KLASSIFIZIERUNG DER VERBEN NACH MORPHOLOGISCHEN KRITERIEN

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Passiv.
Advertisements

Einführung – Präsens- und Perfektstamm; Stammformen
Die Zeiten - Wiederholung -.
Aktiv und Passiv - Wiederholung -.
1. EINLEITUNG IN DIE MORPHOLOGIE
Perfekt.
Wortstellung / Word Order
Modus Kolar Karin.
,,,, Präsens.
Wiederholung er hat gemacht er macht er ist gefahren er fährt er denkt
Konjunktiv I und II Pichardo 2012.
Gestern Gestern bin ich um 6 Uhr aufgewacht. Ich bin schnell aufgestanden und habe mich angezogen. Dann bin ich ins Bad gegangen. Da habe ich mein Gesicht.
Nebensätze IRAPI Inhaltssätze Infinitivsätze Relativsätze
Der Konjunktiv II kommt nur in zwei Zeitformen vor.
DEUTSCH Hauptsatz Prädikat  nächste Seite
PERFEKT Regelmäßige Verben.
Programmierte Übersetzungsübung „Helenam adeptus...“
ACCUSATIVUS CUM INFINITIVO
Vorgangs- und Zustandspassiv
PERFEKT unregelmäßige Verben
DEUTSCH Passiv  nächste Seite
DEUTSCH Partizip Partizip I  nächste Seite
Der Konjunktiv I kommt in drei Zeitformen vor.
Eine kleine Wiederholung
Goethe Institut Deutsch ald Fremdsprache
Aktiv, Vorgangspassiv, Zustandspassiv, Zustandsreflexiv, Stativ, Adressatenpassiv, gehören-Passiv Készítette: Szántai Gábor
Im deutschen Tempussystem spielen folgende Tempora eine besonders große Rolle :
Das Perfekt.
Das Passiv I. Das Vorgangspassiv = WERDEN + Partizip II II
PERFEKT UNREGELMÄßIGE VERBEN.
PASSIV Die AKTIV-Form:
Das Verb (Zeitwort) Verben bezeichnen:
Die Lateinische Sprache
Präsens Perfekt Futur in der deutschen Sprache
Das Verb RS Josef.
Konditionalsätze.
31 Verben im Perfekt: 1) Sind die Verben schwach, stark, oder unregelmäßig? 2) Wie ist das Partizip? 3) Wie ist die Perfekt-Form für das gegebene Subjekt?
Das Verb RS Josef.
Grammatikalische Begriffe im Unterricht
Sprachseminar Teil II Morphologie (Rest) Syntax Passiv
Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU
Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU
BP 1 Neu. Seite 98, 99 Das Wochenende: Dialog 1-5
Kurs: Leseverstehen Kursleiter: Dr
werden-Konstruktionen
Reflexivpronomen D6 Aina Pujol Ferrà.
ein Apfel Transitive Verben
Der Konjunktiv II.
PRÄSENS AUSGANG REGELMÄßIGE VERBEN UNREGELMÄßIGE VERBEN HILFSVERBEN
Verbalphrase Sommersemester
Perfekt  Bildung  Gebrauch Romana Lakomčíková. Präsens der Hilfsverben + Partizip II ich habe gegessen er ist eingeschlafen Modalverben: Ersatzinfinitiv.
NEBENSÄTZE IN DEN INDIREKTEN FRAGEN, KONJUNKTIVSÄTZE Eva Dzurjaninová 3.roč. Bc. NjHi.
Das Verb - глагол Handlungen (Tätigkeiten, Vorgänge, Zustände)‏ Kategorie des Aspekts, des verbalen Genus, des Modus, des Tempus, des Person, des Numerus.
2TIT Verbalphrase Sommersemester 2015 Dr. Ileana-Maria RATCU.
DIE ZEITFORMEN Das Praesens Das Praeteritum Das Perfekt Das Plusquamperfekt Das Futur I Das Futur II.
Das Verb RS Josef. Inhalt Basisinfos Konjugieren Person/Numerus Tempora (Zeitstrahl) Das Verb: Stamm und Endung Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt.
Das Verb RS Josef.
Die Konjugation des Verbs
DAS VERB Magdalena, Lorena, Lisney.
Das Verb RS Josef.
DIE ZEITFORMEN Das Praesens Das Praeteritum Das Perfekt Das Plusquamperfekt Das Futur I Das Futur II.
ZEITFORMEN IN DER DEUTSCHEN SPRACHE
DAS PASSIV.
1. BÁSICO DAS PERFEKT.
Referat von Anna Schotterer, Julia Zeller und Lisa Breis
Vorgangspassiv, Passiversatz, Zustandspassiv
Interpretieren Sie folgende Texte!
Gestern Gestern bin ich um 6 Uhr aufgewacht. Ich bin schnell aufgestanden und habe mich angezogen. Dann bin ich ins Bad gegangen. Da habe ich mein Gesicht.
Der Infinitiv Grammatikteil 1.
Aktiv und Passiv Die Katze fängt eine Maus. Aktivsatz.
 Präsentation transkript:

