Die Mischung macht‘s ! Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik (Kurzversion des Vortrags ) Alle Quellen: www.projektwerkstatt.de.

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 Präsentation transkript:

Die Mischung macht‘s ! Strategien des Widerstandes am Beispiel der Agrogentechnik (Kurzversion des Vortrags ) Alle Quellen:

Die Ausgangslage Durchgehend: 80 Prozent dagegen, 6% dafür Ein richtig schlechter Anfang: 1990 in Köln …

Trotzdem: Ständig neue Felder und Fördermittel … warum??? 1.Profit & Machtstreben sind überall: Industrialisierung der Landwirtschaft 2.Staatliche Macht:  Geld  Eigene Forschung  Behörden, Sofortvollzug, Polizei, Gerichte 3.Propaganda & platte Mythen:  Propaganda und Tricks: Die Mythen von Hunger, Nachhaltigkeit und Bio-Sicherheit  Verwissenschaftlichung der Sprache 4.Seilschaften zwischen Behörden, Firmen …

Aktionsformen, die wirkten – und Schwächen im Widerstand: 1.Viel lokale Öffentlichkeitsarbeit, u.a. gentechnikfreie Regionen  Schwäche: Nur 1 Jahr & 1/3 der Flächen offen für GVO 2.Pachtverträge und ihre seltsamen Lücken 3.Überregional agierten vor allem Apparate  Lobbyarbeit  Massenmails & Co.  Demos ohne Druck  eigene Studien 4.Nur selten: Protest an den Konfliktorten  Wenig Unterstützung für Kämpfe vor Ort  Ausnahme 1: Kampagne „Kein Patent auf Leben“  Ausnahme 2: Gendreck weg!

1.Nur selten beachtet: Geldflüsse, Verflechtungen, … 2.Kein Blick in die „Kochtöpfe der Gentechnik“. Dabei wäre es so einfach … Die Folge: Viele Auslassungen „Die Möglichkeiten, eine Pflanze durch gentechnische Veränderungen zu verbessern, sind gering. Dies ist einer Reihe von Ursachen geschuldet. So lassen sich die Effekte eines spezifischen Gens auf das Wachstum der Pflanze, deren Entwicklung und Reaktionen auf die Umwelt nicht genau vorhersagen. Dazu kommen die geringe Erfolgsrate bei der gentechnischen Manipula- tion, der Mangel an präziser Kontrolle über das Gen, sobald es in das Genom eingebaut worden ist, und andere ungewollte Effekte, die mit dem Geschehen bei der Gentransformation und dem Verfahren der Zellkultur zusammenhängen.“ … sagt: Monsanto selbst! Uwe Schrader, Chef beim Lobbyverein InnoPlanta und FDPler: Gentechnikboom wegen … „Aussicht, in dem stagnierenden Pflanzenschutzmittelmarkt durch Anwendung der Pflanzenbiotechnologie Positionsverbesserungen zu erzielen“ Thomas Deichmann (Pressesprecher von BASF Plant Science): „Die Menschheit hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel.“ D e r a n d e r e E i n b l i c k : Z w a n z i g J a h r e d i r e k t e A k t i o n …

Feldbesetzungen seit Anfang der 90er Jahre N a c h e i n e r P a u s e : D i r e k t e A k t i o n e n a b !

Zuerst: Feldbefreiungen 2005: „Gendreck weg!“ bei Strausberg 2006 in Oberboihingen und Gießen... später „Gendreck weg!“ in Badingen 2007: „Gendreck weg!“ im Oderbruch Hintergrundbild: Gerstenfeldbefreiung in Gießen

Dann … Feldbesetzungen! 2007: Sagerheide/Groß Lüsewitz

Schon ein Jahr später … Widerstands-Frühling 2008 Etwas großspurig: Die Kampfansage zu Beginn Sieben Besetzungen, zwei offene und mehrere geheime Feldbefreiungen

Gießener Gerstenfeld besetzt 2008, die Erste:

Genweizen in Gatersleben zerhackt 2008, die Fünfte:

Maisfeld in Laase (Wendland) 2008, die Neunte: 2008: Über 50 Prozent der angemeldeten Genfelder fanden nicht statt. FAZ, Welt & Co. beschworen das Ende des Forschungsstandortes Deutschland. Ein Gericht in Gießen verurteilt Feldbefreier zu 6 Monaten Haft ohne Bewährung. Ab da ging es weiter … 2009: Mehrere Besetzungen, viele Befreiungen 2010: Aktionen und das halbe Jahr Haft 2011: Viele Aktionen und der „Genickbruch“ (Zitat Uwe Schrader) im Juli 2012: Nur noch drei Felder, darunter eine „Falle“ Dann war Schluss …

Die gefährliche Risikodebatte und andere Fragen: Probleme: Intransparenter Kampf der „ExpertInnen“/vor Gericht Ausblendung der Probleme konventioneller Züchtung und gv-freier Agrarindustrie Optimierung der Technik als Ziel Gemeinsamer Ruf nach mehr Forschung Absurdes Win-Win: Neue Aufträge für GentechnikerInnen Spenden für NGOs, Wahlstimmen für Grüne, ÖDP … 3. Nur selten benannt: Interessen, Macht, Monopole a)Wem nutzt die Gentechnik? b)Ziel 1: Steigerung des Gift- und Düngerabsatzes c)Ziel 2: Patente auf Leben, Monopole und Kontrolle d)Steigerung: Krieg und Bevölkerungskontrolle Vorteile dieser Argumentation wären: Keine ausschließenden „ExpertInnen“-Debatten Keine Gefahr neuer Forschungsgelder Abwehrmechanismus der Gentechniklobby-/profiteure: Sachlichkeits-Diskurs: „Fakten statt Ideologie“ Taktisches Provozieren der Risikodebatte … mit Erfolg!

Beispiel: Mäuseschutzzaun … Wieder: Ausgelassene Chancen! Durch Desinteresse an konkreten Standorten: Fehlende Informationen über Abläufe und Ziele Beispiel: Gengerstefeld … E i n e K a m p a g n e, d i e w e h t a t : S e l t s c h a f t e n d e r A g r o g e n t e c h n i k

Monsanto auf Deutsch Kampagne zu den Gentechnik-Seilschaften Anlass: „Monsanto. Mit Gift und Genen“ Frühjahr 2009: Recherche Im Sommer 2009: Die erste Broschüre Ablehnung aus den Apparaten Der Weg über Basisinitiativen machte aus allem ein tolles Projekt! Ausstellungen, Aktionen, das Buch … … und die Ton-Bilder-Schau Über 100mal: Blicke hinter die Kulissen … Veranstaltung 2009 im Edeka-Markt von Ostrach (Allgäu) Gesamtvortrag auf DVD (2 Stunden) am Büchertisch

LobbyistInnen und GentechnikerInnen: Erst Jammern, … Einstweilige Verfügungen Uni sperrt kritische Seiten auf Rechnern Hausverbot an der Uni Gießen Ausladung InnoPlanta-Treffen Veranstaltungsverbote an der Uni Rostock Demonstration pro Agrogentechnik … dann in Panik: Verbotsanträge gegen Vortrag und Bücher Kurz vor Bücherverbrennung und Ver- gasung? Vergleiche mit Nazideutschland „Fahndungsplakate“ an Versuchsfeldern

DLG-Feldtage in Bernburg

Das und viel mehr... Zum Beispiel Gerichtsprozesse: Der Anfang: Erklärungen, Anträge, Vernehmungen … aber immer eine Strafe! Kampf um rechtsfertigenden Notstand Aber immer besser und schließlich: Der Prozess um Gatersleben … Revision und das Ende der Bestrafungen Hilfe zur Selbsthilfe: Trainings und Seminare

Ich fasse zusammen: Die Mischung macht‘s! Bunte Vielfalt an Protestformen Unabhängig bleiben oder werden! Werden kreativer, mutiger, offensiver: Bei Inhalten und Aktionsformen! Sucht die Auseinandersetzung an den Konfliktorten! Das Neue gestalten. Zum Beispiel: Solidarische Landwirtschaft Ende Ähmm, tschuldigung... noch ein bisschen die Werbung: KnowHow aneignen durch Seminare&Trainings! ( Morgen und hier, Uhr: Vortrag und Diskussion zu „Macht macht Umwelt kaputt“ Lest und verbreitet Bücher und Broschüren! Bücher und Informationsmaterial am Büchertisch und unter Preise siehe Schild. Wer weniger hat, zahlt nach Selbsteinschätzung!