Internationale Vereinbarungen II Ressourcenökonomie
Gefangendilemma Grenzen Keine Dynamik Kein Risiko Land A Land B Kooperation (Zusammenarbeit) Defektion (Abtrünig-keit) Koope-ration 10 15 5
Dynamisches Spiel mit unendlicher (!) Spieldauer Unendliches Spiel Land A will unendlich kooperieren Land A erklärt glaubwürdig: Falls Land B Vertrag verletzt, wird Land A dauerhaft Defektion betreiben Folge: Land B verliert bei Defektion dauerhaft 10 – 5 = 5 Ergebnis: Land B kooperiert dauerhaft Diskontierungsproblem Trigger Strategie (Auslöserstrategie) Problem der „glaubwürdigen“ Irrationalität für Land A
Spiel mit Risiko Annahme Risikoeinstellung Erwartungswerte wie gehabt Bei Kooperation kleiner als bei Defektion Risikoeinstellung neutral: keine Änderung avers: Kooperationsstrategie wird vorteilhafter
Partizipations- und Stabilisierungsanreize Interne Anreize Externe Anreize Reoptimierungsstrategie Bei Austritt reoptimieren Verbleibende Schaden für Austretenden Erweitete Tit for Tat Strategie Strafzahlungen, wie auch immer Ratifizierungsklausel Nur Ratifizierung, wenn x Signatarstaaten Probleme: Nur bei geringer Teilnehmerzahl Anreiz zu gering Transferzahlungen Wie hoch, an wen, Manipulation? Issue Linkage – Kopplung mit anderem gegenläufigen Vertrag Transaktionskosten? Vermischung von Politikbereichen? Sanktionen, insbesondere Handelssaktionen Protektionismus? Eigentor?
Koalitionsproblem Alle Länder gleich Nur Wahl zwischen Koalition oder Autismus N: Zahl der Kooperierenden Welche Koalition ist intern stabil extern stabil für Kooperationsmitglieder anreizkompatibel Höchste Wohlfahrt bei voller Kooperation L N L1 L2 L3 L4 L5 ∑ 1 -41 -205 2 -28 -40 -164 3 -11 -34 -124 4 -25 -99 5 -19 -90
Koalitionsproblem Kooperation von L4 und L5 verbesserte deren Wohlfahrt um je 1 Einheit Trittbrettfahrer verbessern sich um je 13 Einheiten Gesamtwohlfahrt erhöht sich um 46 Einheiten Für L1 bis L3 Kooperation nicht lohnend L N L1 L2 L3 L4 L5 ∑ 1 -41 -205 2 -28 -40 -164 3 -11 -34 -124 4 -25 -99 5 -19 -90 L3 verliert 6 Einheiten Koalition intern und extern stabil
Koalitionsproblem Alle Kooperieren L1 gewinnt bei Austritt 20 L4 und L5 verlieren bei Austritt Lösung gilt nur bei kurzfristiger Betrachtung Langfristig ist Kooperation L2 bis L5 vorteilhafter Folge: Far Sighted Coalition Stability (Chwe, 1994) L N L1 L2 L3 L4 L5 ∑ 1 -41 -205 2 -28 -40 -164 3 -11 -34 -124 4 -25 -99 5 -19 -90
Koalitionsproblem Gefangendilemma und Koalitionsproblem erklären Probleme bei internationalen Umweltabkommen Aber Möglicherweise sind mehrere Koalitionen homogener Teilgruppen sinnvoller – Praxis Irrationalität der Entscheidung? Führt Politikgenese in den Ländern immer zu optimalem Entscheidungsverhalten für diese Länder (Gruppenegoismen)? Wohwollen / Nächstenliebe? Reziprozität – Gegenseitigkeitsprinzip Gerechtigkeitsstreben?