Jahrestagung für Lehrpersonen DaZ am 3. Mai 2012

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Jahrestagung für Lehrpersonen DaZ am 3. Mai 2012 Deutsch als Zweitsprache: Erste Schritte Sprachaufmerksamkeit als Lernanreiz Empirische Befunde zum DaZ-Lernen Sprachstand feststellen Jahrestagung für Lehrpersonen DaZ am 3. Mai 2012 Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Jahrestagung für Lehrpersonen DaZ am 3. Mai 2012 Deutsch als Zweitsprache: Erste Schritte Sprachaufmerksamkeit als Lernanreiz Empirische Befunde zum DaZ-Lernen Sprachstand feststellen Jahrestagung für Lehrpersonen DaZ am 3. Mai 2012 Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Erste Schritte Sprachlernklasse: Vorbereitende Maßnahmen und Anfänge des Deutschlernens Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Vorbereitende Maßnahmen für wen? Für Kinder ohne Deutschkenntnisse oder mit geringen Deutschkenntnissen: Neuzuwanderer der Arbeitsmigration, Flüchtlingskinder, Roma-Kinder und andere Lang anwesende Kinder ohne Sprachkontakt Deutsch … Gebrauch nichtdeutscher Sprachen in den Familien von GrundSch: Hamburg : 100 Spr−35 % (Fürstenau, Gogolin & Yağmur 2003) Essen: 122 Spr-28 % (Chlosta, Ostermann & Schroeder 2003) Freiburg: 85 Spr-39,5 % (Decker & Schnitzer 2010 ff.) Wien: 110 Spr-59%? (Brizić & Lo Hufnagl 2011)  heteroglossische Lebenswelt mit Superdiversität (Dichte) Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Sprachen-Portfolio: Diversität des Kinder und Diversität der Klasse Nach Krumm 2001: Kinder und ihre Sprachen – lebendige Mehrsprachig- keit. Wien. Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Mögliche Unterrichtsorganisation DaZ Regelklassen mit oder ohne Förderkurs Zusatzangebot Richtlinien für DaZ DaZ-Lehrperson Lehrer-Tandem Gibt es für Schule eine Vorbereitungsphase? Kindergarten Kleingruppe, Sprachkurs Sprachlernklasse Vorbereitungsklasse Nationale Klasse und Schule Zweisprachige Klasse/Schule Europaschule Internationale Schule Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Grundsätze der Spracharbeit im Vorkurs Willkommen und Zuwendung Adressierung Sprachliche Routinen Die vier Ohren der Lehrperson Reicher Input als Versprachlichung der Welt Arbeitsbegleitendes Reden Tutorial Behaviour Verdeckter strukturierter Input Literale Erfahrungen und dialogisches Lesen Respekt vor den mitgebrachten Sprachen Den Kindern etwas zutrauen Interventionen minimieren Konstruktiv-kooperative Korrekturangebote Mit den Familien sprechen Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Sprachthemen der DaZ-Gruppen Schule Ich und du Essen & trinken Mein Körper Freizeit, Sport, Spiel Familie & Menschen Kleidung Einkaufen & Co Berufe Empfindungen Natur & Umwelt Tiere Gegensätze Jahr, Tag, Zeit Wohnen Reise, Umzug Feste feiern Artikel & Substantiv W-Frage, Anfang eines Portfolio Artikel im Akkusativ, Verneinung Dativ, Artikel Verb, Konjugation, Wo ist…? Subjekt-Pronomen Pronomen in Akkusativ & Dativ Entscheidungsfragen Trennbare Verben Adjektive Perfekt Adjektiv als Attribut Deklination im Akk & Dativ Zeitpräpositionen Lokale Präpositionen Angaben der Richtung Zusammengesetzte Wörter Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Lernanfänge mit Gegenständen & Bildern Routineformeln – Chunks Wörter und Wortgruppen Grundwortschatz Grundgrammatik Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Einfache Begriffe Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Schwierige und kulturelle Begriffe das Geschenk der Geburtstag die Familie – die Eltern – das Kind die Angst der Abschied stehen Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Grundgrammatik: Artikel Ich male dem Roboter zwei Augen. Ich klebe dem Männchen die Nase an. Ich gebe der Puppe die Schuhe. Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg der den dem die das Artikelfälle ohne Genitiv Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg der ein den einen dem einem die eine einer das --- Artikelfälle unbestimmter Artikel Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg der ein mein den einen meinen dem einem meinem die eine deine einer seiner das ein ihr eurem --- eure euren Artikelfälle posessiver Begleiter Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Artikel und Fälle Wenn ich frage wer oder was?, kommt die oder der oder das. Wenn ich frage was oder wen?, wird der zu den. die bleibt die und das bleibt das. Wenn ich frage wem?, wird das und der zu dem. die wird zu der, ist das schwer? Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Sprache hat Inhalte: aus der Alltagswelt und der Kinderwelt – in der Zwischenkultur?? Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Wort- Texte gruppen – Hahn Pferd es e lustig braun er weiß leise er Schaf Ein lieb Kuh Eine Das laut e klug Ein Der es dünn Die dumm dick groß es klein Katze e Hund er Schwein Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Nasen Ohren Grundgrammatik: Plural Augen Beine Arme Füße Hände Köpfe Bäuche Münder Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Pluralbildung in den Sprachen Deutsch Englisch Spanisch Türkisch -e Stifte -s doors -s bei Nomina, die auf Vokal enden -es meist bei Nomina, die auf Konsonant -ler bei Nomina mit hellen Vokalen: evler -lar bei dunklen Vokalen in der Silbe vorher: aslanlar -er Kinder -es boxes, churches -en Frauen -n Kiefern, Buden Mandeln -ren children ä,ö,ü Mütter, Böden e  e men, women ä,ö,ü –er Männer Ø wenn eine andere Mengenangabe / Zahlwort vorhanden ist: üç ev ä,ö,ü –e Läuse -s Autos Ø Kiefer Ø sheep Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Plural/Mehrzahl: Beispieltext Frederick Eine Maus hat eine Nuss. – Zwei Mäuse haben drei Nüsse. ( Frederick hat keine Nuss.) Eine Maus isst ein Korn. – Zwei Mäuse essen zwei Körner. Eine Maus trägt ein Blatt. – Zwei Mäuse tragen zwei Blätter. ( Frederick trägt nichts/kein Blatt.) … Ingelore Oomen-Welke Päd. Hochschule Freiburg Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg 21

Schiebetafeln für Sätze Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

einen Brief an meine Mutter. ihr Lieblingslied. über den Zaun. 3,18 3,18 2,54 6,86 Der Mann Die Frau Das Kind Ich Du Er Sie Es Wir Ihr Die Kinder Die Familie Lisa Paul Der Hund komm steh geh spring sing sag ruf brauch such schreib hör bekomm kauf trink renn e st t en über die Straße. eine neue Jacke. seinen Freund. einen Brief an meine Mutter. ihr Lieblingslied. über den Zaun. ein komisches Geräusch. seine Brille. einen großen Schluck Saft. schnell über die Wiese. ein neues Auto. der Lehrerin guten Tag. jeden Tag in die Schule. ein schönes Geschenk. neben der Tür. Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg und außerdem… Textsorten lernen über sprechen, erzählen, vorlesen Kommunikationsstrategien erfahren über das Sprachverhalten der Lehrperson: Zuwendung und Adressierung, respektvoller Sprachgebrauch, Kooperatives Sprachhandeln (siehe vorn Grundsätze) Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Grundsätze der Spracharbeit im Vorkurs Willkommen und Zuwendung Adressierung Sprachliche Routinen Die vier Ohren der Lehrperson Reicher Input als Versprachlichung der Welt Arbeitsbegleitendes Reden Tutorial Behaviour Verdeckter strukturierter Input Literale Erfahrungen und dialogisches Lesen Respekt vor den mitgebrachten Sprachen Den Kindern etwas zutrauen Interventionen minimieren Konstruktiv-kooperative Korrekturangebote Mit den Familien sprechen Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg

Tuschelgruppen / Murmelgruppen im Austausch Welcher der Grundsätze ist für mich der Wichtigste? Welche Schritte mache ich am Anfang? Ingelore Oomen-Welke Pädagogische Hochschule Freiburg