Teil IX Die langfristige realökonomische Entwicklung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
3.2 Klassische Theorie im Zusammenhang
Advertisements

9. Zulieferforum der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie in Düsseldorf Die Osterweiterung der EU - Chance und Risiko der deutschen Zulieferindustrie.
Wirtschaftswachstum, Produktivität und Wohlstand von Nationen
Der Welthandel im Überblick
Zwei Systeme: Deutsch- deutsche Wirtschaftsentwicklung 1949–1989
Antonia v. Saint Paul & Clara Cowley (10a)
Internationale Wirtschaftsbeziehungen 2
Einleitung Makroökonomie Beispiel Arbeitsteilung
Universität Leipzig Einführung in die Volkswirtschaftslehre Vorlesung 8: Wachstum Alexander Fink, PhD.
Globalisierung und Wirtschaftswachstum
4. Dynamische Makroökonomie
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW
1. Wir können es: Der gesellschaftliche Reichtum ist vorhanden
Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell
Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen und Außenhandel:
7. Neue Wachstumstheorie 7. 1
7. Konvergenz oder Divergenz von Regionen
Der einfache und der erweiterte Wirtschaftskreislauf
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht

1 r Y r0r0 P0P0 IS 0 MP PmPm Z + – r' PxPx Y Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau SS Direktinvestitionen.
1 r Y r0r0 P0P0 IS 0 MP PmPm Z + – r' PxPx Y Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau SS Direktinvestitionen.

Die Theorie David Ricardos:
Kapitel 1: Eine Einführung Kapitel 1 Einführung Einleitung
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Multikollinearität Wann spricht man von Multikollinearität?
Die Ursachen der makroökonomischen Ungleichgewichte in der Eurozone und die wirtschaftspolitischen Konsequenzen Referat zur Tagung der Akademie für Politische.
Energievorräte Gliederung: ● Allgemeines zu Energievorräten
20:00.

Anwendung: Internationaler Handel
VGR Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Volkswirtschaftliches Denken
Haushalts- und Konsumökonomik
China – Wirtschaft.
Bevölkerung und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bis 1871
Unternehmungen I. Die Unternehmung entsteht auf die Herstellung der wirtschaftlichen Güter. Aufgaben: wirtschaftliche Aktivität, Entscheidungen über den.
Kapitel 1 Einleitung Originale (englisch) von Iordanis Petsas
PowerPoint Präsentation Grundzüge der Volkswirtschaftslehre
Industrieland Deutschland
Kapitel 17 Erwartungen, Wirtschaftsaktivität und Politik
Anwendung: Die Kosten der Besteuerung
Interdependenz und Handelsvorteile
Die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung
Tutorium Makro- und Mikroökonomik
Tutorium Makro- und Mikroökonomik
Extreme Armut Verschuldung.
Deutscher Außenhandel
Wirtschaftsperspektiven: Finanzkrise / Wirtschaftskrise: Wie sieht es wirklich für die Kärntner Wirtschaft aus? Ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Investitionen in Deutschland
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
Tutorium Makroökonomik
Hinweise Die folgenden Folien werden als frei zugängliche Folien ins Internet gestellt. Sie sind geeignet, Vorlesungen zu aktuellen Problemen der Wirtschaftspolitik.
Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell
Kapitel 1 Einführung Kapitel 3 Spezifische Faktoren (Forsetzung)
Das Magische Viereck.
„Internationale Ökonomik“ – warum?

Industrieland Deutschland
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Historischer Hintergrund der Landwirtschaft
Pikettys Formeln Resümee. Pikettys „Weltformel“ r > g g ist die Wachstumsrate des Volkseinkommens (VE) bzw. des Nationaleinkommens (in etwa gleich) Es.
Regionalökonomie Hochschule Neubrandenburg WS 2015/2016 Dr. Rainer Land Thünen-Institut Bollewick Folien, Unterlagen, Materialien auf
Magisches Viereck.
Reales BIP pro Kopf (Schweiz, zu Preisen von 2005)
Produktionsfaktoren der Wirtschaft
Reales BIP pro Kopf (Schweiz, zu Preisen von 2005)
 Präsentation transkript:

Teil IX Die langfristige realökonomische Entwicklung

Copyright © 2004 South-Western 25 Produktion und Wachstum

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 3 Inhalt Wie hat sich der Lebensstandard über die Jahrhunderte in den verschiedenen Regionen verändert? Wie erklärt sich diese Erhöhung des Lebensstandards? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um das wirtschaftliche Wachstum zu fördern?