KLASSIFIZIERUNG DER VERBEN NACH MORPHOLOGISCHEN KRITERIEN Das Verb = Tätigkeitswort, Tuwort, Zeitwort 1. FINITE VERBFORMEN (VERBA FINITA) = solche Verbformen, bei denen man Verbkategorien unter- scheiden kann 1.1 Kategorien des Verbs 5 Kategorien: e Person : r Numerus (Pl.: ......) : s Tempus (Pl.: ......) : r Modus (Pl.: ......) : s Genus (Pl.: ......)

1.2 Die schwachen (regelmäßigen), starken (unregelmäßigen) und gemischten Verben Die schwachen Verben konjugiert man im Präsens ohne Stamm-vokalwechsel (= ohne Ablaut). Das Präteritum + das Partizip II. bildet man mit Hilfe des Suffixes -t- und ohne Ablaut. Die starken Verben konjugiert man im Präsens mit Ablaut. Das Präteritum + das Partizip II. bildet man mit Hilfe des Suffi-xes -en- und auch durch den Ablaut.

Die gemischten Verben konjugiert man im Präsens ohne Ablaut. Das Präteritum + das Partizip II. bildet man mit Hilfe des Suffi- xes -t- und durch den Ablaut.  bringen, denken, brennen, rennen, kennen, nennen, senden, wenden Bei senden u. wenden sind auch regelmäßige Formen möglich. Es kommt jedoch zur Änderung der Bedeutung vor: senden - regelmäßig = durch Rundfunk, Fernsehen übertragen wenden - regelmäßig = eine Seite, ein Auto usw. wenden

2. INFINITE VERBFORMEN 2.1 Infinitiv Präsens (Infinitiv I.) a) Infinitiv Präsens Aktiv (lernen) b) Infinitiv Präsens Vorgangspassiv (gelernt werden) c) Infinitiv Präsens Zustandspassiv (gelernt sein) 2.2 Infinitiv Perfekt (Infinitiv II.) a) Infinitiv Perfekt Aktiv (gelernt haben, gekommen sein) z.B.: Er behauptet, gestern mit Kerstin gelernt zu haben.  Infinitivkonstruktionen mit „zu“ : Sie wird gekommen sein.  Futur II. : Solltest du dich nicht geändet haben, ...  Konditionalsätze

b) Infinitiv Perfekt Vorgangspassiv (gelernt worden sein) c) Infinitiv Perfekt Zustandspassiv (gelernt gewesen sein) 2.3 Partizip a) Partizip Präsens (= Partizip I.) z.B.: Sie spricht zögernd. b) Partizip Perfekt (= Partizip II.) z.B.: Das Essen ist gekocht.

