IANTD Technical Diver & Normoxic Trimix Diver von Tom Mount und Kevin Gurr Deutsche Übersetzung von Joachim Strieben, IANTD Instructor #2531.

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 Präsentation transkript:

IANTD Technical Diver & Normoxic Trimix Diver von Tom Mount und Kevin Gurr Deutsche Übersetzung von Joachim Strieben, IANTD Instructor #2531 Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Technical Diver und/oder Normoxic Trimix Diver Voraussetzungen: Advanced EANx, 100 Tauchgänge, davon 30 Tauchgänge tiefer als 27 msw (90 fsw) oder äquivalente EANx-Erfahrung und 150 Tauchgänge, davon 50 tiefer als 27 msw (90 fsw) Texte: Arbeitsbuch Technical Diving IANTD Technical Diver Encyclopedia IANTD Technical Logbook Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Technical Diver Kursinhalt Theorie und Wiederholungsfragen des Moduls Technical Diver im Arbeitsbuch müssen komplett durchgearbeitet werden. Ein Übungsblock im Pool / begr. Freiwasser mit bewerteten Prüfungsaufgaben vor den Freiwassertauchgängen Freiwassertauchgänge & Tauchausrüstung gemäß den aktuellen IANTD Standards (siehe unter http://www.iantd.com) Schriftliche Abschlussprüfung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Normoxic Trimix Diver Kursinhalt Die Module Technical Diver und Normoxic Trimix Diver des Arbeitsbuchs müssen komplett durchgearbeitet werden. Ein Übungsblock im Pool / begr. Freiwasser mit bewerteten Prüfungsaufgaben vor den Freiwassertauchgängen Freiwassertauchgänge gemäß aktuellen IANTD Standards (http://www.iantd.com) Schriftliche Abschlussprüfung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Zertifizierung Mit der Anmeldung zu einem IANTD-Kurs wird eine Ausbildung erworben. Die Zertifizierung muss sich der Schüler verdienen, indem er durch entsprechende Fertigkeiten, sein Wissen und seine Einstellung überzeugt. Der erfolgreiche Abschluss eines Kurses bedeutet, dass man eine Grundlage erhalten hat, um ein versierterer Taucher zu werden, und nicht, dass man zu diesem Zeitpunkt bereits das im Kurs behandelte taucherische Spezialgebiet beherrscht. Die Brevetierung kann nur erfolgen, wenn sowohl der theoretische als auch der praktische Teil des Kurses erfolgreich absolviert wurden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Modul 1 TECHNICAL DIVER Ein Bestandteil des Ausbildungs-Programms für das Technische Tauchen der International Association of Nitrox and Technical Divers Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2001 6

AUSRÜSTUNG Was ist lebensnotwendig? Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Ausrüstungsredundanz Redundanz bedeutet, Ersatzausrüstung für den Notfall mitzuführen. Jeder Ausrüstungsgegenstand, dessen Ausfall lebensbedrohlich wäre, muss doppelt mitgeführt werden  diese Gegenstände werden als wesentliche Ausrüstung bezeichnet. Vermeide unnötige Redundanz – nur die zum Überleben wichtigen Gegenstände werden doppelt mitgeführt. Für alle anderen Ausrüstungsgegenstände gilt: Reduzieren, reduzieren, reduzieren! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung weitere Ausrüstungsteile - Verwendung nach Bedarf - Lampen Netz- / Leinenschneider Signalboje EPIRB Werkzeuge Blitzlampen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Tauchgeräte Normalerweise werden Doppel-Flaschen-Konfigurationen verwendet. Ausreichende Gasmenge für den geplanten Tauchgang Korrekt gekennzeichnet und beschriftet Aluminium-Flaschen können Auftriebsprobleme verursachen. Tauchgeräte sollten möglichst durch Ventilbrücken miteinander verbunden sein, mit DIN-Ventilen ausgerüstet sein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Dekompressions-Flaschen ("stage tanks") Ordentlich konfiguriert Ausreichende Gasmenge für die geplante Verwendung Korrekt gekennzeichnet und beschriftet Schnapphaken sowohl am Flaschenhals als auch nahe dem Flaschenboden montiert Einfache DIN-Ventile (in Deutschland: für Sauerstoff zugelassene Ventile) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Atemregler Zwei Hochleistungs-Atemregler für die Doppelgeräte-Konfiguration DIN-Anschlusswellen Einer der Regler sollte einen 1,5 bis 2,1 m (5 - 7 ft) langen Mitteldruckschlauch haben. Atemregler der Stageflaschen: Leistungsfähigkeit je nach Anwendung Durch Befühlen und durch Platzierung identifizierbar Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Tauchanzüge Kaltes Wasser – Verwendung von Trockentauchanzügen Trilaminat- oder komprimierte Neoprenanzüge sind wegen ihres geringeren Auftriebsverlustes vorzuziehen. Gute Passform, um den Wasserwiderstand gering zu halten Abriebfestes Material Warmes Wasser – Verwendung von Nasstauchanzügen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Unteranzüge Thinsulate® ist zu favorisieren Hohe thermische Schutzfunktion, sogar bei Nässe Geringes Volumen Seidene Unterwäsche – wegen ihrer Saugfähigkeit Argon Beheizte Anzüge Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Tiefen- und Zeitmesser Digitale Tauchtimer - überprüfe deren Zuverlässigkeit und Genauigkeit. Verwende immer zwei; mehr sind unnötig. Mittlerweile sind Nitrox- und Trimix-Tauchcomputer mit Gaswechselfähigkeit erhältlich. Tauchcomputer können „aussteigen“, wenn sie missbräuchlich benutzt werden nur für das Auslesen von Daten sinnvoll Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Dekompressionstabellen und Schreibtafeln Es sollten immer Tabellen mitgeführt werden. Eine Tabelle für Grundgas, mit Verwendung von Dekompressionsgas für die Dekompression Eine Tabelle für ausschließliche Grundgasbenutzung (für den Notfall / Ausfall des Deko-Gases) Schreibtafeln für Kommunikation und Notizen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Auftriebskörper "Backmounted"- / "Wing"-Jackets werden bevorzugt. Der Trockentauchanzug kann als Redundanz- Auftriebskörper angesehen werden. Wenn die Konfiguration bei Nasstauchanzügen Abtrieb hat: "Wings" mit doppelter Blase verwenden. Bojen, Hebesäcke und andere Hilfsauftriebskörper sind nicht als Redundanz- oder Notfallauftriebskörper zu akzeptieren. Verwendung von Inflatorschläuchen mit optimaler Länge Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Lampen Führe immer zwei Lampen mit; eine davon leistungsstark, für das Freiwasser, eine kleinere für das Ablesen der Instrumente und als Reserve. Für Tauchgänge in Wracks und Höhlen: Führe mindestens drei Lampen mit. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Hauptlampen In der Hand getragen An den Flaschen befestigt An der Rückenplatte bzw. am Softpack montiert Unter dem Flaschenpaket befestigt ("butt mounted") In der Taillengegend befestigt ("waist-mounted") Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Handlampen Vorteile Große Auswahl verschiedener Lampen Im Vergleich zu Akkutank-Lampen sehr preiswert Nachteile Unhandlich beim Umgang mit Reels usw. In der Regel geringere Leistung als Akkutanklampen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung 20 Aspekte der Ausrüstungskonfiguration (I) Sie ist sicher und zuverlässig. Sie ist komfortabel für den Taucher. Sie bietet angemessene, nicht übertriebene Redundanz. Sie ist autark, geeignet zur Selbstrettung. Sie ist einfach und bedienungsfreundlich. Ventile und Ausrüstungsgegenstände sind einfach zu erreichen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung 20 Aspekte der Ausrüstungskonfiguration (II) Sie ermöglicht eine Rettung des Partners bzw. eine Hilfestellung. Sie ist auf die Bedürfnisse und Ziele des Tauchers zugeschnitten. Sie ist so konfiguriert, dass sie die Selbstsicherheit stärkt. Sie besitzt ein Profil mit geringem Wasserwiderstand. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung 20 Aspekte der Ausrüstungskonfiguration (III) Die Ausrüstung ist gut ausbalanciert. Die einzelnen Teile sind durch Betasten identifizierbar. Die Platzierung der Ausrüstungsteile entspricht anerkannten Standards. Die Ausrüstung ist vielseitig verwendbar. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung 20 Aspekte der Ausrüstungskonfiguration (IV) Stromlinienförmig und ordentlich Veränderungen werden nach und nach, und nicht radikal durchgeführt. Dekompressionsflaschen sind visuell, durch Ertasten und durch Platzierung identifizierbar. Alle Flaschen sind hinsichtlich Verwendung, Gasgemisch und MOD gekennzeichnet. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung 20 Aspekte der Ausrüstungskonfiguration (V) Tauchpartner haben kompatibles Equipment Hinsichtlich einer perfekten Konfiguration wach bleiben und Entwicklungen aufmerksam verfolgen „Strebe nach Perfektion, bleibe dabei aufgeschlossen für Veränderungen und nutze die Vorteile technischer Weiterentwicklung.“ Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Das Atmen aus dem langen Schlauch Die Atmung aus dem Atemregler am langen Schlauch ermöglicht eine einfache Konfiguration. Dieser kann leicht überreicht werden. Dies stellt sicher, dass der Taucher in Not einen funktionierenden Atemregler erhält. Theoretisch greift der Taucher in Luftnot eher zu dem Atemregler, den er im Mund des Partners vorfindet. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Das Atmen aus dem kurzen Schlauch Die Atmung aus dem Atemregler am kurzen Schlauch stellt sicher, dass der Spender ein funktionierendes System behält; so wird vermieden, das im Problemfall plötzlich zwei Taucher in Not geraten. Der Zustand der Ventile kann so besser überwacht werden. Viele moderne Taucher wurden so ausgebildet, dass sie nach dem Reserveatemregler greifen, und nicht nach dem Atemregler im Mund des Partners. Einige Taucher ziehen wegen der Gefahr von ansteckenden Krankheiten die Atmung aus dem kurzen Schlauch vor. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung des langen Schlauchs an den Flaschen Vorteile Einfach zu konfigurieren Hält den Schlauch fern vom Körper des Tauchers Nachteile Muss bei jedem verwendeten Flaschenpaket erneut durchgeführt werden Hängen bleiben sehr leicht möglich Durch Biegen und Scheuern verringerte Haltbarkeit des Schlauches Mehr Wasserwiderstand als bei anderen Möglichkeiten Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung des langen Schlauchs an der Ventilbrücke Vorteile Saubere Anordnung Geringer Wasserwiderstand, kann sich nicht mit den Stageflaschen verheddern Nachteile Schwierig, einen gewissen Abstand von der Ventilbrücke beizubehalten Der Bereich um die Ventile herum wird sehr voll. Beim Wracktauchen ggf. erhöhte Gefahr Hängen zu bleiben Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung des langen Schlauchs unter Rückenplatte/Softpack Vorteile Konfiguration mit geringstem Wasserwiderstand Anwendbar bei Atmung sowohl aus dem langen als auch aus dem kurzen Schlauch Kein Abscheuern oder Verfangen Nachteile Erfordert sorgfältiges Verlegen des Schlauches Kann dort erst nach dem Tauchgang wieder gewickelt und montiert werden Evtl. geringere Lebensdauer durch leichtes Verdrehen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Führen des langen Schlauchs unter dem Arm & um den Hals des Tauchers Vorteile Am einfachsten zu konfigurieren Leicht abzulegen Kaum Aufwand / Pflege / Wartung nötig Nachteile Einige Schlauchmaterialien treiben nach oben Schlauch für kleinere Taucher evtl. zu lang In Engstellen ggf. Möglichkeit des Verfangens Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung von Stagetanks Mit Ring um den Flaschenhals Mit Klemmschellen oder stabilen Kabelbindern um den Flaschenhals Mit Nylonband um den Flaschenhals Mit Ring und Gewebeschlaufe Mit Schraub-Kettenglied am Flaschenhals Halteband für den Transport Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung An den Flaschen befestigte Lampen Vorteile Sind dort leicht anzubringen Lässt die Taille frei für andere Dinge Erlaubt die Verwendung von Akkutanks Nachteile Erhöht den Wasserwiderstand des Flaschenpakets Erhöht das Gewicht des Flaschenpakets Tragevorrichtung oder Gurte an Flaschen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung An Rückenplatte oder Softpack befestigte Lampen Vorteile Stromlinienförmig unter der Schulter Einfach zu erreichen Bei Wechsel von Rückenplatte oder Softpack keine Änderung der Anordnung Nachteile Erhöht das Gewicht auf einer Seite Kann zur Behinderung von Stageflaschen führen Ein/Aus-Schalter evtl. schwer zu erreichen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Unter den Flaschen befestigte Lampen ("butt-mounted") Vorteile Geringster Wasserwiderstand Macht die beidseitige Verwendung von Stages leicht Lässt die Taille frei Nachteile Wenn an D-Ringen an den Flaschen befestigt, Gefahr des Verfangens Kann die untere Körperpartie nach unten ziehen Lampenkabel muss unter dem Taillengurt hindurch geführt werden Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung An Taille / Hüfte befestigte Lampen Vorteile Hält den Taucher weiter waagerecht Einfach zu erreichen Vorteilhaft für die Unterbringung des langen Schlauches Nachteile Schwierigkeiten, beidseitig Stages zu tragen Erhöht Breite und Wasserwiderstand des Tauchers Taillenbereich wird voller und unübersichtlicher Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Reservelampen Am Tauchgerät In Taschen des Tauchanzugs An der Maske Am Brustgurt Am Schultergurt Nahe oder an der Rückenplatte bzw. dem Softpack befestigt Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung von Reels Am Tauchgerät: größere Gefahr des Verlierens des Reels und/oder des Verfangens Am Schrittgurt: Bereich mit geringem Wasserwiderstand; Reel ist dort leicht abzunehmen An D-Ringen in der Taille: Idealer Platz mit geringstem Wasserwiderstand und geringster Möglichkeit hängen zu bleiben An D-Ringen am Schultergurt: Schlechteste Lösung; erzeugt mehr Wasserwiderstand und bringt größere Gefahr des Verfangens mit sich Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Befestigung von Hebesäcken Am Hüftgurt: Baumelt herum, erzeugt unordentliche Konfiguration. Zwischen den Flaschen: Wird bei langem Seilgeschirr verwendet. In Taschen: Für kleinere Hebesäcke und Sicherheitsbojen An der Seite der Flaschen: Hebesack ist leicht zu verlieren. Unterhalb von Rückenplatte/Softpack: Allgemein am meisten anerkannt; leicht abzunehmen und wieder zu befestigen, geringer Wasserwiderstand, hängen bleiben ist nahezu ausgeschlossen. An der Seite von Rückenplatte/Softpack: Schwer zugängliche Stelle; der Hebesack kann einfach abgenommen, aber nicht wieder dort befestigt werden. Anmerkung: Beim Höhlentauchen werden keine Hebesäcke verwendet. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Sicherheit bei der Ausrüstungskonfiguration (I) Vermeide es, einfach strikt den Anweisungen gewisser "Tek-Gurus" zu folgen, die behaupten, dass nur eine gewisse Konfiguration funktioniert. Die von diesen Tauchern gegebenen Informationen können wertvoll sein; also höre ihnen zu und bewerte ihre Mitteilungen. Ihre Art und Weise wird für ihre Methoden und ihre Tauchumgebung richtig sein, sie kann aber für andere Bereiche sowohl richtig als auch falsch sein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Sicherheit bei der Ausrüstungskonfiguration (II) Sei individuell und unabhängig; nutze Deine Wahlfreiheit. Es ist Deine Sicherheit, Dein Leben und Deine Zufriedenheit. Sei wachsam, übernimm Verantwortung, bleibe aufgeschlossen, sei auf Sicherheit bedacht. Nimm Dir Zeit, um es richtig zu machen ! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Tauchtechnik Ausrüstungskonfiguration und Tauchtechnik sind wichtige Faktoren für die Leistungsfähigkeit eines Tauchers. Die Tarierungskontrolle ist für einen sicheren und angenehmen Tauchgang unabdingbar. Reduziert das Aufwirbeln von Sediment Reduziert Stress und Anstrengung des Tauchers Wann immer möglich, wende die "Ziehen und Gleiten"-Technik an. Erlerne verschiedene Flossentechniken für die verschiedenen Tauchumgebungen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Zusammenfassung Die wesentliche Komponente für das lebenserhaltende System ist ein intelligenter, denkender Taucher. Die Ausrüstung muss stromlinienförmig und sicher gestaltet werden, sie muss angenehm zu tragen sein. Die Ausrüstungskonfiguration muss nach der Art des durchgeführten Tauchens ausgerichtet werden. So viel Redundanz wie nötig – vermeide aber Überredundanz. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ausrüstung Die Zukunft Mit dem Technical Diving wurde ein neuer Zeitabschnitt eingeleitet. Taucher, die nach größtmöglicher Erweiterung ihrer Möglichkeiten streben, müssen gegenüber Veränderungen aufgeschlossen und hinsichtlich der technischen Entwicklung auf dem Laufenden bleiben. Wer nicht mit der technischen Weiterentwicklung der Ausrüstung Schritt hält, läuft Gefahr, dass sein Equipment veraltet und dass seine Fähigkeiten dadurch eingeschränkt werden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung und Planung des Vorgehens Doing It Right – Mach‘s Richtig! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Wesentliche Punkte Sammeln von Informationen Gruppenplanung Eigene Vorbereitung Die Planung im Wasser nochmals korrigieren / den Bedingungen anpassen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Informationen sammeln Sinn und Zweck des Tauchgangs festlegen Daten über den Tauchplatz heraussuchen Ausrüstungserfordernisse bestimmen Überblick über die Risiken im Zusammenhang mit dem Tauchgang erstellen Bleibe innerhalb der Möglichkeiten des Tauchers mit den geringsten Fähigkeiten. Beziehe die Fitness/Kondition der einzelnen Taucher mit ein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Fähigkeiten und Kondition der Taucher Berücksichtige die Grenzen des Tauchers mit den geringsten Fähigkeiten. Bleibe innerhalb der mentalen / psychischen Toleranzgrenzen der einzelnen Taucher. Dränge Taucher nicht in Situationen, die jenseits ihrer physischen / mentalen Möglichkeiten liegen. Stelle sicher, dass alle Teammitglieder zueinander passen. Alle Taucher im Team sollten sich dieser Überlegungen bewusst sein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Persönliche Planung Risikoanalyse Mit der Planung übereinstimmen, sich damit wohl fühlen Persönliche „Was ist, wenn...“-Fragen Verantwortung Individuelle Atemgasplanung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Risikoanalyse Jeder Tauchgang birgt spezielle Risiken Habe ich die Tauchgangsplanung wirklich komplett verstanden? Habe ich ein gutes Gefühl gegenüber dem Tauchgang? Kann man sich auf mich verlassen, bin ich wirklich nicht von anderen abhängig? Sind wirklich alle „Was ist, wenn...“-Fragen zufrieden stellend beantwortet? Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Kontrolle der Risiken / „Was ist, wenn...“ Risiko Nutzen Aktion Wert Liste alle bekannten Risiken auf und bewerte sie anschließend. Behandle alle „Was ist, wenn...“-Fragen auf die gleiche Weise. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Verantwortung (I) Sei selbstständig und unabhängig. Sei verlässlich. Sei aufmerksam. Sei Dir der Prioritäten bewusst. Halte Deine Rettungs- und Selbstrettungsfähigkeiten auf dem Laufenden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Verantwortung (II) Löse Probleme an Ort und Stelle. Bleibe innerhalb Deiner Grenzen. Sei in der Lage, Deinen Gasverbrauch auch in einer Notlage zu kontrollieren. Denke daran: Nur Du kannst für Dich selbst atmen, schwimmen oder denken, – bleibe fit – übernimm Verantwortung! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Gruppenplanung Lege die Vorgehensweise für die Atemgasplanung fest; wähle das optimale Atemgasgemisch aus. Berechne die Sauerstoffbelastung. Bestimme die Grenzwerte für den Tauchgang. Lege Gruppenstärke und Verantwortlichkeiten fest. Stelle sicher, dass die Teammitglieder zueinander passen. Überdenke die Ausrüstungskonfigurationen. Beantworte alle „Was ist, wenn...“-Fragen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Atemgasplanung Führe Beispielrechnungen durch: Ermittlung des Atemminutenvolumens (AMV) Berechnung des Gasvorrats Wie lange hält ein Gasvorrat bei einem gegebenen AMV auf einer bestimmten Tiefe? Um wieviel Bar sinkt der Flaschendruck pro Minute bei einem gegebenen AMV auf einer bestimmten Tiefe? Sieh Dir hierzu auch die Tabellen 9M, 10M, 11M, 12M in der Encyclopedia an (für die US-Berechnung Tabellen 9, 10, 11, 12). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Gasmanagement-Regeln Drittel-Regel: bedeutet, dass Du mit einem Drittel Deines anfänglichen Gasvorrats auftauchen musst Alle Tauchgängen, die Dekompressionsstopp(s) erfordern Alle Tauchgängen über 40 msw (130 fsw) Tauchgänge in nach oben geschlossenen Räumen ("overhead environments") Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Gasmanagement / Atemgasplanung Ein Drittel des Gasvorrats entspricht der Hälfte der tatsächlichen Grundzeit Umkehrpunkt Ab- stiegs- zeit Tatsächliche Grundzeit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Gasmanagement / Regeln Ein Taucher sollte sein AMV unter normaler Belastung kennen. Berechne den Umkehrdruck (ein Drittel des Gasvorrats ist verbraucht). Was auch zuerst kommen mag, Umkehrdruck oder Hälfte der geplanten Grundzeit, kehre um! Für Dekogas (und ggf. Brückengas) gilt: 2/3 des Gasvorrats entsprechen dem echten Bedarf; der Rest ist Reserve. Tauchpartner müssen ggf. ihre Atemgasplanung aufeinander abstimmen und anpassen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Beispiel für die Drittel-Regel Metrische Version: Das Tauchgerät wurde mit 204 Bar gefüllt. Ein Drittel davon: 204 Bar ÷ 3 = 68 Bar. Der Taucher kehrt demnach bei 204 – 68 Bar, also bei 136 Bar, zu seinem Ausgangspunkt zurück und behält so 2/3 seines anfänglichen Gasvorrats für den Rückweg, für die Versorgung von Tauchern mit Gasmangel und für andere Notfälle übrig. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Beispiel für die Drittel-Regel U.S. Version: Das Tauchgerät wurde mit 3000 psi gefüllt. Ein Drittel davon: 3000 psi ÷ 3 = 1000 psi. Der Taucher kehrt demnach bei 3000 – 1000 psi, also bei 2000 psi, zu seinem Ausgangspunkt zurück und behält so 2/3 seines anfänglichen Gasvorrats für den Rückweg, für die Versorgung von Tauchern mit Gasmangel und für andere Notfälle übrig. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Anwendung des Gasmanagements Anpassungen werden nötig durch: Strömungsbedingungen Andere Gesichtspunkte der Tauchumgebung - Gasmanagement funktioniert nur, wenn Du Deinen Körper gleichmäßig arbeiten lässt - Normale Schwimmgeschwindigkeit Normale Atmung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Der Gasvorrat muss angepasst werden Die Gasvorratsplanung muss von dem Taucher mit dem höchsten AMV ausgehen. Die Anpassung erfolgt durch die Umwandlung von Freien Litern in Bar (bzw. von cubic feet in psig). Arbeite einige Beispiele mit Hilfe der Tabellen in der IANTD Technical Diver Encyclopedia durch! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Anpassung des Gasvorrats – wann? Immer, wenn ein aus zwei Personen bestehendes Tauchteam verschieden große Flaschen verwendet und der Taucher mit dem höheren AMV die größere(n) Flasche(n) taucht; in größeren Teams, falls es beim Tauchgang unzugängliche oder enge Bereiche gibt; wenn es große Unterschiede im Gasverbrauch unter den Teammitgliedern gibt (doppelt so hoch oder mehr). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Anpassung des Gasvorrats – wann nicht? Wenn in einem Team von drei oder mehr Personen getaucht wird; wenn alle mit gleich großem Atemgasvorrat tauchen; wenn der Taucher mit dem niedrigsten Gasverbrauch mit dem größten Atemgasvorrat taucht. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Anpassung des Gasvorrats – wie geht man vor? - Verwende die Tabelle 13M bzw. 13 in der IANTD Technical Encyclopedia - Die SRF-Tabelle zeigt angepasste Faktoren für den Umkehrdruck für Taucher mit verschiedenen AMVs. Wenn Du ein höheres AMV als Dein Tauchpartner hast, reicht die Drittel-Regel für Deine Gasplanung völlig aus. Wenn Du 33% Deines Gasvorrats verbraucht hast, solltest Du umkehren. Sollte Dein Partner jedoch das höhere AMV haben, würde der Gasvorrat so nicht ausreichen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Atemgasplanung Arbeite zwei Aufgabenstellungen unter Verwendung der Tabellen 15 & 16 durch. Arbeite ein Beispiel ohne Anpassung des Gasmanagements für einen Tauchgang durch, bei dem zwei Taucher verschiedene Atemgasgemische atmen; der eine (geringerer Gasverbrauch) mit Doppel-7-Liter-Gerät, der andere (verbraucht doppelt so viel) mit Doppel-15-Liter-Gerät. Verwende für die Berechnungen die IANTD-Tabellen (die Taucher müssen ab dem Punkt des weitesten Vordringens mit einem der beiden Geräte auskommen). Arbeite die Aufgabenstellung nochmals mit Anpassung der Atemgasplanung durch. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Atemgasplanung Arbeite letzteres Beispiel noch einmal unter der Annahme durch, dass die gleichen Taucher ihr Schwimmtempo bei der Rückkehr auf die Hälfte der Geschwindigkeit des Hinwegs reduzieren (Atmung aus nur einem Gerät ab dem Zeitpunkt des weitesten Vordringens). Berechne das Beispiel nochmals unter der Annahme, dass der Taucher ohne Gas wegen Stress auf dem Rückweg einen 40% höheren Gasverbrauch entwickelt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Atemgasplanung / Wesentliche Punkte Aus den Beispielen wird klar, dass für die Anwendung der Gasmanagement-Regeln folgendes gilt: Wann immer möglich, sollte die Atemgasplanung zwischen Tauchern abgestimmt bzw. angepasst werden. Für Notfälle gilt: Taucher müssen ihre normale Atemfrequenz aufrecht erhalten. Taucher müssen ihre Fortbewegungsgeschwindigkeit beibehalten. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoffexposition planen Tauchgangsplanung Sauerstoffexposition planen Sowohl die ZNS- als auch die Pulmonale Sauerstoffintoleranz müssen berücksichtigt werden. Die Sauerstoffbelastung (%ZNS und OTUs) muss für alle Abschnitte des Tauchgangs separat berechnet und dann addiert werden. Belastungen vorheriger Tauchgänge müssen in der Berechnung berücksichtigt werden. Wenn Du Dich unnormal fühlst, wechsle auf ein Gasgemisch mit geringerem FO2 oder steige – falls möglich – weiter auf, auch dann, wenn Du vorher alles sorgfältig berechnet hattest! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoffexposition berechnen Tauchgangsplanung Sauerstoffexposition berechnen Arbeite 3 Beispiele jeder der folgenden IANTD-Tabellen in der Technical Diver Encyclopedia durch: Tabelle 1 M Tauchtiefe  PO2 Tabelle 3 M PO2  %ZNS/min Tabelle 4 M PO2  OTU/min Tabelle 5 M PO2  %ZNS – OTU Tabelle 8 M FO2/Tauchtiefe  EAD/MOD Chart 1 %ZNS/OFP  Rest %ZNS Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wiederholung: Die IANTD Tauchtabellen Tauchgangsplanung Wiederholung: Die IANTD Tauchtabellen Erkläre, wie man mit den IANTD-Tabellen umgeht: Tiefe – Zeit – Aufstiegsgeschwindigkeit – Stopps – Zeitzuschlag bei Wiederholungstauchgängen mit anderem Atemgasgemisch Vergleiche 2 Deko-Tauchgänge mit gleicher Tiefe und Grundzeit hinsichtlich Dekompressionszeiten, %ZNS, OTUs – einmal Deko mit Grundgas und einmal Deko mit erhöhtem PO2. Erkläre den 4,5msw/15fsw-Stopp; seine Bedeutung, wann und wie lange er durchgeführt wird. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Dekompression im Technical Diving Dekompressionszeiten können durch Atmung von Gasmischungen mit hohem FO2 bzw. von reinem Sauerstoff beschleunigt werden. Dies kann jedoch nur mit speziell hierfür erstellten Tabellen – wie den IANTD-Tabellen – oder von Dekompressions-Software korrekt berechnet werden. Die Verwendung von normalen Tabellen mit dubiosen „Korrekturfaktoren“ kann keinerlei Sicherheit gewährleisten. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Mit den IANTD-Tabellen arbeiten Tauchgangsplanung Mit den IANTD-Tabellen arbeiten Berechne auch %ZNS, OTUs und Gasbedarf! Plane 3 Tauchtage unter Verwendung der IANTD Deko-Stopp-Zeit-Tabellen und 3 Tauchtage unter Verwendung der IANTD Runtime-Tabellen, jeweils mit Dekotauchgang und Wiederholungstauchgang. Jeweils einer der 3 Tage sollte insgesamt 3 Tauchgänge enthalten. Der Zeitzuschlag ist der Tabelle mit dem Gemisch des Wiederholungstauchganges oder der mit dem nächst sauerstoffärmeren Gemisch zu entnehmen. Verwende dazu den IANTD Technical Dive Planungsbogen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

