Wirkungen von Glyphosat und Co auf die Biodiversität

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Advertisements

Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz
aus informationsökonomischer Sicht -
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
Internet-Sex-Sucht als Herausforderung in Seelsorge und Beratung Dr
Timo Busch - Arbeitsgruppe Ökoeffizienz und Zukunftsfähige Unternehmen Klimawandel als Risikofaktor bei Kapitalanlagen Timo Busch Wuppertal Institut.
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Kommentare zur Studie Alternativen des Zuckerrübenanbaus.
Landwirtschaft in Wien
Extreme Klimaereignisse werden immer ausgeprägter
Aktuelle Bezüge : Extreme Wetterlagen: Extrem Hurrikane 2005.
Internet facts 2006-I Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2006.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
Studienverlauf im Ausländerstudium
seine Folgen für das DRK
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
Beurteilung des Faktors „Arbeit“ im Gartenbau
Umweltzone Gesundheitliche Aspekte
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Biologische Vielfalt Mai 2008 in Bonn: neunte Konferenz der Vertagsstaaten.
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Realer Fall ...was passiert im Laufe der nächsten 100 Jahre mit dem Klima in Deutschland?
WETTBEWERB 2010 Naturnahe Gärten in Bad Vilbel Eine Gemeinschaftsaktion von Der naturnahe Garten Ökologisch ausgerichtete Gartenarbeit orientiert sich.
Die Prinzipien des ökologischen Weinbaus in Europa als ganzheitiches Produktionssystem mit Synergieeffekten für den Naturschutz „The principal of organic.
Die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher
Reboundeffekte aus psychologischer Sicht: Theoretische Einbettung
1.) Programmaufruf und Einloggen:
Dokumentation der Umfrage
Unser Beitrag zum Comenius-projekt Umfrage zum Thema Fliegen.
Verein Politik + Patient Leistungen des Gesundheitswesens Oder wie misst man den ökonomischen Nutzen von Gesundheit?
Gesund ist was nicht schadet Nahrungsmittelsicherheit
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Absatzwirtschaft Vertriebsumfrage Düsseldorf, den
Das Amt für Planung, Statistik und Zeiten der Stadt und die Generaldirektion – Bereich Qualität Erhebung über den Zufriedenheitsgrad des Dienstes Kinderferien/Kinderferien.
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Umbau des Sozialstaats in der Krise Impulsreferat
Department AFRICA Implementierung der Entscheidungen 2008 und Ergebnisse des Monitoring 2009 Steuerungsgruppe HIV/AIDS Mainstreaming B1 A. Köneke 16. November.
Die Stimmungslage der Nation im Sommer 2013 Allianz Zuversichtsstudie 2. Quartal 2013 Eine gemeinsame Studie der Allianz Deutschland und der Universität.
Bedeutung der Gentechnik in der Landwirtschaft
Mobitool.ch – nachhaltige Mobilität für Unternehmen übersicht | ziel | elemente von mobitool | livedemo | fragen & antworten unterstützt durch: mobitool.ch.
Kinderferien / Kinderferien für Kinder im Vorschulalter
VLI - Vorstandssitzung 20. Februar 2013 in Berlin
Seite 0 Winterthurer Konjunkturprognose 2/2013 August 2013.
German field trials on co-existence ________________________________________________ Seminar on cross contamination, Tallinn Feb. 13th 2007 Dr. Maren Langhof.
Naturschutz, Risikobewertung und Biodiversität
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Mustertext Architektur der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013
Arbeitsmarkt und Personenfreizügigkeit Was sind die ökonomischen Folgen? George Sheldon Forschungsstelle für Arbeitsmarkt- und Industrieökonomik, Universität.
Effiziente Prävention nosokomialer Infektionen auf einer chirurgischen ITS durch Einsatz des selbstdesinfizierenden Hygiene – Geruchverschlusses BioRec®
Naturschutzaspekte und das Vorsorgeprinzip beim Vollzug des Gentechnikgesetzes Gentechnikfreie Regionen und Koexistenz 22./23. Juni 2004, Berlin Dr. Beatrix.
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
DER KANZLER Steuerungszyklus und Personalentwicklungsinstrumente in der Zentralen Verwaltung der TU Kaiserslautern Überblick; Stand 2011 Birgit Schlicher.
Fremdsprachenunterricht in der Volksschule „Je früher desto besser?“ Expertise des Vorstandes LSH Mai Ausgangslage: Annahme Motion Germann.
Thema Name des Vortragenden Ort, Datum
Power Point Präsentation
Aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Jugendliche im Überblick
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Lohnforderung für 2015: 150 Franken für alle Der Bauwirtschaft geht es ausgezeichnet: 150 Franken mehr sind für die Betriebe möglich und für.
Hinweise Die folgenden Folien werden als frei zugängliche Folien ins Internet gestellt. Sie sind geeignet, Vorlesungen zu aktuellen Problemen der Wirtschaftspolitik.
10. KFKI-Seminar • • Bremerhaven
 VORBEUGENDE / INDIREKTE METHODEN ?  ODER FOLGENDE DIREKTEN METHODEN:  Physikalische Massnahme ?  Biologische Massnahme?  Biotechnische Massnahme?
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
INHALT Über Syngenta Was bedeutet Nachhaltigkeit? Ressourcenknappheit Biodiversität Klimawandel Ernährungssicherheit Fazit.
Umweltinspektion Dr. Barbara Reiter-Tlapek. Entwicklungen auf EU Ebene 1997 Entschließungen des Europäischen Parlamentes bzw. des Rates 2001Empfehlung.
Vergleich einer herkömmlichen Mischung (links) mit einer standortgerechten Mischung (rechts) auf m Seehöhe. Ertragsstarke Arten der herkömmlichen.
 Präsentation transkript:

