Methodik Motivation und Umweltbildung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Agenda (lat.): was zu tun ist 21: für das 21. Jahrhundert
Advertisements

... als hätten wir vier Erden ...
Die Klassenpflegschaft –
Mattin Baqai 1 Vorstand-Codexe Unsere Handlungen und Entscheidungen sind demokratisch. Im Vorstand werden alle Entscheidungen demokratisch gefasst.
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Die Jigsaw-Methode ist 1971 in Austin (Texas)
Sicher und fit durch Bewegung
Carl-von-Ossietzky Universität
Verhaltensregeln notwendig
Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Wettbewerbs-fähigkeit und Versorgungssicherheit: ohne Kernenergie möglich? Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß Institut für Energiewirtschaft.
Begründer Begriffsklärung Zentrale Untersuchungsgegenstände
Universität Leipzig. Unterricht Ganztagsangebote Externe Angebote.
„Arbeit“ als Thema des Lehrplans AWT von 2004
Erstsemesterprojekt „Ertragsanalyse von thermischen Solaranlagen“
1 Entwicklung computerbasierter Modelle zur Visualisierung technischer Prozesse.
Bildung für nachhaltige Entwicklung – ein Thema für die Förderschule?
Erstellen von Animationen
Bildungsstandards Pilotphase II Wimmer Bildungsstandards Wozu brauchen wir Bildungsstandards? Was ist Aufgabe der Pilotphase II?
Energievorräte Gliederung: ● Allgemeines zu Energievorräten
Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen!?
Dynamisches Notensystem
Aufbau der Präsentation
Herzlich willkommen zur Einweihung des gentechnischen Labors am Otto-Hahn-Gymnasium.
War die Renaissance eine Epoche des Fortschritts?
im Physik-Lehrplan der AHS (Unterstufe und Oberstufe)
Strukturelle Koppelung und die „Autonomie“ des Sozialen Wolfgang Zierhofer Impulsreferat zur Tagung: Umwelt als System – System als Umwelt? Systemtheorien.
Was soll und kann eine fachdidaktische Vorlesung leisten? Maximilian Selinka.
Didaktik des BM-Unterrichts: Übergreifende BM-Ziele und Fachinhalte
Ziele der Medienerziehung
L.I.P.S.S. Helmut Loidl Koordinator Der Schulwechsel nach Beendigung der Grundschule ist eines der heißesten Themen in Europa. Der Misserfolg von Kindern.
Im Dienste der Menschen Alten – und Krankenbegleitung
Zielvereinbarungen Nutzen, Instrumente, Methoden und Erfolgsfaktoren eines wichtigen Führungsinstruments.
Theorie-Aufgabe Worterklärung.
Ziele des neuen Bildungsplans Instrumente für eine noch unbestimmte Zukunft bereitstellen - Selbstbewusstsein - Urteilsfähigkeit - Wahrnehmung von Bürgerpflichten.
Präsentation von Schule mit Courage
Programm: - Plenum: Überblick über die wichtigsten Ergebnisse - Arbeitsgruppen A bis F: Handlungsvorschläge - Plenum: Kurze Zusammenfassung der Gruppenarbeit.
Lerngewohnheiten: Aus einer pädagogischen und affektiven Perspektive Andrea Moreno (UTP) Carolina Buchwald (Psychopädagogin)
KV Österreichische und Internationale Energiepolitik SS07 An energy policy for Europe - the quantitative targets Florian Brence Thomas Schinko Mark Sommer.
Charles Hohmann, Dr. phil., Institut Montana Zugerberg
zum Innovationsstandort
Das Gespräch über Illettrismus
Gesundheitsfördernde
Strukturierung der Umweltbildung
PH - OÖ Institut für Fortbildung und Schulentwicklung II
Modellieren mit Mathe in Jg. 8
ESPERE Klimaenzyklopädie
Unterrichtsmodul Klimadiagramme Klasse 8.
Berufsmaturität Die Interdisziplinarität  in der Westschweiz      André Godinat   Muttenz 25 /03/2015 BMCH-MPS 2015.
Lernen in Zeiten der Globalisierung
Workshop an Schulen: Nahrung für die Haut.
Thema: Umwelt.
Vorbereitung einer Reflexion der Testdurchführung
Nationalparkpädagogik
RAHMENCURRICULA für den studienbegleitenden Deutsch- und Fremdsprachenunterricht.
FAU Erlangen-Nürnberg Schülerkontaktstudium
Konflikte.
Kopf Datum:…………………. Fach: Grundbegriffe FDC Einheit NN Mein heutiger Plan ist: …………………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………
1 © 2015 M. Seeger AG-FR Deutsch 13b AG 13b Kursevaluation (12/14 TN) unterbrechen man wird unterbrochen, kann so vollständigen Gedankengang nicht kundtun.
Partizipation im Übergang – gemeinsam gestalten
Fakultät für Humanwissenschaften Lehrstuhl für Schulpädagogik, Dr. Matthias Erhardt I NFORMATIONSVERANSTALTUNG ZUR P RÜFUNG IM F ACH S CHULPÄDAGOGIK NACH.
1 Bildungsstandards im Fach Geographie für den mittleren Schulabschluss Prof. Dr. Ingrid Hemmer Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Deutsche Gesellschaft.
Erstelle deinen Avatar von Doktor-Conversion. Inhalt Was ist ein Avatar?...…………………………………………………………….. Was ist ein B-Vatar? ……………………………………… ………
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Ein Sohn fragt den Vater
Ein Sohn fragt den Vater
Ein Sohn fragt den Vater
Entscheidungen treffen kritisches Denken emotionale Intelligenz
Ein Sohn fragt den Vater
Ein Sohn fragt den Vater
Ein Sohn fragt den Vater
 Präsentation transkript:

Methodik Motivation und Umweltbildung Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Umweltbildung Umwelterziehung ist keine Ermessensfrage für den Einzelnen sondern eine Existenzfragefür die Allgemeinheit. (G. Riedl, Habilitation) „In unserem gesamten Bildungswesen muß die Beschäftigung mit der Umwelt und mit der Umweltkrise und ihren Ursachen eine Selbstverständlichkeit werden.“ (E.-U. VON WEIZSÄCKER, 1993) ’Sustainable Development’ ist die Bezeichnung für eine Entwicklung, in der Bedürfnisse heutiger Generationen befriedigt werden sollen, ohne die Bedürfnisse kommender Generationen zu gefährden. (Brundlandt-Bericht, 1987) Wir haben eine Menge Fakten gelernt, aber wir haben nicht gelernt zu handeln. (Schülerin, Klasse 11) Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Umweltbewußtsein = Umweltverhalten Unsere Gesellschaft weist ein hohes Umweltbewußtsein auf aber ein schwach ausgeprägtes Umweltverhalten. Indikatoren für Umweltverhalten, Bsp.: Energiesparen im Haushalt Reisen (lange Strecken vermeiden) Mobilität im Alltag (öffentlich, oder Kleinwagen) Einkauf (Fernimport-Ware vermeiden) Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

 Umweltverhalten Wir waren in Neuseeland im Urlaub ... und du? Hmm ... im Schwarzwald  Wie motivieren Sie in Ihrem Unterricht für ökologisch sinnvolles Verhalten ? Kognitive Prozesse Verhalten Emotionale Prozesse Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Umweltverhalten Kognitive Prozesse Emotionale Prozesse Umweltbewusstsein basiert bei vielen Menschen nicht auf genauen Kenntnissen von fachwissenschaftlichen Zusammenhängen, sondern ist Ausdruck eines allgemeinen Unbehagens. Hier kann Fachwissen abhelfen. Dieses ist notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für Umweltverhalten. Emotionale Prozesse Umwelterziehung sollte den einzelnen aktiv in die Lösung spezifischer Probleme einbeziehen und dabei Initiative, Verantwortungsbewußtsein und Verpflichtung zur Schaffung einer besseren Zukunft fördern. (Unesco Weltkonferenz 1977) Größte Herausforderung ist es, eine Abkehr von der emotionalen Haltung zu fördern, dass umweltgerechtes Verhalten mit einem Verlust an Lebensqualität gleich zu setzen ist. Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Umweltverhalten Zielsetzung der KMK für die Umweltbildung: Wir waren in Neuseeland im Urlaub ... und du? Zielsetzung der KMK für die Umweltbildung: Vermittlung von wissenschaftlichen und technischen Fertigkeiten (bei Beachtung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade), die es ermöglichen sollen, sich bei der Lösung von Umweltproblemen vernünftig zu verhalten. Konkretes Beispiel: Nehmen Sie nach der Urlaubszeit Themen durch, die sich sachlich und für den Lehrplan relevant mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen und persönlichen Einfluss aufzeigen. Chemie: Verbrennungsprozesse in Motoren, Stickoxide und Ozon Physik: Kondensation in trocken kalter Luft, Wasserdampf aus Flugzeugabgasen als absorbierendes Gas Geographie: Weltweites Anwachsen der Mobilität, Einfluss auf Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Strategie „Umweltmarketing“ Umweltverhalten Strategie „Umweltmarketing“ Naturwissenschaft Fachwissen Aktionskunde Handlungsanleitung geben (primär) Weitergabe unterstützen (sekundär) ( Unterrichtswirkung verfolgen ) Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Gesamtverständnis Unterrichtstip Ein wesentliches Hemmnis für ein Gesamtverständnis in der Umwelterziehung (Interdisziplinarität) ist die fachspezifische Lehrerausbildung insbesondere in der Vergangenheit. Frage: Hat sich dies geändert? - Ihre Meinung Helfen Fortbildungen? Werden sie angeboten? Die Integration der einzelnen Inhaltsaspekte wird dem einzelnen Schüler überlassen,der dafür oft einen zu schmalen Hintergrund und noch zu gering ausgebildete Fähigkeiten aufweist, um das erworbene Wissen in eine umfassende ökologische Theorie einzufügen und es mit anderen Lernbereichen der Schule in Verbindung zu bringen.“ (BOLSCHO 1986, S. 74) Unterrichtstip http://www.atmosphere.mpg.de/enid/im.html Das Klima kurz gefasst Geben Sie im Kontext von Klima-relevanten Themen unabhängig vom Fach eine Zusammenfassung dieser 10 Webseiten als Hausaufgabe auf. Diskutieren Sie Bezüge zu einzelnen Schulfächern. Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