EAD – Äquivalente Lufttiefe Tauchgangsplanung EAD – Äquivalente Lufttiefe Die meisten Lufttabellen können verwendet werden. Gehe einige Beispiele in Tabelle 8M / 8 durch. Das EAD-Konzept kann nicht auf Deko-Stopps angewendet werden. Der Vorteil spezieller Tabellen gegenüber den EAD-Berechnungen ist, dass diese Dekompressions-anweisungen für die exakte Tiefe liefern, und nicht für die gerundete EAD-Tiefe. Die IANTD Tabellen wurden mit Hilfe von Dekompressions-Software erstellt. Die IANTD Tabellen sind einfacher zu handhaben als EAD-Berechnungen. Spezielle Dekompressions-Software kann die Tauchgangsplanung noch präziser gestalten. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Atemgasmischungen Pressluft oder Nitrox können als Grundgas verwendet werden. Dekompressionsgemische sollten einen guten Kompromiss zwischen sicherem PO2 und hohem Entsättigungsgradienten darstellen. 80% O2 sind fast so effektiv wie reiner Sauerstoff, es fallen damit aber erheblich weniger %ZNS und OTUs an. Beschrifte deutlich alle Atemgasflaschen: Enthaltenes Gemisch, Eigentümer, Datum. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verwendung der IANTD Top Up Charts und Formeln Tauchgangsplanung Verwendung der IANTD Top Up Charts und Formeln Verwende die IANTD Technical Diver Encyclopedia Chart 2M, löse jeweils eine oder mehrere Aufgabe/n der folgenden Kategorien: Der Druck in einer Flasche soll erhöht werden, das Mischverhältnis soll sich aber nicht ändern. Das Mischverhältnis in einer Flasche soll in Richtung höherer FO2 geändert werden. Eine EANx-Flasche soll mit Luft aufgetoppt werden. Das Mischverhältnis in einer Flasche soll in Richtung niedrigerer FO2 geändert werden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Deko-Stopp-Zeit  Run Time Tauchgangsplanung Deko-Stopp-Zeit  Run Time Deko-Stopp-Zeit Genaue bzw. Stoppuhr nötig; Stoppdauer muss präzise sein. Aufstiegsprofil muss nicht 100%ig eingehalten werden. Auf Tauchgängen mit mehreren tiefen Stopps kann man die Übersicht verlieren. Run Time Zu bestimmtem Zeit-punkt auf bestimmter Tiefe Fehler beim Aufstiegs-profil müssen korrigiert werden. Nur eine Zeitachse Taucher wissen immer, wann sie auf welcher Tiefe sein müssen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung “Was ist, wenn...“-Fragen Benenne alle Problembereiche. Entwickle eine Strategie für den Umgang mit Problemen. Übe das Lösen von Problemen vor Deinem geistigen Auge. Übe häufig Notfallmaßnahmen und Selbstrettungsfertigkeiten. Sei im Besitz einer Tauchgangs-Checkliste. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Grenzen und Gruppengröße Fitness Umkehrdruck Tiefe / Zeit / Entfernung Team aus zwei bzw. drei Tauchern Zueinander passen Kenne die Ausrüstungs-Konfigurationen im Team Überprüfen der Ausrüstung  Sicherheits- / Partnercheck Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Anpassungen im Wasser Veränderung der Strömungsverhältnisse Veränderung der Sichtverhältnisse Veränderung des Vorgehens beim Aufstieg / Veränderung der Stabilität von Dekompressionsstufen Veränderung der Stimmung im Team oder bei einem Teammitglied Verinnerliche: Bewusstheit, Reife, Urteilsfähigkeit, Beobachtung und Kommunikation Versuche immer, voraus zu schauen und Mr. Murphy ein Schnippchen zu schlagen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Zusammenfassung Plane Deinen Tauchgang und tauche nach Deinem Plan – innerhalb der besprochenen Kriterien. Vermeide Gruppendruck. Erkenne Fähigkeiten, aber auch Grenzen. Habe Dich selbst unter Kontrolle. Halte am Sicherheitskonzept der Tauchgangsplanung fest. Sei Dir aller Risiken bewusst, bevor Du eine Entscheidung fällst zu tauchen oder nicht zu tauchen; akzeptiere die Risiken oder lehne sie ab. Sicherheit entsteht durch Planung und dadurch, dass man an dieser auch festhält Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Die Sicherheit bei Tauchaktivitäten gewährleisten Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Wesentliche Faktoren Auswahl der Tauchpartner Ethische Einstellung des Teams Ausrüstung Tauchgangsplanung Das Durchführen von Tauchgängen Lernprozess Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Auswahl der Tauchpartner Ausbildungsstand Erfahrungsstand Ausrüstung für die geplante Unternehmung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Ethische Einstellung im Team Zusammenarbeit als Team Selbstständigkeit, Unabhängigkeit Atemgasplanung / gegenseitiges Berücksichtigen bzw. Anpassen der Atemgasvorräte Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Ausrüstung Richtige Ausrüstung für die geplante Aktivität Ausreichend redundant und stromlinienförmig In technisch einwandfreiem Zustand Gasinhalt eindeutig gekennzeichnet Vertrautheit mit der Ausrüstung durch häufige Übungen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Tauchgangsplanung Auswahl des Ausgangspunktes / der Plattform genügend Platz Notfallausrüstung auch bei Seegang stabil komfortabel Sicherheit bei Ein- und Ausstieg gewährleistet Ziele des Tauchteams Führe praktische Rettungsübungen vor Ort durch Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Durchführung von Tauchgängen Beurteilen der Bedingungen am Tauchplatz (Gezeiten, Wetter, Strömung, Sicht...) Auswahl, Analyse, Kennzeichnung der Atemgase Überprüfung der Tauchausrüstung Erstellen der Dekompressionstabellen mit Software bzw. Tabellenplanung Bereitschafts- bzw. Sicherungstaucher Notfallsauerstoff an der Oberfläche Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Sichere Dekompression Aufstiegsleinen Hebesäcke / Markierungsbojen Dekompressionsplattformen fest verbunden, mit oberflächenversorgter Dekompression frei driftend Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Handhabung von Dekompressionsplattformen (I) Einfache Konfiguration Einfaches Ausbringen von Bord Sicherungstaucher in Bereitschaft Deponieren von Sicherheits-/Reserveflaschen, wenn durchführbar Gezeitenprobleme und Zeitdruck Vorgehen bei vermissten Tauchern Signalbojen für die Oberfläche (Surface Marker Buoys – SMBs) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Handhabung von Dekompressionsplattformen (II) Dekompressionsplattformen Alle Taucher dekomprimieren zusammen und verfügen so über viel Reserveausrüstung. Versorgung durch das Boot ist effizienter. Dekompressionstiefe wird genauer eingehalten. Ermöglichen das Deponieren von Sicherheits-Gasreserven Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Typisches „verankertes“ System - wesentliche Punkte - Oberflächen-versorgung für Deko-Gas Deko-Crossover (Leine bzw. Stange) Haupt-Gewichts-/Fang-/Festmach-Leine ("Main Shot Line"), am Bug festgemacht am Wrack fest gemacht (Gewicht / Dregganker Copyright IANTD/IAND, Inc. 2002 94

