Design als Prozess B/E 003/02/PP Design als Prozess.

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 Präsentation transkript:

Design als Prozess B/E 003/02/PP Design als Prozess

Design als Prozess Design ist der Prozess der Anpassung gegenständlicher Umwelt an die physischen und psychischen Bedürfnisse der Gesellschaft. Bernd Löbach B/E 003/02/PP Design als Prozess

B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse – Kreation Herstellungsprozesse – Produktion Nicht „Design als Ergebnis“ soll Gegenstand und Ausgangspunkt dieses Vortrags sein. Design als vielschichtiges, gesellschaftliches, vernetztes Phänomen darzustellen und zu vermitteln ist Absicht und Ziel dieser Unterrichtsplattform. Aus diesem Grund die Fokussierung auf vier prozesshafte Aspekte aus den Bereichen Entstehung und Verwendung: Designprozesse – Kreation Herstellungsprozesse – Produktion Gebrauchsprozesse – Konsumtion Spiegelungsprozesse – Reflexion B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse Kreation B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse Woher kommen die Produkte? Ideen sind üblicherweise Wunschkinder, können aber durchaus manchmal einen Grad an Zufall besitzen. Edison sagte einmal, daß der Vorgang des Erfindens zehn Porzent Inspiration und neunzig Prozent Transpiration bedeutet. Kreativität setzt umfassende Information voraus. Nicht nur im Entdecken von neuen Bedürfnissen des Konsumenten oder von Fehlern und Mängeln bei existierenden Produkten findet der Designer die Idee. Heute entstehen Produkte überwiegend durch ein gezieltes Briefing. Das heißt, eine ganze Marketingabteilung wird beschäftigt, um Konkurrenzprodukte zu analysieren und damit bestenfalls mögliche “Nischen” für ein neues Produkt zu finden. Marketingstrategien werden entwickelt, Konsumenten- befragungen durchgeführt, um die Marktchancen möglichst präzise vorauszusagen. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse Daß solche Prognosen manchmal trotzdem katastrophale Fehleinschätzung sein können, zeigt das Beispiel des Sony Walkman. Wäre es nach den Marketingexperten der Sony Corporation gegangen, hätte es ihn nie geben dürfen. Nach ihren Umfragen war kein einziger Japaner bereit, ein tragbares Casettengerät zu kaufen, das nur eine Wiedergabefunktion per Kopfhörer besitzt. Heute ist der Walkman eines der meistverkauften Produkte in den letzten fünfzehn Jahren. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse Welche Eigenschaften sind nun tatsächlich gefragt? Kreative Intelligenz Spontaneität Erfinderischer Ideenreichtum Marktspezifische Überlegungen Systematische Problemlösung B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 1. Research, Analyse des Ist-Zustands Feststellen des derzeitigen Nutzens des Produktes beim Kunden. Welche Produkte bieten die Mitbewerber an Wo liegen die Vorteile durch das Design Was bestimmt den Kauf des Produktes letzlich? Wird der Nutzen in der Werbung entsprechend dargestellt? Welches sind die wichtigsten Kundenwünsche? B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 2. Briefing - Pflichtenheft B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 3. Konzeption Ideenfindung in einem interdisziplinärem Team (Marketing, Entwicklung, externer Designer, Geschäftsleitung) Entwurfsskizzen B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 4. Präsentation – Auswahl nach folgenden Kriterien: Neuigkeitsgrad Funktionserfüllung Machbarkeit, Schwierigkeitsgrad Eventuelle Probleme bei Produktion, Service, Verkauf, Logistik Auswirkungen auf die Ziele und Strategien des Unternehmens B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 5. Entwurfsausarbeitung Rendering Modell, Funktionsmodell B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 6. Präsentation – Entscheidung zur Realisierung B/E 003/02/PP Design als Prozess

