Peer-Beratung in Oberösterreich

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 Präsentation transkript:

Peer-Beratung in Oberösterreich „Nichts über uns ohne uns“ Gezeichnet von David Werner

Geschichte 2007: Einreichung eines Konzeptes der Selbstbestimmt- Leben-Initiative OÖ beim Land OÖ für ein Empowerment-Center mit dem Schwerpunkt Peer-Beratung von Menschen mit Behinderung für Menschen mit Behinderung. 2008: Es trat das Oö. Chancengleichheitsgesetz in Kraft, wo auch die Beratungs- und Informationsdienste durch Peers in § 17 als „ergänzende Leistung“ erstmals gesetzlich festgehalten wurde. 2008: Im Sommer Umsetzung des Empowerment-Centers in die Realität – Bezug der Räumlichkeiten in Linz.

Geschichte 2009: Einreichung eines Konzeptes beim Land OÖ für eine umfassende Peer-Beratungsausbildung gemeinsam mit FAB-Organos als Ausbildungsträger. 2009: Erstellung eines Gesetzesentwurfes von Jurist_innen des Landes OÖ für die Verankerung der Peer-Beratung als Sozialberuf im Oö. Sozialberufegesetz auf Basis des Ausbildungskonzeptes. 2009: Im September Beschluss des Landes OÖ, die Peer- Beratung als Sozialberuf im neuen Oö. Sozialberufe- gesetz zu verankern.

Geschichte 2009: Im November Beginn der ersten Peer-Beratungs aus- bildungen für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und Menschen mit körperlichen Behinderungen gemäß den Bestimmungen im neuen Oö. Sozialberufegesetz. 2011: Im Juni Beginn der ersten Peer-Beratungsausbildung für Menschen, die einfache Sprache brauchen. 2013: Im Februar Beginn der zweiten Peer-Beratungsausbildung für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Alle Ausbildungen fanden im Empowerment-Center der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ statt.

Peer-Beratung im Oö. Sozialberufegesetz Das Berufsbild der Peer-Beratung umfasst die Begleitung und Beratung von Menschen mit Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen. Die Beratung und Begleitung von Peer-Beraterinnen und Peer-Beratern trägt dazu bei, als Mensch mit einer Behinderung/ Beeinträchtigungen ein Leben mit mehr Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Chancengleichheit und Würde führen zu können. Der Tätigkeitsbereich von Peer-Beratern und Peer-Beraterinnen umfasst insbesondere die Beratung, die Begleitung, die Information, die Unterstützung sowie die Kooperation mit Leistungsanbietern und Fachleuten.

Peer-Beratung im Oö. Sozialberufegesetz Die Ausbildung in der Peer-Beratung besteht aus zumindest 240 Unterrichtseinheiten Theorie sowie 80 Stunden Praxis. Die theoretische Ausbildung umfasst folgende Inhalte: 1. Grundlagen der menschlichen Kommunikation (16 Einheiten) 2. Grundlagen der Beratung (80 Einheiten), 3. Einführung in die Peer-Beratung (48 Einheiten), 4. Grundlagen über Behinderungen (48 Einheiten), 5. Politische Bildung und Recht (32 Einheiten), 6. Leistungsangebote im Sozialbereich (16 Einheiten).

Peer-Beratung im Oö. Sozialberufegesetz Die Berufsausübung in der Peer-Beratung setzt die Vollendung des 18. Lebensjahres und eine eigene Behinderung oder Beeinträchtigung voraus. Peer-BeraterInnen sind verpflichtet, alle zwei Jahre Weiter- bildungsveranstaltungen im Ausmaß von 16 Stunden zu besuchen.

Tätigkeitsfelder in der Peer-Beratung Peer-Berater_innen ermöglichen anderen Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung einen vertrauensvollen Erfahrungsaustausch und stärken das (Selbst-)Bewusstsein anderer Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung. Peer-Berater_innen begleiten andere Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung dabei, an der Umsetzung eigener Ziele zu arbeiten.

Tätigkeitsfelder in der Peer-Beratung Peer-Berater_innen beraten andere Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung bei der Bewältigung und Lösung von persönlichen Problemen (z.B. bei Konflikten in Beziehungen). Peer-Berater_innen beraten und begleiten andere Menschen mit Behinderung/ Beeinträchtigung dabei, ihre Lebensqualität zu verbessern (z.B. in der Beratung darüber, wie man seine sozialen Kontaktmöglichkeiten erweitern oder seine Freizeit sinnvoll gestalten kann).