Typisches "frei driftendes" System - wesentliche Punkte - Dekompressions-Plattform; Taucher befestigen "Jon-Lines" daran oder treiben frei mit der Leine Haupt-Gewichts-/Fang-/Festmach-Leine ("Main Shot Line"), am Anker Einmal losgemacht, treibt das System am Deko-Anker; die Leine wird dabei so weit angehoben, dass sie sich nicht erneut an Objekten verfangen kann am Wrack fest gemacht Copyright IANTD/IAND, Inc. 2002 93

Typisches „frei driftendes“ System - wesentliche Punkte - Stabilisator-Leinen Deko-Station Reserveblei Haupt-Gewichts-/Fang-/Festmach-Leine ("Main Shot Line") bewegliche Dekostange schnell und einfach zu lösen Bleileinen mit Gewicht Verbindungsleine ("Jump Line") Reserve-flasche Deko-Gas Tafel für Rückkehrer Reserveflasche Brücken-Gas ("Travel Gas") Copyright IANTD/IAND, Inc. 2002 92

Glocke im Dach der Höhle verankert Typisches Höhlen-System - wesentliche Punkte - Tauchglocke oder Habitat Glocke im Dach der Höhle verankert Copyright IANTD/IAND, Inc. 2002 95

Sicherheit in der Praxis Handhabung von Dekompressionsplattformen (III) Alle Taucher müssen den Zeitpunkt zur Rückkehr kennen. Die Plattform muss gelöst werden, bevor die Gezeitenströmung zu stark wird. Eine Tafel mit Namensliste kann verwendet werden, damit sich die Taucher bei der Rückkehr eintragen können. Das letzte Team beim Aufstieg löst die Verbindungsleine ("Jump Line"). Verfahren mit SMB bei abgetriebenem Taucher Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Der Lernprozess Nachbesprechung des Tauchgangs im Team Lerne aus vergangenen Vorkommnissen, lerne von Anderen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Solo Diving – allein tauchen Alle Technischen Taucher sollten sich selbst als autarke, unabhängige Taucher begreifen. Alle Technischen Taucher sollten sich für autarkes, unabhängiges Tauchen ausrüsten. Auf diese Weise könnt Ihr als echte Partner tauchen, und nicht nur als Paar von "Buddies". Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Zusammenfassung Plane sorgfältig Sauerstoffbelastung, Dekompression und Gasbedarf. Halte Grundzeit, Aufstiegs-geschwindigkeit, Stopptiefen und Stoppdauern präzise ein. Erstelle Ausfallpläne (Bailouts). Trinke ausreichend Flüssigkeit. Bleibe in Übung, bleibe fit. Analysiere und beschrifte immer Dein Atemgas. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sicherheit in der Praxis Zusammenfassung Sichere Unternehmungen basieren auf gründlichen Tauchgangsplanungen. Die Durchführung muss eine sichere Aufstiegs- bzw. Dekompressionsplattform beinhalten. Planung und Kompatibilität im Team steigern die taucherischen Möglichkeiten. Ein zuversichtlicher, selbstsicherer Taucher und ein verantwortungsvoller Partner zu sein ist für das Technical Diving wesentlich. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die 10 häufigsten Ursachen für Unfälle beim Technical Diving Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Ausbildung und Training Ausbildungsstand Kombination aus Theoriekenntnissen und Praxis Es muss so lange geübt werden, bis Handlungen reflexartig erfolgen. Beeinflusst das Verhalten positiv Der Mangel an Übung trägt hauptsächlich zu Tauchunfällen bei. Der Kursteilnehmer muss engagiert und lernwillig sein. „Wenn der Schüler dazu bereit ist, wird sich der Meister in ihm zeigen.“ Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Orientierungslosigkeit Verlust der Orientierung In Höhlen – nicht einer durchgehenden Führungsleine gefolgt In Wracks – keine Führungsleine verwendet oder nicht absolut mit den Örtlichkeiten vertraut Im offenen Wasser – keine Referenz genommen Die Möglichkeit sich zu verirren stellt eine Bedrohung dar; die Dekompressionsflaschen nicht wieder finden zu können kann ebenso bedrohlich sein. An der Oberfläche weit abgekommen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Atemgasplanung Wende bei allen Technischen Tauchgängen die Drittel-Regel an. Überprüfe die verfügbaren Gasvorräte, wenn verschieden große Flaschen verwendet werden; passe sie gegebenenfalls an. Verfüge über genügend Selbstdisziplin, um in Stresssituationen normal weiter zu atmen. Niemand ist wegen zu großer Gasreserven gestorben Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Physiologische Grenzen überschreiten Bleibe innerhalb akzeptabler Sauerstoff-Grenzwerte. Bleibe innerhalb sicherer Tiefen hinsichtlich der Stickstoffnarkose. Atme richtig, um den Aufbau von Kohlendioxid zu begrenzen. Verwende für Tiefen jenseits von 61 msw (200 fsw) Trimix – bei "Overhead"-Tauchumgebungen wird Trimix bereits ab 48 msw (160 fsw) empfohlen. Dekompression ist keine exakte Wissenschaft – bleibe konservativ. “Akzeptiere ein kalkuliertes Risiko. Das ist etwas völlig anderes als tollkühn zu sein.“ – George Patton Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Risiko/Nutzen-Faktoren missachten Bestimme die Risiken eines jeden Tauchgangs. Distanz, Tiefe, Schwierigkeit, Ausrüstung, Abhängigkeiten, Tauchpartner etc. Kläre das Verhältnis von Risiken und Nutzen für den Tauchgang. Weiche nicht von Deiner aufrechten inneren Überzeugung ab. Kenne den Bereich, in dem Du Dich wohlfühlst. Nur ein Dummkopf kann meinen, dass das Tauchen frei von Risiken sei. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Sich aufgeben So unwahrscheinlich es klingen mag, häufig sterben Taucher, weil sie sich selbst ganz einfach aufgeben. Berichte über Taucher, die letzte Grüße an ihre Lieben schrieben, bestätigen dies. In einigen Fällen hätte der Taucher gewiss überlebt, wenn er die Energie, die zum Schreiben des Abschiedsbriefes nötig war, in weitere Überlebensversuche gesteckt hätte. Sich aufgeben ist eine der Möglichkeiten auf Stress zu reagieren. Beziehe Überlebenstraining in Deine Routine-Übungen mit ein – erlerne es, nicht aufzugeben. Mach‘ es für Dich klar – sag „ja“ zum Überleben und „nein“ zum Aufgeben Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Ungeeignete Ausrüstung bzw. Konfiguration Das richtige Teil für die richtige Aufgabe Redundanz bei den lebenswichtigen Ausrüstungsgegenständen Entferne alles Überflüssige Verfüge über eine sichere Ausrüstungskonfiguration Eine schlechte Anordnung der Ausrüstung kann zum hängen bleiben oder zu Fehlfunktionen führen. Bestimme die nötigen Ausrüstungsgegenstände sowie die beste Art, diese hinsichtlich Sicherheit, Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit zu konfigurieren Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Auswahl der Tauchpartner Ein Team von Tauchern ist stärker als ein Individuum. Ein Tauchteam arbeitet als Einheit. Ein Tauchteam schützt sich selbst und hält das Team intakt – alle Taucher müssen die Eigenschaften eines Teammitglieds besitzen. Wähle die Teammitglieder so aus, als würde Dein Leben von ihnen abhängen, da es in der Tat so ist. Respektiere sowohl Fähigkeiten als auch Grenzen der einzelnen Gruppenmitglieder. Lasse Dich nicht zu Dingen jenseits Deiner Möglichkeiten drängen, dränge auch Du niemand anderen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Kontrolle von Stress Stress ist bei den meisten Unfällen eine der Ursachen. Im Regelfall ist es die subjektive Wahrnehmung eines Ereignisses, die zuerst das Verhalten nachteilig verändert und schließlich zu dem Unfall führt. Spezielle Übungen zum Umgang mit Stress, eine absolute Vertrautheit mit der Tauchumgebung und das häufige Üben von Notfallmaßnahmen sind der beste Weg zur Kontrolle von Stress. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Eigenes Training / Aufrechterhalten der Fähigkeiten Der Kreis schließt sich: Sicherheit beginnt und endet mit dem eigenen Trainingsstand. Das eigene Training und das Aufrechterhalten der Fähigkeiten sind mindestens so wertvoll wie die Übungen in der eigentlichen Ausbildung. „Wende es an, oder Du wirst es verlernen“ – dieser Spruch gilt für Tauchfertigkeiten genau so wie für alles andere im Leben. Verabrede Dich regelmäßig mit Deinen Tauchpartnern zu Übungen von Tauchfertigkeiten. Übung macht den Meister Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Unfälle Zusammenfassung Unfälle sind oftmals vorhersehbar. Die wichtigsten Maßnahmen gegen Unfälle sind formelle Ausbildung und selbst durchgeführte Übungen. Das Aufgeben ist in Problemsituationen die einzige unverzeihliche Sünde. Bleibe immer in Deinen wahren physiologischen Grenzen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Die Kunst des Atmens Ein Überblick über Physiologie, Philosophie und Techniken des Atmens, die die Grundlage für ein Tauchen mit mehr Sicherheit darstellen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Warum atmen wir? Wir atmen, einfach gesagt, um am Leben zu bleiben. Die Bedeutung richtigen Atmens wird von den meisten Tauchern weit unterschätzt. In der westlichen Welt versteht man unter Atmung meist nur "Einatmen – Ausatmen". In der östlichen Hemisphäre wird weit mehr Wert auf die richtige Atemtechnik gelegt. Diese höhere Bewertung der Atemtechnik sollten die Technical Diver übernehmen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Die Wertung des Ostens Der Atem wird als Summe aller Energien im Körper betrachtet. Richtiges Atmen bedeutet deshalb, die Energieströme im Körper unter Kontrolle zu haben. Um richtig atmen zu können, müssen wir sowohl die physiologischen Grundlagen als auch die Atemtechnik verstehen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Atmung ist ein natürlicher Vorgang Physiologie Atmung ist ein natürlicher Vorgang Richtige Atemtechniken sind wesentlich für Sicherheit Gesundheit Effizienten Gasaustausch Prävention/Beseitigung von Stress Kontrolle von Emotionen Effiziente Nutzung des Atemgasvorrats Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Richtiges Atmen als Philosophie (I) Physiologie Richtiges Atmen als Philosophie (I) Die Kunst des Atmens In der östlichen Hemisphäre bedeutet dies, dem Selbst Energie zuzuführen. Ohne Atmung gibt es keine lebensnotwendige Energie. Wer die Atmung unter Kontrolle hat, kontrolliert den Geist und damit alle Energie. Kontrolle wird durch Atemübungen und durch Meditation erreicht. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Richtiges Atmen als Philosophie (II) Physiologie Richtiges Atmen als Philosophie (II) Das ANS oder VNS (Autonomes oder Vegetatives Nervensystem) wird durch richtiges Atmen kontrolliert – dies wird im Osten wie im Westen so gesehen. Richtiges Atmen mindert bzw. blockiert die Reaktion des ANS auf Angst, Stress, Schmerz und Bedrohung. Richtige Atmung ermöglicht kontrolliertes Denken. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Philosophie und Energiefluss - Die Kunst, die Atmung einzusetzen Physiologie Philosophie und Energiefluss - Die Kunst, die Atmung einzusetzen Religionen erkennen eine innere Energie an. Wird als Seele, spiritueller Körper etc. bezeichnet Besitzt eine eigene Gestalt und Physiologie Verlässt beim biologischen Tod den physischen Körper Wissenschaftler bewiesen mit Hilfe der Kirlian-Fotografie das Verschwinden dieser Energie innerhalb 24 Stunden nach dem biologischen Tod. Der spirituelle Körper besteht aus tausenden von Energiezentren, die als Nadir bezeichnet werden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Energiezentren Die Nadir sind in den östlichen Philosophien seit tausenden von Jahren bekannt / die Plexus (Nerven-/Gefäßgeflecht) wurden erst kürzlich in der westlichen Physiologie entdeckt. Die Knotenpunkte, wo sich die wesentlichen Nadir kreuzen, sind Zentren hoher Energiekonzentration und als Chakras bekannt. Es gibt sieben wesentliche Chakras. Sie werden durch Atemübungen und Meditation mit Energie aufgeladen. Die Plexus und Chakras befinden sich an den selben Stellen und haben die gleichen Funktionen (die einen im physischen Körper, die anderen im spirituellen). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Plexus / Chakras Die Meditation verwendet Konzentration, um diese Energiezentren aufzuladen. Physischer und spiritueller Körper können zusammen als Lebens- und Energiesystem angesehen werden. Mit bewusster, richtiger Atmung laden wir die Zentren auf und lernen, diese, und damit auch das ANS, zu kontrollieren. Die Art wie wir atmen ist eine Angewohnheit, die sich mit Übungen verändern lässt. Durch Atemübungen und Meditation können wir so das ANS/VNS kontrollieren lernen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Energiefluss Kontrollierte Atmung bedeutet Die Richtung und den Gasfluss der Atmung bestimmen zu können Kontrolle über Plexus / Chakras Damit auch Kontrolle über das ANS/VNS; dies ist der erste Schritt zur mentalen Kontrolle. Einen Beitrag zur Verhinderung von falschen Reaktionen auf Stress Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Drei physiologische Systeme Physiologie Drei physiologische Systeme müssen verstanden werden, um richtiges Atmen erlernen zu können: Nervensystem Kreislaufsystem Atemsystem Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Das Nervensystem Das Zentrale Nervensystem (ZNS) gibt Steuerungsbefehle aus. es besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark Das Periphere Nervensystem (PNS) trägt die Steuerungsbefehle des ZNS weiter. es besteht aus den parallelen Hirn- und Spinalnerven Das Autonome oder auch Vegetative Nervensystem (ANS/VNS) steuert die inneren Organfunktionen im Körper. aufgeteilt in sympathisches und parasympathisches System Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Das ZNS steuert: Bewusstsein Mentale Aktivität Bewegungsapparat Es ist mit einem Computer darin vergleichbar, als dass es ebenfalls Funktionen steuert. Wie auch ein Computer arbeitet es auf der Grundlage eines Denkmodells: Nützliche Informationen herein – nützliche Informationen heraus Unnütze Informationen herein – unnütze Informationen heraus Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Das PNS besteht aus 12 Paaren von Hirnnerven und 31 Paaren von Spinalnerven (Wirbelsäulenbereich). Seine Funktion besteht aus der Weiterleitung von Informationen zu den Nervenenden. Afferente Neuronen (sensorische Nervenfasern) senden Informationen u.a. von Armen und Beinen zurück ans ZNS. Es arbeitet somit als biologisches Rückkopplungs-Netzwerk. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Das VNS Steuert Körperfunktionen, die nicht dem Willen unterworfen sind: Sekretausscheidungen Atemfunktion Herzfrequenz Emotionen Körpertemperatur Allgemein die Organfunktionen und das innere Milieu des Körpers Die Atmung kann kontrolliert werden, indem man lernt, einige Funktionen des VNS willentlich zu übernehmen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Untersysteme des VNS Das periphere VNS besteht aus zwei anatomisch und funktionell getrennten Subsystemen: Sympathikus – erhöht u.a. die Herzfrequenz Parasympathikus – senkt u.a. die Herzfrequenz Die Interaktion beider Subsysteme reguliert sowohl Aktivität als auch normale Funktion des Herzens. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die Atemwege bestehen aus Physiologie Atmung Verbrauch von O2 und Produktion von CO2; die Atmung sorgt für den Austausch beider Gase Die Atemwege bestehen aus Nase Mund Trachea (Luftröhre) Bronchien Bronchiolen Alveolen Das Steuerungszentrum für die Atmung befindet sich im Autonomen oder auch Vegetativen Nervensystem (ANS/VNS) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verwendete Muskelpartien: Physiologie Atmung Verwendete Muskelpartien: Diaphragma (Zwerchfell) Zwischenrippenmuskeln große Brustmuskeln (schlechte Angewohnheit) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

