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 Präsentation transkript:

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Textmasterformate durch Klicken bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene 1 Grundlagen der Pressearbeit Holger Knöferl Chefredakteur Pforzheimer Zeitung

Meine Person Holger Knöferl 42 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder Ausbildung: Abitur Volontariat beim „Schwarzwälder Boten“ Stellvertretender Chefredakteur „Pforzheimer Zeitung“ Chefredakteur der „Pforzheimer Zeitung“ seit 2010

Seminarinhalte 1. Pressearbeit (passiv) Welche Medien müssen Sie im Auge behalten? 2. Pressearbeit (aktiv) a. Pressemitteilung b. Pressekonferenz c. Hintergrundgespräch d. Rechtliche Hintergründe 3. Fragen 4. Rollenspiele/ Praktische Übungen

1. Pressearbeit (passiv) Wenn Sie wissen wollen, was um Sie herum überhaupt los ist: Lokale Tageszeitungen (alle) Lokale Online-Plattformen Soziale Netzwerke Evtl. lokale Fernseh- oder Radiosender

2. Pressearbeit (aktiv) Warum müssen Sie sich über das Thema überhaupt Gedanken machen? Weil… es die lokalen Medienhäuser sind, die die Bürger mit ihren Nachrichten direkt erreichen, es vor allem die Tageszeitungen sind, die nach wie vor eine extrem hohe Glaubwürdigkeit besitzen, die Medien einen grundgesetzlichen Informationsauftrag und einen politischen Bildungsauftrag besitzen.

Wie arbeitet eine Redaktion? Was Sie wissen müssen: Welche Redaktionen wollen Sie ansprechen? Wann arbeitet die Redaktion? Wann hat die Redaktion Zeit für Kontakte? Wer ist der richtige Ansprechpartner (Telefonnummer, Mailadresse)? Bis wann müssen relevante Nachrichten vorliegen?

Stolpersteine… Zunehmend knapper Platz in den Zeitungen Inhomogene Leserschaft, viele Zielgruppen Kein Anspruch auf Veröffentlichung Pressefreiheit und Tendenzschutz Rechtzeitige Information der Redaktion Weitergabe von Hintergrundinformationen

Was wird abgedruckt – was nicht? Gedruckt wird… …was einen Nachrichtenwert und einen Nutzwert hat …lokale Informationen …nur die Wahrheit …personalisierte Nachrichten …kurze Nachrichten …und nicht gedruckt wird… …politische oder wirtschaftliche PR.

…und wenn es nicht klappt? Ursachenforschung Wenn Ihre Beiträge nicht erscheinen, kann es daran liegen, dass die Meldungen… die Redaktion zu spät erreichen, zu lang oder unverständlich sind, sich wiederholen oder bekannt sind, Polemik enthalten, die gesellschaftspolitische Grundhaltung der Zeitung abweicht, oder man zu oft die Journalisten kritisiert hat. => Nachfragen und das direkte Gespräch suchen!

2a. Die Pressemitteilung Aktualität beachten! Mit dem Wichtigsten beginnen! Erster Satz muss Interesse wecken! Hauptaussage vorne, dann mit abnehmender Wichtigkeit! „Von hinten streichen“ ist das übliche Verfahren in Redaktionen!

Wer fordert, teilt mit, nimmt Stellung? Was wird gefordert? Warum wird etwas gefordert, Stellung bezogen? Warum soll das gedruckt werden? Wo wurde etwas gesagt, findet etwas statt? Wann hat der Vorsitzende etc. gesprochen, beginnt die Veranstaltung? Die 5 „W´s“

Formelle Anforderungen Erkennbarkeit/ Zuordenbarkeit durch einheitliches Vereinsemblem, Parteinamen etc. Verantwortlichkeit: Angabe Ansprechpartner für Rückfragen, Telefonnummer, Mailadresse Kürze: Maximal 1-2 Seiten bzw Zeichen (inkl. Leerzeichen) Dateiformat Text: Word Dateiformat Bilder: Gesonderte Dateien/ Jpg-Format (Datengröße max. 1-2 MB) Namensangabe: Vor- und Nachnamen, ohne „Herr“/ “Frau“ Keine Abkürzungen: außer allgemein gebräuchliche wie z.B. CD Schreibweise Datum: z.B. Samstag, 8. November. Die Jahreszahl ist für einen aktuellen Bericht in der Zeitung unwichtig.

