Maritimität / Kontinentalität

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Maritimität / Kontinentalität Geographisches Institut Aridität / Humidität und Maritimität / Kontinentalität

Aridität / Humidität Albrecht Penck (1910) Aridität: > Humidität: stellte physiographische Unterschiede von Landschaftsräumen im Bezug auf das Wasserdargebot fest; seine Beobachtung: seine Folgerung: Ursache: es muss eine Trockengrenze existieren, die Bereiche mit und ohne oberirdischem Abfluss zum Meer voneinander trennt! führte die Begriffe Aridität und Humidität ein. Regionen mit / ohne Abfluss zum Meer! Regionen mit Niederschlagsüberschuss/-defizit! Verdunstung! Aridität: Verdunstung Niederschlag > Humidität: Verdunstung Niederschlag < Trockengrenze: Verdunstung Niederschlag = Einführungsübung: Geomorphologie (Fr. 16:00 – 18:00 Uhr c.t.) RN 239

Aridität / Humidität Aridität und Humidität: Problem bei der Gegenüberstellung von Niederschlag und Verdunstung!!! Verdunstung war damals messtechnisch nicht erfassbar!  Verhältnis von Niederschlag zur Temperatur Aber: !!! erneute Fehlerquelle !!! Verdunstung = f (T+rF+Wind+Vegetation+…) ≠ Temperatur

Aridität / Humidität Aridität und Humidität: ARID TROCKENGRENZE HUMID 12-10 Monate 9-7 Monate 6 Monate 7-9 Monate 10-12 Monate (voll-)arid semiarid Hälfte arid und humid semihumid (voll-)humid seminival (voll-)nival für feste Niederschläge:

Aridität / Humidität Ariditätsindex (I): nach V. Köppen (1918): MZ: T = 8°C; P = 550mm Ariditätsindex (I): I = 550 / 18 = 30,5 I = 550 / 15 = 36,6 I = 550 / 18 = 34,375 nach V. Köppen (1918): I = P / (T+7) Grenzwert zwischen Aridität und Humidität: I = 20 nach E. de Martonne (1926): I = P / (T+10) Grenzwert : I = 20 Klima wird trockener bewertet! nach Wang (1941): i = p • [12p – 20(t+7)] Grenzwert : i = 22,7 nur für Schneeregionen sinnvoll! nach Walter & Lieth (1955): I = P / 2T Grenzwert : I = 20

Aridität / Humidität Klimatische Verdunstung… …ist abhängig von: Globalstrahlung; Luftfeuchte (Sättigungsdefizit); Temperatur auf der Verdunstungsfläche Intensität der Luftbewegung. Trennung zwischen der realen (tatsächlichen) Verdunstung und der potentiellen (möglichen) Verdunstung Meer: reale Verdunstung potentielle Verdunstung = Kontinent: reale Verdunstung potentielle Verdunstung ≤ Abnahme der realen Verdunstung mit der geographischen Breite auf den Meeren kontinuierlich, auf den Kontinenten in Abhängigkeit von dem Grad der Kontinentalität

Maritimität / Kontinentalität Maritimität und Kontinentalität Pol Temperatur Niederschlag Äquator

Maritimität / Kontinentalität T: = 4,54°C TAmp: = 14,7°C P: = 1018mm

Maritimität / Kontinentalität T: = -15,16°C TAmp: = 61,4°C P: = 177mm

Maritimität / Kontinentalität T: = -2,87°C TAmp: = 8,9°C P: = 545mm

Maritimität / Kontinentalität T: = -55,01°C TAmp: = 36,9°C P: = 12mm

Kontinentalität = Klima vom Land bestimmt Maritimität / Kontinentalität Maritimität und Kontinentalität Maritimität = Klima vom Meer bestimmt bzw. Kontinentalität = Klima vom Land bestimmt ausgeglichen Maritimität ist gekennzeichnet durch: ausgleichende Wirkung des Meeres (=Wärmespeicher) geringe Jahrestemperaturamplitude; höhere Niederschläge in Küstennähe als im Inland [Effekt wird durch Küstengebirge (Steigungsregen) verstärkt bzw. durch vorgelagerte, kalte Küstenströmungen verringert]; Kontinentalität ist gekennzeichnet durch: gegensatzreich  hohe Jahrestemperaturamplitude; geringe Niederschläge;

Maritimität / Kontinentalität T: = 11,6°C TAmp: = 5,6°C P: = 796mm

Maritimität / Kontinentalität T: = 12,42°C TAmp: = 25,1°C P: = 1071mm

Maritimität / Kontinentalität Kontinentalitätsindex (K) nach W. Gorczynski (1920): K = 1,7 • ΔT sinφ -20,4 0 = extrem maritim; 100 = extrem kontinental; 50 = „weder noch“ Inselstationen liegen im negativen Bereich

Maritimität / Kontinentalität …wird also durch eine regionale „Verschiebung“ von Großwetterlagen hervorgerufen → Winde, die lokalspezifische Wetterlagen in Form von Luftmassen in Fremdgebiete verfrachten

Luftmassen Äquator Pol Temperatur Luftmassenklassifikation nach Scherhag A rktisch Front P olar Front T ropisch maritim kontinental Front Ä qutorial Front T ropisch Front P olar Front AA Antarktisch

Luftmassen Luftmassenklassifikation nach Scherhag 1. Stufe: 3. Stufe: mPA cPA POLAR Luftmassen = 12 4 2 mP cP mTP mPT cTP cPT mT cT mTÄ cTÄ Tropisch

Luftmassen Luftmassenklassifikation nach Scherhag sehr stabile Großwetterlagen mit ihren Luftmassen können z.T. sehr weite Strecken zurücklegen sie adaptieren u.U. viele klimatische Eigenschaften der überquerten Klimaregionen (=Veränderung) man spricht dann von „gealterter“ Luft / Luftmassen