- Stimulation durch pCO2 und pO2 Physiologie Was steuert die Atmung? Inspiration - Stimulation durch pCO2 und pO2 Nervenimpulse bewirken eine Muskelkontraktion, die sich gegen die von der Elastischen Spannung der Lunge erzeugte Kraft durchsetzt; das Einatmen erfolgt. Exspiration Dehnungssensoren erfassen den Grad der Streckung; mit der Muskelanspannung werden gleichzeitig hemmende Nervenimpulse erzeugt. Die Elastische Spannung zieht die Lunge auf ihr Ruhevolumen zurück; die Ausatmung erfolgt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dehnungsre- zeptoren in der Physiologie Was steuert die Atmung? Kontraktion der Atemmuskulatur Anregung Einatemzentrum Atemzentrum Ausatemzentrum erschlafft Dehnungsre- zeptoren in der Atemmuskulatur angespannt hoch pCO2 niedrig niedrig pO2 hoch c c Hemmung Erschlaffung der Atemmuskulatur Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Nasenatmung Atmung geschieht normalerweise durch die Nase – die Atmung beim Tauchen verläuft durch den Mund (außer bei Vollgesichtsmaske). Die Nase hat, verglichen mit dem Mund einen größe-ren Atemwiderstand (bis zu 150% mehr Atemarbeit). Die Nase hat mehr als 30 Funktionen, u.a.: Filterung Anfeuchtung des Atemgases (gegen Austrocknung) Lenkung des Gasflusses Belüftung der Nebenhöhlen Aufwärmung und Prüfung des Atemgases Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Nasenform Die Ausbildung der Nasenform wurde in der frühen Menschheitsgeschichte unter anderem von Umweltfaktoren beeinflusst. Lange Nasen kommen eher in trockenen, kalten und oftmals höher gelegenen Klimazonen vor. Abgeflachte, breitere Nasen sind eher in feuchten, tropischen Regionen entstanden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Aufbau der Lunge Die wesentlichen Strukturen der Lunge sind die Alveolen. Es gibt 5 Lungenlappen, 3 in der rechten Lungenhälfte, 2 in der linken. Die Oberfläche aller Alveolen zusammengenommen würde die Hälfte eines Tennisplatzes bedecken. Die Atemwege, die Lunge und Rachenraum miteinander verbinden, sind mit Flimmer-zellen (Flimmerepithel mit Flimmerhaaren) ausgekleidet. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Flimmerzellen Verhindern, dass Schmutz und Schadstoffe in die Lunge eindringen Unterstützen die Entsorgung von Schleim Rauch zerstört die Flimmerzellen Eine einzige Zigarette bringt die Tätigkeit der Flimmerzellen etwa 20 Minuten lang zum Erliegen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Faktoren, die die Atmung beeinflussen Physiologie Faktoren, die die Atmung beeinflussen Gasflussmenge Dichte des Atemgases Gesundheitszustand des Atmungssystems Effektivität der Atmung Beschaffenheit der Ausrüstung Viskosität des Atemgases Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die Effektivität der Atmung Physiologie Die Effektivität der Atmung Das absolute Volumen oder die Länge eines Atemzuges bestimmen nicht allein die Effektivität der Atmung. Ein kurzer, schneller Atemzug vollzieht den kompletten Atemzyklus, allerdings ohne ausreichende Durchlüftung der Alveolen. Ein Beispiel hierfür wäre die Hyperventilation Ein langsamer, tiefer Atemzug vollzieht den gleichen Zyklus; jedoch mit ausreichender Durchlüftung der Alveolen. Die Art wie man atmet, stellt eine Angewohnheit dar. Richtig zu atmen kann also bedeuten, die gewohnte Art zu atmen komplett ändern zu müssen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Weitere Atemreize (I) Emotional: Furcht, Angst Beklemmung Stress Ärger Aufregung (usw.) Die oben genannten Atemreize bewirken, wenn sie nicht unter Kontrolle gebracht werden, ein erhöhtes AMV und vermehrte Muskelanstrengung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Weitere Atemreize (II) Physiologie Weitere Atemreize (II) Anstrengung: Erfordert mehr Muskelarbeit Setzt neuro-chemische Stimulanzien frei Bei Tauchern, die sich der Atemfunktionen nicht bewusst sind, führt Anstrengung zu einer erhöhten Atemfrequenz. Konzentration: Führt bei Tauchern, die sich der Atmung nicht bewusst sind, zum Atem anhalten Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Gasfluss in den Atemwegen Physiologie Gasfluss in den Atemwegen Unverwirbelter (laminarer) oder turbulenter Gasfluss Wird in erster Linie von der Atemfrequenz bestimmt Toträume in den Atemwegen: Physiologisch bedingt Durch die Ausrüstung bedingt Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Atemarbeit Der Atemwiderstand wird bestimmt durch: Gasdurchflussmenge Dichte des Atemgases Gesundheitszustand des Atemsystems Effektivität der Atmung Beschaffenheit der Ausrüstung Viskosität des Atemgases Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Nach den verwendeten Muskelpartien unterschiedene Atmungsformen: Physiologie Atmungstypen Nach den verwendeten Muskelpartien unterschiedene Atmungsformen: Bauch- oder Zwerchfellatmung (Zwerchfell = Diaphragma), effektivere Form der Atmung, eher in der östlichen Hemisphäre verbreitet Kostal-, Thorakal- oder Brustatmung (u.a. mit der Rippenmuskulatur), ineffektivere Form der Atmung, eher in der westlichen Hemisphäre verbreitet Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Atemmuster Eine langsame, tiefe Zwerchfellatmung ist am effektivsten; die unteren, größeren Lungenbereiche werden optimal durchflutet. Brustatmung ist bei weitem nicht so effektiv. Sparatmung ("skip breathing") ist gefährlich und führt zu übermäßigem Rückbehalt von CO2. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Gefahrvolle Atempraktiken Physiologie Gefahrvolle Atempraktiken Nicht Ausatmen bzw. Atem anhalten Schnelles, flaches Atmen Schnelles Einatmen, langsames Ausatmen Langsames Einatmen, schnelles Ausatmen Wahlloses, unregelmäßiges Atmen Sparatmung Warnung: Alle genannten Unsitten können zu Tauchunfällen führen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sichere Atempraktiken Physiologie Sichere Atempraktiken Der Verlauf richtigen Atmens ist einer Sinuskurve ähnlich: Langsames, kontinuierliches Einatmen Am Scheitelpunkt maximal 3 Sekunden Pause Langsames, kontinuierliches Ausatmen Keine Pause, bzw. maximal 3 Sekunden Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Atmung / Physiologische Vorgänge Physiologie Atmung / Physiologische Vorgänge Extern: Atmung Gasaustausch in den Lungen Intern: Gastransport Gasaustausch mit der Gewebeflüssigkeit Gasaustausch auf Zellebene Stoffwechsel Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Externe Atmungsvorgänge Physiologie Externe Atmungsvorgänge Die Atmung erfolgt aufgrund von Stimulationsreizen und Muskelaktivität. Der Gasaustausch auf Alveolarebene geschieht mittels Diffusion zwischen Alveolen und Lungenkapillaren. Die größte Blutmenge befindet sich im unteren Drittel der Lungenflügel. Intakte Alveolen sind wesentlich für einen effizienten Gasaustausch. Rauchen verursacht Löcher in den Alveolarwänden, so dass diese kollabieren können. Die Diffusionsfläche wird hierdurch verkleinert; der Gasaustausch wird vermindert, und es entstehen "Schwachstellen" im Lungengewebe. Alle Raucher haben ein mehr oder weniger umfangreiches Lungenemphysem Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Weitere Beeinträchtigungen mit Bedeutung für den Taucher Physiologie Weitere Beeinträchtigungen mit Bedeutung für den Taucher Gewebeschwellungen und andere Obstruktionen in den Atemwegen: Vermindern die Effektivität der Atmung Entstehen u.a. durch Reizung / Schleimbildung (Rauchen), Vernarbung (nach Entzündung) Bedeuten eine erhöhte Anfälligkeit für Lungen-Überdruckunfälle Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Atemübung #1 Lege Dich zuerst flach hin, lege eine Hand auf den Magen und die andere auf die Brust. Atme so, dass sich nur das Zwerchfell bewegt und nicht die Brust. Stelle Dich dann hin und wiederhole die Übung. Wiederhole die Atemübung danach auch, während Du gehst. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Atemübung #2 Stelle Dich aufrecht hin, mit den Füßen etwas weiter aus-einander, als Deine Schulter breit ist. Atme aus, konzen-triere Dich dabei auf die Entspannung beim Ausatmen. Atme danach 6 – 8 Sekunden lang ein, dann 6 – 8 Sekunden lang aus, usw.; mache an den Endpunkten nicht länger als 3 Sekunden Pause und achte darauf, dass Du den Kehldeckel in diesen Momenten nicht verschließt (Du würdest dann ein "g" oder "k" im Hals spüren). Wiederhole das Atemmuster im Gehen. Wende das Atemmuster beim Tauchen an. Atemkontrolle ist für Überlebensübungen unverzichtbar. - Alle Kursteilnehmer führen an dieser Stelle beide Atemübungen durch - Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Atmung / Zusammenfassung Physiologie Atmung / Zusammenfassung Die Physiologie der Atmung zu verstehen ist der erste Schritt zum sicheren Tauchen. Kontrolle über die Atmung zu erlangen bedeutet auch den ersten Schritt zur Kontrolle über die eigene Gesundheit und die Körperfunktionen. Die Atmung zu steuern ist der Schlüssel zu mentaler Kontrolle, zur Kontrolle von Stress und schließlich zum Überleben. Atme richtig und entdecke Dein wahres Wesen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Das Herz-Kreislaufsystem Physiologie Das Herz-Kreislaufsystem Ein geschlossenes System, bestehend aus: Herz Arterien Venen Kapillargefäßen in den Körpergeweben Lungenkapillaren Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Mechanismen des Kreislaufsystems Physiologie Mechanismen des Kreislaufsystems Der Blutdruck treibt das Blut durch das System. Der Blutdruck wird bestimmt durch (Strömungs-)Widerstände Erfordernisse des Körpers Der Blutdruck wird vom Karotissinus-Nerv reguliert. Hämoglobin (Hb): Transportmedium für O2/CO2 Blutplättchen bilden Verklumpungen – dies kann Gasbläschen anziehen. Plasma und Serum – machen die Blutmenge aus; diese wird durch Dehydratation reduziert. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Zwei Teilsysteme – großer und kleiner (Lungen-)Kreislauf Physiologie Zwei Teilsysteme – großer und kleiner (Lungen-)Kreislauf Zentrale Aufgaben sind der Gastransport und die Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit durch die Blutchemie. Der kleine Kreislauf sorgt für die Durchblutung der Lungen. Der große (Körper-)Kreislauf versorgt alle übrigen Gewebe. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Herz-Kreislauf-System Physiologie Herz-Kreislauf-System Es versorgt die Gewebe mit Sauerstoff. Die Gesundheit des Menschen hängt direkt vom Kreislauf ab. Alles, was die Kreislauffunktion verändert, wirkt sich auf die Gesundheit des Menschen aus. Gasblasen, Krankheiten usw. Kann die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigen Ausgewogene Ernährung, ggf. ergänzt durch Zusätze; Sport und Bewegung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Arteriosklerose - Verhärten der Arterien Physiologie Arteriosklerose - Verhärten der Arterien Als Ursachen werden u.a. die vermehrte Bildung von Freien Radikalen und Ablagerungen an den Gefäßwänden gesehen. Beeinträchtigt die Blutzirkulation, das Herz muss härter arbeiten. Reduzierte Blutzirkulation bedeutet schlechtere Sauerstoff-Versorgung der Gewebe. Auf Sauerstoffmangel reagieren am empfindlichsten: Herz Beine Gehirn Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Freie Radikale - Reactive Oxygen Species (I) Physiologie Freie Radikale - Reactive Oxygen Species (I) Kurzlebige, aggressive Moleküle, erzeugt durch: Stoffwechsel Ernährung Bewegungsmangel Erhöhte Sauerstoff-Partialdrücke Ernährung Zu vermeidende Nahrungsmittel: Gebratenes / Fritiertes Gekochte Fette Gekochtes Cholesterin Alkohol und Rauchen vermeiden Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Freie Radikale (II) Superoxid-Radikal und Peroxid-Anion haben beispielsweise 1 bzw. 2 überschüssige Elektronen mit offenen kovalenten Bindungen (Atombindungen). Diese greifen jegliche im System vorhandene Doppelbindung an, wie z.B. in Fettsäuren oder in intrazellulären Membranen. Wenn Freie Radikale einmal eine Minimalverletzung verursacht haben, bilden sich an dieser Stelle Ablagerungen, die sich mit Cholesterol anreichern; so ist der Anfang für eine weitere Krankheitsentwicklung gemacht. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Freie Radikale und Erkrankung Physiologie Freie Radikale und Erkrankung Wenn Fett und Cholesterol kombiniert werden (insbesondere, wenn das Cholesterol Luft und Hitze ausgesetzt war, wie z.B. bei gekochtem rotem Fleisch) bilden sich Cholesterol-Oxide, die sich wie Freie Radikale verhalten und das Arteriengewebe angreifen. HDL (Lipoprotein-Komplexe mit hoher Dichte – high density lipoproteins) führen überschüssiges Cholesterol zur Leber zurück, damit dieses dort verstoffwechselt werden kann. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wirkungen fettreicher Nahrung (I) Physiologie Wirkungen fettreicher Nahrung (I) Kurzfristige Veränderungen im Kreislauf Blutzellen im Kreislaufsystem sind normalerweise frei beweglich; dies ermöglicht ihnen den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen sowie die Entsorgung von Abfallprodukten und CO2. Innerhalb einer Stunde nach der Nahrungs-aufnahme beginnen die Blutzellen zu verklumpen – dies ist als Sludge-Phänomen (Verschlammung) bekannt und verlangsamt die Kreislauffunktion. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wirkungen fettreicher Nahrung (II) Physiologie Wirkungen fettreicher Nahrung (II) (Kurzfristige Veränderungen im Kreislauf, Forts.) Dieses Phänomen kann innerhalb von 6 Stunden so gravierend werden, dass die Zirkulation in den feinsten Gefäßen zum Erliegen kommt. Wirkung ist in jedem Fall eine verminderte Sauerstoffversorgung der Gewebe einhergehend mit einer verringerten Entsorgung von CO2. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Risiken für den Kreislauf durch Fett Physiologie Risiken für den Kreislauf durch Fett Das Verhärten der Arterien kann den Gastransport reduzieren. Eine "Verschlammung" durch fettreiche Nahrung reduziert den Gastransport, sie ist auch eine Nebenwirkung der DCI. Wenn sich eine Gasblase bildet, werden diese Faktoren eine DCI begünstigen. Diese Wirkungen auf das Kreislaufsystem führen zu vermehrtem Rückbehalt von CO2 und machen uns deshalb anfälliger für Sauerstoffintoleranz, DCI, HPNS und Veränderungen des Blut-pH. Vermeide als Taucher fettreiche Nahrung; sorge für eine ausgewogene Ernährung, um die Entstehung von Freien Radikalen zu vermeiden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie "Gute" Fettkategorien Omega-3-Fettsäuren sind wertvoll für "Schmierung" des Systems Ausdauerleistungen wie langes Schwimmen Cis-Fettsäuren sind wichtig für Sehkraft Nervenfunktion Koordination Gedächtnis Vitalfunktionen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