Verteiler Redaktionen der Lokal- und Regionalzeitungen Redaktionen der Anzeigenblätter freie Journalisten bei Vorgängen von überregionaler Bedeutung auch die Regional- oder Landesbüros der privaten und öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten die Regional- oder Landesbüros der Nachrichtenagenturen Pressemitteilungen sollten immer an alle Redaktionen geschickt werden; wer einzelne Zeitungen ausnimmt, sieht sich schnell dem Vorwurf der Benachteiligung ausgesetzt!

Erfolgskontrolle Die Auswertung der Presse des nächsten Tages ist Aufgabe des Pressesprechers. Welche Schlagworte, welche Formulierungen wurden von den Journalisten aufgegriffen? Sind die Zusammenhänge richtig dargestellt worden?

2b. Die Pressekonferenz manchmal hilfreich, nicht immer sinnvoll… + direkter persönlicher Kontakt zwischen Politikern und Journalisten + aktuelle und interessante Informationen aus erster Hand - Nur bei Themen, die zahlreiche Nachfragen erwarten lassen und Pressemeldung nicht ausreicht - Nicht zu häufig veranstalten - Umfangreiche Vorbereitung notwendig

Pressegespräch: Vorbereitung Uhrzeit: Anpassung an Abläufe Redaktion (ideal 11 Uhr) Wochentag: Freitag beliebt, Überschneidungen vermeiden Örtlichkeit: Größe, Atmosphäre, evtl. mit Ausschilderung Einladung: spätestens 2-3 Tage vorher Inhalt: Thema, Fragestellung, Ort, Zeit, Namen, Vornamen, Ämter und Funktionen der Teilnehmer Statements: Teilnehmer (max. 3) mit max. 5 Min. Redezeit Infos: Auslage am Eingang in ausreichender Anzahl Fotos: Interessante Umgebung schaffen evtl. mit Emblemen etc. ausstatten Technik: Unbedingt vorher testen – Pannen sind peinlich!

Pressekonferenz: Ablauf Pünktlicher Beginn, max. eine Stunde Vorstellung der Teilnehmer Freier Vortrag der Statements Auch dumme Fragen haben ihre Berechtigung Ausreichend Zeit für Fragen Evtl. Tonmitschnitt für Nachkontrolle

2c. Das Hintergrundgespräch Unverzichtbare Form der Pressearbeit. Keine Informationen zur Veröffentlichung, sondern Erläuterung von Hintergründen für Entscheidungen, Motiven und Zusammenhängen. Journalisten erwarten hier Informationen, die sie für ihre Meinungsbildung verwerten dürfen. Wählen Sie für das Treffen einen Ort, an dem Sie ungestört sind. Klären Sie den Grad der Vertraulichkeit ab. Der Versuchung, Journalisten so weit ins Vertrauen zu ziehen, dass sie zu Vertrauten werden, sollte man widerstehen. Keine falsche Kumpelei!

2d. Rechtliche Hintergründe Die Auskunftspflicht Grundsätzlich gilt der Informationsanspruch der Journalisten nur gegenüber Behörden. Eine Behörde kann Auskünfte verweigern, wenn: durch sie die sachgemäße Durchführung eines schwebenden Verfahrens vereitelt, verzögert oder gefährdet werden könnte (z.B. polizeiliches Ermittlungsverfahren), Vorschriften der Geheimhaltung entgegenstehen, ein schutzwürdiges privates Interesse oder ein überwiegendes öffentliches Interesse verletzt würde, der Umfang das zumutbare Maß überschreitet.