Tätigkeitsfelder in der Peer-Beratung Peer-Berater_innen begleiten und unterstützen andere Menschen mit Behinderung/ Beeinträchtigungen bei Behördengängen (z.B. zu einer Assistenzkonferenz auf Verwaltungsebene oder zum Arbeitsmarktservice). Peer-Berater_innen beraten und begleiten andere Menschen mit Behinderung/Beeinträchtigung, wenn sie wegen ihrer Behinderung benachteiligt oder diskriminiert werden (z.B. Begleitung zu Schlichtungsverfahren beim Sozialministerium-service).

Tätigkeitsfelder in der Peer-Beratung Peer-Berater_innen vermitteln wenn notwendig an andere hilfreiche Instanzen und Anlaufstellen weiter (z.B. an Psychotherapeut_innen, an Behörden, an Anbieter von Leistungen im Sozialbereich) und/oder arbeiten bei Bedarf mit anderen hilfreichen Instanzen und Anlaufstellen zusammen.

Erfolgreiche Aspekte Die gesetzliche Verankerung der Peer-Beratung im Oö. Sozialberufegesetz ist in mehrerlei Hinsicht einzigartig: In keinem anderen Land ist der Beruf des Peer-Beraters oder der Peer-Beraterin gesetzlich anerkannt. In keinem anderen Land gibt es eine solche Ausbildung, maßgeschneidert für unterschiedliche Behinderungs- formen. In den Peer-Beratungsausbildungen wurden bei der Vermittlung von v.a. behindertenspezifischen Inhalten selbstverständlich selbst betroffene ExpertInnen mit Behinderung als TrainerInnen eingesetzt.

Erfolgreiche Aspekte Durch die Peer-Beratungsausbildung wurden neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen, die vom Land OÖ finanziert werden. Der Ansatz der Peer-Beratungsausbildung führt dazu, dass Behinderung nicht als Defizit, sondern als Kompetenz betrachtet wird. Vor allem motiviert es die TeilnehmerInnen der Peer-Beratungsausbildung, ihre Erfahrung, selbst mit einer Behinderung zu leben, als Ressource zu betrachten, die für andere Menschen mit Behinderung im Sinne von Empowerment hilfreich und bereichernd sein kann.

Erfolgreiche Aspekte Mit der Peer-Beratung wurde ein neues hilfreiches und kostenloses Dienstleistungsangebot geschaffen, dass Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg zu mehr Selbstbestimmung begleitet.

Kritische Aspekte Auf Verwaltungsebene im Behindertenbereich und bei den Trägern von Behinderteneinrichtungen weiß man zwar über das Angebot der Peer-Beratung Bescheid, in der Praxis werden jedoch Ratsuchende von diesen Stellen viel zu wenig über dieses Angebot aufgeklärt oder darauf hingewiesen. Peer-Berater_innen waren ursprünglich nur in BAGS 3 eingestuft. (BAGS = Kollektivvertrag Sozialberufe) Eine Erhöhung der Einstufung in BAGS 4 konnte über den Berufsverbandes der Peer-BeraterInnen mit Juli 2013 durchgesetzt werden. Doch auch BAGS 4 ist nach Einschätzung des Berufsverbandes für die Tätigkeit der Peer-Beratung zu gering bemessen.

Kritische Aspekte Peer-Beratung ist noch relativ unbekannt und nur wenige wissen, welche Möglichkeiten und Chancen die Peer-Beratung bietet und dass diese Dienstleitung kostenlos in Anspruch genommen werden kann. Aus diesem Grund ist noch viel Öffentlichkeitsarbeit für Peer-Beratung notwendig, die auch vom Land OÖ zu unterstützen ist. Viele Peer-Berater_innen haben das Problem, dass sie sichere Pensionen oder Ausgleichszulagen zu einer Pension verlieren würden, wenn sie eine Teilzeit- oder auch nur geringfügige Beschäftigung annehmen. Hier ist der Anreiz, als Peer-Berater_in Geld zu verdienen, gering und sie scheiden deshalb oft als aktive Peer-Berater_in aus.

Kritische Aspekte Das Land OÖ fördert derzeit nur Arbeitsplätze für Peer-Berater_innen bei anerkannten Trägern der Behindertenhilfe, was ein gewisses Diskussionspotential in sich trägt. Selbständige Peer-Berater_innen haben einen großen Wettbewerbsnachteil, weil Peer-Beratung bei geförderten Einrichtungen kostenlos angeboten werden kann. Sie sind auf sich allein gestellt – abgesehen vom Rückhalt des Empowerment-Centers und des Berufsverbandes der Peer-Berater_innen. Peer-Beratungsausbildungen können nur mit entsprechender Subventionierung durchgeführt werden. In finanziell schwierigen Zeiten erfolgt vom Land OÖ (wie derzeit) keine Finanzierung von Peer-Beratungsausbildungen. Es muss daher auch an andere evt. mögliche Finanzierungsquellen für Peer-Beratungsausbildungen gedacht werden (z.B. AMS, Sozialministeriumservice).