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 4 BIP pro Kopf der Bevölkerung WesteuropaEuropäische AblegerJapan Asien (ohne Japan)LateinamerikaOsteuropa Afrika 1990 in Dollar Source: Maddison Wirtschaftswachstum rund um die Welt Abbildung 1: Wirtschaftswachstum rund um die Welt umgerechnet in Dollar 1990 Quelle: Angus Maddison, The World Economy, Vol 2: Historical statistics, Tabelle B-10, B © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 4 $ pro Kopf 1998

Tabelle 1: Die Entwicklung des Wirtschaftswachstums rund um die Welt Land Periode Reales BIP* pro Kopf zu Beginn der Periode ($ pro Person) Reales BIP* pro Kopf am Ende der Periode ($ pro Person) Durchschnittliche Wachstumsrate (% pro Jahr) Japan 1890– ,79 Brasilien 1900– ,38 Mexiko 1900– ,16 China 1900– ,06 Deutschland 1870– ,05 Kanada 1870– ,04 Vereinigte Staaten 1870– ,82 Argentinien 1900– ,69 Indien 1900– ,58 Vereinigtes Königreich 1870– ,45 Indonesien 1900– ,41 Bangladesh 1900– ,16 Pakistan 1900– ,16 * in Preisen von Quelle: Robert J. Barro and Xavier Sala-i-Martin, Economic Growth, New York, 1995, Tabellen 10.2 und 10.3; World Development Report 2005, Tabelle 1; eigene Berechnungen 2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 5

6 Produktivität und Wachstum Der Lebensstandard, gemessen am realen BIP pro Kopf der Bevölkerung, ist bestimmt durch die Produktivität. Die Produktivität ist die Menge der pro Arbeitsstunde hergestellten Waren und Dienstleistungen. Unterschiede im Lebensstandard erklären sich somit durch unterschiedliche Produktivität.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 7 Wachstumsraten und Wirtschaftsentwicklung Relativ geringe Wachstumsraten haben langfristig große Auswirkungen auf den Lebensstandard. Eine Wachstumsrate des Pro-Kopf-BIP von 2 % führt zu einer Verdoppelung des Lebensstandards in ca. 36 Jahren. Eine Wachstumsrate von 3 % verdreifacht den Lebensstandard in ca. 36 Jahren.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 8 Produktivität: Rolle und Bestimmungsfaktoren Wenn die Produktivität den Lebensstandard bestimmt, was bestimmt die Produktivität? Die Produktivität hängt ab von der Art und Menge der Produktionsfaktoren, welche einem Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Produktionsfaktoren sind  Realkapital  Humankapital  natürliche Ressourcen  technologisches Wissen

