden Regionen: Arbeit in Region 1 und Boden in Region 2 Gewinner sind die ursprünglich reichlich vorhandenen Faktoren N 2 bzw B 1
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 6 Kritik an dem Modell Linear homogene Produktionsfunktion in regionaler Hinsicht eher untypisch Externe Effekte in Form von Agglomerationsvor- und – nachteilen Wohlfahrtsaggregation über verschiedene Gruppen und Regionen problematisch Perfekte Mobilität nicht gegeben Beschränkung auf zwei Faktoren zu eng
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 7 b) Faktorwanderung bei ertragsgesetzlichem Kostenverlauf 2 Länder, 2 Faktoren (Arbeit, Boden) Boden immobil, Arbeit mobil Ertragsgesetzliche Produktionsfunktion: Mit:
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 8 Ertragsgesetzlicher Kurvenverlauf: N N Y(N) dY/dN Y/N
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 9 Wanderungsanreize bei Orientierung an regionalem Pro-Kopf-Einkommen Y/N Y/N Region 1 Region 2 N1N1 N2N2 Standortwahl des mobilen Faktors (hier: Arbeit) ggfs instabil und gesamtwirtschaftlich ineffizient
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 10 dY/dN Region 1 Region 2 N1N1 N2N2 Standortwahl des mobilen Faktors (hier: Arbeit) zwar potentiell effizient, aber ggfs. ebenfalls instabil, Erreichung des Gesamtoptimums nicht gesichert! Wanderungsanreize bei Orientierung an (sozialen) Grenzerträgen dY/dN
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 11 Orientierung an (sozialen) Grenzerträgen: Fall I: N1N1 N2N2 N 1 + N 2 Gleichgewicht ist eindeutig, optimal und stabil
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 12 Orientierung an (sozialen) Grenzerträgen: Fall II: N1N1 N2N2 2 Gleichgewicht ist nicht eindeutig und instabil = instabil, lokales Minimum2 = stabiles lokales Optimum 3 = dito, aber schlechter als 2!
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 13 Orientierung an (sozialen) Grenzerträgen: Fall III: N1N1 N2N2 2 Gleichgewicht ist nicht eindeutig und instabil = instabil, lokales Minimum2 = stabiles lokales Optimum 3 = dito, aber besser als 2!
Ulrich van SuntumRegionalökonomik IWS 2007/08 14 Schlußfolgerungen Politische Ansiedlungsanreize (positiv oder negativ) können sinnvoll sein (externe Effekte) Regionalpolitik aus allokativen Gründen gerechtfertigt Dennoch keine Garantie für Effizienz gegeben Risiken von Anreizen sollten dezentral bei Regionen liegen