Nachhaltige Resultate Durch die Verankerung der Peer-Beratung im Oö. Sozialberufegesetz wurde die Peer-Beratung erstmals zu einem anerkannten Sozialberuf. Alle Absolventen und Absolventinnen der Peer-Beratungsausbildungen mit Psychiatrie-Erfahrung und körperlicher Behinderung/Beeinträchtigung, die als Peer-BeraterInnen arbeiten wollten, haben einen Arbeitsplatz bekommen, der vom Land OÖ finanziert wird. Für Peer-BeraterInnen mit Lernschwierigkeiten werden derzeit Arbeitsplätze geschaffen, die dann ebenfalls vom Land OÖ finanziert werden.

Nachhaltige Resultate Das Empowerment-Center bietet regelmäßig Weiterbildungen für Peer-BeraterInnen an. Regelmäßiger Austausch von Peer-Beratern und Peer-Beraterinnen in Form von Peer-Beratungstreffen und Stammtischen, die vom Empowerment-Center organisiert werden. 2011 wurde ein Berufsverband der Peer-BeraterInnen in OÖ gegründet mit Sitz im Empowerment-Center. Von 2011 bis 2013 wurde die erste Peer-Beratungsausbildung für Menschen mit Bedarf an einfacher Sprache umgesetzt. Alle Inhalte wurden dafür in einfache Sprache übersetzt.

Nachhaltige Resultate 2012 haben Teilnehmer_innen der Peer-Beratungsausbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten beschlossen, eine Selbstvertretungsgruppe mit dem Namen „Wir für alle“ zu gründen. Sie ist gerade im Aufbau. Inzwischen wurden zwei Teilzeitarbeitsplätze für Peer-Berater_innen mit Lernschwierigkeiten im Empowerment-Center der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ geschaffen, die samt dem dazu notwendigen Unterstützungspersonal vom Land OÖ und dem Sozialministeriumservice finanziert werden. Die klassische Peer-Beratung in OÖ wird seit kurzem durch das Angebot der Persönlichen Zukunftsplanung, die besonders bei Lebensabschnitts-Übergängen hilfreich sein kann, ergänzt.

Nachhaltige Resultate Das Modell der Peer-Beratung gemäß dem Oö. Sozial-berufegesetz stieß sowohl national als auch international auf großes Interesse. Anfragen gab es aus anderen Bundesländern aber auch aus Schweden, Bosnien, Großbritannien und den USA. Die Peer-Beratungsausbildung nach dem Oö. Sozial-berufegesetz hat bereits in anderen Bundesländern Nachahmer_innen gefunden, wie z.B. in Tirol von innovia.

Gemachte Erfahrungen Bei Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung ist die bisherige Quote der Abbrüche der Peer-Beratungsausbildungen mit etwa 20 % relativ hoch. Diese Zielgruppe braucht daher noch mehr Unterstützung als bisher vorgesehen war, um Krisen vorzubeugen bzw. Krisen gut begleiten zu können. Bei einigen TeilnehmerInnen mit Psychiatrie-Erfahrung, die die Peer-Beratungsausbildung beendet haben, hat die Ausbildung zu einer Stabilisierung und Verbesserung ihres psychischen Wohlbefindens geführt.

Gemachte Erfahrungen Auch bei den Teilnehmer_innen mit Lernschwierigkeiten und körperlicher Behinderung/Beeinträchtigung hat die Peer-Beratungsausbildung zu einer enormen Steigerung des (Selbst)Bewusstseins geführt. Der Einsatz von selbst betroffenen Expertinnen und Experten als TrainerInnen für die Peer-Beratungs-ausbildungen hat sich bewährt. Sowohl die Peer-Beratungsausbildung für Menschen mit körperlicher Behinderung als auch die Peer-Beratungs-ausbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten hat niemand abgebrochen.

Kontakt Klaudia Karoliny Empowerment-Center der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ 4020 Linz, Bethlehemstraße 3/2.Stock E-mail: k.karoliny@sli-emc.at Telefon: ++43-(0)732-890046

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!