Die radikale Reformation

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 Präsentation transkript:

Die radikale Reformation Die Anabaptisten (Wiedertäufer) im 16. Jahrhundert

KG II: Die Anabaptisten Der westentliche Unterschied zu den magistralen Reformern Bereitschaft zum unbedingten Gehorsam der Schrift gegenüber—egal was es kostet. Deshalb der Name: Radikale Reformation

KG II: Die Anabaptisten Das Gleichgewicht zwischen Wort und Geist Wort: Das “vernünftige”, bodenständige Element des Glaubenslebens Die Heilige Schrift Buchstäbliche Interpretation der Schrift Rationale, bedachte, vernunftbasierte Erkenntnisse

KG II: Die Anabaptisten Das Gleichgewicht zwischen Wort und Geist Geist Das spirituelle, “geistliche” Element des Glaubenslebens Das Übernatürliche Vorwiegend spirituelle Auslegung der Schrift

KG II: Die Anabaptisten Das Gleichgewicht zwischen Wort und Geist Negative Folgen der Einseitigkeit Wort: Überbetonung des Rationalen, der Glaube wird “rationalisiert” Kein Raum für das Übernatürliche Element im Glaubensleben. Gesetzlichkeit (Der Buchstabe tötet) Geist: Vernunftsbasierte Entscheidungen und Sichtweisen werden verdrängt. Der Glaube wird “spiritualisiert” Kein Raum für den Verstand Schwärmereien aller Art

KG II: Die Anabaptisten Das Gleichgewicht zwischen Wort und Geist Positive Folgen der Ausgegelichenheit Jedes Element hat seinen akkuraten Stellenwert im Glaubensleben. “übernatürliche Bodenständigkeit” oder “bodenständige Übernatürlichkeit”

KG II: Die Anabaptisten Balthasar Hubmaier * 1485 in Friedberg bei Augsburg; † 10. März 1528 in Wien Einer der wenigen “Theologen” unter den Anab. Priester in Waldshut Kontakte nach Zürich zu Zwingli Reformation in Waldshut Konktakte zu den Anab.

KG II: Die Anabaptisten Balthasar Hubmaier Bruch mit Zwingli nach Veröffentlichung von Vom christlichen Tauff der Gläubigen 1526 Gefangenschaft und Widerruf in Zürich Flucht nach Nikolsburg (Böhmen) Trotz Widerruf beheilt er seine anab. Überzeugungen Balance zwischen Wort und Geist

KG II: Die Anabaptisten Balthasar Hubmaier Ausweitung seiner Theologie in Nikolsburg 1527 nach Wien gelockt (Disputation) Gefangenschaft, Folter, Tod auf dem Scheiterhaufen am 10.03.1528

KG II: Die Anabaptisten Die „kommunistischen“ Anabaptisten Anabaptisten in Böhmen & Mähren Geprägt von Jakob Hutter Gütergemeinschaften ganzer Siedlungen nach Vorbild der Jerusalemer Ur-Gemeinde Unter ihnen wirkte auch Balthasar Hubmaier Spaltung von Schwerlern (u.a. Hubmaier) und Stäblern (u.a. Peter Wiedemann)

KG II: Die Anabaptisten Schwärmerische Gruppen (Malchioriten) Malchior Hoffmann (* 1495 in Schwäbisch Hall; †  1543 in Straßburg) Lutherischer Botschafter in Norddeutschland und Skandinavien Mönche sind Nachtraben, Uhus und Fledermäuse, Nonnen sind Teufelsbräute und Himmelshuren. Motiviert und provoziert zu Bilderstürmen und Revolten. Kontakt mit Anab. in Straßburg 1529 Bekenntnis zu den Täufern in Emden 1530 1530 Kommentar zur Offenbarung Auslegung der heimlichen Offenbarung Joannis des heyligen Apostels unnd Evangelisten basierend auf den Visionen der Propheten Ursula und Lienhard Jost und Barbara Rebstock