Wirkungen von Glyphosat und Co auf die Biodiversität Grenzen der Risikobewertung und agrarpolitische Folgerungen Tagung „Roundup & Co – Gefahren für die Gesundheit, Umwelt und eine nachhaltige Nahrungsproduktion“ 03.12.2014 Berlin Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Dr. Gesine Schütte - Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt - FG Landwirtschaft

Wirkungen von Glyphosat und Co auf die Biodiversität   Wirkungen von Glyphosat und Co auf die Biodiversität Risikobewertung und agrarpolitische Folgerungen 1 Zur Neubewertung glyphosathaltiger Herbizide 2 Zur Bewertung glyphosathaltiger Herbizide und Co. 3 Grenzen der Risikobewertung und Bewertungsbefunde 4 Agrarpolitische Folgerungen   Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 2

1 Zur Neubewertung glyphosathaltiger Herbizide   Neu-Bewertung bezüglich der Biodiversität (EFSA) Indirekte bzw. trophische Effekte der hohen Beikrautbekämpfung sind berücksichtigt worden. Kompensatorische Maßnahmen wurden als angemessen und als in Erwägung zu ziehen angeführt. Schädliche Auswirkungen auf Randbereiche wurden nur bei Einhaltung von Pufferzonen und Nutzung driftreduzierender Düsen als akzeptabel angesehen. Direkte toxische Effekte auf Organismen in der Agrarlandschaft wurden durchweg als akzeptabel angesehen.   Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 3