... und wie erklär ich das den Schülern? Gesamtverständnis ... und wie erklär ich das den Schülern? Haben Sie Mut interdisziplinäre Themen anzusprechen, über die Sie selbst nicht genau Bescheid wissen. Nutzen Sie Unterstützung über Foren und e-mail. www.espere.net -> Forum Dialog mit einer Lehrerin: „Ohne Sie hätte ich diese Einheit nicht so durchführen können.“ „Ich habe doch gar nicht viel gemacht.“ „Nein, aber Sie wussten, wo es steht.“ euherek @espere.net Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Wie können wir die Schüler auf ihre Welt von morgen vorbereiten? Klimafolgebildung Umweltforschung Umweltbildung Klimafolgeforschung Klimafolgebildung Der Hauptteil des naturwissenschaftlichen und Geographie-Unterrichtes beschäftigt sich mit der Erfassung von bekannten Gesetzmäßigkeiten und derzeitigen Zuständen. Wie können wir die Schüler auf ihre Welt von morgen vorbereiten? Klima als dynamisches System Mittel: 1961-1990 Mannheim Monat [mm] [° C] Jan 40 1.2 Feb 2.5 Mar 45 5.9 Apr 52 9.9 Mai 75 14.4 Jun 77 17.6 Jul 19.5 Aug 59 18.8 Sep 54 15.3 Okt 49 10.4 Nov 5.2 Dez 2.2 Jahr 669 10.2 Mittel: 1971-2000 Mannheim Monat [mm] [° C] Jan 40 1.8 Feb 38 2.7 Mar 46 6.6 Apr 48 10.0 Mai 73 14.8 Jun 74 17.6 Jul 83 19.9 Aug 49 19.5 Sep 56 15.4 Okt 54 10.2 Nov 55 5.2 Dez 53 2.9 Jahr 668 10.5 Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Klima als Funktion der zyklischen Sonnenaktivität Klimafolgebildung Erfassung des „heute“ als Zeitpunkt in dynamischen Systemen 2005 2050 Klima als Funktion der zyklischen Sonnenaktivität Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Klimafolgebildung Ref.: 1961 - 1990 Verschiebung von mittleren Jahrestemperaturen und Niederschlägen durch den Treibhauseffekt Ref.: 2071 - 2100 Zunahme der Weltbevölkerung Entwicklung der Preise fossiler Energieträger Verschiebung der Ökosysteme Verschiebung der Verbreitungs- räume von Krankheitserregern Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Klimafolgebildung Zyklische Wahrscheinlichkeit von Hurrikanen überlagert von der Erderwärmung Klimatisch bedingte Verschärfung des Nord-Süd Gefälles. Möglichkeit sozialer Spannungen. Melilla Oktober 2005 Ansturm auf spanische Exklave Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz

Umwelt- und Klimafolgebildung Unterrichtsziele: Umweltwissen schaffen > kognitive Basis - Handlungsmöglichkeiten aufzeigen > Werkzeuge Selbstbewusstsein stärken > Umweltverhalten Entwicklungen darstellen > Zukunftsplanung Elmar Uherek – Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz – Postfach 3060 – 55020 Mainz