KG II: Die Anabaptisten Schwärmerische Gruppen (Malchioriten) Malchior Hoffmann Teilte Kirchengeschichte in drei Zeitalter: a) Das tausendjährige Reich von den Aposteln bis zu den Päpsten; b) die Vorherrschaft der Päpste als Zeit des Tieres; c) die Reformation. Der Buchstabe weicht dem Geist (anti-sola scriptura). Vorraussagung der Wiederkunft Jesu im Jahr 1533. Hält sich für einen der zwei Vorboten, nämlich Elia Straßburg soll das Neue Jerusalem werden. Die Täufer sind die von Gott erhaltenen Gläubigen ... Weshalb sie das politische Sagen dann haben sollten. In Amsterdam (etwa 1531) hebt er die Praxis der Taufe auf (bis 1533) 1531 Jan Matthis bekhrt sich ... Wird von Hoffman als zweiter Vorbote, Henoch, erkannt.

KG II: Die Anabaptisten Schwärmerische Gruppen (Malchioriten) Malchior Hoffmann 1533 Rückkehr nach Straßburg Festnahme in Straßburg ... Tod nach 10 jähriger Gefangenschaft 1543

KG II: Die Anabaptisten Schwärmerische Gruppen (Malchioriten) Das Täuferreich zu Münster Jan Matthies, Jan van Laiden & Bernd Rothmann nahmen das Erbe von M. Hoffman auf Rothmann als Ratsmitglied bot vielen anab. Flüchtlingen aus Norddeutschland Schutz in Münster an. Die drei beabsichtigen ein Täuferreich in Münster zu errichten. Münster Zentrum des kommenden Himmelreiches auf Erden sein. 23. Februar 1534 übernahme des Stadtrates durch die Täufer Wiedertaufe wird als Pflicht eingeführt. Die Stadt wird umstrukturiert. Das Stadtarchiv wird verbrannt. Jan Matthies verkündet Jesu Wiederkunft Ostern 1534 Jan van Laiden übernimmt nach Ostern 1534 die Führung

KG II: Die Anabaptisten Schwärmerische Gruppen (Malchioriten) Das Täuferreich zu Münster Nach Ostern 1534: weitere radikalisierungen (Polygamie, diktatorische Machtstrukturen) Nach einem gescheiterten Sturm der Stadt wird van Laiden als König Johannes I. gekrönt. Viele Todesurteile (z.T. Wegen Bagatellen) die van Leiten nicht selten selbst ausführt. Große Hungersnot durch die Belagerung. Alte und Kranke werden vor die Stadt gesetzt um die wenigen Vorräte zu schützen. Münster fällt am 24. Juni 1535

KG II: Die Anabaptisten

KG II: Die Anabaptisten Nach der Kathastrophe zum Münster Menno Simons (* 1496 in Witmarsum; † 23. oder 31. Januar 1561) Niederländischer Priester Zweifel an der kath. Version des Abendmahls Kontakt zu Lutherischen Schriften Scheut sich zunächst zur Bibel zu greifen Als er zur Schrift greif, gelangt er zur Position sola scriptura Wegen der Einstellung sola scriptura sympatisiert er in der Wiedertäufer-Frage mit den Anab. Beobachter der Kathastrophe zu Münster

KG II: Die Anabaptisten Nach der Kathastrophe zu Münster Menno Simons 1536 Aufgabe des Pfarramtes & Anschluss an die Täuferbewegung 1537 wurde er in Groningen zum Ältesten ordiniert Sah die übriggebliebene Wiedertäufer aus Münster als irregeführte Opfer, die keinen Hirten hatten ... Erkannte als seine Lebensaufgabe, sich ihrer anzunehmen. Formte die junge nordeuropäische Täuferbewegung und schuf einen Weg abseits von jeder Form von Militanz und Apokalyptik