1 Zur Neubewertung glyphosathaltiger Herbizide Ein Erfolg? Ja, denn...   Ein Erfolg? Ja, denn... 1) die Effektivität und Wirkungsbreite von Glyphosat im Vergleich zu üblichen Mitteln ist beispiellos hoch, wie u.a. folgende Ergebnisse im Freiland zeigen - Rückgang Beikräuter in FSE Versuchen (3-jährig auf über 70 Feldern repräsentativ für GB): -17% bis -33% Dichte, Biomasse und Bodensamenvorrat Heard et al. 2003. Phil. Trans R. Soc. Lond. B, 358:1819-1846 nach 3-jährigen Anbau in Kanada: Artenvielfalt der Beikräuter: -26%, Dichte -66% (vergl. zu üblichen Herbiziden auf Trockenheit und Glyphosat zurückgeführt) Harker et al. 2004. Lacombe Research Centre, Alberta, Canada 2) Untersuchungen im Feld- u. Anbaumaßstab zeigten indirekte/trophische Effekte der extremen Herbizidwirkung auf Arthropoden z.B.: - FSE-Versuche (s.o.): verringerte Abundanzen nützlicher Arthropoden Hawes et al. 2003. Phil. Trans R. Soc. Lond. B, 358:1899-1913 - Untersuchungen im Anbaumaßstab ergaben kritisch verringerte Bestäubungs- leistungen und Bestäuberabundanzen in Raps (Morandin & Winston 2005) Morandin &Winston 2005. Ecological Applications 15(3):871-881 Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 4

1 Zur Neubewertung glyphosathaltiger Herbizide   Ein Erfolg? Ja, auch, weil... 3) trophische Effekte der Herbizide auf die Vielfalt werden in der Wissenschaft seit 25 Jahren als besonders kritisch eingeschätzt. z.B. Körner 1990. Landwirtschaftliches Jahrbuch 67(4):375-496 4) „Gegenstudien“ unternommen wurden, z.B. in denen - nur die häufigsten ca. 30% der Arten erhoben wurden, der Großteil der Arten demnach nicht berücksichtigt wurde - Standorte auswählt wurden, auf denen dank extremer Vornutzungseffekte kaum noch Unkrautsamen keimten, also auch kaum Unterschiede sichtbar wurden (+ reduzierte Stichprobenzahl, Intervalle und Messgrößen) - Die Begleitflora und Insektenfauna nur vor dem Einsatz von Glyphosat erhoben wurde (auch ohne die Tatsache zu berücksichtigen, dass die Samen danach nicht mehr ausreifen - mit Folgen für das nächste Jahr –) 5) kompensatorische Maßnahmen, wie etwa das Belassen unbehandelter Randzonen der Felder von Wissenschaftlern im Zusammenhang mit Totalherbiziden empfohlen wurden Pidgeon et al. 2007. Proc. R Soc. B 274:1475-1479 Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 5

2 Zur Bewertung glyphosathaltiger Herbizide und Co.   Ist das ein Gewinn für die biologische Vielfalt? 1. vielleicht, denn 1) Pufferzonen bzw. Abstandsregeln sind prinzipiell eine gute Option. Glyphosat verursachte in am Feld grenzenden Flächen eine um 34% verringerte Blütenzahl (-39% Samenreifung) im Vergleich zu üblichen Herbiziden. Untersuchungen zur Belastung von Stillgewässern zum Beispiel aus Brandenburg zeigen jedoch, dass bisherige Abstandsauflagen oder ihre Einhaltung nicht ausreichen. Roy et al. 2003. Phil. Trans. R. Soc. Lond. B, 358, 1879-1898, LELF, LBV und BV Uckermark (2012): Empfehlungen zur Vorbeugung von Pflanzenschutzmittel- und Nährstoffeinträgen in Oberflächengewässer. September 2012 2) Kraut- bzw. Blühstreifen als kompensatorische Maßnahmen: Eine positive Wirkung wäre schon optisch zu erkennen. Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 6

