Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Publikumsforschung Vorlesung 6: Mediaforschung III: Standardisierte Forschung zu Fernsehen und Internet 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Gliederung 1. Fernsehforschung 1.1. Organisation 1.2. Meßgerät 1.3. Stichprobe 1.4. Ergebnisformen 1.5. Qualitätssicherung 1.6. Zusammenfassung 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Gliederung 2. Internetforschung 2.1. Probleme 2.2. Methodische Lösungen 2.3. AGOF 2.4. Zusammenfassung Literaturhinweis: Frey-Vor/Siegert/Stiehler: Mediaforschung (4.1; 4.5) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.1. Organisation Syndikatlösung Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung AG.F Vorstand: Fernsehfamilien, OWM, GWA Lizenzsender (AGiL) Auftragnehmer: GfK (Nürnberg): Datenerfassung/-aufbereitung, Panel DAP (Frankfurt/M.): Auswertungssysteme Prinzipien Konsens Offenheit 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.2. Messgerät Ausgangspunkt: Charakter der TV-Nutzung viele Wahlmöglichkeiten ( 40 Programme) viele Sehvorgänge, häufig diskontinuierlich umfangreich ( 3 Stunden) wechselnde Konstellationen vor den Apparaten neue Distributionsformen (Internet, Handy) zeitversetztes Fernsehen international: Telecontrol-System – aktiv unter Beteiligung der Zuschauer (An-/Abmelden) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.2. Messgerät: Telecontrol Score erfasst: 199 Programme Nutzung VCR Videotext sonstige Anwendungen TV ab Mitte 2009: zeitversetztes Fernsehen sekundenweise An-/Um-/Ausschalten 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.2. Messgerät 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.3. Zeitversetztes Fernsehen 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.4. Stichprobe bis 2000: GG: deutsche Privathaushalte ab 3 J. : 71,44 Mio. SP: 5.200 Haushalte ab 2001: GG: mit Integration von EU-Ausländern: 72,98 Mio. SP: 5.700 Haushalte Plausibilitätskontrollen der eingehenden Daten 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.4. Stichprobe 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.4. Stichprobe disproportional Mindestzahl für alle Bundesländer Aufstockung von Ballungsgebieten Korrektur durch Designgewichtung erfasst nicht: Fernsehen ausserhalb von Privathaushalten 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.5. Auswertungsformen Standard: Reichweite in Mio. Marktanteil Spezial: Zuschauerwanderungen (audience flow) Nutzungsverläufe Kumulationen (z.B. Stamm- und Laufkundschaft) Konstellationen vor dem Bildschirm 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.5. Auswertungsformen – Beispiel 1.4.1999 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Fernsehforschung 1.6. Qualitätssicherung: Validität: Vergleich mit externen Daten (externer Coincidental Check) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Fernsehforschung 1.6. Qualitätssicherung: Zuverlässigkeit: Vergleich mit internen Daten (interner CC) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Fernsehforschung 1.6. Qualitätssicherung: Zuverlässigkeit: Vergleich mit internen Daten (interner CC) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Fernsehforschung 1.7. Zusammenfassung TV – Forschung weit fortgeschritten, aber mit den “normalen” Stichproben- und Methodenfehlern behaftet Reaktivität/Konditionierung möglich (Paneleffekte) neue Herausforderungen TV-Nutzung außer Haus (u.a. Public Viewing) Crossmediale Verbreitung von TV-Inhalten (u.a. Internet) neue Verbreitungswege (u.a. Handy-TV) 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 2. Internet 2.1. Probleme unübersichtliche Angebotsstruktur verschiedene Nutzungssituationen zu Hause vs. außer Haus private vs. berufliche Zwecke „Abspeichern“ von Aktivitäten innerhalb eines teilweise lang andauernden Verhaltensflusses Schwierigkeiten, eine „Währung“ zu finden 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.2. Methodische Lösungen Erfassung von Seitenaufrufen (IVW Online) Visits (Portale) Page Views zunächst als Logfile-Analyse jetzt: Echtzeitmessung Skalierbares Zentrales Messsystem (SZM): Das SZM arbeitet mit einem Zählpixel, das auf jeder Seite des gemessenen Angebots eingefügt ist. Über diesen Pixel ermitteln Zähl-Boxen in Echtzeit die Anzahl der von Nutzern abgerufenen Seiten (PageImpressions) sowie die Summe der einzelnen zusammenhängenden Nutzungsvorgänge (Visits). Die Daten der einzelnen Angebote werden in einem zentralen Kollektor zu Monatszahlen aggregiert und von der IVW veröffentlicht. 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.2. Methodische Lösungen 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.2. Methodische Lösungen On-Screen-Verfahren Internetaktivitäten am Rechner Panel (z.Z. nur Homepanel) Beispiel Schweiz: Net-Metrix U-Meter: Software, welche auf dem Rechner der jeweiligen Haushalte installiert ist, zur Messung der Heimnutzung des Internets sowie Applikationen (z.B. Google Earth, iTunes). U-Trax: Servertechnologie, die sich hinter dem Webportal verbirgt, bei welchem sich die Panelisten anlässlich der Internetnutzung ausser Haus (z.B. am Arbeitsplatz oder im Internetcafé) anmelden. 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.2. Methodische Lösungen Befragungen Online-Monitor von ARD/ZDF (2008: 12. Welle) CATI GG: bundesdeutsche Erwachsene ab 14 J. Stichprobe: 1.820 (1140 Online; 680 Offline) Schwerpunkte Medienkonkurrenz Generelle Aktivitäten und Interessen Bezug zum Programmauftrag 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 2. Internet 2.2. Methoden 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler 2. Internet 2.2. Methoden 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.3 Reichweitenforschung der AGOF Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (e.V.) in Koooperation mit AG.MA Versuch, eine „Währung“ für Online-Angebote (mit Werbung) zu etablieren Kombination aller drei Methoden 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.3 Reichweitenforschung der AGOF Technische Messung Onsite-Befragung Vollerhebung der Sites mit Page Impressions, Visits, Unique Clients, Zeit und Inhalt 1 2 3 Repräsentative Bevölkerungsbefragung ab 14 Jahren zu Soziodemographie, Nutzerinformationen, Interessen, Marktdaten etc. Telefonische Befragung Online-Fragebogen auf den Sites zu Soziodemographie, Ort der Nutzung, Rechner-Infos etc. Datensatz 1 Datensatz 2 Online-Reichweite 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.3 Reichweitenforschung der AGOF: Ergebnisse 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.3 Reichweitenforschung der AGOF: Ergebnisse 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

2. Internet 2.4 Zusammenfassung Kombination von Methoden auf dem Weg zum Standard der Forschung aufwändige (und problematische) Verrechnungen Forschung noch im Fluss 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler

Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler Übungsfragen 1. Was misst das (technische) Telecontrol-System und was nicht? 2. Was ist der Unterschied zwischen externem und internem Coincidental Check in Bezug auf die Reichweitenforschung beim Fernsehen? 3. Welche prinzipiellen Möglichkeiten gibt es, Reichweiten von Online-Angeboten zu ermitteln? 4. Warum kann es sinnvoll sein, verschiedene Methoden der Online-Forschung zu kombinieren? 03.06.20008 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler