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Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien BAKK2-Seminar Leitung: Ao.Univ.Prof. Dr. Fritz Hausjell WiSe 2006/07 Zum Einlesen empfohlen: HAUSJELL, Fritz: Die gleichgeschaltete österreichische Presse als nationalsozialistisches Führungsmittel ( ). In: TALOS, Emmerich / HANISCH, Ernst / NEUGEBAUER, Wolfgang / SIEDER, Reinhard (Hg.): NS-Herrschaft in Österreich. Ein Handbuch. Wien 2000, S HAUSJELL, Fritz: Journalisten für das Reich. Der "Reichsverband der deutschen Presse" in Österreich Wien (298 Seiten)

Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien BAKK2-Seminar Leitung: Ao.Univ.Prof. Dr. Fritz Hausjell WiSe 2006/07 Erste Schritte kommunikationshistorischen Forschens

Begriffsklärung Wie lauten die historischen Ausformungen gegenwärtiger Begriffe (Bsp. Werbung: früher: Reklame, Anzeigenwesen, Propaganda etc. oder: Redakteur: Schriftleiter)

Forschungsfragen Forschungsfragen grob skizzieren Abgrenzungen vornehmen Umfeld thematisch klären

Literaturrecherche Klärung des Forschungsstandes zum Gegenstandsbereich (im unserem Fall z.B. NS-Journalismus, NS- Herrschaft und Medien, „Wiener Illustrierte“, „Das interessante Blatt“, Illustriertenjournalismus, Deutschsprachige JournalistInnen im 20. Jhdt., u.ä.)

Recherchewege 1 Interviews mit ExpertInnen: z.B. HistorikerInnen, KommunikationshistorikerInnen, alte (nicht betroffene) MedienmitarbeiterInnen

Recherchewege 2 Befragung von Zeitzeugen (Oral History): Journalisten, Zeitungseigentümer, Familienangehörige, Funktionäre von Journalistenorganisationen

Recherchewege 3 Interessensvertretungen / Berufsverbände: Gibt es noch alte Mitgliederverzeichnisse oder sonstige Archivbestände? Mitglieder-Personalakten

Recherchewege 4 Einschlägige Archive zu Nationalsozialismus: z.B. Dokumentationsarchiv des östereichischen Widerstandes Österreichisches Staatsarchiv: Archiv der Republik

Recherchewege 5 Antiquariate: z.B. Publikationen von Journalisten der „Wiener Illustrierten“ bzw. des „Interessanten Blattes“ Rasche Suchmöglichkeit über

Recherchewege 6 Zeitgenössische Fachzeitschriften, Branchenzeitschriften und Mitteilungsblätter: enthalten z.B. Zeitschriften- und Personenportraits berichteten über Auszeichnungen enthalten möglicherweise brauchbare Listen zu Teilbereichen des Untersuchungsgegenstandes

Recherchewege 7 Ausstellungskataloge zu Journalismus/Presse: der Zeit vor 1938 der Zeit eventuell auch der Zeit nach 1945

Recherchewege 8 Zeitungsarchive und Zeitungsausschnittsammlungen: um zeitgenössische Berichterstattung über JournalistInnen zu finden (Geburtstagsartikel, Auszeichnungen, Konflikte, Nachrufe) gute Archive haben z.B. „Die Presse“, „Kurier“, „OÖ. Nachrichten“

Recherchewege 9 Historische Anzeigenhandbücher und Werbeverzeichnisse: enthalten zumeist auch Angaben zur personellen Zusammensetzung von Redaktionen

Recherchewege 10 Alte Telefonbücher: als Ersatz für allenfalls fehlende Einwohnerverzeichnisse bzw. Adressverzeichnisse Berufsbezeichnungen bei Privatanschlüssen Verbreitungsgrad des Telefons in der jeweiligen Zeit berücksichtigen

Recherchewege 11 Biographische Lexika: Sichtung der für diesen Zeitraum und Sprachraum bzw. geographischen Raum relevanten Personenlexika, sowohl allgemeine als auch auf Berufsgruppen bezogene zumeist im Handapparat des Lesesaals von Bibliotheken, aber auch ergänzende Recherche im Schlagwortkatalog der Bibliotheken notwendig (Biographische Lexika bzw. Verzeichnisse + Land bzw. Berufsfeld/Branche)

Recherchewege 12 Publikationen der Person bzw. über sie: Sichtung der Bibliothekskataloge nach selbständigen Veröffentlichungen der zu recherchierenden Person (im Autoren- bzw. Nominalkatalog) Durchsicht der Bibliothekskataloge auf Publikationen über die zu portraitierende Person Verbundkataloge und andere übergreifende Kataloge (Karlsruher Virtueller Katalog) nutzen Fachbibliographien verwenden

