Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

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 Präsentation transkript:

Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft Prof. Dr. Hans Richard Brittnacher Brittnacher21@aol.com Sprechstunde: mittwochs, 16-18, JK 30/120 Jenny Pötzsche (studentische Hilfskraft): Jenn@zedat.fu-berlin.de Sekretariat: Frau Persson, JK 30/136

Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft Do 16.10. Vorbesprechung , Technisches. „Lob des Lesens“

Vorlesungsplan I. Allgemeiner Teil II. Die drei Gattungen III. Probleme der Literaturgeschichte und der Literaturgeschichtsschreibung - ein Überblick

I. Allgemeiner Teil Do 16.10. Vorbesprechung , Technisches. „Lob des Lesens“ _______________________________________________ Do 23.10. Was ist eigentlich Literatur? Was ist eigentlich Aufgabe der Literaturwissenschaft? Was bedeuten Literarizität, Poetizität, Fiktionalität? Aufgabenbereiche der Wissenschaft von der Literatur: Literaturwissenschaft und Literaturkritik, Editionen, literarische Institutionen und Archive etc. Der Text als Prüfstein literaturwissenschaftlicher Praxis Lektüre: Kleist, Das Bettelweib von Locarno

II. Die drei Gattungen Do 30.10. Lyrik Do 06.11. Drama   Do 06.11. Drama Do 13.11. Epik/Prosa Was ist ein Gedicht? Versfüße, Strophen, Gedichtformen Zur Geschichte der Gattung Lektüre: Goethe, Dem aufgehenden Vollmonde Was ist ein Drama? Theatralität und Literatur. Die Poetik des Aristoteles – der Begriff der Katharsis Bauelemente des Dramas + Formen der dramatischen Rede Offene und geschlossene Form des Dramas Zur Geschichte des Dramas Lektüre: Schiller, Die Räuber Nationales Epos und moderne Prosa Erzählsituationen – Erzählinstanzen Redeformen der Erzählung Zeitlichkeit des Erzählens Oralität und Literalität Der Roman: Zum Siegeszug einer literarischen Gattung Lektüre: Johann Peter Hebel: Unverhofftes Wiedersehn

30.10. Lyrik Was ist ein Gedicht? Versfüße, Strophen, Gedichtformen Zur Geschichte der Gattung Lektüre: Goethe, Dem aufgehenden Vollmonde

Do 06.11 Drama Was ist ein Drama? Theatralität und Literatur. Die Poetik des Aristoteles – der Begriff der Katharsis Bauelemente des Dramas + Formen der dramatischen Rede Offene und geschlossene Form des Dramas Zur Geschichte des Dramas Lektüre: Schiller, Die Räuber

13.11. Epik/Prosa Nationales Epos und moderne Prosa Erzählsituationen – Erzählinstanzen Redeformen der Erzählung Zeitlichkeit des Erzählens Oralität und Literalität Der Roman: Zum Siegeszug einer literarischen Gattung Lektüre: Johann Peter Hebel, Unverhofftes Wiedersehn

III. Probleme der Literaturgeschichte und der Literaturgeschichtsschreibung Do 20.11. Barock und Aufklärung Probleme der Literaturgeschichtsschreibung Frühe Neuzeit und „Barock“ Die dichtungstheoretische Revolution im Aufklärungszeitalter Lektüre: Lessing: Emilia Galotti Do 27.11 u. Do 04.12: fallen aus!!

11.12. Sturm und Drang, Klassik, Romantik Lektüre: Goethe, An Prometheus; Eichendorff, Mondnacht 18.12 Vormärz und Biedermeier, Realismus Lektüre: Georg Büchner, Lenz; Heinrich Heine: Die Weber   08.01. Naturalismus und nicht-naturalistische Moderne Lektüre: Hugo von Hofmannsthal, Das Märchen der 672. Nacht, Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel 15.01. Expressionismus und Neue Sachlichkeit Lektüre: Erich Kästner, Sachliche Romanze 

Do 22.01. Exil und Literatur im Nationalsozialismus Lektüre: Bertolt Brecht, An die Nachgeborenen   Do 29.01 Literatur 1945-1989 Lektüre: Günter Eich: Inventur; Ingeborg Bachmann: Reklame  Do 05.02 Gegenwartsliteratur 12.02. Abschlussdiskussion

Leo Tolstoi: Krieg und Frieden, 1868/69 Lob des Lesens 1812: Napoleons Russlandfeldzug, das größte militärische Ereignis des 19. Jahrhunderts Leo Tolstoi: Krieg und Frieden, 1868/69

Adolf Northern (1828-1876): Napoleons Russlandfeldzug

A. Smirnow: Der Brand von Moskau

Jean Honoré Fragonard: Lesende Frau

Camille Corot: Lesende Frau

„Jeder Jüngling hat ein schönes Zeitalter, wo er kein Amt, und jede Jungfrau eines, wo sie keinen Mann annehmen will; dann ändern sich beide und nehmen oft sich einander noch dazu.“ Jean Paul, Titan

„Mag einer noch so viel mit der Welt sich herumgezankt haben, umhergeschoben worden sein – zuletzt bekömmt er meistens doch sein Mädchen und irgendeine Stellung, heiratet und wird Philister so gut wie die anderen auch; die Frau steht der Haushaltung vor, Kinder bleiben nicht aus, das Weib, die erst die Einzige, ein Engel war, nimmt sich ohngefähr so aus wie alle anderen, das Amt gibt Arbeit und Verdrießlichkeit und so ist der ganze Katzenjammer der übrigen da.“ Georg Friedrich Hegel

Goethe verglich: „die Professoren und ihre mit Zitaten und Notaten überfüllten Abhandlungen, wo sie rechts und links abschweifen und die Hauptsache vergessen machen, mit Zughunden, die, wenn sie kaum ein paarmal angezogen haben, auch schon wieder ein Bein zu allerlei bedenklichen Verrichtungen aufhüben, sodaß man mit den Bestien gar nicht vom Flecke komme (…).“

Nietzsche: „An dem Buche eines Gelehrten ist fast immer auch etwas Drückendes, Gedrücktes: Der ‚Spezialist‘ kommt irgendwo zum Vorschein, sein Eifer, sein Ernst, sein Ingrimm, seine Überschätzung des Winkels, in dem er sitzt und spinnt, sein Buckel. Jeder Spezialist hat einen Buckel. Ein Gelehrten-Buch spiegelt immer auch eine krummgezogene Seele (…). Man sehe seine Freunde wieder, nachdem sie Besitz von ihrer Wissenschaft ergriffen haben. Ach wie sie nunmehr selbst von ihr besetzt und besessen sind, in ihre Ecke eingewachsen, verdrückt bis zur Unkenntlichkeit, unfrei, um ihr Gleichgewicht gebracht, abgemagert und eckig überall, nur an einer Stelle ausbündig rund – man ist bewegt und schweigt, wenn man sie so wiederfindet.“

Marylin Monroe, lesend

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