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 9 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Realkapital pro Arbeitskraft Der Bestand an produzierten Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen geschaffen werden. Es ist der Bestand an Sachinvestitionen, die für die Produktion und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen verwendet werden, z.B. Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 10 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Humankapital pro Arbeitskraft Wissen und Fähigkeiten, welche Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben. Wie das Sachkapital, so erhöht auch das Humankapital die Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft und trägt dadurch zur Produktivität bei.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 11 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft Ressourcen, die in der Natur vorhanden sind (Land, Flüsse, Bodenschätze). Dazu gehören regenerierbare Ressourcen (wie Wälder) sowie nichtregenerierbare Ressourcen (wie Erdöl). Natürliche Ressourcen können für eine hohe Produktivität wichtig sind, sind aber nicht notwendig.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 12 Bestimmungsfaktoren der Produktivität In der Natur vorhandene Dinge werden jedoch meist durch die Entwicklung neuer Technologien zu Ressourcen, die im Produktionsprozess verwendet werden können (z.B. Bauxit). Der Bestand an „natürlichen Ressourcen“ ist somit nicht konstant. Steigende Marktpreise (inflationsbereinigt) führen dazu, dass neue Ressourcen wirtschaftlich genutzt werden können (Ölschiefer) und neue Verwendungen gefunden werden (Kunststoffe). Fallende Preise von Ressourcen deuten darauf hin, dass Ressourcen nicht knapper werden.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 13 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Technologisches Wissen pro Arbeitskraft Das Wissen der Gesellschaft um die besten Wege zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen. Technologisches Wissen betrifft das Verständnis der Gesellschaft, wie die Welt funktioniert. Humankapital bezieht sich auf die Ressourcen, die verwendet werden, dieses Wissen den Arbeitskräften zu vermitteln.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 14 Die Produktionsfunktion Volkswirte verwenden oftmals eine Produktionsfunktion, um den Zusammenhang zwischen den Mengen der Inputs und der Menge des Outputs darzustellen.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 15 Die Produktionsfunktion Eine algebraische Darstellung der Produktionsfunktion lautet Y = A F(L, K, H, N) Y = Outputmenge A = Technologie L= Menge an Arbeit K= Menge an Realkapital H= Menge an Humankapital N= Menge an natürlichen Ressourcen F( ) = die funktionelle Beziehung zwischen Inputs und Output.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 16 Die Produktionsfunktion Eine Produktionsfunktion hat konstante Skalenerträge, wenn eine Verdoppelung der Inputs zu einer Verdoppelung des Outputs führt, oder, anders formuliert, wenn für jede positive Zahl x gilt A F(xL, xK, xH, xN) xY = A F(xL, xK, xH, xN).

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 17 Die Produktionsfunktion Eine solche Produktionsfunktion hat eine interessante Eigenschaft. Setzen wir x = 1/L, dann gilt Y/ L = A F(1, K/ L, H/ L, N/ L) wobei: Y/L = Output pro Arbeitskraft K/L = Realkapital pro Arbeitskraft H/L = Humankapital pro Arbeitskraft N/L = natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 18 Wirtschaftswachstum und staatliche Politik Regierungen haben einen wesentlichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Produktivität und auf das Wirtschaftswachstum. Regierungen können die Produktivität und das Wirtschaftswachstum fördern durch:  Förderung von Ersparnisbildung und Investitionen,  Förderung von Investitionen aus dem Ausland,  Förderung von Bildung und Ausbildung,  Schaffung sicherer Eigentumsrechte und politischer Stabilität,  Förderung von Freihandel,  Förderung von Forschung und Entwicklung.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 19 Sparen und Investieren Durch vermehrte Spar- und Investitionstätigkeit kann die Produktivität in der Zukunft gesteigert werden. Wird heute mehr gespart, werden mehr Kapitalgüter hergestellt. Der zukünftige Kapitalstock wächst und kann zur Produktion einer größeren Menge von Waren und Dienstleistungen genutzt werden.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 20 Abnehmende Grenzerträge und der Catch-up-Effekt Wenn der Kapitalbestand steigt, dann sinkt der Output, der mit einer zusätzlichen Einheit von Kapital gewonnen wird. Diese Eigenschaft der Produktionsfunktion bedeutet, dass der Grenzertrag des Kapitals sinkt. Der abnehmende Grenzertrag des Kapitals bedeutet, dass höhere Spar- und Investitionstätigkeit die Wachstumsrate nur vorübergehend steigen lässt. Langfristig steigen durch eine höhere Ersparnis Produktivität und Einkommen, jedoch nicht die Wachstumsrate.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 21 BIP pro Kopf der Bevölkerung WesteuropaEuropäische AblegerJapan Asien (ohne Japan)LateinamerikaOsteuropa Afrika 1990 in Dollar Source: Maddison Wirtschaftswachstum rund um die Welt Abbildung 2: Abnehmender Grenzertrag des Kapitals 2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 1 1 Output je Arbeitskraft Realkapital je Arbeitskraft 2. Wenn die Volkswirtschaft einen hohen Realkapitalbestand aufweist, dann führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz nur zu einem geringen Produktionsanstieg. 1. Wenn die Volkswirtschaft einen geringen Realkapitalbestand aufweist, dann führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz zu einem starken Produktionsanstieg.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 22 Abnehmende Grenzerträge und der Catch-up-Effekt Aus den abnehmenden Grenzerträgen ergibt sich der Catch-up-Effekt. Bei niedrigem Kapitalbestand pro Arbeitskraft ist die Produktivität des zusätzlich investierten Kapitals relativ hoch. Dies erklärt beispielsweise, warum die Wachstumsrate der USA geringer war als in Südkorea, obwohl die Investitionsquoten in beiden Ländern ungefähr gleich waren.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 23 Auslandsinvestitionen Regierungen können durch die Förderung von Investitionen aus dem Ausland den Bestand an Realkapital erhöhen. Formen von Investitionen aus dem Ausland  Ausländische Direktinvestition Aufbau neuer Produktionsstätten oder Beteiligung und Übernahme inländischer durch ausländische Unternehmen.  Ausländische Portfolioinvestition Investition in Wertpapiere (Aktien, Anleihen).