"Schlechte" Fettkategorien Physiologie "Schlechte" Fettkategorien Omega-6-Fettsäuren wirken nachteilig, wenn ihr Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren größer als 5:1 ist. Trans-Fettsäuren tragen zu Krankheiten bei: Blockieren die Produktion intakter Zellen Machen Gewebe zugänglich für Viren Verursachen ein Anschwellen von Mitochondrien Vermehren das Cholesterol im Blut um 15%, die Triglyceride um 47%. Cis-Fettsäuren und Antioxidantien können die Wirkungen von trans-Fettsäuren und Freien Radikalen neutralisieren. Sie vermehren gutartiges Cholesterol (HDL) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Zucker Zucker wird benötigt, um den allgemeinen Energiebedarf zu decken. Die Zuckeraufnahme aus Kohlenhydraten ist empfehlenswert, Produkte mit raffiniertem Zucker sind dagegen zu vermeiden. Warme Muskeln verbrennen Fette und Zucker aus Kohlenhydraten. Bei schlagartigen Anstrengungen von nicht aufgewärmten Muskeln werden eher nur Zuckerstoffe verbrannt. Wärme Deine Muskeln daher vor dem Tauchen mit leichten Übungen auf; bewege Dich auch während langer Deko-Stopps auf ähnliche Weise. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Übermäßige Zuckerzufuhr Physiologie Übermäßige Zuckerzufuhr Bei übermäßiger Zuckerzufuhr produziert der Körper vermehrt Insulin. Chrom spielt eine komplexe Rolle in der Biochemie des Körpers – es befördert Zucker aus dem Blut in die Zellen. Mit dem Ansteigen des Insulinspiegels sinkt hingegen der Chromspiegel. In Gesellschaften mit geringer Chromaufnahme durch die Nahrung gibt es vermehrt Arteriosklerose (z.B. USA) Dies bedeutet, dass das Insulin nicht ordnungsgemäß arbeitet und dass Blutfette nicht optimal ausgewaschen werden können. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Zucker, Fett und Kreislauf Physiologie Zucker, Fett und Kreislauf Zuviel Zucker Schwächt das Immunsystem Wirkt nachteilig auf das Herz Reduziert die weißen Blutkörperchen Vermeide Süßes, wenn Du krank wirst. Die Kombination von Fett und Zucker richtet am meisten Schaden im Kreislaufsystem an. Ballaststoffe gelten als hervorragendes Mittel zur Reinigung des Kreislaufsystem und des ganzen Körpers. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rauchen und seine Bedeutung für Gesundheit und Tauchsicherheit (I) Physiologie Rauchen und seine Bedeutung für Gesundheit und Tauchsicherheit (I) Reizung, vermehrte Schleimbildung Beeinträchtigung der Sauerstoffaufnahme Erhöhte Atemfrequenz Erhöhte Atemarbeit CO wird vom Blut gebunden und transportiert. Die Sauerstoff-Transportkapazität des Hämoglobins ist bei einem Raucher bis zu 15% mit CO blockiert. Das Herz muss bei einem Raucher mehr leisten. Die Herzfrequenz wird durch Rauchen erhöht. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rauchen und seine Bedeutung für Gesundheit und Tauchsicherheit (II) Physiologie Rauchen und seine Bedeutung für Gesundheit und Tauchsicherheit (II) Wirkt vasokonstriktiv (gefäßverengend) Erhöht den Blutdruck Verursacht ein Absinken der Körpertemperatur Verursacht Schleimpfropfen in den Atemwegen, die die Anfälligkeit für AGE bzw. alle Formen von DCI erhöhen können Erzeugt Hohlräume in den Lungen (Lungenemphysem) Reduziert den Gasaustausch im Alveolarbereich Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Taucher müssen Sport treiben (I) Physiologie Taucher müssen Sport treiben (I) Sport erzeugt leistungsfähige, gesunde Lungen. Sport erhöht die maximale Sauerstoffmenge, die aus dem Blut für den Stoffwechsel gewonnen werden kann (VO2max). Sauerstoff wird effizienter verwendet. Dies erlaubt dem trainierten Taucher, sich mehr anzustrengen, ohne das AMV wesentlich zu erhöhen. Diese Entwicklung wird durch aerobes Training erreicht; je intensiver, desto höher fällt der Wert für das VO2max aus. Sport veranlasst die Leber, mehr Glykogen zu produzieren. Sport reguliert die Insulin- und Glukosewerte im Blut. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Taucher müssen Sport treiben (II) Physiologie Taucher müssen Sport treiben (II) Das Kreislaufsystem bildet mehr Kapillargefäße Herz und Lunge liefern mehr Sauerstoff. Die Menge gering dichter Lipoproteine (LDL) sinkt, die Menge nützlicher, hoch dichter Lipoproteine (HDL) steigt. Die Mitochondrien in den Zellen wachsen und produzieren mehr ATP (Energieträger). Der Körper verbrennt mehr Fett. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Vorteile eines hohen VO2max (I) Physiologie Vorteile eines hohen VO2max (I) Niedrigerer Blutdruck Bessere Regulierung der Herztätigkeit Stärkere Bänder und Sehnen Dickere Knorpelschichten Größere, stärkere Muskeln Größeres Blutvolumen Vermehrte Hämoglobinmenge Weniger Körperfett Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie Vorteile eines hohen VO2max (II) Dichtere Knochen Effizientere Lungen Das Herz pumpt mehr Blut pro Herzschlag. Es wird mehr Sauerstoff für den Stoffwechsel aus dem Blut gelöst. Mehr Kapillargefäße Niedrigerer Puls Für den Technical Diver ist Sport ein Muss! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sport und Kreislauf (I) Physiologie Sport und Kreislauf (I) Sport senkt nachweislich die Wahrscheinlichkeit von Herzerkrankungen. Sport senkt den Cholesterolspiegel im Blut. Sport fördert die kollaterale Durchblutung. Dadurch nimmt die verfügbare Blutmenge zu. Dies kann bei der Dekompression von Vorteil sein. Wenn Du tauchen willst, halte Dich fit – dies ist ein entscheidender Faktor für Deine Tauchsicherheit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sport und Kreislauf (II) Physiologie Sport und Kreislauf (II) Sport setzt HDL-Cholesterol frei. Aerobe Übungen sind zu favorisieren. 3 x pro Woche 20 Minuten sind das Minimum. Ideal ist eine Stunde pro Tag. Joggen im freien Gelände ist optimal, da es nicht so schnell langweilig wird. Ideale Pulsfrequenz: 220 – Alter (am Anfang des Trainings jedoch nur 60-70% dieses Wertes) Wenn Du erst einmal richtig fit geworden bist, solltest Du versuchen, 80% des Idealwertes (oder mehr) aufrecht zu erhalten. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Kreislauf / Zusammenfassung Physiologie Kreislauf / Zusammenfassung Das Herz-Kreislauf-System ist für die gesamte Gesundheit ausschlaggebend. Die einwandfreie Funktion des Kreislaufsystems ist abhängig von Ernährung Sport und Bewegung Ein intaktes Herz-Kreislauf-System sorgt für eine bessere Gesundheit des gesamten Körpers. Ein gesundes Kreislaufsystem senkt das Risiko von tauchbedingten Erkrankungen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoff im Technical Diving Zuviel oder zu wenig einer guten Sache? Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

ZNS Sauerstoffintoleranz Sauerstoff im Technical Diving ZNS Sauerstoffintoleranz Einer der ausschlaggebenden Faktoren im Technical Diving Die für das Technical Diving geltenden Sauerstoff-Grenzwerte sollten strikt eingehalten werden. ZNS Sauerstoffintoleranz ist ein ernsteres Problem als Narkose. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

O2 – Anwendung und Missbrauch Sauerstoff im Technical Diving O2 – Anwendung und Missbrauch Das Atemgas muss so ausgelegt werden, dass es optimal für die Dekompression geeignet ist, aber auch die Sauerstoffintoleranz vermeidet. Bei Technischen Tauchgängen darf die MOD (hier: Maximum Obtainable Depth – maximal erreichbare Tiefe) einen PO2 von 1,5 Bar nicht überschreiten. Die TOD (Target Operating Depth – Zieltiefe) sollte einen PO2 von 1,4 Bar nicht überschreiten. Bei der Dekompression soll der PO2 1,6 Bar nicht überschreiten; dieser Wert ist auch nur für den tiefsten Stopp zu empfehlen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (I) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (I) Sättigung des Hämoglobin mit Sauerstoff Die Kapazität des Hämoglobin für den Abtransport von CO2 sinkt. Dies bewirkt ggf. eine Verschiebung des Blut-pH in Richtung Säure und damit eine erhöhte Anfälligkeit für die Symptome der Sauerstoffintoleranz. Reizung der Mitochondrien Die Mitochondrien schwellen an und lassen es in der Zelle enger werden. Dies beeinträchtigt die normale Zell-funktion: Der Stoffwechsel verringert sich, es wird weni-ger gespeicherte Energie produziert (ATP); die normalen biochemischen Elektronen-Transferwege werden beeinträchtigt, es bilden sich mehr Freie Radikale. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (II) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (II) Hemmung von Enzymen und Coenzymen Enzyme, die Natrium und Kalium durch die Zellmembran transportieren, senken ihre Aktivität. Erhöhter CO2-Spiegel in den Arterien Dies steigert die Anfälligkeit für Symptome und behindert den weiteren Gastransport. Anstrengungen unter Hyperoxie lassen den CO2-Spiegel weiter ansteigen. Untrainierte Taucher können u.U. bis zu 50% mehr CO2 anstauen als trainierte Taucher. Sinkender Blutdruck Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (III) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (III) Schäden an Zellmembranen Rote Blutzellen verhärten sich. Drüsen-, Leber-, Nieren-, Augen- und ZNS-Gewebe werden durch hohe Sauerstoffpartialdrücke angegriffen. Alle Gewebe von Kopf bis Fuß sind betroffen. In Fetten oxidieren die ungesättigten Fettsäuren. Die Sulfhydrylgruppen in den Proteinen oxidieren. In den Hirngeweben tritt Lipidperoxidation auf (Kettenreaktion v.a. mehrfach ungesättigter Fettsäuren mit Freien Radikalen). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (IV) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (IV) Elektrische Nervenleitung zwischen Muskel und Nervenfaser wird unterbrochen. Aufgrund von Nebenwirkungen des hohen Sauerstoffpartialdrucks wird die Impuls-übertragung vom Nerv zum Muskelgewebe gestört; dies führt zu einer Hemmung von Enzymen, die für den zellulären Stoffwechsel lebenswichtig sind. Anoxie durch Gewebeschädigung (Histotoxische Anoxie), der intrazelluläre aerobe Stoffwechsel kommt zum Erliegen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (V) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (V) GABA – ("gamma aminobutyric acid") Gammaaminobuttersäure oder 4-Aminobutyrat oder -Aminobutyrat GABA reguliert die Hirnwellenaktivität; die Impulse werden abgeschwächt. Einige Forschungen ergaben einen direkten Zusammenhang zwischen dem GABA-Spiegel und dem Auftreten von Krampfanfällen: Hoher GABA-Spiegel  widerstandsfähiger gegen Krampfanfälle Niedriger GABA-Spiegel  anfälliger für Krampfanfälle Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (VI) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (VI) Freie Radikale Forscher glauben, dass diese ein wesentlicher Auslöser für Krampfanfälle sind. Sie entstehen bedingt durch hohe Sauerstoffpartialdrücke im Zusammenwirken mit der Ernährungsweise des Tauchers und seiner körperlichen Gesamtkonstitution. Freie Radikale sind Moleküle mit ungepaarten Elektronen, die extrem instabil und reaktionsfähig sind. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (VII) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (VII) Unter den aus dem Sauerstoff gebildeten Freien Radikalen finden sich u.a.: Superoxidanion Hydroxyl-Radikal Peroxyl-Radikal Die meisten schädlichen Stoffwechselprodukte entstehen in Bio-Organismen durch das aggressive Superoxid-Radikal. Insbesondere in den Mitochondrien verursachen die Freien Radikale tief greifende Veränderungen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (VIII) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (VIII) Die Zellmembranen der Erythrozyten verhärten sich und verlieren ihre Flexibilität. Die Sauerstoff-Transportkapazität der roten Blutkörperchen wird dadurch verringert; in der Milz werden die veränderten Erythrozyten ggf. als defekt erkannt und aus dem Kreislauf entfernt. Dies beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung der Zellen zusätzlich, außerdem bilden sich hierdurch immer mehr Freie Radikale; eine Kettenreaktion von Freien Radikalen findet statt. ANMERKUNG: Leukozyten benötigen das Superoxid-Radikal zur Herstellung von unterchloriger Säure, um ihre Aufgaben ausführen zu können. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Physiologie des Sauerstoff (IX) Sauerstoff im Technical Diving Physiologie des Sauerstoff (IX) Die Einnahme von Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C, Provitamin A (-Carotin) usw. kann präventiv wirken gegen die Anfälligkeit für die (von Freien Radikalen ausgelöste) ZNS-Sauerstoffintoleranz. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoff im Technical Diving Erhöhtes Risiko Medikamente / Arzneimittel Medikamente wirken, indem sie in die Biochemie des Körpers eingreifen. Schleimhautabschwellende Mittel, die Pseudoephedrin enthalten (Actifed, Olynth, i.d. USA Sudafed), können die Anfälligkeit eines Tauchers für die ZNS-Sauerstoffintoleranz erhöhen. Die Nebenwirkungen können u.a. Anfälle, Furcht, Sehstörungen sein. Medikamente gegen Seekrankheit können Nebenwirkungen verursachen, die dem Tauchen entgegen stehen. Befrage bzgl. der Einnahme von Arzneimitteln vor dem Tauchen immer einen Arzt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen Sauerstoff im Technical Diving Weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen Beklemmung, Angst Zu hoher PO2 Erschöpfung Schlechte Tauchgangsplanung Bei der Berechnung der %ZNS nicht alle Etappen des Tauchgangs berücksichtigt Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoff im Technical Diving Das Risiko senken Überschreite nicht den PO2 von 1,5 Bar für die MOD und von 1,4 Bar für das Grundgas / Bottom Mix. Überschreite nicht den PO2 von 1,6 Bar bei der Dekompression. Meide Alkohol und Drogen. Sorge für eine ausgewogene Körpertemperatur. Sorge für einen ausreichend hydrierten Körper. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Air Breaks - Luftpausen Sauerstoff im Technical Diving Air Breaks - Luftpausen Falls lange Deko-Stopps mit hohen PO2 geplant werden und dabei 80 %ZNS erreicht werden, sollten Unterbrechungen mit Luftatmung eingelegt werden. Für jeweils 25 Minuten Dekompression unter Atemgasen mit hohem FO2 sollte 5 Minuten lang Atmung von Luft (bzw. mit niedrigem PO2) folgen. Der Air Break zählt nicht als Dekompressionszeit. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

PO2-Grenzwerte für das Technical Diving Sauerstoff im Technical Diving PO2-Grenzwerte für das Technical Diving max. 1,6 Bar für die Dekompression max. 1,5 Bar für die MOD max. 1,4 Bar für die TOD max. 1,3 Bar für die TOD bei CCR-Geräten (geschlossene Kreislauftauchgeräte) Die Expositionszeiten schränken die genannten Grenzwerte ggf. zusätzlich ein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Weitere Einschränkungen der PO2-Grenzwerte Sauerstoff im Technical Diving Weitere Einschränkungen der PO2-Grenzwerte Der max. PO2 des Grundgas-Gemisches wird um jeweils weitere 0,05 Bar vermindert bei harter Arbeit kaltem Wasser langen Dekompressionszeiten Der max. PO2 des Deko-Gases wird um jeweils weitere 0,25 Bar vermindert bei Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Symptome der ZNS-Sauerstoffintoleranz (I) Sauerstoff im Technical Diving Symptome der ZNS-Sauerstoffintoleranz (I) Blässe im Gesicht Beklemmung, Angst Innere Unruhe, Befürchtungen Krampfanfälle mit möglichem Tod durch Ertrinken Visuelle Störungen (helle Flecken / Lichtkranz, Blendung, Unschärfe, Blindheit) Hörstörungen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Symptome der ZNS-Sauerstoffintoleranz (II) Sauerstoff im Technical Diving Symptome der ZNS-Sauerstoffintoleranz (II) Euphorie Übelkeit / Erbrechen (periodisch) Zuckungen / Verkrampfungen Reizbarkeit, Persönlichkeitsänderung Schwindel Akronym: CONVENTID Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Pulmonale oder Ganzkörper-Sauerstoffintoleranz Sauerstoff im Technical Diving Pulmonale oder Ganzkörper-Sauerstoffintoleranz Tritt auf bei langen Expositionszeiten mit einem PO2 von mehr als 0,5 Bar. Beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Lunge Schwere Fälle verlaufen ähnlich einer Rippenfellentzündung Stellt im Bereich des Sporttauchens keine ernstzunehmende Gefahr dar Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Pulmonale Sauerstoffintoleranz / Wirkungen Sauerstoff im Technical Diving Pulmonale Sauerstoffintoleranz / Wirkungen Entzündung Blutstau / Anschwellen Schwellung der Alveolarwände Verdicken der Gefäßwände der pulmonalen Arterien Reduzierte Vitalkapazität Veränderung des Surfactant in der Lunge; dadurch veränderte Oberflächenspannung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Pulmonale Sauerstoffintoleranz / Symptome Sauerstoff im Technical Diving Pulmonale Sauerstoffintoleranz / Symptome Trockener Husten Zunehmender Atemwiderstand Kurzatmigkeit Unwohlsein Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Sauerstoff im Technical Diving Zusammenfassung Die sichere Verwendung von EANx hängt von der sauberen Kalkulation der Sauerstoff-Belastung und deren Risiken ab. Taucher müssen wissen, wie die fortgeschrittenen Dekompressionstechniken mittels EANx-Mischungen mit hohem FO2 durchzuführen sind. Taucher müssen die komplexen Wirkungen von Sauerstoff-Expositionen auf den menschlichen Organismus verstehen. Taucher müssen weiterhin die täglich variierende Empfindlichkeit des Menschen auf Sauerstoff-Expositionen als Realität anerkennen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