2 Zur Bewertung glyphosathaltiger Herbizide und Co.   Ist das ein Gewinn für die biologische Vielfalt? 2. insgesamt kaum, denn u. Co: 3) der Rückgang der biologischen Vielfalt hat weitere Ursachen, ua.: synergistische Kombinationswirkungen toxischer und sublethaler Effekte Beispiel: 1% der akzeptierten EC-Konzentration für Wasserflöhe führte bei sensiblen Wirbellosen europäischer Fließgewässer zu 27-61% Mortalität (Schäfer et al. 2012 Environmen Sci Technol 46:5134-5142) - die steigende Bereitschaft zur prophylaktischen Bekämpfung (typisch bei hohen Erzeugerpreisen im Verhältnis zum Preis für Pestizide) - die steigende Verfügbarkeit von Mitteln mit extremen Wirkungsgraden (Totalherbizide, Hochdosis-Bt, RNA-interferenz Technik..) Es ist etwas ins Vergessen geraten, dass die Väter des Schadschwellenkonzeptes nicht nur kurzfristige ökonomische Ziele verfolgten, sondern dass sie Nützlingspopulationen erhalten wollten, indem sie Restbeutepopulationen verschonen die Vergütung für Mais bzw. Zunahme der Maisflächen, eine der Kulturarten, die am wenigsten als Lebensraum für die Flora und Fauna der Agrarlandschaft geeignet ist, sowie die Grünlandintensivierung Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 7

3 Grenzen der Risikobewertung und Bewertungsbefunde Bewertungsgrenzen   Bewertungsgrenzen Laborversuche und Abschätzungen additiver Mortalitäten sind wichtig. Mortalitätsraten einzelner Faktoren im Freiland genau abzuschätzen ist unrealistisch, denn schon die Bewertung der Wirkungen auf Beikräuter ist, wie anhand der Gegenstudien gezeigt, aufgrund der Komplexität außerhalb der Labore sehr aufwendig und teuer. Wendet man sich aber der Wirkung auf mobilere Arten zu, stößt man z.B. an folgende Grenzen: Auswirkungen auf Insekten sind erst im Zentrum 200ha-großer Vergleichsflächen mit größerer Genauigkeit darstellbar, bei Arten/deren Stadien mit geringer Mobiltät geben 20ha ein gutes Bild. Van Emden 1990. in Critical issues in biological control. (eds. M. Mackauer, L. E. Ehler & J. Roland):63-80. Andower, Hants, U.K.; Basedow 1989 Univ. Gießen 29:151-168 So hat man jahrzehntelang auf kleineren Testflächen ein sogenanntes „Wiedereinpendeln“ des Insektenaufkommens beobachtet, im gleichen Zeitraum durch jährliches Monitoring aber eine Abnahme (oberirdischer Arthropoden) um 50% (in 20 Jahren) festgestellt. Eine Ausdünnung wird nur langfristig sichtbar (und nur wenn man sie erhebt). Aebischer 1991. Blackwell Sci. Publ., Oxford, UK: 305-331 Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 8

3 Grenzen der Risikobewertung und Bewertungsbefunde   Beispiele für nachgewiesene Zusammenhänge und Kausalitäten Erwiesen sind Zusammenhänge zwischen dem Insekten- sowie Nützlingsaufkommen und Beikräutern sowohl in Bezug auf Individuen- als auch Artenzahlen. Zugleich wurden Methoden, um Biodiversitäts-fördende aber wenig ertragswirksame Beikäuter zu erhalten, erfolgreich erprobt. Quellen Foile 4 + Storkey & Westbury 2007 Managing arable weeds for biodiversity. Pest . Manag. Sci. 63:517-523 Die Auswirkungen einzelner Insektizidmaßnahmen auf das Insektenaufkommen lassen sich ca. 3 Wochen lang messen, ehe sie verwischen. Fällt das in die Brutzeit, ist die Vogelbrut gefährdet. Hart et al. 2006. Journal of Applied Ecology 43:81-91 Positive wie negative Auswirkungen unterschiedlicher Anbausysteme oder Maßnahmen auf Insekten lassen sich bei üblichen Vergleichsflächen-Größen nur unscharf als Unterschiede messen. So haben u.a. Geiger et al. auf 2,5ha großen Vergleichsflächen in 9 europäischen Regionen (30 Betrieb/Region) konsistent negative Auswirkungen der Pflanzenschutzintensität auf Laufkäfer und die natürliche Blattlauskontrolle gefunden. Geiger et al. 2010 Basic and Applied Ecology 11:97-105 Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 9