KLASSIFIZIERUNG DER VERBEN NACH SYNTAKTISCHEN KRITERIEN 1. nach dem Verhältnis zum Prädikat unterscheidet man: 1.1 VOLLVERBEN = Verben, die eine lexikalische Bedeutung haben und allein das Prädikat bilden 1.2 HILFSVERBEN = Verben, die keine lexikalische Bedeutung haben und allein kein Prädikat bilden können. Man benutzt sie zur Bildung der Tempora und des Passivs . + bekommen/erhalten/kriegen: Hilfsverben beim Adressaten-

passiv (Rezipientenpassiv) = ein von mehreren Ersatzformen des Passivs (Passiv-Paraphrase, Passivumschreibung) z.B.: Ich bekomme/erhalte/kriege eine interessante Stelle angeboten.  Mir wird eine interessante Stelle angeboten. - das Hilfsverb „kriegen“ ist umgangssprachlich 1.3 MODALVERBEN = Verben, die den Inhalt eines anderen Verbs modifizieren (Ausnahme: wissen - kein Modalverb, wird nur wie ein Modalverb konjugiert) z.B.: Ich kann nach Hause gehen. („gehen“ wird modifiziert)

1.4 FUNKTIONSVERBEN = Verben, die oft im Zusammenhang mit einem nominalen Bestandteil vorkommen z.B.: (ein/das) Urteil fällen, in Kraft treten 1.5 KOPULAVERBEN = Verben, die nur zusammen mit einem Subst./Adj. das Prädikat bilden können  sein, werden, bleiben z.B.: Sie ist jung. : Sie wird Juristin. : Sie bleibt zu Hause.

2. nach dem Verhältnis zum Subjekt unterscheidet man: 2.1 PERSÖNLICHE VERBEN = können mit allen 3 Personen verbunden werden 2.2 UNPERSÖNLICHE VERBEN = können nur mit „es“ / „sie - 3. Pers. Pl.“ verbunden werden z.B.: passieren - „Seit 90-er Jahren passieren mehrere Unfälle.“ : nieseln

3. nach dem Verhältnis zum Objekt unterscheidet man: 3.1 TRANSITIVE VERBEN = Verben, bei denen ein Akkusativobjekt stehen kann z.B.: Ich esse einen Apfel. : Sie schenkte dem Kind ein Spielzeug. 3.2 INTRANSITIVE VERBEN = Verben, bei denen kein Akkusativobjekt stehen kann z.B.: Sie half dem Kind. 3.3 ABSOLUTE VERBEN = Verben, die neben dem Subjekt keine weiteren Ergänzungen brauchen, damit ein vollständiger Satz gebildet werden kann z.B.: Ich arbeite.

3.4 RELATIVE VERBEN = Verben, die neben dem Subjekt noch weitere Ergänzungen brauchen, damit ein vollständiger Satz gebildet werden kann z.B.: Sie ähnelt ihrer Mutter. : Die Sitzung dauert lange. : Sie beantwortet die Frage.

4. nach dem Verhältnis zum Subjekt und Objekt unterscheidet man: 4.1 REFLEXIVE VERBEN = Verben, bei denen sich das Reflexivpronomen auf das Subjekt des Satzes bezieht (A  A) z.B.: Ich wasche mich. 4.1.1 Reflexiva tantum (Echte reflexive Verben) = das Reflexivpronomen ist nicht ersetzbar z.B.: sich befinden : sich beeilen 4.1.2 Fakultative Reflexiva (Unechte reflexive Verben) = das Reflexivpronomen ist ersetzbar z.B.: (sich) waschen, (sich) verändern

= Verben, bei denen eine Beziehung zwischen mehreren Sub- 4.2 REZIPROKE VERBEN = Verben, bei denen eine Beziehung zwischen mehreren Sub- jekten und Objekten besteht (A  B, B  A) z.B.: Sie unterhalten sich. : Sie helfen sich. - man verwendet oft das Reziprokpronomen „einander“ 4.2.1 Reziproka tantum (Echte reziproke Verben) = Verben, die nicht reflexiv benutzt werden können und nie ohne „sich“ existieren können z.B.: sich freunden 4.2.2 Fakultative Reziproka (Unechte reziproke Verben) = Verben, die reflexiv benutzt werden können und auch ohne „sich“ existieren können z.B.: sich helfen (pomáhat si X pomoct si sám X pomoct někomu)