HYPEROXIE KRAMPFANFALL Ablösung des O2 vom Hb behindert Blockade der Übertragung von elektrischen Impulsen Nervenfasern  Muskeln Erhöhter Blutdruck Erhöhte Herzfrequenz Reduzierter CO2 Abtransport Hemmung von Enzymen Reduzierter Blutfluss zum ZNS CO2 Rückbehalt Oxidation von Sulfhydril-Enzymen Histotoxische Anoxie Schädigung von Zellmembranen Blut pH  Säure Freie Radikale Lipidoxidation Proteinoxidation Hemmung von Enzymreaktionen Vasodilatation Wirkungen auf Enzyme und Zellfunktion Zellintegrität beschädigt Lipidperoxidation in Hirngeweben Veränderte Elektronen-Transferwege (etc.) KRAMPFANFALL Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002 (Übersichtsfolie ZNS-Sauerstoffintoleranz)

PULMONALE SAUERSTOFFINTOLERANZ Asphyxie (Atem-/Herzstillstand) Alveolare Hyperoxie Alveolares Ödem Pulmonale Vasokonstriktion Mangel an Surfactant Reduzierter alveolarer Blutfluss Instabile / kollabierende Alveolen Zellschädigung im Alveolarbereich Hemmung des Stoffwechsels Verminderte Synthese Hypoxämie und Azidose Höhere Durchlässigkeit der Zellwände im Alveolarbereich Asphyxie (Atem-/Herzstillstand) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002 (Übersichtsfolie Pulmonale Sauerstoffintoleranz)

