Nominalphrase Vorlesung 5

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Nominalphrase Vorlesung 5 Die Deklination der Substantive Dr. Ileana-Maria RATCU

Die Kasus Das Substantiv begegnet im Satz in verschiedenen Formen, die Kasus (Fälle) genannt werden und von denen man im Deutschen – sowohl im Singular als auch im Plural – vier unterscheidet: Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ der Kasus, die Kasus der Fall, die Fälle

Die Kasus Durch diese Kasus werden die verschiedenen syntaktischen Rollen des Substantivs im Satz gekennzeichnet: Als Subjekt steht es im Nominativ, als Objekt im Akkusativ, Dativ oder Genitiv. Dabei ist die Kasuswahl des Substantivs oft festgelegt durch das Wort, von dem es abhängt, durch dessen sog. Rektion. Allgemein versteht man darunter die Tatsache, dass bei bestimmten Wörtern festgelegt ist, in welchem Kasus ein von ihnen abhängendes Wort gesetzt werden muss.

Die Kasus Dies ist der Fall bei Verben, Adjektiven und Präpositionen. Man sagt auch, dass Verben, Adjektive und Präpositionen den Genitiv, Dativ oder Akkusativ „regieren“.

Die Kasus Man kann zwischen: den reinen (unmittelbaren, direkten) oder Flexionskasus und dem durch die Präposition veranlassten (mittelbar, indirekten) Präpositionalkasus im Präpositionalgefüge unterscheiden:

Die Kasus (reiner) Flexionskasus Ich erinnere mich des Vorgangs. Goethes Gedichte Peter schreibt seinem Vater Wir bauen ein Haus.

Die Kasus Präpositionalkasus Ich erinnere mich an den Vorgang. die Gedichte von Goethe Peter schreibt an seinen Vater. Wir bauen an einem Haus.

Der Nominativ Der Nominativ wird auch der 1. Fall oder Werfall genannt. Ein Substantivs wird in den Nominativ gesetzt, wenn es als Subjekt, als Gleichsetzungsglied, als Anrede oder als absoluter Nominativ gebraucht wird. Peter will nun doch auswandern, ein schwerer Entschluss. Sie wird Lehrerin.

Der Genitiv Der Genitiv wird als der 2. Fall oder Wesfall bezeichnet. Ein Substantiv wird in den Genitiv gesetzt, wenn es als Genitivobjekt, als Adverbialgenitiv oder als Attribut gebraucht wird. Peter nimmt sich seines kleinen Bruders an (sich um jm/ etwas kümmern). Meines Erachtens lebt sie hier. Ich trage den Koffer des Vaters zum Banhof.

Der Dativ Der Dativ wird auch der 3. Fall oder Wemfall bezeichnet. Ein Substantiv wird in den Dativ gesetzt, wenn es als Dativobjekt bzw. als Pertinenzobjekt oder als freier Dativ gebraucht wird. Petra begegnet ihrem Lehrer. Peter ist der Mutter behilflich. Ich klopfe meinem Freund auf die Schulter. Er singt den Kindern ein Lied.

Der Akkusativ Der Akkusativ wird auch als 4. Fall oder Wenfall bezeichnet. Ein Substantiv wird in den Akkusativ gesetzt, wenn es als Akkusativobjekt, als Gleichsetzungsaakkusativ, als Pertinenzakkusativ, als Adverbialakkusativ oder als absoluter Akkusativ gebraucht wird. Peter lobt ihren Bruder. Ich nenne ihn einen Schurken. Sie trat ihn auf den Fuß. Die Beratung dauerte vier Stunden. Den Hut im Hacken, wirkte er sehr jovial.

Die Kasus - Anmerkungen In der Apposition und in einem (adverbialen) Gefüge aus als/wie + Substantiv wird das Substantiv in der Regel in denselben Fall wie das Bezugswort gesetzt: Petra ist Herrn Müller, ihrem Klassenlehrer, begegnet. Sie ist größer als ihr Bruder. Er gilt als der beste Spieler der Stadt. Ich betrachte ihn als einen Feigling.

Die Kasus - Anmerkungen In einem Präpositionalgefüge hängt der Fall des Substantivs von der Präposition ab. Möglich sind Substantive im Genitiv, Dativ und Akkusativ. Peter lobte ihn wegen des guten Aufsatzes. Sie beginnen mit dem Werk. Ihr Interesse für diesen Roman war groß.

Die Deklinationstypen Die Deklination im Singular. Drei Deklinationstypen S1: (e)s- Singular Der Tag/ das Jahr Des Tag(e)s/des Jahr(e)s Dem Tag(e)/dem Jahr(e) Den Tag/das Jahr

Die Deklinationstypen S2: (e)n Singular Der Mensch Des Menschen Dem Menschen Den Menschen

Die Deklinationstypen S3: 0 Singular/ Nullsingular/endungsloser Singular Die Frau Der Frau

Zur Genitivendung: Die volle Form -es steht: immer bei Sustantiven auf -s, -ß, -x, -z: des Glases, des Überflusses, des Straußes, des Reflexes, des Gewürzes; vorwiegend bei Substantiven auf -sch, -tsch und -st: des Busches, des Kitsches, des Zwistes; bei Voranstellung des Genitivsattributs: des Tages Hitze, dieses Mannes Ehre; häufig bei einsilbigen Substantiven: des Tages, des Giftes usw.

Zur Genitivendung: Die kurze Form -s steht: bei Substantiven, die auf eine unbetonte Silbe, insbesondere auf -e, -ler, -ner, -le, -en, -sel, -tel, chen, -el, -er, -lein und -ing: des Abends, des Urteils, des Vortrags, des Königs, des Alltags, des Wagens, des Gürtels, des Mädchens, des Vogels;

Zur Genitivendung bei Substantivierungen von Farbadjektiven: des Grüns; meist bei Substantiven, die auf Vokal (Diphtong) oder Vokal + h enden: des Baus, des Sofas, des Flohs, des Schuhs

Zur Dativendung: Für die Dativendung -e gelten folgende Bedingungen: Die Endung -e steht nicht: bei Substntiven (Zusammensetzungen), die auf die schwachtonigen oder unbetonten Silben -el, -em, -en, -er, -chen, -lein: dem Engel, dem Garten, dem Laufen, dem Arbeiter, dem Atem, dem Mädchen, dem Knäblein, dem Lebewesen, dem Zeitalter;

Zur Dativendung bei Substantiven auf einfachen Vokal oder Doppelvokal: dem Ende, dem Schnee, dem Ei, dem Schuh, im Nu, dem Papa; bei Fremdwörtern: dem Autor, dem General; bei Substantiven von Farbadjektiven und Bezeichnungen von Sprachen: im frischen Grün, vom tiefen Rot, in gutem Deutsch, in gebrochenem Italienisch;

Zur Dativendung bei Eigennamen: mit dem Peter, auf dem Neckar, in Mannheim; bei Substantiven ohne Artikel mit vorangehender Präposition: aus Holz, in Hof und Stall, von Haß getrieben, von Kopf bis Fuß bei den kürzeren Formen der Himmelsrichtungen und den danach benannten Winden: aus Ost und West, mit dem Nord.

Zur Dativendung Ohne die Dativendung –e stehen auch (in der Regel): nicht endbetonte mehrsilbige Substantive (Zusammensetzungen einschließlich): dem Lehrling, dem Teppich, dem König, dem Zeugnis, dem Schicksal, dem Gehorsam Substantive, die auf Diphtong oder Vokal + h enden: dem Bau, im Heu, aus dem Ei, von dem Schuh

Zur Dativendung In bestimmeten formelhaften Verbindungen ist die Form sowohl mit als auch ohne –e möglich: Im Fall/ im Falle dass, im Sinn(e) von, im Lauf(e) des Tages

Zur Dativendung In einigen formelhaften Verbindungen und Wendunge (Idiomatisierungen) ist die Dativendung -e fest: im Grunde genommen, zu Felde ziehen, zu Rate ziehen, zu Werke gehen, im Zuge sein.

Zur Dativendung Generall gilt die Regel: Das -e wird zur Kennzeichnung des Dativs in der Gegenwartssprache nicht mehr gefordert.

Sonderfälle Doppelformen im Nominativ Singular weisen die folgenden maskulinen Substantive auf, die den Genitiv Singular mit –(n)s und alle übrigen Kasus mit –(e)n bilden. Die älteren Bildungen ohne –n im Nominativ Singular gehören heute meist der gehobenen Sprache an, nur bei einigen ist die Form mit –n weniger gebräuchlich:

Sonderfälle Heute gebräuchlich der Frieden der Funke der Gedanke der Glaube der Haufen der Name der Samen der Wille

Sonderfälle Gehoben, meist seltener der Friede der Funken der Gedanken der Glauben der Haufe der Namen der Same der Willen

Der Drache (Fabeltier) – des Drachen der Drachen (Spielzeug) - des Drachens

Doppelformen mit Bedeutungsdifferenzierung: der Fels (hartes Gestein), der Felsen (vegetationslose Stelle); der Lump (schlechte Person) – der Lumpen (Lappen, Kleidungsstück); der Nord (Wind aus Norden), der Norden;

Das Deutsche (die Sprache allgemein) gehört zu den indogermanischen Sprachen. Sein Deutsch (eine besondere Art oder Form) ist schlecht.

der Bär – des Bären (fachsprach.: des Bärs) Schwankungen hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu einem der singularischen Deklinationstypen: der Ahn- des Ahnes/ des Ahnen der Bär – des Bären (fachsprach.: des Bärs) der Bauer (Landmann) – des Bauern (des Bauers seltener)

der März – des Märzes/ März (veraltet: des Märzen) der Nachbar – des Nachbarn (weniger gebräuchlich: des Nachbars) der Oberst – des Obersten/ des Oberstes der Spatz – des Spatzen/ des Spatzes der Untertan – des Untertans (weniger gebräuchlich: des Untertanen)

Starke Neigung zum Ausgleich und zur Vereinheitlichung!   Die Deklination im Plural Fünf Deklinationsgruppen Deklination der Personennamen