Wetterkunde, nicht nur für Piloten

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 Präsentation transkript:

Wetterkunde, nicht nur für Piloten Meteorologie Wetterkunde, nicht nur für Piloten Vortrag für die VHS Heidenheim im November 2001 Dr. Helmut Albrecht, Institut für Mathematik und Informatik an der PH Ludwigsburg

Inhalt Fronten Grundlagen Adiabatische Vorgänge Hoch- und Tiefdruckgebiete Fronten Wetterinformation Inhaltsübersicht Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Fronten Dr. H. Albrecht: Meteorologie Wir leben in unseren Breiten im Einflußbereich zyklonaler Störungen. Diese oft auch als „Tiefausläufer“ bezeichneten Wettererscheinungen entstehen durch das Aufeinandertreffen unterschiedlich temperierter Luftmassen; der Meteorologe spricht von Fronten. Dr. H. Albrecht: Meteorologie

subpolare Tiefdruckrinne Globale Zirkulation polare Hochdruckzone Ferrel- zelle subpolare Tiefdruckrinne Headly- Zelle subtropischer Hochdruckgürtel äquatoriale Tiefdruckrinne NE-Passat -80°C SE-Passat 16-18 km Durch die Neigung der Erdoberfläche werden äquatoriale Gebiete stärker erwärmt, als die Polarregionen. In einem ersten Zirkulationsmodell nimmt man an, daß die am Äquator erwärmte Luft dort aufsteigt, in der Höhe zu den Polen fließt, dort ab sinkt und auf dem Boden wieder zum Äquator zurückfliesst. Durch die Ablenkung der Corioliskraft können sich solche großräumigen Zirkulationen jedoch nicht ausbilden. Bereits bei etwa 30° Breite ist die äquatoriale Höhenluft in eine Weststömung gewandelt und kann somit nicht mehr weiter zum Pol vordringen. Sie sinkt ab um dann am Boden wieder zum Äquator zurückzufliessen. Es entstehen so auf jeder Hemisphäre 3 Zirkulationssysteme, die zu charakteristischen Luftdruckzonen auf der Erdoberfläche führen. Da diese Druckgebilde durch die Umwälzung und Bewegung von Luftmassen hervorgerufen werden, spricht man hierbei von dynamischen Druckgebilden. 8-9 km Dr. H. Albrecht: Meteorologie -50°C

Stationäre Polarfront kalte Polarluft 60°N Von besonderem Interesse ist für uns die subpolare Tiefdruckrinne, in derem Einflußbereich wir wohnen. Die kalte Polarluft strömt dort als kalte Ostströmung, die warme Luft aus den Subtropen als Westströmung. Es bildet sich eine stationäre Front aus. Gegeneinander gerichtete Strömungen stelle jedocjh eine „Unstetigkeitsfläche“ dar; kleinste Störungen genügen zur Auslösung von kräftigen Wirbeln: Kaltluft stößt, nach links drehend, nach Süden vor und die warme Luft dreht ebenfalls nach links Richtung Norden, einelinksdrehnde Zyklone ist entstanden. warme Subtropenluft Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie Auf diesem und den folgenden Bodenwetterkarten aufeinanderfolgender Tage sieht man deutlich die Ausbildung und Wanderung solcher Zyklonen mit den zugehörigen Frontausläufern. 3.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 4.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 5.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 6.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 7.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 8.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 9.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 10.8.01 Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Dr. H. Albrecht: Meteorologie 11.8.01 Die eingezeichnete grüne Linie markiert den Schnitt durch die Zyklone. Ein Flugzeug, das entlang dieser Linie von Ost nach West fliegen würde, könnte ein ganz charakteristisches Wetterbild verfolgen. Jedoch erlebt dies auch ein am Boden ortsfest verbleibender Beobachter, da sich die Zyklone linksdehend über ihn von West nach Ost hinweg bewegt. Zunächst gerät er in den Einflußbereich der Warmfront und danach zieht die Kaltfront über ihn hinweg. Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Idealzyklone Ci Rück- seite Cb Ns As Cs 1:80 - 1:50 1:200 - 1:300 As Warm - sektor Aufgleitinversion kalt Vorderseite 300 - 350 km 80 - 150 km 1000 - 1200 km 30 - 60 km/h (-> 2 - 3 Std.) 15 - 35 km/h (-> 2 - 3 Tage) Im Schnitt sind die typischen Wettererscheinungen einer Idealzyklone dargestellt. Druck Temperatur Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Wind in der Idealzyklone Der Wind wird beim Durchzug einer Zyklone allmählich von Süd auf Süe-West drehen und beim Durchgang der Boden-Kaltfront sehr deutlich um bis zu 90° weiter nach rechts auf West oder gar Nord-West drehen. Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Warmsektor Sommer: Winter: Cu, Sc, Ac meist niederschlagsfrei mäßige Sicht St, Sc (tief) leichter Regen oder Sprühregen schlechte Sicht Das Wetter in dem sogenannten Warmsektor, dem Bereich zwischen den beiden Fronten ist durch die verschiedenen von der Sonne eingestrahlten Energiemengen sommers und winters unterschiedlich. Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Satellitenbild vom 6.8.1986, Flughöhe ca. 850 km Zyklone Satellitenbild vom 6.8.1986, Flughöhe ca. 850 km Dr. H. Albrecht: Meteorologie

Okklusionen Warmfrontokklusion (i.d.R. im Winter) warmfrontähnlich es können auch Quellwolken und Schauer auftreten kühl kalt kaltfrontähnlich es können auch Schichtwolken mit Landregen auftreten Durch die höhere Zuggeschwindigkeit der Kaltfront holt diese die Warmfront ein. Dies passiert ähnlich wie bei einem Reißverschluß vom Innenbereich der Zyklone nach außen. Je nachdem, wie die auflaufende Kaltluft im Vergleich zur Kaltluft auf der Vorderseite temperiert ist, wird die auflaufende Kaltfront auf der Vorderseite aufgleiten oder diese unterwandern. Der Warmsektor wird in beiden Fällen vom Erdboden abgehoben. kühl kalt Dr. H. Albrecht: Meteorologie