Stickstoffnarkose Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Grundgedanken Die Wirkungen der Atmung von Luft und von einigen anderen Inertgasen in der Tiefe sind ausreichend dokumentiert. Neurologische Wirkungen sind u.a.: Rauschwirkung, Verlangsamung mentaler Prozesse, reduzierte manuelle Geschicklichkeit. Die Wirkungen der Narkose können mit dem anästhesischen Zustand vor der Bewusstlosigkeit verglichen werden. Bei Druckkammerversuchen zeigte sich, dass Personen bei einem Druck von 15 Bar (entsprechend 140 msw bzw. 460 fsw) innerhalb 1 bis 2 Minuten bewusstlos wurden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Erste Beobachtungen Rauschwirkung von Inertgas unter Druck Zuerst 1835 von Junod beschrieben Domant berichtete von Gedächtnisverlust auf 91 msw (300 fsw). Behnke, Thomson und Motley legten fest, dass Narkose bei Drücken von 3,0 Bar und höher messbar ist. Tests von Shilling und Willgrube auf 27 bis 90 msw (90 – 300 fsw) ergaben die Schlussfolgerung, dass erfahrene und sehr intelligente Taucher widerstandsfähiger gegen Narkosewirkungen sind (Tests bestanden aus mathematischen Aufgaben). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verhaltensänderungen Narkose Verhaltensänderungen Es werden Änderungen im Verhalten verursacht: Veränderungen im Nervensystem bewirken Änderungen des Verhaltens. Emotional – Beeinträchtigung höherer mentaler Prozesse, Störung der neuromuskularen Kontrolle (Behnke u.a., 1935) Subjektive Empfindungen, gestörte Bewusstheitsfunktion, verlangsamte mentale Aktivität, gestörte neuromuskulare Koordination Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Subjektive Empfindungen Narkose Subjektive Empfindungen Subjektive Empfindungen sind: Rauschwirkung, übersteigertes Selbstvertrauen, Euphorie, Sorglosigkeit und andere veränderte Bewusstseinszustände Diese können mit Hilfe von Fragebögen beurteilt werden, die es ermöglichen, den Grad der Beeinträchtigung von Arbeitsfähigkeit, Wachheit, Konzentration und des Gefühls dem eigenen Körper / dem eigenen Geisteszustand gegenüber zu bestimmen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Gestörte kognitive Funktionen Narkose Gestörte kognitive Funktionen Kognitive Funktionen sind die höheren Prozesse im Gehirn: Denken, Wahrnehmen, Verstehen und Gedächtnis Die Narkose übt eine dämpfende Wirkung auf alle genannten aus. Diese Wirkungen reichen von Schwierigkeiten, Fakten aufzunehmen, verlangsamten Denkvorgängen und Störungen des Zeitgefühls bis hin zu Gedächtnisverlust. Dies wird messbar durch Tests, die Urteilsvermögen, Verstehen kompletter Sätze, arithmetisches Rechnen und Kurzzeitgedächtnis überprüfen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verlangsamte mentale Aktivität Narkose Verlangsamte mentale Aktivität Die Informationsverarbeitung im ZNS wird verlangsamt. Dies kann auf zwei Arten gemessen werden: Die Schnelligkeit, mit der Testprobleme in Angriff genommen werden Test der Reaktionszeit (wichtig hinsichtlich des Fällens von Entscheidungen) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Reduzierte neuromuskuläre Koordination Narkose Reduzierte neuromuskuläre Koordination Die manuelle Geschicklichkeit wird - im Gegensatz zu den gedanklichen Prozessen - erst in größeren Tiefen negativ beeinflusst. Dies wird meistens durch Tests ermittelt, bei denen Schrauben und Muttern zusammengesetzt oder spezielle kleine Stopfen in Lochbretter gesteckt werden müssen (Purdue Pegboard Test). Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Inertgasnarkose in großen Tiefen Auf Tiefen jenseits von 91 msw (300 fsw) bewirkt die Narkose veränderte Bewusstseinszustände manische oder depressive Zustände Sowohl visuelle als auch akustische Halluzinationen Auflösung des Zeitgefühls Schwindendes Bewusstsein Gedächtnisverlust (vorübergehend oder permanent) Bewusstlosigkeit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Wärmehaushalt Die Narkose beeinträchtigt die physiologische Regulierung der Körpertemperatur, aber auch das diesbezügliche Verhalten des Tauchers. Die Narkose reduziert das Zittern und ermöglicht so ein größeres Absinken der Kerntemperatur. Die Kälte wird nicht so gravierend empfunden, wie sie wirklich ist; der Taucher könnte so erforderliche Maßnahmen zum Aufrechterhalten der Körpertemperatur unterlassen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wirkungweise der Inertgasnarkose Narkose ist die Vorstufe der Anästhesie. Viele Inertgase wirken anästhetisch – bei verschiedensten Partialdrücken. Stickstoff – 33 Bar Argon – 15 Bar Lachgas – 1,5 Bar Halothan – 0,008 Bar (Inhalationsanästhetikum) Die narkotischen Wirkungen sind, bei unterschiedlichen Partialdrücken, identisch. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wirkungweise der Anästhesie Narkose Wirkungweise der Anästhesie Die genaue Wirkungsweise ist nicht geklärt. Es ist allgemein akzeptiert, dass als Ort der Wirkung von Anästhesie und Narkose die Synapsen im ZNS angenommen werden. Verstärkt die Wirkung der hemmenden Neurotransmitterstoffe, wie z.B. GABA, auf die hinter den Synapsen liegenden Rezeptoren; wirkt hemmend auf die Aktivität und die Frequenz der ZNS-Tätigkeit. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Das Verarbeiten von Informationen Narkose Das Verarbeiten von Informationen Die Informationsverarbeitung erfolgt in mehreren Phasen. Beispiel Reaktionszeit: Wahrnehmungs- und Bewertungsphase Phase der Entscheidungsfindung Ergebnisphase Möglicher Einfluss der Narkose auf: Aufbau der Phase Funktion der Phase Strategie der Phase Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verstärkende Faktoren (I) Narkose Verstärkende Faktoren (I) Tauchprofil (Abstiegsgeschwindigkeit etc.) Sauerstoff (eine Theorie besagt, dass Sauerstoff doppelt so narkotisch wie Stickstoff wirken kann) Kohlendioxid (zusätzlicher Rückbehalt von CO2 ) reduziert die neuromuskulare Koordination in noch größerem Maß schon bei relativ geringem Alveolardruck narkotisch kann infolge von Abstiegsgeschwindigkeit, Dichte, Ausrüstungszustand oder uneffektiver Atmung weiter zunehmen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verstärkende Faktoren (II) Narkose Verstärkende Faktoren (II) Beklemmung / Angst Müdigkeit Drogen / Amphetamine Alkohol Anstrengung Negative oder auch teilnahmslose psychische Einstellung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Umgang mit der Narkose (I) Gewöhnung: Die Forschung hat gezeigt, dass die Toleranz der Narkose durch Gewöhnung nicht größer wird. Subjektive Gewöhnung: Die Wirkungen der Narkose ändern sich nicht, das Gefühl „berauscht zu sein“ verringert sich allerdings; damit wird es möglich, sich besser zu konzentrieren und die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Indem man die eigenen Aktionen und Reaktionen bewusst verlangsamt, kann man eine größere Präzision bei Problemlösungen erreichen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Umgang mit der Narkose (II) Vermeide sehr tiefes Tauchen mit Luft als Atemgas. Verwende Helium oder Neon als Atemgas für tiefere Tauchgänge. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Beobachtungen (I) Keissling und Magg verwendeten die Reaktionszeiten bei Wahlmöglichkeiten, um die Narkose zu messen (1962); Abnahme der begrifflichen Urteilskraft um 33,46 %, Abnahme der mechanischen Geschicklichkeit um 7,9 %. Miles und McKay untersuchten erfahrene Taucher im Freiwasser und fanden auf einer Tiefe von 30 msw (100 fsw) geringfügige Änderungen der Leistungs-fähigkeit der Taucher – Sie fassten ihre Arbeit so zusammen, dass der Bereich eines Narkose-Risikos bei erfahrenen Tauchern mit starker Willenskraft bei 55 msw (180 fsw) beginnt; unterhalb von 73 msw (240 fsw) wird als Gefährlicher Narkosebereich festgelegt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Beobachtungen (II) Dass die Ausbildung einen direkten Einfluss auf Narkosewirkungen hat, zeigte sich laut Gill Millner (M.D.) und Tom Mount in der Verhaltensformung bei Tauchanfängern – In einer Gruppe von vier Tauchern, denen beigebracht wurde, dass sie in etwa 30 msw (100 fsw) narkotisiert werden würden, verlor ein Taucher oberhalb von 46 msw (150 fsw) die Kontrolle über seine Muskeln. Taucher, denen erklärt wurde, dass „die Narkose eine Realität ist“, verhielten sich im Bereich zwischen 46 und 55 msw (150 bis 180 fsw) völlig normal, bis ihr Test beendet wurde. Taucher, die aufgefordert wurden, sich die Narkose erst innerlich vorzustellen und ihr später zu widerstehen, „funktionierten“ sogar in 61 msw (200 fsw) noch, eine Taucherin wagte sich, ohne Ausfälle, bis auf 73 msw (240 fsw) – sie berichtete von Symptomen, aber konnte durch Konzentration mit ihnen umgehen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Beobachtungen (III) Dick Williams (M.D.) und Tom Mount nahmen 1971 an einer Studie der Universität von Miami RSMAS mit einer Serie von Tauchgängen auf 91 msw (300 fsw) teil. Während der ersten 5 Tage des Tests erzielten beide normale Punktzahlen (Glaskugeln auf Löffeln balancieren, Purdue Lochbrett-Test, mathematische und logische Aufgaben) Am sechsten Tag wurden 3 von den Teilnehmern ausgewählte Übungsaufgaben in jeweils 3 Abschnitte aufgeteilt, und zwar folgendermaßen: Erst 1A, 2A, 3A, dann die B‘s und C‘s, um die Belastbarkeit mit Mehrfachaufgaben zu testen. Bei diesem Test waren beide Probanden nicht in der Lage, nach 2B weiter fort zu fahren. Aus diesem Test wurde geschlossen, dass die größte Bedrohung in der Unfähigkeit besteht, unter der Narkosewirkung mit Mehrfachbelastungen umzugehen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Symptome 43 - 55 msw (140 - 180 fsw): Benommenheit, Abnahme des feinen Unterscheidungsvermögens, schrittweise Verlangsamung der Reflexe – die primären Nervenzentren sind betroffen. 55 - 73 msw (180 – 240 fsw): Physiologischer Risikobereich: Schlechtes Urteilsvermögen, Taubheit in den Gliedern, Veränderung der Handschrift und reduziertes logisches Denken – sekundäre Nervenzentren betroffen. 73 msw (240 fsw): Physiologische Gefahrenzone: Rauschzustand, Blockierung, gestörte Feinmotorik, abneh-mende Problemlösungsfähigkeit, Unfähigkeit, auf Mehrfach-belastungen zu reagieren, nachlassendes Kurzzeit-gedächtnis – die tieferen Nervenzentren sind betroffen. 91 msw (300 fsw): Hör- und Gefühlsstörungen, drohendes Blackout, möglicherweise Halluzinationen, Gedächtnisverlust, Starre. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Anmerkung: Die Stärke der Narkosewirkung hängt sowohl vom Partialdruck als auch von der Zeit ab – CO2 erzeugt eine schwere, vorübergehende Narkose, die zusätzlich zur eigentlichen Stickstoffnarkose wirkt. Ein Blackout kann von den sich addierenden Wirkungen der Inertgasnarkose, der Hyperkapnie und der Sauerstoffintoleranz hervorgerufen werden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Weitere Wirkungen Die Hemmung von Enzymen bewirkt eine Abnahme der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen. Eine Sauerstoff-Unterversorgung der Gewebe verursacht eine Abnahme der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen. Dies beeinflusst den Bewusstseinszustand, da die Spitzen der Dendriten der Hirnrinde (kurze Fortsätze der Nervenzellen/Neuronen) und die vernetzte Struktur des Hirns beeinträchtigt werden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Narkose Zusammenfassung Die Inertgasnarkose ist schon ab Tiefen von 30 msw (100 fsw) messbar und wird bei Atmung von Luft ab 55 msw (180 fsw) zu einem Risiko. Es gibt keine echte Widerstandsfähigkeit – es gibt nur eine gewisse Anpassungsfähigkeit im Verhalten. Die größte Gefahr liegt in der Unfähigkeit, auf Mehrfachbelastungen noch vernünftig reagieren zu können. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Übermäßiger Rückbehalt von Kohlendioxid Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Hintergrund (I) Die EDU experimentierte mit den anerkannten Sauerstoffgrenzwerten: Die exakte Übertragung dieser Grenzwerte führte zu Krampfanfällen während der Tests. Innerhalb der etablierten Sauerstoffgrenzwerte kam es zu zahlreichen Intoleranzfällen. Bei der Verwendung von Heliox traten diese Probleme nicht auf. Untersuchungen ergaben, dass nur das Kohlendioxid der „Übeltäter“ gewesen sein konnte. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Hintergrund (II) Einige Taucher atmen weniger als andere... In der Tiefe stauen viele dieser Taucher mehr Kohlendioxid an als andere Taucher. Anmerkung: langsames, tiefes Atmen wird am Ende des Ausatemvorgangs eine scheinbar hohe Kohlendioxid-konzentration verursachen; für ein korrektes Messergebnis müssten auch die arteriellen CO2-Werte ermittelt werden. Sparatmung führt zu einem CO2-Rückbehalt. In anderen Atemmustern als der Sparatmung gibt es bis 30 msw (100 fsw) keine Auswirkungen. Einige Taucher behalten durch ihre individuelle Physiologie höhere CO2-Konzentrationen im Körper als andere. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Hintergrund (III) In der Tiefe kann der Rückbehalt von CO2 für die Atmung von EANx-Gemischen zum Problem werden, indem dieser die Anfälligkeit für die ZNS-Sauerstoffintoleranz erhöht. Helium-Sauerstoff-Gemische bewirken, dass ein CO2-Rückbehalt entweder ausbleibt oder nur abgeschwächt vorkommt. Erhöhter Atemwiderstand und Toträume in den Atemwegen fördern einen Rückbehalt von Kohlendioxid. Die kritischen Faktoren zu minimieren bedeutet nicht, das Problem beseitigt zu haben. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Hintergrund (IV) Einige Taucher haben eine stärkere Neigung, hohe CO2-Gasspannungen zu produzieren, als andere. Jedoch zeigen alle Individuen mehr oder weniger diese Tendenz, insbesondere bei der Atmung von Stickstoff-Sauerstoff-Atemgemischen. Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen "Anstauern" und "normalen Abatmern". Die wirksamste Methode, Komplikationen mit dem Rückstau von Kohlendioxid zu minimieren, besteht in der Atmung von Helium-Sauerstoff-Gemischen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Das Problem Der Rückbehalt von Kohlendioxid trägt zur Sauerstoffintoleranz, zur Stickstoffnarkose und zur Dekompressionskrankheit bei; er hat außerdem zu Vorfällen von Orientierungs- und Bewusstseinsverlust beigetragen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Ursachen (I) Einige Taucher neigen zu übermäßigem Rückbehalt von CO2 (höhere Anfälligkeit für die Sauerstoffintoleranz). Toträume in den Atemwegen Toträume in der Ausrüstung Rebreather mit mangelnder Auswaschung von CO2 Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Rückbehalt von CO2 Ursachen (II) Atmung und Ventilation: Sparatmung erzeugt einen größeren Rückbehalt von CO2. Richtiges Atmen vermeidet einen Rückstau von CO2. Langsames, tiefes Einatmen; langsames tiefes Ausatmen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Symptome der Hyperkapnie Kohlendioxid Symptome der Hyperkapnie Kopfschmerz Gefühllosigkeit Euphorie Schwäche Lufthunger Schwindel Verwirrung Übelkeit, Erbrechen Schläfrigkeit Prickeln, Stechen Schlechte Reaktion Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Kohlendioxid Wechselwirkungen Wirkt verstärkend auf: Inertgasnarkose, speziell bei schnellem Abstieg Viele Jahre lang hielt man CO2 für die Ursache der Narkose. Sauerstoffintoleranz Dekompressionskrankheit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Hyperkapnie wird vermieden durch: Kohlendioxid Hyperkapnie wird vermieden durch: richtiges Atmen, die Verwendung von technisch einwandfreier Ausrüstung, die Verwendung des richtigen Atemgasgemischs für die Tauchtiefe, die Aufrechterhaltung einer guten physischen Verfassung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Hyperkapnie entsteht häufig durch: Kohlendioxid Hyperkapnie entsteht häufig durch: schnellen Abstieg, Posieren (Einnehmen und Halten einer gewissen Position – für Fotos), Fotografieren, Tieftauchen mit Luft, absichtliche Sparatmung, Apnoe-Tauchen, defekte Atemregler, Schwimmen gegen die Strömung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Kohlendioxid Zusammenfassung Hyperkapnie kann lebensbedrohlich sein. Hyperkapnie kann durch richtiges Atmen einfach vermieden werden. Hyperkapnie wirkt auf andere Taucherkrankheiten verstärkend. Hyperkapnie kommt häufig vor, weil viele Taucher einfach schlechte Angewohnheiten haben. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ursachen und Wirkungen Kohlenmonoxid Ursachen und Wirkungen Füllen verunreinigter Gase Die meisten Raucher können bis zu 50 ppm CO aufstauen (5 ppm sind der anerkannte Standard für Atemgase). CO blockiert Hämoglobin, bis Zellen absterben. Hämoglobin verbindet sich 200 mal leichter mit CO als mit O2. CO beeinträchtigt den Gastransport. Die meisten Raucher haben eine um mindestens 15 % reduzierte Vitalkapazität. Dies zeigt sich durch hohe AMVs. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressions-theorie Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Konzepte Bei der Dekompression wird abgeladen, was der Physiologie / Anatomie eines Tauchers während eines Tauchgangs aufgebürdet wurde. DCS wird von einer Gasblasenbildung hervor-gerufen, die durch einen zu schnellen Aufstieg und/oder andere Parameter verursacht wurde. Alle Tauchgänge sind Dekompressionstauchgänge. Einige Tauchgänge erfordern eine bestimmte Aufstiegsgeschwindigkeit Andere Tauchgänge erfordern Stopps während des Aufstiegs, um die Gasspannung in den Körpergeweben in einem angemessenen Verhältnis zum Umgebungsdruck zu halten – Druckanpassung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie DCS – Typen und Symptome Die Symptome der DCS hängen von dem Ort ab, an dem sich Gasblasen bilden: DCS kann sich neurologisch manifestieren In Muskelpartien / in Knochen In den Atemwegen In der Haut Die DCS zu vermeiden erfordert, sowohl deren Ursachen zu verstehen als auch präventive Schritte dagegen zu unternehmen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Grundlagen (I) Gase werden durch das Zusammenwirken von Atmung und Kreislauf sowohl absorbiert als auch wieder entsorgt. Deshalb wird auch die Zeit zu einem entscheidenden Faktor. Je länger die Expositionszeit, desto mehr Inertgas absorbieren die Körpergewebe. Die Gewebesättigung in einem linearen Modell: 30 min  25,00 % 60 min  50,00 % 120 min  75,00 % 180 min  87,50 % 240 min  93,75 % 360 min  99,00 % Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Grundlagen (II) Die Entsättigungszeit (in Minuten) bestimmt die noch vorhandene Restsättigung: 30 min  75,00 % 60 min  50,00 % 120 min  25,00 % 180 min  12,50 % 240 min  6,25 % 360 min  3,13 % Gasblasen bilden sich, wenn ein hoher Druckgradient zwischen Blut/Geweben und der Umgebung herrscht. Das Blut kann dann ggf. nicht mehr in der Lage sein, schnell genug ausreichende Gasmengen abzutransportieren, um den kritischen Druckgradienten zu vermeiden. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Grundlagen (III) In gesättigten Geweben befindet sich 26 mal mehr Stickstoff als in Blut. Das Blut kann nur ein 26stel des gelösten Stickstoffs pro Zirkulation abtransportieren. Dieser Faktor wird von Anomalien noch weiter beeinflusst. Die Aufstiegsgeschwindigkeit muss dieser Gas-Transportkapazität des Blutes Rechnung tragen. DCS tritt auf, wenn durch den Aufstieg zu hohe Partialdruckgradienten erzeugt werden, oder aber als Folge weiterer Faktoren. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Gasblasen entstehen durch: Druckveränderung Expositionszeit Gasaufsättigung Ruckartige Bewegungen Heftige Stöße, Husten, Pressen, Valsalva-Manöver Kavitation Passieren von Engstellen Verwirbelungen an Gabelungen von Arterien und Venen Löslichkeit Blut- und Gewebe-zusammensetzung Gefäßdurchfluss Dehydratation Biophysische Ursachen der Gasblasenbildung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Entwicklung einer Gasblase Kavitation / Dampfbildungsphase Wachstum Ausbildung einer oder mehrerer Blasen Kann sich lösen und wandern Erreicht eine kritische Größe (die Oberflächenspannung kann sie noch zurück in Lösung zwingen) Symptome, wenn die Blase eine entsprechende Größe erreicht Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Entwicklung von Gasblasen Gasblasen ziehen sich gegenseitig an. Kohlendioxid verbindet sich mit den Gasblasen. Die Eigenschaften der Gasblasen entsprechen dem Gewebe, in dem sie entstanden sind. Ihre Größe hängt vom Gesetz von Boyle/Mariotte ab; entsprechend ihres Radius wird der Behandlungsdruck festgelegt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Der Teufelskreis Gasblasenbildung Reduzierter Blutstrom Verminderter Gasblasenabbau Zieht mehr Blasen an; erzeugt mehr Blasen Jegliche weitere Aktivität verstärkt den Prozess. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Wesentliche Wirkungen von Gasblasen Verformung von Gewebe Behinderung der Blutzirkulation Druck auf Nerven Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Weitere Wirkungen Durch ihre Lipoprotein-Außenhaut bleiben die Blutplättchen an den Gasblasen haften; führt zur Verklumpung innerhalb der Gefäße. Ödembildung Krämpfe Die Zellwände der Blutgefäße werden angegriffen und perforiert. Rote Blutkörperchen werden geschädigt. Inneres Anschwellen der Blutgefäße Sludge-Phänomen, "Verschlammen" des Blutes (insbesondere, wenn schon hohe Blutfettwerte existieren) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Reaktion des Immunsystems auf DCI Der Körper betrachtet Gasblasen als Fremdkörper. Leukozyten attackieren und umschließen diese. Die Blutversorgung wird durch die Gasblasen/Leukozyten-Gruppen eingeschränkt. Zellen leiden an Sauerstoffunterversorgung. Mechanische Schädigungen an Zellen und Blutversorgungswegen können die Folge sein. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Faktoren, die zur DCI beitragen Dehydratation Hauptursache für unverdiente DCS, verursacht durch: Sorglosigkeit verursacht DCS: Aufstiegsgeschwindigkeit Ungenaue Tiefen Deko-Plan nicht befolgt Jojo während der Stopps Auslassen von Stopps Leugnung milder Symptome Zu enge Tauchanzüge Tauchen mit Müdigkeit Tauchen mit Erkältung oder Krankheit Tauchen mit Medikamenten / Drogen Trockene Atemgase (Flüssigkeitsverlust durch Atmung) Schwitzen Taucherdiurese Unzureichende oder unge-eignete Flüssigkeitszufuhr Koffein Alkoholkonsum Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Symptome der DCI Das amerikanische Akronym lautet einfach: PISS Pain (Schmerz) Irritation (Reizung) Swelling (Schwellung) Soreness (Entzündung) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Neurologische Symptome – Rumpf (ZNS) Gehirn Wirbelsäule Schwindel Unscharfes Sehen / Blindheit Kopfschmerz Krämpfe Hörstörungen Bewusstlosigkeit Persönlichkeitsänderung Taumeln / Lähmung Schwäche Unfähig zu urinieren Inkontinenz (Blase / Darm) Motorische Störungen Jucken und Kribbeln Störung der Sexualfunktion Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Neurologische Symptome – Rumpf (ZNS) PNS Atmungssystem Hirn- und Rückenmarksnerven Muskelzuckungen Örtliche Taubheit Gefühl der Schwere Kalte, taube Füße Erstickungsgefühl Husten Schock Tod Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie "Verdiente" DCI (I) Fehlleistungen des Tauchers Nicht an Tabellen gehalten, Faktoren der Tauchumgebung nicht berücksichtigt Falsche Aufstiegsgeschwindigkeit Tiefen nicht genau eingehalten Auslassen oder Verkürzen von Stopps Schlechtes Tarieren auf Stopps Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie "Verdiente" DCI (II) Unzureichende Flüssigkeitszufuhr Drogen / Medikamente Anstrengung nach dem Tauchen Schlechte Herz-Kreislauf-Kondition Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie "Unverdiente" DCI Ist eine statistische Realität DCI tritt auf, obwohl Tabellen- oder Computeranweisungen befolgt wurden Patent Foramen Ovale (PFO) Anstrengung vor dem Tauchen Tauchen mit schlechter Gesundheit (Erkältung etc.) Tauchen mit Erschöpfung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Dehydratation Dehydratation ist nachgewiesenermaßen eine der Hauptursachen für DCI. Nimm vor und nach dem Tauchen ausreichend Flüssigkeit zu Dir (in einem Zeitraum von 12 Stunden). Isotonische oder säurearme Getränke – Wasser ist immer eine gute Wahl. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Das Risiko reduzieren (I) Verwende nur ausführlich getestete Tabellen. Befolge genauestens die Tabellenanweisungen – sei besonders konservativ bei extremen Tauchgängen. Verwende für die Dekompression Nitrox oder Sauerstoff. Sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Das Risiko reduzieren (II) Atme bewusst und kontrolliert. Tauche nur, wenn Du ausgeruht bist und Dich fit fühlst. Vermeide Anstrengung nach dem Tauchen. Sorge für einen ausgeglichenen Wärmehaushalt. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Nasse Rekompression Ein sehr kontroverses Thema! Wurde in entlegenen Gebieten erfolgreich praktiziert Darf nur durchgeführt werden, wenn die thermischen Konditionen dies gestatten Mit 100% Sauerstoff und Vollgesichtsmaske (ohne VGM: 6 msw (20 fsw) Maximaltiefe) Befolge die Anweisungen im Lehrbuch; übe die Vorgehensweise, bevor sie im Notfall angewendet werden muss. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie US Navy / Ausgelassene Deko Innerhalb 3½ min erneut auf 12 msw (40 fsw) oder tiefer abtauchen, wenn Dekopflichten missachtet wurden Auf 12 msw (40 fsw) ¼ der Dauer des 3 msw (10 fsw) Stopps bleiben, PLUS jeglicher ausgelassenen Deko-Zeit. Auf 9 msw (30 fsw) ⅓ der Dauer des 3 msw (10 fsw) Stopps bleiben. Auf 6 msw (20 fsw) ½ der Dauer des 3 msw (10 fsw) Stopps bleiben. Auf 3 msw (10 fsw) 1½ der Dauer des 3 msw (10 fsw) Stopps bleiben. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Ursprüngliche Methode der Royal Navy Innerhalb 5 min erneut abtauchen auf eine Tiefe, die 9 msw (30 fsw) tiefer als der erste planmäßige Stopp liegt. Dort 5 Minuten verweilen, dann: - zur tatsächlichen Grundzeit 10 Minuten addieren und dementsprechend dekomprimieren. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Erste Hilfe Hilf dem Opfer, aus dem Wasser zu kommen. Hilf dem Opfer, die komplette Ausrüstung abzulegen. Lasse die Person sich hinlegen. Überprüfe die Atemwege. Überprüfe die Vitalfunktionen. Verabreiche sofort 100% Sauerstoff. Flüssigkeitsgabe Verabreiche Aspirin (sehr leichte Dosis). Führe einen neurologischen Check durch. Halte Temperatureinflüsse vom Opfer fern. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Notfallmaßnahmen Fordere professionelle Notfallhilfe an: Wähle die lokale Notfallnummer (112, 911..). Benachrichtige DAN, falls nötig. Rufe auf See über Funk die Küstenwache/SAR. Kläre unbedingt vor dem Tauchen in anderen Ländern mit den nächst gelegenen medizinischen Einrichtungen, welche Behandlungen sie zu welchen Zeiten leisten können! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Vor der Tauchreise Finde heraus, welche medizinischen Einrichtungen es vor Ort gibt, falls die Reise ins Ausland führt. Kliniken in Deiner Nähe können Dir vielleicht diesbezügliche Informationen liefern. Lokale Rettungs-Verbände (Rotes Kreuz…) Kontaktiere ggf. die Botschaft bzw. das Konsulat des Landes, in das Du reisen möchtest. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Erste Hilfe für Dekompres-sionserkrankungen (DCI) (I) Sofortige Behandlung bringt größere Heilungschancen. KEINERLEI VERZÖGERUNGEN BIS ZUR BEHANDLUNG! Bei Behandlungsbeginn bis über 48 Stunden hinaus sind noch gute Regenerationserfolge möglich. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Erste Hilfe für Dekompres-sionserkrankungen (DCI) (II) Bevorzugte Behandlung ist die Hyperbartherapie in einer Druckkammer; nur in entlegenen Gebieten sollte die Nasse Rekompression erwogen werden. Nach einer leichten DCS ("PISS") – drei Wochen nicht tauchen Nach neurologischer DCS – mindestens drei Monate kein Tauchen / medizinische Beurteilung ist nötig Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Notfallausrüstung Sauerstoff-Notfallausrüstung Trinkflüssigkeit Funkgerät / Handy Seile und Schlingen Vertrautheit mit der Notfallausrüstung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Tauchsicherheit Erstelle eine Atemgasplanung. Erstelle eine Dekompressionsplanung. Lege das Vorgehen in einem Notfall fest. Überschreite nicht die PO2-Grenzwerte. Halte Dich an die Regeln. Sicheres Tauchen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Zusammenfassung (I) DCS ist beim Tauchen immer gegenwärtig; keine Tabelle, keine Vorsichtsmaßnahme wird ihr Auftreten 100%ig verhindern. Ein bewusster Taucher ist der Schlüssel zur Dekompressionssicherheit. Taucher müssen ein erhöhtes Risiko der DCS akzeptieren, wenn sie sich zu tieferen und längeren Tauchgängen vorwagen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionstheorie Zusammenfassung (II) Um mit den Dekompressionsmodellen zu sicheren Tauchprofilen zu gelangen, müssen diese präzise befolgt werden. Taucher müssen sich der Variablen bewusst sein, die die Anfälligkeit für die DCS beeinflussen. Je verantwortungsvoller wir uns hinsichtlich der Dekompressionssicherheit verhalten, desto weniger DCS-Risiko wird bleiben. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologische Aspekte des TECHNICAL DIVING Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie "Kenne Dich selbst!" "Sei ehrlich zu Dir selbst!" Die Grundsteine einer sicheren Tauchphilosophie: "Kenne Dich selbst!" "Sei ehrlich zu Dir selbst!" Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Entwicklung zum sicheren Taucher Das System der Zuversicht Psychologie Entwicklung zum sicheren Taucher Das System der Zuversicht Selbstvertrauen Verantwortung Bewusstheit MENTALE KONTROLLE! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie "Glaube, dass Du es kannst, oder glaube, dass Du es nicht kannst; wie auch immer, Du hast recht!" Thomas Ford Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die innere Einstellung Psychologie Die innere Einstellung - Unsere mentale Haltung hinsichtlich eines zu erreichenden Ziels - "Ich schaffe das!" Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Die innere Grundeinstellung Innere Einstellungen sind kontrollierbar. Innere Einstellungen bestimmen die Qualität des Lebens. Innere Einstellungen spiegeln unsere sozialen Bindungen wider. Positive Grundeinstellung – super Ergebnisse Negative Grundhaltung – miese Ergebnisse Gereizte Grundhaltung – keinerlei Nutzen Erfolg ist das Resultat einer inneren Einstellung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Erfolg besteht aus dem Erreichen von Zielen. Psychologie Ziele Ziele sind Aufgaben, die zu bewältigen sind. Ziele können aus dem bestehen, was wir erreichen wollen. Wenn wir Ziele haben, lernen wir zu verstehen, was es heißt, etwas zu vollenden. Wenn Ziele erreicht werden, müssen neue geschaffen werden. Erfolg besteht aus dem Erreichen von Zielen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Ziele Ziele werden schrittweise erreicht Grundlegend: Langfristige Ziele – 5 Jahre und mehr Mittelfristig: Große Schritte in Richtung grundlegendes Ziel – 1 Jahr und länger Kurzfristig: schnelle Erfolge und Bestätigung/ Bestärkung – 3 Monate bis 1 Jahr Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Ziele müssen definiert werden Psychologie Ziele Ziele müssen definiert werden genau festgelegt messbar erreichbar nachvollziehbar verwendbar Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Das Erreichen von Zielen Psychologie Das Erreichen von Zielen Glaubhaft machen – erreiche Etappenziele, um Dich zu bestärken. Bestätigung – bestätige Dich selbst auf Deinem Weg nach vorn. Visualisieren – stelle Dir innerlich vor, wie Du Dein Ziel erreichst. Zielgerichtet – lasse Dich nicht ablenken von Deinem Kurs, Richtung Erfolg. Positiv – lasse keine negativen Gedanken an Dich heran. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Aufrichtig zu sich selbst sein Psychologie Aufrichtig zu sich selbst sein - in sich hinein schauen - Persönliche Grenzen Wünsche Bedürfnisse Versetze Dich in Deiner Vorstellung in die verschiedensten Situationen, um Dich selbst besser kennen zu lernen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