Phasenmodell für eine Produktentwicklung Designprozesse Phasenmodell für eine Produktentwicklung 7. Realisierung Detailplanung, Herstellungszeichnungen, Engineering Prototyp Nullserie Serienproduktion B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designprozesse Eine andere Möglichkeit diesen Themenbereich zu beleuchten ist einzelne, persönliche Arbeitsstrategien zu studieren. Über bedeutende Designer gibt es ausreichend Literatur zu Biografie und Arbeitsweise. z.B.: Charles Eames Ettore Sottsass Philippe Starck Das junge österreichisches Designbüro mit dem Namen EOOS hat eine sehr eigenwillige Herangehensweise an den Entwurfsprozess entwickelt. Sie nennen es Poetical Analysis, und auf ihrer Homepage gibt es eine ausführliche Beschreibung. www.eoos.com B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse Produktion B/E 003/02/PP Design als Prozess

Produktion Herstellungsprozesse Wirtschaftlichkeit Machbarkeit Aus der Sicht des Produzenten spielen natürlich andere, zusätzliche Aspekte beim Entstehungs-prozess eines Produktes eine wesentliche Rolle: Wirtschaftlichkeit Machbarkeit Nachhaltigkeit Marktchancen Logistik B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse Zur Dokumentation welche Bedeutung der Herstellung beim Designprozess zukommt, eine legendäre Entwicklungsgeschichte, die letztendlich 30 Jahre dauerte: Der PantonChair von Verner Panton, Hersteller Vitra Mit dem PantonChair erfüllte sich der Traum vom „Stuhl aus einem Guß”, bei dem Form und Material eine untrennbare Einheit bilden. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1956 Anläßlich eines Möbelwettbewerbs entwirft Panton einen Freischwinger, der aus einem Stück gefertigt ist. Erst 10 Jahre später wird dieser Stuhl von der Fa. Thonet hergestellt. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse Ende der 50er Jahre Erste Skizze zum PantonChair. Die neuen, leicht modellierbaren Kunststoffmaterialien beflügeln den Traum. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse Um 1960 Bei der Dänischen Fa. Dansk Acryl Teknik entsteht ein Prototyp aus tiefgezogenem Polysteron, der allerdings weder serienreif noch sitztauglich ist. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1963 Präsentiert Panton seine Stuhlidee den Basler Möbelfabrikanten Willi und Rolf Fehlbaum. Sie beschließen den Stuhl zur Serienreife zu bringen. Es dauert noch 4 Jahre bis die Formvor-stellungen des Designers mit den Möglichkeiten des Materials und den produktionstechnischen Erfordernissen in Einklang gebracht sind. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1966 Die Fa. Thonet produziert einen Freischwinger aus dreidimensional verformte Sperrholz, der auf dem Entwurf Pantons von 1956 basiert. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1967 Der Stuhl wird in einer kleinen Vor-Serie (100-150 Stück) aus kaltgepreßtem glasfaser-verstärktem Polyester hergestellt – ein aufwendiges und teures Verfahren, mit dem sich die bald abzeichnende Nachfrage kaum hätte befriedigen lasse. 1968 Durch die Verwendung des Materials Polyurethan-Hartschaum wird zwar der Herstellprozess vereinfacht und beschleunigt, doch noch immer ist eine preistreibene Nachbehandlung notwendig. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1971 Der neue Werkstoff Polystyrol revolutioniert die Herstellung des PantonChair. Dank des bereits durchgefärbten Plastikgranulats benötigt der jetzt im Spritzgußverfahren produzierte Stuhl nach dem Lösen aus der Form keine weitere Nahbearbeitung. Probleme mit der Haltbarkeit des Materials führten 1979 zur Einstellung der Produktion. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1983 Bei der Wiederaufnahme der Produktion greift man auf das in der Verarbeitung teure, dafür aber bewährte Material PU-Hartschaum zurück. 1990 Vitra nimmt den PantonChair wieder ins Programm. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Herstellungsprozesse 1999 Mehr als 30 Jahre nach Markteinführung wird mit der neuesten, aus glasfaserverstärktem Polypropylen gefertigten Version des PantonChair eines der wesentlichen Ziele des Designers erreicht: Der Kunststoff-Stuhl als preiswertes Industrieprodukt B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Konsumtion B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Der Umgang mit Design, Produkte in Verwendung Im Zusammenhang mit Gebrauchsprozessen sind einige Themen von besonderer Relevanz: Lebensdauer, Abnützung Funktionalität Identität Innovation Umweltverträglichkeit B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Lebensdauer Wir leben in einer "schönen neuen Welt", geprägt von Neuigkeiten und Innovationen. In immer kürzeren Abständen werden Produkte gestaltet, produziert und vermarktet. Rapid prototyping, rapid tooling, high speed injection moulding, just in time production – das sind die Schlagwörter industrieller Produktion am Beginn des dritten Jahrtausends. Dabei gibt es "nichts Traditionelleres als die Orientierung am Neuen", meint Boris Groys. Denn simultan mit der Produktion von Neuem entsteht auch Altes, das nicht mehr zeitgemäß ist. Denn Neues entwerfen bedeutet immer auch Verwerfen von Bestehendem. Aber neben der konzeptionellen Veralterung durch das Auf- kommen neuerer Artefakte unterliegen Produkte auch materieller Alterung und dem Verschleiß durch Gebrauch. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Lebensdauer Neben den physikalisch-chemischen Alterungsprozessen sind es vor allem Menschen, die Spuren des Gebrauchs hinterlassen, die sich taktil, thermisch, olfaktorisch und vor allem visuell auf Dingen abbilden. "Wohnen heißt Spuren hinterlassen" schrieb Walter Benjamin und paradoxerweise trifft diese Aussage sogar mitunter auf Wohnungslose zu: der Stammplatz eines sogenannten Nichtseßhaften ist gekennzeichnet durch die von ihm hinterlassenen Spuren, die in den Sandstein diffundiert sind. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Lebensdauer Definiert man Spur als eine dem Ding anhaftende Veränderung durch Gebrauch, dann trifft dieses Charakteristikum auch auf Phänomene in virtuellen Welten zu. Beim Klicken über Homepages werden die Rezeptionszeiten und Klickpfade der Internet- User registriert, um aus diesen virtuellen Spuren Erkenntnisse über die Aktivitäten von Web- angeboten zu ziehen. Auch wenn sich diese Form von Spuren zunächst der sinn- lichen Wahrnehmung entziehen, so dienen sie doch als statistische Meßwerte zur Optimierung gestalterischer und kommerzieller Absichten und sind somit von ästhetischer Relevanz. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Lebensdauer Ist der Begriff "Zeitloses Design" eher eine leere Worthülse oder gibt es tatsächlich Produkte die sich einer ästhetischen Abnützung widersetzen? B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Lebensdauer Wegwerfprodukte Das “PhoneCard Phone”, es ist mit Mikrofon und Kopfhörer ausgestattet und ermöglicht ca. 1 Stunde Gesprächszeit. Ab Sommer 2002 soll es für ca. ¤ 10,- in US-Supermärkten verkauft werden. Über die Sinnhaftigkeit solcher Produkte lässt sich streiten. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Funktionalität Ergonomie bezeichnet die Wissenschaft von der Beziehung zwischen Mensch und Arbeit, sowie die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse zur Verbesse- rung der Humanität und der Wirtschaftlichkeit des Arbeitens. Stellvertretend für diesen Aspekt der “Leatherman”, eines der populärsten global Tools. In Branchen wie der Filmausstattung gehört dieses robuste Werkzeug mit dem Anspruch, für jede Situation das geeignete Feature zu haben, tatsächlich zur Grund-ausstattung. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Der Tragekomfort von Kopfhörern Gebrauchsprozesse Funktionalität Aber nicht nur bei der Gestaltung von Werkzeugen, Arbeitsumgebungen etc. spielt Ergonomie eine Rolle, Themen wie: Der Tragekomfort von Kopfhörern Die Wahrnehmbarkeit von Sitzflächenneigungswinkeln Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen Die Lesbarkeit von Bildschirmschriften können ebenso Gegenstand ergonomischer Untersuchungen sein. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Funktionalität B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Funktionalität Interface Design, Benutzerfreundlichkeit hat seit der Einführung des PC an Stellenwert gewonnen und wird am häufigsten für grafische Benutzeroberflächen (Grafic User Interface) verwendet, der Begriff trifft aber auf alle Schnittstellen zwischen Mensch und Produkt zu. PKW-Cockpit Fahrkartenautomat Videorecorder Handy-Menüführung Bankomat-Interface B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Statussymbole, Prestigeobjekte, Logomanie und Markenhopping Das Produkt und seine Herkunft: erst das Logo einer bekannten Marke verleiht ihm Identität. Zu diesem Aspekt gibt es zahlreiche Publikationen: Cult Objects Quintessenz Designklassiker des 20. Jahhunderts... Rolex Uhr The Spirit of Ecstacy, Kühlerfigur auf Rolls-Royce Automobilen von Charles R. Sykes, 1911 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Luxusmarken, besonders im Bereich der Mode zeigen eines immer deutlicher: Die Definition des persönlichen Lebensstils, die Differenzierung zwischen immer gleichwertigeren Produkten erfolgt immer stärker über die Identität der Marke. BMW – Mercedes – Audi Nikon – Canon – Leica Prada – Todds – Porsche B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Markenwert / Brand Equity Über den monetären Wert einer Marke gibt es ständig Berechnungen und Rankings: Für das Jahr 2000 (in Mrd. US Dollar) 1. Coca Cola 72,5 2. Microsoft 70,2 3. IBM 53,2 5. Nokia 38,5 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Interessant in diesem Zusammenhang mit der Markenkultur ist das sogenannte “adbusting” – bekannte Markenzeichen werden manipuliert und führen so zu einer neuen Bedeutungsebene. Hyperkonsum wird in dem Moment zum gezielten subversiven Akt. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Im Gegensatz zum auratisierten, elitären Design der klingenden Namen die oft überraschende Qualität des sogenannten anonymen Design, welches in Wirklichkeit den Alltag stark dominiert. Im Jahr 1976 veranstaltete die Fachhochschule Darmstadt die vieldiskutierte Ausstellung “Das gewöhnliche Design” mit einer Auswahl von 110 Objekten wie z.B.: Flaschenöffner Topfkratzer Beneordner Pillenpackung Kleiderbügel B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Identität Individualisierung – Veränderungen am Produkt durch den Verwender selbst dieses Privileg des Konsumenten versuchen manche Hersteller vorwegzunehmen. Bsp. Nokia; auswechselbare Handycover B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Innovation echte Innovationen sind nicht die Regel, meist ist es die Produkt-verbesserung in kleinen Schritten die stattfindet. Ausnahmen bestätigen aber die Regel, dazu einige Beispiele: Das Freeplay Radio von Trevor Bayliss, ein aufziehbares Radio speziell für den afrikanischen Markt konzipiert um breitgestreute Informationskampagnen zur Verhütung von Aids zu ermöglichen. Der Staubsauger von James Dyson Der Arbeitsdrehstuhl Aeron von Bill Stumpf und Don Chadwick, Produktion Hermann Miller Inc. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Gebrauchsprozesse Innovation Message in a bottle „Die meisten Anrufbeantworter sehen so aus, als seien sie nur für unsere Abwesenheit gestaltet worden” Stijn Ossevoort´s Diplomarbeit am Royal College of Art, London zeigt eine innovative Lösung. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Gebrauchsprozesse Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit auch unter dem Begriff ECO-Design subsummierbar Das Leitbild zielt dabei auf die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen ab, die mit weniger Ressourcenverbrauch auskommen. ökologisch sozial verträglich wirtschaftlich sinnvoll B/E 003/02/PP Design als Prozess

Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Gebrauchsprozesse Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit „Chaos” Regal, Hersteller GEA Durch die Kombination von funktionsgrechtem Materialeinsatz und innovativer Konstruktion wird ein hoher Nutzen über einen langen Zeitraum geboten. Vorbildlich die Optimierung des gesamten Lebenszyklus nach ökologischen Kriterien, die eine Minimierung der Umweltbelastungen bewirkt. (Juryurteil zum Eco-Design-Preis 1994) B/E 003/02/PP Design als Prozess

Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Gebrauchsprozesse Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Diamaster-Kreissägeblatt, Hersteller Leitz (Eco-Design-Preis 1996) Durch das spezielle Design der asymmetrischen Zahnteilung wird eine Reduzierung der Lärmbelästigung, durch die Diamantbeschichtung wird eine extreme Langlebigkeit erreicht. Ressourcenverbrauch wurde um den Faktor 64 reduziert. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Gebrauchsprozesse Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Philippe Starck führt vor, daß Nachhaltigkeit nichts mit Spartanität zu tun haben muß: Gehäuse für ein TV-Gerät aus Preßformholz statt Kunststoff. Der Tisch Spanoto von Jakob Gebert, Hersteller Niels Holger Moormann beweist Resourcen-minimierung ohne Stabilitätseinbußen. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Gebrauchsprozesse Umweltverträglichkeit Nachhaltigkeit Ironisches Projekt zum Thema Recycling/Abfallverwertung die “Gardening Bank” von Droog Design: Gartenmöbel aus Gartenabfällen wie Laub und Gras. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Spiegelungsprozesse Reflexion B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Design spielt im Selbstverständnis und Darstellung einer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Spiegel dafür sind in erster Linie die Medien, die ein bestimmtes Verständnis für Design trans- portieren, Produkte kommentieren und kritisieren oder auszeichnen, ein weites Feld für Reflexionen. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Wie unterschiedlich ist der Designbegriff der Kronenzeitung im Vergleich zum Standard? Auf welche Art kommt der Designbegriff im TV vor, welchen Stellenwert hat er in einem LifeStyle- Magazin? B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse In welcher Form spielt Design in der Werbung eine Rolle? B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Der Österreichische Staatspreis für Design, seine langjährige Geschichte, was läßt sich daraus ablesen? 1991 1996 1993 2001 Der Österreichische Staatspreis für Design 2001 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Welche Wortspenden geben Politiker und Personen des öffentlichen Lebens zum Thema Design? “Design ist Denken”, um Produkte sinnvoll in die Welt der Menschen zu implementieren. Dr. Johannes Ditz, Bundesminister a.D. Minister Bartenstein mit Sponsor und Designer anläßlich der Staatspreisverleihung 2001 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Die erfolgreichen/erfolglosen Bemühungen von Design-organisationen wie dem Institut für Formgebung oder der Designstiftung oder Design Austria, dem Berufsverband österreichischer Designer zur Klärung des Designbegriffs beizutragen. www.designaustria.at www.designstiftung.at B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Welche Resonanz haben Fachsymposien und Podiums-diskussionen? z.B. die Smart Talks in der Designzone Looshaus zum Thema Smart Environment B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Was bewirken Designausstellungen, Präsentationen und Messen im Bewußtsein des Besuchers? Museum für Gestaltung Zürich www.museum-gestaltung.ch Gut in Form, 2001 All Design, 2001 Game over 1.0, 2000 Cooper Hewitt National Design Museum www.si.edu/ndm Aluminium by Design, 2001 Unlimited by Design, 1999 Memphis Milano, 1986 The shopping bag: Portable Graphic Art, 1979 Man TRANSforms, 1976 Vitra Design Museum, Weil/Berlin www.design-museum.de Blow Up, 2000/01 Verner Panton, 2000 Die Welt von Charles & Ray Eames, 1997 Design Museum London www.designmuseum.org Museum für angewandt Kunst, Wien www.mak.at Global Tools, Künstlerhaus Wien 2001 Design now, Austria Werkzeuge, Design des Elementaren, OÖ Landesmuseum 1996 Das gewöhnliche Design, Darmstadt 1976 Haltbar bis...immer schneller, Kunsthalle Krems 1999 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Reflexionsprozesse Hat das Schlagwort von den „regionalen Identitäten” Berechtigung oder kann man von einem europäischen, einem globalen Design sprechen? deutsch französisch niederländisch englisch italienisch Int.? Allesamt Fragestellungen für mögliche Untersuchungen und Projektarbeiten für den Unterricht Bildnerische Erziehung zum Thema Design. B/E 003/02/PP Design als Prozess