3 Grenzen der Risikobewertung und Bewertungsbefunde   Weitere Befunde - Überleitung zu agrarpolitischen Überlegungen: Viele Blattlausantagonisten sind vom Angebot an Pollen und Nektar abhängig, und freilebende Bestäuber leisten aufgrund höherer Bestäubungsraten und komplementärer Aktivitätsmuster zu denen der Honigbienen einen erheblichen Beitrag zur Befruchtung. Garibaldi et al. 2011 Ecol. Letters 14:1062-1072 und 2013 Science 339:1608-1611 Bestäuber und Blattlausantagonisten sind in unterschiedlichem Maße von kleinen Randflächen mit naturnaher Vegetation abhängig, wobei die Qualität der Flächen mehr Gewicht als die Größe hat, und die Distanz zu diesen Flächen bei den spezialisierten, hocheffektiven Parasitoiden und kleinen Bestäuberarten idealerweise unter 200m liegen sollte. Duelli & Obrist 2003. Basic Appl. Ecol. 4, 129- 138, Tscharntke et al. 2002 Ecol. Appl. 12(2) 354-363, Eingestreute Beikräuter im Feld als Trittsteine können Biotope verbinden und die die Prädatorenleistung erhöhen. Sunderland & Samu 2000 Entomologia Experimentalis et Applicata 95:1-13 Parasitoid/Prädator-Beute Raten, die sich zur Vorhersage der Entwicklung von des Blattlausbefall eignen (Zeitpunkt der Milchreife des Getreides), sind etabliert und einsetzbar. Thies et al. 2011 Ecol. Applic. 21(6):2187-2196 Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 10

4 Agrarpolitische Folgerungen   Welche Ansätze zur Förderung der Biodiversität ergeben sich aus diesem Bild? Vorschläge: Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Ausweich- + Über-winterungshabitate für Insekten Biodiversitäts-betriebe + Lohn-unternehmen: für Systemansätze + Einzelmaßnahmen Präsentation und Honorierung der Erfolge phytosanitär angemessene Fruchtfolgen Versicherung für Schadschwellen- u. HHP-orientierte Pflanzenschutz-beratung zielartenspezifische Maßnahmen (z.B. Feldsperling,-lerche) Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 11

4 Agrarpolitische Folgerungen   Welche Ansätze zur Förderung der Biodiversität ergeben sich aus diesem Bild? Vorschläge: Optimierung Vorrangflächen (CC) + Kombination mit Biotopverbundsystemen (Naturschutzgesetz) Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Marken, Betriebe Handelsketten; Agrarumweltprogr.: 1. Schwerpunkt Nützlingsförderung (d.h. Bestäuber, Parasitoide, Prädatoren incl. , Vögel), Erfolge im Vergleich zu Demobetrieben zeigen Ausweich- + Über-winterungshabitate für Insekten Cross Compliance + Erhöhung der Kulturarten-vielfalt durch Stärkung der Regionalver-marktung Biodiversitäts-betriebe + Lohn-unternehmen für Systemansätze + Einzelmaßnahmen Präsentation + Honorierung der Erfolge erweiterte Fruchtfolge zielartenspezifische Maßnahmen (z.B. Feldsperling) Versicherung f. Schadschwellen-+ HHP-orientierte Pflanzenschutz-beratung Pilotprojekt Ökobankenbranche? im 2ten Schritt Nutzenschwellen für Nützlinge (predator/pest rates) Naturschutz, Agrarumweltmaßnahmen Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt FG Landwirtschaft Gesine Schütte 12

Ich habe die aktuelle Formatvorlage der Uni Hamburg herangezogen. Je nachdem ob die Folien als Handouts genutzt oder auf der Homepage von BIOGUM aufgeführt werden, können wir die Vorlage ändern. Vielen Dank !