- sich selbst unter Kontrolle haben - Psychologie Selbstdisziplin - sich selbst unter Kontrolle haben - Die Fähigkeit, mit Hilfe von Logik und gesundem Menschenverstand zu handeln Entschlossenheit aufrecht erhalten Eigene Grenzen akzeptieren Versetze Dich in Deiner Vorstellung immer wieder in die verschiedensten Situationen, um Dich selbst besser kennen zu lernen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Selbstvertrauen entwickeln Psychologie Selbstvertrauen entwickeln Freiwasserübungen Schwimmbadübungen Leistungsbewertung Erfahrung kommt mit dem Wiederholen von Übungen und dem häufigen Aufenthalt in der Tauchumgebung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Gesunder Menschenverstand Psychologie Gesunder Menschenverstand - Ausgeprägtes, voraus schauendes Urteilsvermögen - Eine erlernte geistige Fähigkeit, deren Entwicklung viel Zeit in Anspruch nimmt Theorie und Praxisübungen, so lange, bis alles "in Fleisch und Blut übergeht" Umfassendes Wissen über die Tauchumgebung, welches in der Praxis auch umgesetzt wird Ein neues Wertesystem Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Intuition / Eingebung Fähigkeit, etwas wahrzunehmen oder zu wissen, ohne bewusst darüber nachzudenken Erlerntes Können und Wissen Vollständiges Erfassen der Umgebung Augenblickliches Fällen von richtigen Entscheidungen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die eigene Zuverlässigkeit Psychologie Die eigene Zuverlässigkeit Das endgültige Ziel ist, sich auf das eigene Ich verlassen zu können (und nicht, vom eigenen Ich abhängig zu sein) ! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

eines sicheren Technical Diving gelangen Psychologie Zur Philosophie eines sicheren Technical Diving gelangen Wissen und Intelligenz Innere Einstellung Ausbildung Der letzte Schritt Ausrüstung Wiederholung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Analysieren und Akzeptieren Psychologie RISIKO Analysieren und Akzeptieren Der Scheideweg – zum hoch technisierten Taucher oder zum kompromisslosen Forscher! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie "Du bist verpflichtet, jedermann ehrlich über die Risiken zu unterrichten. Du als Person bist weiterhin verpflichtet, Dich entsprechend dem absoluten Risiko einer Unternehmung fortzubilden bzw. ausbilden zu lassen." "Jeder Dummkopf hat – nachdem er umfassend informiert und sich des Risikos vollkommen bewusst ist – das Recht, sich selbst aus einer Laune heraus zu töten oder zu verletzen." Gil Milner, M.D. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

? Psychologie Risiken analysieren und akzeptieren Risiko Welches Risiko? Nutzen Warum gehst Du es ein? Aktion Wodurch kann es verringert werden? Wert Ist es das wert? ? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie "Derjenige, der das Risiko akzeptiert, der Gruppenleiter zu sein, muss darauf achten, andere nicht zu verleiten oder zu seiner Sicht der Dinge zu drängen." Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

„Du bist für Dich selbst verantwortlich!“ Psychologie Verantwortung übernehmen „Du bist für Dich selbst verantwortlich!“ Nur Du kannst für Dich atmen! Nur Du kannst für Dich Denken! Nur Du kannst für Dich schwimmen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

durchzuführen, dann solltest Du nicht im Wasser sein! Psychologie Wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, diesen Tauchgang völlig entspannt auch ALLEIN durchzuführen, dann solltest Du nicht im Wasser sein! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Verantwortung Psychologie Übernehmen von dir selbst gegenüber, deinen Tauchpartnern gegenüber, der Gemeinschaft aller Taucher gegenüber. - nur, indem Du Verantwortung übernimmst, kannst Du Dich weiter entwickeln! - Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Buddy-Konzepts Psychologie Die beste Umsetzung des besteht darin, im Team selbstständig und unabhängig zu sein! gemeinsam erleben! anderen helfen können! nicht hilfsbedürftig sein! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

- Der Schlüssel zum sicheren High Tech Tauchen - Psychologie Überlebenstraining - Der Schlüssel zum sicheren High Tech Tauchen - Aufbau und ständiges Überprüfen der physischen Kondition Angeleitete Meditation Immer anspruchsvollere Übungsanforderungen Physische Widerstandskraft für das Überleben höchster Anstrengungen Konzentrationsfähigkeit Selbstdisziplin für das Überleben von Stresssituationen 60% mentales Training 40% physisches Training Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Stress Mentale und physische Anspannung Verändertes seelisches Gleichgewicht Eingeschränkte und veränderte Leistungsfähigkeit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Kombinierte Ursachen Psychologie Ursachen von Stress Zeitdruck Belastung mit Aufgaben Schwere Anstrengung / Erschöpfung Thermische Belastung Desorientierung Tarierungsprobleme Persönliche Bedrohung, oft eingebildet Tatsächliche, reale Bedrohung Kombinierte Ursachen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Stress vor dem Tauchen Anzeichen Maßnahmen Zeichen von Nervosität Häufiges Räuspern Extreme Zurückgezogenheit Starrer Blick Ungeschicklichkeit Beruhigen, bestätigen Beobachten Tauchplanung erneut durchgehen Atemübungen Aufmerksamkeit beeinflussen Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Stress während des Tauchens Psychologie Stress während des Tauchens Anzeichen Weit aufgerissene Augen "Blasse-Knöchel-Syndrom" Keine bzw. langsame Reaktion Starrer Blick Mangelhafte Koordination Tarierungsprobleme Wasser in der Maske Falsche Fortbewegungs-geschwindigkeit Hektische Atmung Erstarren Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Stress während des Tauchens Psychologie Stress während des Tauchens Maßnahmen Blickkontakt Fest an der Hand halten Beruhigen und bestätigen Entspannteres Atmen herbeiführen Tarierung überprüfen Problem(e) lösen Sicherer Aufstieg Analysieren und Kritisieren der Situation Als Lernerfahrung werten Positive Bestärkung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Die physiologische Reaktion des Körpers auf Psychologie Die physiologische Reaktion des Körpers auf Stress Adrenalin-Ausstoß Erhöhte Herzfrequenz Erhöhte Atemfrequenz Rückbehalt von CO2 Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Vorspiel zur Katastrophe Psychologie Fehlverhalten Vorspiel zur Katastrophe Falsche Schlussfolgerungen Allgemeine Fehler Achtlosigkeit / Sorglosigkeit Keine bzw. schlechte Tauchgangsplanung Nichtbeachten von Regeln der Atemgasplanung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie PANIK Ein plötzlicher, unreflektierter Anfall von Angst, oftmals verbunden mit Fluchtgedanken Wenn dieser kritische Punkt erreicht wird, bricht die Kommunikation zwischen Körper und Geist zusammen! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Eine lebensbedrohliche Situation! Psychologie PANIK Eine lebensbedrohliche Situation! Häufiger eine Reaktion auf eine wahrgenommene Gefahr als auf eine reale Bedrohung! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Mentale Einschränkung - stellt sich unmittelbar nach dem Auftreten von Stress ein - Einschränkung der Wahrnehmung Einschränkung des analytischen Denkens Einschränkung der Reaktionsfähigkeit Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Den Stress kontrollieren Psychologie Den Stress kontrollieren Auswendiglernen / "im Schlaf beherrschen" von Übungen Aufrechterhalten von Fähigkeiten Vervollkommnen von Tauchfähigkeiten Die Tauchumgebung bewusst wahrnehmen Probleme vorhersehen Positive mentale Grundeinstellung Geeignete Ausrüstung Mentale Kontrolle und Kontrolle der Atmung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Wiedererlangen der Kontrolle über die Psychologie Wiedererlangen der Kontrolle über die Atmung Stoppe, atme, denke nach; dann handle! Frage Dich selbst: "Kann ich atmen?" Dann gehe die Probleme ihrer Priorität nach an. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

- Lerne, richtig zu atmen! - Psychologie Was bewirkt richtige Atmung? Mentale Leistungsfähigkeit Physische Leistungsfähigkeit Wohlbefinden und Gesundheit Stressprävention Stressabbau, Stressbeseitigung - Lerne, richtig zu atmen! - Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Visualisieren (I) - Stelle Dir vor jedem Tauchgang vor, wie Du einen sicheren Tauchgang unternimmst - Sitz oder liege in einer angenehmen Position. Schließe die Augen. Atme langsam (6 – 3 – 6... Sekunden, s.u.) Konzentriere Dich auf die Entspannung beim Ausatmen. Stelle Dir vor Deinem inneren Auge einen schönen, sicheren Tauchgang vor. Zähle Dich innerlich von 10 auf 0 herunter, bevor Du die Augen wieder öffnest. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Visualisieren (II) Sollte in Deiner Vorstellung aus irgend einem Grund etwas Schlechtes oder Gefährliches auftauchen, sage den bevorstehenden Tauchgang ab! Visualisieren ermöglicht uns, Probleme vorauszusehen. Das Voraussehen ermöglicht uns, uns auf die Ereignisse vorzubereiten, bevor sie zu Problemen werden. Spiele Probleme in Deiner Vorstellung durch, und stelle Dir vor dem Tauchgang für jede auftretende Situation eine sichere Lösung vor. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Bestätigung Bestätige Dich nach jedem erfolgreichen Tauchgang selbst. "Heute habe ich einen sicheren, erlebnisreichen Tauchgang auf 30 Meter unternommen." Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Psychologie Zusammenfassung Für ein sicheres Tauchen ist es wesentlich, psychologische Gesichtspunkte zu verstehen und zu berücksichtigen. Taucher müssen persönliche Grenzen kennen und akzeptieren lernen. Taucher müssen die Wirkungen von Stress verstehen. Taucher müssen wissen, wie man Stress kontrolliert. Taucher müssen verstehen, wie wichtig Atmung ist. Technical Diver oder Forscher/Abenteurer?! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Modul 2 NORMOXIC TRIMIX DIVER Ein Bestandteil des Ausbildungs-Programms für das Technische Tauchen der International Association of Nitrox and Technical Divers Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2001 311

Planung von normoxischen Trimix Tauchgängen (I) Bei der Planung von Mischgastauchgängen müssen MOD und TOD für jede verwendete Atemgasmischung bestimmt werden. Plane Atemgasmischung / Tauchtiefe entsprechend dem gewünschten Narkosepotential des Tauchgangs. Die END darf 36 msw (120 fsw) nicht überschreiten. Dekompressionsplanung Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Planung von normoxischen Trimix Tauchgängen (II) Planung des PO2 Plane einen Tauchgang auf 48 msw (160 fsw); auf der TOD soll der PO2 1,3 Bar, auf der MOD 1,4 Bar betragen – verwende hierzu Tabelle 1M (1). Bis zu welcher Tiefe könnte ein Trimix 20 30 verwendet werden, wenn der PO2 auf der TOD 1,3 Bar und auf der MOD 1,4 Bar betragen darf? Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Planung von normoxischen Trimix Tauchgängen (III) Das Tauchen mit Trimix ermöglicht dem Taucher außer der Begrenzung des Sauerstoffrisikos auch eine Begrenzung des Narkosepotentials. Wenn Helium zum Atemgas hinzugefügt wird, reduziert dies außerdem die Tendenz zum übermäßigen Rückbehalt von CO2. Im Rahmen des Normoxic Trimix Kurses darf die END maximal 36 msw (120 fsw) betragen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Gemischplanung mit END Narkose Gemischplanung mit END Ermittle mit den angegebenen Werten unter Verwendung von Chart 5 und 6 die Anteile von Helium (FiHE) und Stickstoff (FiN2) im Atemgas: 60 msw (200 fsw), PO2 = 1,3 Bar, END = 33 msw (110 fsw) 48 msw (160 fsw), PO2 = 1,4 Bar, END = 24 msw (80 fsw) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Arbeiten mit den Tabellen für Trimix Arbeite jeweils mindestens zwei Beispiele für Tabelle 6 M (6) und 7 M (7) durch. Arbeite mindestens 3 Beispiele für das Gemischdiagramm Chart 4 M (4) durch. Vergleiche die Dichte der verschiede-nen Atemgasgemische gegenüber Pressluft in Tabelle 17 M (17) Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

IANTD Trimix Tauchtabellen Plane die folgenden Tauchprofile – berechne dabei auch Gasbedarf, %ZNS und OTUs: Ein Tauchgangsbeispiel mit den IANTD Trimix Tauchtabellen, welches nur einen Gaswechsel beinhaltet (EAN70 auf 12 msw / 40 fsw) Ein Tauchgangsbeispiel mit der IANTD 23 17-21 Tabelle Ein Tauchgangsbeispiel mit der IANTD 19 25-35 Tabelle Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Besonderheiten des Heliums Dekompressionsplanung Besonderheiten des Heliums Helium ist bei der Diffusion 2,65 mal schneller als Stickstoff. Die Gewebe absorbieren Helium demnach erheblich schneller als Stickstoff. Verglichen mit Lufttauchgängen sättigen die langsamen Gewebe schneller auf. Heliumtauchgänge von unter 2 Stunden Dauer benötigen eine längere Dekompression als Tauchgänge mit Pressluft. Helium löst sich ebenso schnell wieder aus den Geweben; die Aufstiegsgeschwindigkeit ist daher von großer Bedeutung. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Anweisungen für die Praxis Dekompressionsplanung Anweisungen für die Praxis Ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor und nach dem Tauchgang Beginne damit mindestens 12 Stunden vor dem Tauchgang. Vermeide Anstrengungen nach dem Tauchgang. Atme an der Oberfläche weiter das Dekogas. Halte die Aufstiegsgeschwindigkeit ein. Halte Dich warm Leichte Gymnastik während der Dekompression Verwende genaue Instrumente. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Dekompressionsplanung Notfallpläne Bei der Rückkehr auf die vereinbarte Dekompressionstiefe gibt es keine 100%ige Garantie, dass Du das Dekogas dort vorfindest. Trage deshalb immer Dein eigenes Dekompressionsgas bei Dir. Rüste Dich beim Trimixtauchen für den Verlust Deines Brückengases oder Deines Dekogases, indem Du weitere Flaschen deponierst. Für den Verlust Deines Dekogases kannst Du auch planen, dass Du ausreichend Brückengas ("travel gas") mitführst, um dann die Deko mit dem Brückengas durchzuführen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchtabellen und Software Dekompressionsplanung Tauchtabellen und Software Wasserfeste Tauchtabellen für verschiedene Trimixe und Tauchprofile können von IANTD bezogen werden. Verschiedene mischgastaugliche Dekompressions-Software kann ebenfalls über IANTD bezogen werden. Nimm die Dekompression ernst – plane sie! Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002

Tauchgangsplanung Zusammenfassung Führe eine sorgfältige Planung von Sauerstoffbelastung, Gasbedarf und Dekompression durch. Halte die Aufstiegsgeschwindigkeiten ein, halte Dich genau an die geplanten Tauchtiefen, Grundzeiten, Stopps und Gaswechsel. Achte auf perfekte Tarierung während der Stopps. Plane Tauchgänge immer mit einer sicheren END. Trinke immer ausreichend. Bleibe in Übung, halte Dich fit. Analysiere und beschrifte immer Deine Gasflaschen. Copyright © IANTD/IAND, Inc. 2002