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 24 Ausbildung Ausbildung ist mindestens genauso wichtig für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg eines Landes wie Investitionen in Realkapital. Es handelt sich um eine Investition, weil Ausbildung für die betreffenden Wirtschaftssubjekte mit Real- und Opportunitätskosten verbunden ist, die einen zukünftigen Ertrag abwerfen. Manche Ökonomen argumentieren, dass Ausbildung wichtige positive Externalitäten verursacht (z.B. durch Innovationen, welche durch Ausbildung ermöglicht werden).

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 25 Gesundheit und Ernährung Da gesündere Arbeitskräfte produktiver sind, kann eine Volkswirtschaft über die richtigen Investitionen in die Gesundheit der Bevölkerung zu einer höheren Produktivität gelangen (Richard Fogel). In armen Ländern kann ein Teufelskreis entstehen: Die Länder sind arm, weil die Bevölkerung einen schlechten Gesundheitszustand aufweist. Deswegen bleibt die Produktivität niedrig und die Länder bleiben arm.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 26 Eigentumsrechte und politische Stabilität In manchen Ländern besteht die Gefahr von willkürlichen Enteignungen, und es ist nur schwer möglich, die Einhaltung von Verträgen gerichtlich durchzusetzen. Dies verringert die Investitionstätigkeit und führt zu Kapitalflucht. Politische Instabilität stellt eine Bedrohung für Eigentumsrechte dar.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 27 Freihandel „Inward-looking-development“: Abschottung vom Welthandel durch Importsubstitution. „Outward-looking-development“: Integration in den Welthandel. Die meisten Ökonomen sind der Ansicht, dass eine Integration in den Welthandel bessere Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 28 Bevölkerungswachstum Bevölkerungswachstum könnte dazu führen, dass natürliche Ressourcen überbeansprucht werden (Thomas Robert Malthus, 1766–1834), der Kapitalbestand pro Kopf der Bevölkerung sinkt, der technische Fortschritt gefördert wird.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 29 Zusammenfassung Der wirtschaftliche Wohlstand hängt von der Produktivität ab. Die Produktivität hängt von der Menge des Realkapitals, des Humankapitals, natürlicher Ressourcen und dem technischen Wissen ab, das den Arbeitskräften zu Verfügung steht. Staatliche Maßnahmen können die Wachstumsrate der Volkswirtschaft auf vielerlei Weise beeinflussen.

2008 © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 30 Zusammenfassung Die Akkumulation von Kapital ist mit abnehmenden Grenzerträgen verbunden. Abnehmende Grenzerträge bedeuten, dass eine höhere Ersparnis vorübergehend die Wachstumsrate erhöht, zu mehr Wachstum führt, aber dass sich die Wachstumsrate längerfristig wieder verlangsamt. Abnehmende Grenzerträge führen auch dazu, dass die Kapitalerträge in armen Ländern besonders hoch sind.