Links zum Thema Design Institutionen Design Austria, Berufsverband österreichischer Designer www.designaustria.at Österreichische Designstiftung www.designstiftung.at ICSID Int. Council of societies of Industrial Design www.icsid.org Design council www.designcouncil.org.uk/design iF Industrie Forum Design www.ifdesign.de Design Zentrum Nordrhein-Westfalen www.red-dot.de Designzone Looshaus www.adolfloos.at Österreichische Designstudios Kiska, Creative www.kiska.at Porsche Design www.porsche-design.at EOOS www.eoos.com GregerPauschitz www.gregerpauschitz.com Valentinitsch Design www.design.co.at Internationale Designstudios frog design www.frogdesign.com Pentagram www.pentagram.com Phillipe Starck www.philippe-starck.com Sottsass Associati www.sottsass.it Fitch www.fitch.com Ideo www.ideo.com DroogDesign www.droogdesign.nl B/E 003/02/PP Design als Prozess

Literaturhinweise B/E 003/02/PP Design als Prozess die welt als entwurf, Otl Aicher, Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1991 Nutzen statt Besitzen, Michael Erlhoff, Verlag Steidl, Göttingen 1995 Siebensachen. Ein Buch über die Dinge, Gert Selle, Campus Verlag, Frankfurt/New York 1997 Die Radikalisierung der Phantasie. Design aus Österreich, Gabriele Koller, Residenz Verlag, Salzburg 1987 Ingenious. Geniales Österreichisches Design (Ausstellungskatalog), Peter Simlinger, Wien 1996 A_Design, Beispiele Österreichischen Designs, Andreas Thaler und Thomas Redl (Hrsg.), Löcker Verlag, Wien Design – Schnittpunkt – Essen 1949-1989, Stefan Lengyel, Hermann Sturm (Hrsg.), Ernst & Sohn, Berlin 1989 Designklassiker des 20. Jahrhunderts, Chris Pearce, Jeunesse Verlag, Vaduz 1991 Internationale DesignJahrbücher, Bangert Verlag Design ist unsichtbar, Helmuth Gsöllpointner (Hrsg.), Löcker Verlag, Wien 1981 Class A, Österreichische Produktkultur heute, Michael Freund, Bibliophile Edition, Wien 1998 Design now. Austria (Ausstellungskatalog) Haltbar bis...immer schneller. Design auf Zeit (Ausstellungskatalog), Uli Marchsteiner, Du Mont Verlag, Köln 1999 Designer Profile, Verlag Form, Frankfurt 1999, 2001 Philippe Starck, Simone Philippi,Taschen Verlag, Köln 1996 Ettore Sottsass, Leben und Werk, Barbara Radice, Bangert Verlag, München 1993 Das gewöhnliche Design, Friedrich Friedl, Gerd Ohlhauser, Rheinland Verlag, Köln 1979 Die Welt von Charles & Ray Eames (Ausstellungskatalog), Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1997 Die Geschichte des Design in Deutschland von 1870 bis heute. Entwicklung der industriellen Produktkultur, Gert Selle, Du Mont Verlag, Köln 1978 Industrial Design. Grundlagen der Industrieproduktgestaltung, Bernd Löbach, Verlag Karl Thiemig, München 1976 Cult Objects, Deyan Sudjic, Paladian Books, London 1985 Quintessenz, Betty Cornfeld & Owen Edwards, Popa Verlag, München 1984 Design for the real world, Viktor Papanek, Academy Chicago Pub., 1999 Designed in Germany since 1949, Michael Erlhoff, Prestel-Verlag, München 1990 Industrial Design Review, Action Group, Mailand 1996 B/E 003/02/PP Design als Prozess

Designzeitschriften B/E 003/02/PP Design als Prozess form www.form.de Design Report www.design-report.de I.D. www.idonline.com Domus www.edidomus.it/domus DA B/E 003/02/PP Design als Prozess

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit B/E 003/02/PP Design als Prozess