Frau Beate und ihr Sohn (1913) Arthur Schnitzler.

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 Präsentation transkript:

Frau Beate und ihr Sohn (1913) Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler ( )

Biography born into Austro-Hungarian Empire of Jewish, Austrian and Hungarian origins studied medicine

Biography member of “Jung Wien” (“Young Vienna”) literary circle avant-garde group of Viennese writers (Hermann Bahr, Hugo v. Hofmannsthal etc.) became full-time writer (novels, novellas, drama)

“impressionist” prose style focus on a character’s perception of events subjective ambiguous

Leutnant Gustl (1900) first German text in “stream-of-consciousness” style focus on immedicacy of subjective experience fragmentary, obscure: divided self between inner and outer worlds

Leutnant Gustl (opening lines) Wie lang' wird denn das noch dauern? Ich muß auf die Uhr schauen... schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert. Aber wer sieht's denn? Wenn's einer sieht, so paßt er gerade so wenig auf, wie ich, und vor dem brauch' ich mich nicht zu genieren... Erst viertel auf zehn?... Mir kommt vor, ich sitz' schon drei Stunden in dem Konzert. Ich bin's halt nicht gewohnt...

stream of consciousness first person narrator no formal markers of discrete thought of a particular character (inverted commas) flow / stream of consciousness interior monologue

Frau Beate und ihr Sohn third person narrative; mostly past tense some dialogue (first encounter with Baumeister; final scenes with Hugo) sudden transitions to free indirect style (3 rd person, present tense, e.g )

Free indirect style third person narration assumes some of the features of first-person direct speech (exclamation / question marks) lack of introductory: “He said”, “He thought”

transition to free indirect style In früheren Jahren, als er noch ein Kind war, hatte sie gern den Gedanken gehegt, ihm später einmal nicht nur Mutter, sondern auch Freundin und Vertraute zu bedeuten […]. Hatte er sie nicht die rührend-kindischen Verse lesen lassen, die er der kleinen Elise Weber, der Schwester eines Schulkollegen, gewidmet, und die diese selbst niemals zu Gesichte bekommen hatte? Und im vergangenen Winter erst, hatte er der Mutter nicht gestanden, daß ein kleines Fräulein, dessen Namen er ritterlich verschwieg, ihn in der Tanzstunde während eines Walzers auf die Wange geküßt hatte? (5)

transition to free indirect style […] niemand konnte sie stören. Sie hatte Ruhe und Zeit zu überlegen, was sie ihrem Sohne sagen sollte. Und das war gewiß: eine Erwiderung, wie ihre erregten Sinne sie ihr vorgetäuscht hatten, brauchte sie nicht zu fürchten. „Und du, Mutter?‟ Das konnte er sie nicht fragen. Denn er wußte nichts, er konnte ja nichts wissen. Und er wird auch niemals etwas wissen. Selbst wenn irgendeinmal ein dunkles Gerücht an sein Ohr dringt, er wird es nicht glauben. Nie wird er so etwas von seiner Mutter glauben. Darüber kann sie ganz beruhigt sein. Und sie sieht sich mit ihm wandeln in irgend- einer phantastischen Landschaft, wie sie sich ihrer wohl von einem Bild her erinnert, auf einer graugelben Straße -- und in der Ferne ganz im Blau schwimmt eine Stadt mit vielen Türmen. (42-43)

Themes death / love bourgeois repression / the social unconscious sexual desires / destructive impulses plight of women, crisis of masculinity, anti- Semitism

modernist narrative style reveals inner turmoil, state of mind of subject exposes hidden desires in conflict with bourgeois respectability window on the unconscious picture of the subject in crisis

modern subjectivity fragmentary, inconsistent divided self (inner desires v. outer constraints) lack of self-knowledge lack of authority (reflected in narrative style)

Freud and Schnitzler contemporaries in Vienna of the period medics specialised in neurology Jewish origins May : Freud names Schnitzler his “Doppelgänger” in a letter

Frau Beate und ihr Sohn mother-son relationship illicit (incestuous) desire repressive bourgeois social forms “Todessehnsucht”

cultural pessimism period of decline (fatigue, ageing, idleness) end of Dual Monarchy pre World War I mood of decadence and decay (picnic scene, Chapter II)

“Jenseits des Lustprinzips” (Freud, 1919) “Beyond the Pleasure Principle” precedence of the death drive (Thanatos) over the pleasure principle (Eros) anticipated in Frau Beate negative reading of culture and society