Agenda Thorsten Koch Entstehung, Sinn & Zweck und Grundlagen der Input-Output-Analyse Christian Förster Sektoren, Schema und Analyse der Input-Output-Tabelle.

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Agenda Thorsten Koch Entstehung, Sinn & Zweck und Grundlagen der Input-Output-Analyse Christian Förster Sektoren, Schema und Analyse der Input-Output-Tabelle Torsten Schneider Beispiel zur Technologiewahl von Wassily W. Leontief Problematik und Nutzungsmöglichkeiten der Input-Output-Analyse

Was? Wann? Wer? - Entstehungsgeschichte François Quesnay (1694 – 1774) – Arzt und Wirtschaftstheoretiker „Tableau Economique“ Léon Walras (1834 – 1910) – Prof. für politische Ökonomie theoretische Formulierung ökonomischer Zwischenbeziehungen Karl Marx (1818 – 1883) Analysen des Reproduktionsprozesses Wassily W. Leontief (1906 – ?) – amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler Weiterentwicklung des „Tableau Economique“ zur heute bekannten und angewandten Input-Output-Analyse

Sinn & Zweck der Input-Output-Analyse Wechselbeziehungen zwischen produzierenden und konsumierenden Wirtschaftseinheiten erfassen, mit dem Wissen, dass Veränderungen in einem Wirtschaftszweig Rückwirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft haben Ermöglichen von deskriptiven, diagnostischen und prognostischen Auswertungen und Bewertungen einer kompletten Volkswirtschaft

Grundlagen der Input-Output-Analyse Träger von Input-Output-Aktivitäten: DIW, Ifo-Institut, Universitätsinstitute, Bundesanstalt für Arbeit empirisch-statistische Daten Input-Output-Tabelle mit Tabelle abgestimmte Zusatzinformationen Darstellungsvariationen Anwender der Input-Output-Analyse: Wirtschaftsverbände, Großunternehmen, Länderregierungen, OECD, EG

Prinzipien der Sektorenbildung Institutionelles Prinzip: Fasst Unternehmen zusammen Bsp. 70% Umsatz mit Maschinen und 30% Umsatz mit LKW  gesamtes Unternehmen - Sektor Maschinenbau Ergebnis: Marktverflechtungstabelle Funktionelles Prinzip: Fasst Produktgruppen zusammen Bsp. 70% Umsatz mit Maschinen  Sektor Maschinenbau 30% Umsatz mit LKW  Sektor Straßenfahrzeuge Ergebnis: Produktionsverflechtungstabelle

Allgemeines Schema der Input-Output-Tabelle I. Quadrant: -beschreibt die Vorleistungsverflechtung in einer Volkswirtschaft II. Quadrant: -beschreibt die Verflechtung der produzierenden Sektoren mit den Endnachfrage-Bereichen III. Quadrant: -beschreibt die Entstehung der primären Inputs in den Produktionssektoren IV. Quadrant: -beschreibt die Beziehungen zwischen Primär-Inputs und der Endnachfrage

Input-Output-Tabelle für die BRD des Jahres 1980

Analyse der Input-Output-Tabelle Verknüpfung I. mit II. Quadranten: Hängt die Endnachfrage stärker von der Endproduktion oder der Vorleistungsproduktion ab? Verknüpfung I. mit III. Quadranten: Welche Folgen hat der Wegfall von primären Inputs für die Vorleistungen einzelner Sektoren? Verknüpfung II. mit III. Quadranten: Welche primären Inputs sind in den Endnachfrage-Bereichen enthalten?

Wassily W. Leontief amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler 1919: Erstellung eines Tableau Economique für die USA 1973: Nobelpreis für Wirtschaft ab 1983: Sammlung neuer Daten, um mit Hilfe der In- und Output Methode die gegenwärtigen Aussichten für technologischen Wandel aufzuzeigen.

Entscheidung über Kauf eines neuen Elektroofens zu Stahlgewinnung: Die In- und Output Methode ermöglicht es, Managern der einzelnen Wirtschaftszweige, sich anhand genauerer und übergreifenderer Informationen zu entscheiden, ob sie eine neue Technologie im Unternehmen einführen sollen oder nicht. Beispiel: Entscheidung über Kauf eines neuen Elektroofens zu Stahlgewinnung: Investition in neue Technologie Veränderungen in anderen Sparten Alte Technologie Investition wird rentabel

Aufbau der Untersuchung Alte Technologie (AT) Neue Technologie (NT) Betrachtungszeitraum: 1980 - 2000 Szenario 1: keine weiter Automation / keinen anderen technischen Wandel dient als Basis für die Vergleichbarkeit Szenario 3: zunehmende Investitionen in Automatisierung

Datenquelle von 1985  Vergleich zur Realität 2001 Einige Untersuchungsergebnisse: Es wird in der NT 15 – 30% mehr in Computer und Roboter investiert werden, als in der AT NT benötigt weniger Beschäftigte als AT bei gleichbleibender Produktivität Unterschiedliche Zusammensetzung der Arbeitskräfte (Fachkräfte vs. Manager) Betriebe mit hohem Datenaufkommen müssen in der NT recht schnell auf EDV Anlagen umstellen Bei der NT läge der Anteil der Anlageinvestitionen höher als bei der AT (dabei + 9% an Vorleistungen und + 42% an Investitionen) Datenquelle von 1985  Vergleich zur Realität 2001

 Beispiel anhand einer kleinen Volkswirtschaft  Beschreibung der technologischen Struktur einer Wirtschaft: Zusammenfassung der „Produktionsrezepte“ der einzelnen Wirtschafts- sektoren zur einer Tabelle (In- und Output Tabelle) Produktionsrezept = zeigt die Anzahl der Kapitalgüter auf, die benötigt werden, um eine Einheit Output zu produzieren Aus diesen Informationen lassen sich die Preise für alle Inputs und Outputs durch ein Gleichungssystem bestimmen.  Beispiel anhand einer kleinen Volkswirtschaft 

Beispiel zur Preisberechnung (Tabelle):

Beispiel zur Preisberechnung (Gleichungen): a.) x1 = 0,25 x1 + 0,14 x2 + 0,1 * 0,5 x1 + 0,1 * 0,3 x2 + 0,55 * 1$ b.) x2 = 0,4 x1 + 0,12 x2 + 0,1 * 1,0 x1 + 0,1 * 0,5 x2 + 1,35 * 1$ Materialkosten Kapitalkosten Lohnkosten Als Lösung dieses Gleichungssystems ergibt sich für: x1 = 2 $ und für x2 = 5 $

Problematik und Nutzungsmöglichkeiten Zeitaufwendige Erstellung Verzögerte Lieferung der VWL Eckdaten Kritik an mangelhafter amtlicher Datenbasis Skepsis gegenüber des Input-Output-Modells Nutzungsmöglichkeiten: Informationsinstrument für Strukturuntersuchungen Hilfsmittel für Prognosen Rechensystem für Wirkungsanalysen Hilfsmittel zur Technologiewahl