Tutorium Physische Geographie im SS 2008

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
T. Staeger, J. Grieser und C.-D. Schönwiese
Advertisements

Innovative Methoden zur Einbindung des relevanten
§ 4 Absatz 2 DüV unverzügliche Einarbeitung auf unbestelltem Ackerland (spätestens.
Physische Geographie Klima: Luv-Lee-Effekte? Nord-Süd/West-Ost-Gegensätze, Kontinentalität/Maritime Lage, Monsun (SE Asien)? Meeresströmung? Natürliche.
Bodenarten Bodentypen Sand – Schluff – Ton – Lehm (grob) (fein) Podsol, Braunerden, Schwarzerden,…
Ressourcenschonung in Baden-Württemberg
Subtropen.
Der Wasserkreislauf unter der Lupe…
Fahlerde-Entwicklung in lehmigen Meeressedimenten in Süd-Norwegen mit der Zeit von Dr. Daniela Sauer, Universität Hohenheim, D Stuttgart Als am.
Carl-von-Ossietzky Universität
Subpolare Klimazone -Tundra
Ökologische Folgen nicht angepasster Landnutzung
Savannen.
Florian Rottmair, Daniel Schuster
Was? Wo? Warum? Diamantmine in Sacha Jakutien, 1000m Durchmesser, 525m tief, Konzentration sehr gering.
Einführung in die Physische Geographie
Süddeutsches Schichtstufenland
von Nicole Arras & Anne Jungblut
Bodenpflege und Düngung
Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit der organischen Düngung
Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst- und Gemüsebau) für den Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs-
Boden, Bodenbeurteilung Boden als Grundlage des ökologischen Weinbaus
Grundsätze und Strategien Die ökologische Weinbergbegrünung
Die Bedeutung des Humus Humusformen
Die neue Düngeverordnung und Änderungen für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung Bayerisches Landesamt für Umwelt Fachtagung „Arbeit und Überwachung.
Bodenkundliches Grundpraktikum SS2005  Versuch 5: Gehalt des Bodens an organischer Substanz und biologische Umsetzungsrate   Gruppen 5 / 13 Martin Dietzel.
Bodenkundliches Praktikum I SoSe 2005
Versuch 0 Lagerungsdichte, Porosität, Feldkapazität
Messen im Labor Einführung Schwefel Phosphor Stickstoff Kohlenstoff
Latosole Rotbraune bis rotgelbe tropische Bodenbildung mit lockerem Gefüge; enthält wenig Kieselsäure, hat aber hohen Aluminium- und Eisenhydroxidgehalt;
Pflanzen-nährstoffe und Düngung.
“Naturräume entdecken und wahrnehmen – das Schulumfeld als Lernort“
DISPARITÄTEN Disparität = räumliche Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft, „unausgeglichene Raumstruktur“ Ebenen: ökonomisch, sozial, kulturell,
Etwa 1% der Böden weist heute sehr hohe Schwermetallbelastungen auf.
University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna Department of Sustainable Agricultural Systems Universität für Bodenkultur Wien Department.
BW6.10 Atmosphäre Transpiration Blattoberfläche
Mahin Farahbakhsh Reinhard Wienberg
Leben in den feuchten und wechselfeuchten Tropen
Die Reaktionsgleichung
G2 – Ökosysteme (WP-HL).
Ökologische Rahmenbedingungen für die Biomassenutzung Dr. Anton Hofreiter 8. Mai 2007.
VS.. Eigenschaften von Lebensmitteln und die darin enthaltenden Kohlenhydrate.
Klimafaktoren biotische Faktoren abiotische Faktoren
Atommüll.
Projekt PLANSCH.
Wirtschaftssektoren und –branchen
DER BODEN Boden, was ist das? Die Funktionen Verschiedene Bodenarten
Tutorium Physische Geographie im SS 2009
8. Differentialrententheorie
Tutorium Physische Geographie im SS 2009
Tutorium Physische Geographie
Tutorium Physische Geographie im SS 2008
Tutorium zur Vorlesung „Physische Geographie 1“
DIE WIRTSCHAFTSSEKTOREN
Kohle.
Tutorium Physische Geographie Sitzung 2
Tutorium Physische Geographie
Podsolentwicklung in Süd-Norwegen mit der Zeit von Dr
INHALT Über Syngenta Was bedeutet Nachhaltigkeit? Ressourcenknappheit Biodiversität Klimawandel Ernährungssicherheit Fazit.
Teilchenmodell und Aggregatzustände
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken Bestimmung der Erosionsgefährdung Allgemeine Bodenabtragsgleichung Vorlesung 10 Vorlesung Wasserwirtschaft & Hydrologie.
Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Stickstoffmineralisation nach der Rapsernte - Praktische Umsetzung bei der landwirtschaftlichen Zusatzberatung zur.
Planungsgruppe Umwelt Aktualisierung des Landschaftsplanes Stadt Garbsen Sitzung des Ausschusses für Umwelt – und Stadtentwicklung Stadt Garbsen am
Vegetation in Lateinamerika. Inhalt Allgemeine Informationen Weidegebiet Tropischer, Subtropischer und außertropischer Wald Trockenwald Baum- und Strauchsavanne.
Forschungsverbund Agrar- und Ernährungswissenschaften Niedersachsen Georg-August Universität Göttingen Nachhaltige Verwertung von Rest- und Abfallstoffen.
Rbs Robert-Bosch-Schule Stuttgart Blatt NameKlasse Tag KA Nr Aufgabe: a.) Benennen Sie 3 Nichteisenmetalle(3) b.) Nichteisenmetalle werden in Schwer-
Dipl. Ing. agrar Uwe Böhm Bodenbiologie, Bodenleben, Bodenlebenaufbau und Bodenlebenförderung mit Bodenhilfsstoffen.
Tutorium Physische Geographie
Bodenfruchtbarkeit Böden im Klimasystem.
 Präsentation transkript:

Tutorium Physische Geographie im SS 2008 Universität Augsburg Fakultät für Angewandte Informatik Institut für Physische Geographie und Quantitative Methoden Prof. Dr. Jucundus Jacobeit Tutorium Physische Geographie im SS 2008 5. Sitzung Tutorin: Claudia Weitnauer

Lateritisierung (Plinthisation) Vorkommen: dauerfeucht- heißes Klima in den Tropen, humusarme Ungunststandorte in Senken, Hangfuß, Ebenen bei Stau- und Grundwassereinfluss Ablauf: ähnlich der Ferralitisierung, noch stärkere Sesquioxidanreicherung (Hämatit, Goethit, Gibbsit) und deren Mobilisierung durch Sauerstoffmangel unter Wassereinfluss  Wiederausscheidung als Plinthit (weiche, tonige, quarzreiche Matrix) in durchlüfteten Bereichen Plinthit verhärtet irreversibel nach (erosiver) Freilegung durch Austrocknung und Erwärmung  Petroplinthit (Lateritkrusten)

Laterit

Rubefizierung und Xanthisierung In subtropischen und tropischen Böden erfolgt an gut drainierten erhöhten Lagen durch hohe Temperatur, geringen Humusgehalt und Zeitweiser Austrocknung eine intensive Rotfärbung (Rubefizierung) durch Hämatit. In feuchten Tieflagen kommt es bei diesen Böden unter hohen Temperaturen, der Einwirkung organ. Säuren und Wassereinfluss zu einer Gelbfärbung durch Goethit (Xanthisierung).

Bodengeo- Quiz 20 40 60 80 100 Bodenwasser Bodentypen Verschiedenes Bodenbildungs- prozesse Verschiedenes 20 40 60 80 100

Kategorie Bodenwasser 20: Nenne 2 Formen des Bodenwassers. 40: Definition Feldkapazität! 60: Wie kann die Wasserspannung im Boden ausgedrückt werden? 80: Erkläre die Begriffe Permeabilität, Infiltrieren und Perkolieren! 100: Welche Wasserbindungskräfte gibt es und wie wirken sie?

Kategorie Bodentypen Bodentypen: 20: Welcher Boden: Ah/Go/Gr? 40: Horizontfolge Parabraunerde? 60: Zu welchen Prozessen gehört die Marmorierung, zu welchem die Ortstein- Bildung? 80: Nennen Sie 4 A/C- Böden! 100: Unterschied Ranker, Regosol, Rendzina?

Kategorie Bodenbildungsprozesse 20: Unterschied Gley- Pseudogley? 40: Nenne 4 Translokationsprozesse! 60: Vorraussetzungen für Lessivierung? 80: Erkläre Unterschied Eluvial- und Illuvialhorizont! 100: Benenne die drei Phasen der Mineralisierung und erkläre eine davon!

