Raumbezogene Identität

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Sozialisation als Rollenlernen
Advertisements

Lothar SchulzVoraussetzungen Fundraising1 Chancen des kirchlichen Fundraisings im ländlichen Raum 1. Missverständnis Fundraising 2. Bereitschaft der Organisation.
Objectives: To be able to construct Present and Perfect tense sentences using the correct TMP order. ………where you went on holiday? …………………how you got there?
Gerhard Vowe & Marco Dohle
Raumbezogene Identitäten nach Peter Weichhart
Soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich
Raumbezogene Identität Virtuelle Denk- und Handlungsräume
Soziale Urteilsbildung
Mambrey, P.; Pipek, V.Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur sozialen und demokratischen Nutzung des Internets Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur sozialen.
-> Sprachpsychologie -> Blickbewegungen
Indirekte Messung von Einstellungen
Vygotsky ( , Sowjetunion).
Wohnraumförderung im ländlichen Raum Wohnen sozial gestalten
Bereitschaft der organisation
Potsdam-Mittelmark, Uckermark, Cottbus und Brandenburg an der Havel
Internet für Alle – zwischen Euphorie und Ignoranz
und relative Häufigkeit Bettina delert, andreas mertke
Wiederholung: Einfache Regressionsgleichung
DISPARITÄTEN Disparität = räumliche Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft, „unausgeglichene Raumstruktur“ Ebenen: ökonomisch, sozial, kulturell,
Lasst Schneewittchen frei! Answer correctly the questions on the boards with a number and you will free Schneewittchen from the evil queen! Be careful,
Akademie der bildenden Künste Wien
Grundkonzepte und Paradigmen der Geographie
Wissen kennen to know. kennen: (regular conjugation) To know a person, place, things ( to be acquainted with) (direct object!!!)
Vokabelliste 7.2: Wo wohnst du lieber? (KM2, K7.2)
Branding von Berlin TYSK TIRSDAG – 19. März 2013 Aalborg Universitet Aase Voldgaard Larsen Lektor, Ph.d. mail:
VO Geschichte Europas Methoden Problemorientiert Kritisch-reflexiv Chronologie Diskursanalyse Dekonstruktion Spezialisierte Zugänge: Identitätsforschung,
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Regionalwissenschaftliche Überlegungen zum Regionsbegriff
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen EESG/00/01 © Peter Weichhart VO Modul 00 Vorbemerkungen und Spielregeln SS Std.,
Vorlesung Geographie Ländlicher Räume WS 2007/08, Beginn: 3.10., Mi , HS I Ao. Univ.-Prof. Ing. Dr. Norbert Weixlbaumer Allgemeine Ziele der.
Raumbezogene Identität
Raumbezogene Identität
Département de léconomie et du territoire Departement für Volkswirtschaft und Raumentwicklung Cina Jean-Michel Staatsrat Medienorientierung Konzept für.
Finnische Lehrerinnenbildung: Forschungsorientiert Englisch Research-based teaching According to the teaching philosophy of the University, teaching and.
Religiöse Vielfalt – Bedrohung oder Chance?
Vielfalt und Ambivalenzen des Alters
Vorbild – Selbstbild – Autorität
LAbg. Josef Ober Steirisches Vulkanland Österreich
Raumbezogene Identität
Die Zukunft hat Silberstreifen
Raumbezogene Identität
1 Strukturierung von Situationen (Strukturierung als Lernkomponente) Thomas Höpfel Seminar für Rechtstheorie und Rechtsinformatik WS 2004/05.
Raumbezogene Identität
Lektion 1 - Lektion 2 - Lektion 3 - Lektion 4
Theoretische und handlungspraktische Grundlagen der Regionalentwicklung ThGRe/00/01 © Peter Weichhart VO Modul 00 Vorbemerkungen und „Spielregeln“
Referent: Geiger Daniel, EDV-Trainer Dauer: 3 Std. / 1 Tag Beginn: Dienstag, :15 Uhr.
Demographischer Wandel und soziale Infrastruktur - Freizeit und Kultur - FIS und Kulturinfrastruktur Definition: PUHE: FIS ist die notwendige Basis auf.
RID/03/04/01 © Peter Weichhart Modul 03/04 Der „Nutzen“ raumbezogener Identität Raumbezogene Identität SS VO 1 Std., 2 ECTS-Punkte Dienstag.
EESG/06/01/01 © Peter Weichhart Modul 06/01 Ein Beispiel: Das Projekt „INI2001“ Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen SS
Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft
Raumbezogene Identität RID/01/01/01 © Peter Weichhart Modul 01/01 Ausprägungsformen und Entstehungsbedingungen raumbezogener Identität SS VO.
Grundkonzepte und Paradigmen der Geographie
Standortsysteme im Postfordismus
1. 2 Lothar Bertels Zur Wahrnehmung von Umbauprozessen in einer Großsiedlung in Gotha. Befunde einer explorativen Studie.
1 City College New York CCNY. 2Alexander Paul Technische Mathematik (10. Semester) Wintersemester 2000 in NYC.
Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft © Peter Weichhart VU 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag ; Hs. II (NIG), Kapitel 29.01;
Die Heterogenität.
EESG/05/02/01 © Peter Weichhart Modul 05/02 Das Interview: Projektentwicklung, Durch- führung und Auswertung Einführung in die empirische Sozialforschung.
Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie!
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Minderheiten- und Regionalsprachen in Lettland Schutz und Förderung Symposium unter FOLKBALTICA Veranstaltungen 2010 Ewa Chylinski ECMI Vizedirektorin.
Anna Heermann Institut für Fremdsprachen Universität Bergen Heimat. Eine hermeneutische Herausforderung.
Lernziel: To be able to describe where you live. Ich wohne…..
Identifying the effects of gendered language on economic behavior
DIA – Ausgewählte Trends Dezember 2016
 Präsentation transkript:

Raumbezogene Identität 290397 VO © Peter Weichhart 1 Std., 2 ECTS-Punkte Dienstag 17:30 -19:00, Hs. 4C (Institut), erste Semesterhälfte! 29.03; 29.05 (MG-S3-NPI) (MG-W3-NPI) (MR3-NPI) (L2-b3, L2-b-zLV) (L2-c-zLV) Modul 02/02 Empirische Beispiele – das „Messen“ raumbezogener Identität SS2014 RID/02/02/01

Hypothese: Die „Ausstülpung“ des kognitiven Raum- konzepts von Lehen ist auf eine Anpas- sung an den zeit-räumlichen Wandel der sozialen Gegebenheiten in diesem Stadt- teil zurückzuführen. RID/02/02/02

Das Raumkonzept von Lehen wird auf Unterschichtquartier mit einem hohen Anteil der sozialen Grundschicht, schlechte Bausubstanz Das Raumkonzept von Lehen wird auf jenes Nachbargebiet ausgeweitet, in dem das Attribut der sozialen Minder-wertigkeit heute tatsächlich zutrifft. Medium der Dissonanzbewältigung für kollektive Raumwahrnehmung RID/02/02/03

„Middle West“ als „vernacular region“ Der Begriff „vernacular region“ kenn- zeichnet eine alltagsweltliche („volks- tümliche“) Wahrnehmungsregion. Beispiele: Innviertel, Salzkammergut, Waldviertel, Allgäu, ... RID/02/02/04

The Middle West O K Quelle: J. R. SHORTRIDGE, 1985, Fig. 1

Composite view of the Middle West Symbol für das „länd- liche Amerika“ Based on cognitive maps drawn by college students from 32 states. Isolines indicate percentage of respondents who marked an area as part of the Middle West region. Quelle: J. R. SHORTRIDGE, 1985, Fig. 1 RID/02/02/06

Anpassung von Image und Realität Der Ostteil der ursprünglich gemeinten Re- gion entspricht in seinen aktuellen sozio- ökonomischen Gegebenheiten nicht mehr den traditionellen Imagezuschreibungen. Deshalb wird die Wahrnehmungsregion in Richtung auf jene Gebiete verlagert, wo noch eine gewisse Entsprechung zwischen Image und Realität besteht. RID/02/02/07

Kognitive Dissonanzbewältigung durch „Grenzverschiebung“ Dieses Modell erklärt auch den Einfluss der Wohndauer auf das kognitive Raum- Konzept von Lehen. „Neubürger“ orientieren sich stärker am öffentlichen Image von Lehen. Für sie besteht daher ein dringender Bedarf für eine Dissonanzbewältigung. RID/02/02/08

„identification of“ – das Selbstbild Welche Attribute werden dem Viertel von den eigenen Bewohnern zuge- schrieben? Stimmen Fremdbild und Selbst- bild überein? Wie sehen allfällige Abweichungen aus? RID/02/02/09

... ist eine Methode zur Erfassung von Das Semantische Differenzial (Eindrucksdifferential, Polaritätenprofil) Konzept -3 -2 -1 0 1 2 3 A B C D ... ... W X Y Z Skalen ... ist eine Methode zur Erfassung von Einstellungen gegenüber Objekten. RID/02/02/10

Konzept: „Lehen“ S K A L E N jung - alt geradlinig - verwinkelt ungemütlich - gemütlich gelassen - hektisch laut - leise voll - leer eindrucksvoll - unscheinbar vielfältig - eintönig anziehend - abstoßend grün - grau hässlich - schön ... ... Konzept: „Lehen“ S K A L E N RID/02/02/11

Das Selbstbild - Lehen aus der Sicht der Be- wohner Quelle: P. WEICHHART und N. WEIXLBAUMER, 1988. RID/02/02/12

Ambivalenzen im Probanden- urteil Quelle: P. WEICHHART und N. WEIXLBAUMER, 1988. RID/02/02/13

Das Profil von Lehen nach dem Bildungs- niveau Angehörige niedrigerer sozialer Schichten tendieren dazu, gegenüber dem eigenen Wohnquartier weniger kritisch eingestellt zu sein. Quelle: P. WEICHHART und N. WEIXLBAUMER, 1988. RID/02/02/14

Das Nachbar- viertel Mülln aus der Sicht der Lehener Mittelwert Lehen Das Urteil ist einhelliger; das Urteil ist positiver; klare Identität. Quelle: P. WEICHHART und N. WEIXLBAUMER, 1988. RID/02/02/15