Formen der Kommunikation Interview: Frage-Antwort-Form. Die Antworten haben den Stil des gesprochenen Wortes. Der Interviewte hat das Recht auf Autorisierung. Stellungnahme: Der Journalist fragt Informationen oder Meinungen ab und verarbeitet sie zu redaktionellen Beiträgen weiter. Vorgelegt werden müssen dem Ansprechpartner höchstens Zitate. Beiläufige Gespräche: Alle Informationen, die einem Journalisten im Wissen darum gegeben wurden, dass es sich um einen Journalisten handelt, sind veröffentlichungsfähig. (Wenn nicht: klarer Ausschluss).

Enten… Wenn veröffentlichte Informationen nicht korrekt sind Korrektur Das Medium korrigiert seinen Fehler. Gegendarstellung Anspruchsberechtigt für eine Gegendarstellung ist nur, wer von einer redaktionellen Darstellung direkt betroffen ist. Der Anspruch auf eine Gegendarstellung beschränkt sich auf Tatsachenbehauptungen; er erstreckt sich nicht auf Meinungsäußerungen und Werturteile. Die Entgegnungserklärung muß in schriftlicher Form erfolgen und vom Anspruchsberechtigten unterschrieben sein. Sie darf keinen strafbaren Inhalt enthalten und muss sich auf die tatsächlichen Angaben beschränken. Der Anspruch muß innerhalb bestimmter Fristen geltend gemacht werden (Print max. drei Monate). Muss evtl. per einstweiliger Verfügung vor einem Zivilgericht durchgesetzt werden. Die Redaktion muss zwar die Gegendarstellung ohne Einschaltungen und Weglassungen abdrucken, kann aber an die Darstellung eine Stellungnahme anfügen.

Fünf Szenarien – Ihre Lösungen bitte!

Fall 1: Sie arbeiten bei einer Landkreisverwaltung. Der Landkreis startet eine Initiative zur Vermarktung regionaler Produkte. Mit an Bord sind regionale Erzeuger, regionale Händler und verschiedene Gemeinden. Zum Auftakt soll ein Fest stattfinden. Außerdem soll eine Broschüre erscheinen, die die Stärken regionaler Produkte aufzeigt. Für diese Produkte sollen die Bürger Vorschläge machen.

Fall 2: Sie sind als Bürgermeister tätig. Sie beabsichtigen, sich als Oberbürgermeister in einer Großstadt zu bewerben. Die Chancen der Kandidatur sind schwer einzuschätzen. Wenn Sie die Wahl verlieren, müssen Sie weiter in Ihrer alten Gemeinde arbeiten. Sie wollen nicht, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt wird, Sie hätten auf ihre derzeitige Aufgabe keine Lust mehr.

Fall 3: Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung. Das Amt für Rechnungsprüfung hat festgestellt, dass die Kämmerei zur Absicherung von Kreditrisiken Derivatgeschäfte abgeschlossen hat. Diese Geschäfte haben ins Minus gedreht. Der Stadt drohen Verluste in Millionenhöhe. In der Öffentlichkeit machen bereits erste Gerüchte die Runde.

Fall 4: Sie arbeiten in einer großen Stadtverwaltung. Die Preise für Wasser und Abwasser müssen erhöht werden. Grund sind allgemeine Kostensteigerungen.

Fall 5: Sie sind Leiter einer Behörde. Innerhalb Ihrer Behörde ist eine wichtige Amtsleiterstelle (z.B. Bauamt) seit einiger Zeit nicht besetzt. Ein Redakteur hat von einem aussichtsreichen Bewerber gehört und fragt nach. Der Redakteur erklärt auch, dass es bei der Redaktion Klagen darüber gebe, dass Arbeit in dem entsprechenden Amt nicht fristgerecht erledigt wird, was auch stimmt.

Holger Knöferl Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Quellen: Friedrich-Ebert-Stiftung