Kategorie Verschiedenes 20: Nenne 3 Bodenbildungsfaktoren! 40: Was ist das Edaphon? 60: Wie sind 2- und 3- Schicht- Tonminerale aufgebaut? 80: Unterscheide Bodentyp und Bodenart! 100: Nennen Sie 3 kombinierte Bodenklassifikationssysteme!

Bodenfruchtbarkeit = Anteil der Ertragsfähigkeit, der ausschließlich auf Bodenfaktoren zurückzuführen ist Standortertragsfähigkeit: Gesamte Ertragsfähigkeit eines Standorts einschließlich der durch Klimafaktoren, Pflanzeneigenschaften sowie Bearbeitungs- und Pflegemaßnahmen des Menschen bedingte Produktivität Standorteigenschaften der Böden abhängig von: durchwurzeltem Bodenraum Wasser-, Luft- und Wärmehaushalt Nährstoffhaushalt

Wurzelraum Tiefe (dm) Bezeichnung 0- 1,5 sehr flach 1,5-3 flach 3-7 mittel 7-12 tief 12-20 sehr tief > 20 äußerst tief

Nährstoffhaushalt Höhere Pflanzen benötigen mindestens 13 mineralische Nährelemente: Hauptnährelemente: N, P, K, Ca, Mg, S Spurenelemente: Fe, Mn, Cu, B, Mo, Zn, Cl

Verfügbarkeit der Nährstoffe Reserve- Fraktion (fest gebunden): schwer und nur langfristig verfügbar Nachlieferbare Fraktion (schwach gebunden): mäßig und mittelfristig verfügbar Austauschbare Fraktion (absorbierte Nährelemente): leicht und kurzfristig verfügbar Wasserlösliche Fraktion (gelöste Nährelemente): sehr leicht und sofort vefügbar

Bodenbewertung Maß für den Ertrag auf natürlichen Böden ist der jährliche Zuwachs an organischer Substanz Maß für den Ertrag auf Kulturböden ist der jährliche Ernteertrag Bodenbewertung erfolgt qualitativ durch Bodentyp und quantitativ durch Bodenschätzung Bodenzahl: Relative Wertzahl, die nachhaltig erzielbaren Reinertrag eines Bodens zu dem des fruchtbarsten Bodens (Tschernosem der Magdeburger Börde = 100) setzt

Bodenschätzung 1934 das erste Mal durchgeführt Ziel: Kulturböden nach dem erzielten Reinertrag ökonomisch zu bewerten Für Acker- und Grünlandböden wird dazu jeweils Bodenzahl ermittelt Bodenzahl: ungefähres Maß für Ertragsfähigkeit eines Bodens, basiert auf 3 Faktoren (Bodenart, geologisches Alter des Ausgangsgesteins, Zustandsstufe) der Böden Zustandsstufe beschreibt Entwicklungsgrad der Böden von 1 (sehr günstig) bis 7 (sehr ungünstig)

Zustandsstufen

Zuordnung der wichtigsten Bodentypen zu den Zustandstufen der Bodenschätzung Tschernosem: 1-2,5 Lessive: 2-4 Braunerde: 2-5 Rendzina: 4-6 Marsch: 1-5 Pseudogley: 3,5-5,5 Gley: 3-6 Pelosol: 4,5- 5,5 Niedermoor: 3-4 Hochmoor: 4,5- 6,5 Podsol: 5,5- 7 Ranker: 5- 6,5

Bodennutzung

Landnutzung Erfolgt durch: Landwirtschaft (Obstbau, Weinbau, Ackerbau, Grünlandnutzung, Almwirtschaft) Forstwirtschaft Jagd und Fischerei Wasserwirtschaft (Gewässerausbau, Gewässerpflege) Verkehr (Straßenverkehr, Schienen-, Luft-, Binnenschifffhartsverkehr) Freizeit und Erholung Siedlung und Industrie

Bodenbelastung Allgemeine Bodenabtragsgleichung: A = R * K * LS * C * P R = Erosivität der Niederschläge K = Erodierbarkeit der Böden LS = Hanglängen- und Neigungsfaktor C = Bodenbedeckungs- u. Bearbeitungsfaktor P = Erosionsschutz

Bodenbelastung … durch Rohstoffabbau (Kiesabbau, Torfabbau, Braunkohle, Steinkohle usw.) … durch Kontamination (Gülle, Dünger, Chemische Abfälle, usw.) … durch Abfallentsorgung (Siedlungsabfälle, Bergmaterial, Bauabfälle, Produzierendes Gewerbe, usw.)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!