Nächste Recherchestrategien Weitere vertiefende Schritte, um zusätzliche Informationen zu erhalten, sobald wir neben den Namen der JournalistInnen biographische Grunddaten derselben durch die davor gesetzten Rechercheschritte ermittelt haben

Vertiefende Recherche 1 Meldeauskunft: Zumindest Name und Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt erforderlich bekannt werden dadurch MitbewohnerInnen wie LebenspartnerIn und Kinder sowie deren Geburtsdaten (für weitere Recherche nach diesen als mögliche ZeitzeugInnen wichtig)

Vertiefende Recherche 2 Suche nach Nachlässen, Briefen und Tagebüchern von Beteiligten der Branche: Nachlassverzeichnisse Bestandsverzeichnisse von Dokumentationsstellen und Archiven Veröffentlichte Literatur (z.B. Memoiren von JournalistInnen, ZeitungsherausgeberInnen u.ä.)

Vertiefende Recherche 3 Relevante Personen im Umfeld der zu recherchierenden Person: Lebenspartner nahe BerufskollegInnen (z.B. gemeinsame Herausgabe von Publikationen sowie Co- AutorInnenschaft) „Feinde“ bzw. Gegner: Konflikte, Streitfälle am besten als Schaubild, um Überblick nicht zu verlieren

Vertiefende Recherche 4 Sonderfall AkademikerIn: in Bibliothekskatalog nach Dissertation suchen im Anhang befindet sich zumeist eine Biographie im Umfang von ca. einer Seite - enthält wesentliche biographische Daten fehlt die Biographie, dann kann man sich an das Archiv der Universität wenden: Einsicht in Promotionsakt bietet zumeist Biographie - möglicherweise aber auch mehr, etwa Informationen über vorübergehenden Ausschluss aus dem Studium wegen unerwünschter politischer Betätigung

Vertiefende Recherche 5 Oral History mit Zeitzeugen: Um Informationen über Vorgänge zu erhalten, die in schriftlicher Form nicht überliefert sind Um Hinweise zu bekommen auf noch zu findende (schriftliche) Quellen und andere Personen

Vertiefende Recherche 6 Wege, um Zeitzeugen zu finden, Teil 1: Biographische Lexika und Datenbanken Aufrufe in Medien, Verbands- und Branchenpublizistik ExpertInnen befragen PensionistInnenvereine von Medienunternehmen (z.B. ORF) Telefonbuch bzw. online

Vertiefende Recherche 7 Wege, um Zeitzeugen zu finden, Teil 2: Meldeauskunft Konsulate, Botschaften Schneeballsystem: 1. Zeitzeugen nach weiteren fragen Vorhandene Oral History-Dokumentationen sichten (z.B. DÖW, Shoa-Foundation von Steven Spielberg)

Vertiefende Recherche 8 „Gauakten“ der NSDAP im Archiv der Republik: Name und Geburtsdatum erforderlich, bei nach 1906 Geborenen auch das Sterbedatum (alte Adresse nicht erforderlich, aber von Vorteil) Dadurch ist Klärung der politischen Einstellung sowie des beruflichen Werdegangs vor und nach 1938 möglich

Vertiefende Recherche 9 „Wiedergutmachungsakten“ der NSDAP im Archiv der Republik: Name und Geburtsdatum erforderlich, bei nach 1906 Geborenen auch das Sterbedatum (alte Adresse nicht erforderlich, aber von Vorteil) NationalsozialistInnen, die vor 1938 in Österreich politisch verfolgt wurden, konnten nach 1938 um „Wiedergutmachung“ ansuchen (Kinos, Lotterien, Tabak-Trafiken)

Vertiefende Recherche 10 Bestand Bürckel im Archiv der Republik: Enthält zahlreiche Akten zu den ersten Monaten nach der „Wiedervereinigung“ Materieaktien (zu verschiedenen Themen u.a. des Medienbereichs) Personenakten (zu Bittstellern und Interventionen bei Reichsstatthalter Bürckel)

Vertiefende Recherche 11 Bestand RDP im DÖW und im BA Koblenz: Personenbezogene Akten zu Journalisten ab 1938 Einkommen, Politische Beurteilungen, Informationen darüber, wo JournalistInnen tätig waren

Vertiefende Recherche 12 Bestand Berlin Dokument Center im BA Potsdam: NSDAP-Mitgliederakten Personenbezogene Akten anderer NS- Organisationen

Vertiefende Recherche 13 „Tagblatt“-Archiv im Wiener Stadt- und Landesarchiv: Personen-Mappen Themen-Mappen