Diagnose und Förderung lese- und rechtschreibschwacher Schüler/Innen

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 Präsentation transkript:

Diagnose und Förderung lese- und rechtschreibschwacher Schüler/Innen Ellen Eickhaus-Möllmann, Max-Planck-Gymnasium. Bielefeld

Legasthenie Legasthenie ist die Bezeichnung für Schwächen beim Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechtschreiben, die weder auf eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung noch auf unzulänglichen Unterricht zurückgeführt werden kann. Es handelt sich vielmehr um eine biogenetische Anlage im Menschen, die ein Leben lang vorhanden ist.

Leserechtschreibschwäche Die Leserechtschreibschwäche ist eine erworbene, meist auch vorübergehende Problematik, die durch psychische oder auch physische Ereignisse hervorgerufen werden kann.

Legasthenie Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr. Seine Aufmerksamkeit lässt nach, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, da er sie anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens.

Symptome einer Lesestörung Startschwierigkeiten beim Vorlesen, langes Zögern oder Verlieren der Zeile im Text, niedrige Lesegeschwindigkeit, ungenaues Betonen des Textes, Wörter im Satz oder Buchstaben in den Wörtern werden vertauscht.

Symptome einer Rechtschreibstörung Innerhalb eines Wortes werden Buchstaben verdreht, besonders oft bei den Buchstabenpaaren b-d und p-q. In einem Wort werden die Buchstaben umgestellt. Einzelne Buchstaben und Wortteile werden ausgelassen. Falsche Buchstaben oder Wortteile werden eingefügt.

Symptome einer Rechtschreibstörung Regelfehler: Fehler in der Groß- und Kleinschreibung, Dehnungsfehler. Wahrnehmungsfehler: Ähnlich klingende Buchstaben werden verwechselt, z.B. d-t oder g-k,b-p. Fehlerbeständigkeit: Auch nach angestrengtem Üben wird dasselbe Wort immer wieder unterschiedlich falsch geschrieben.

Mögliche Ursachen Wahrnehmungsstörungen Defizite in der phonologischen Verarbeitung organische und psychische Ursachen Umwelteinflüsse Art des Unterrichts gewisse Anlage durch Vererbung (Zwillings- und Familienstudien sagen aus, dass LRS genetisch bedingt sein kann.) Störung der Informationsverarbeitung in den Genen (neueste neurologische Forschungsergebnisse)

Vorkommen von LRS Häufigkeit schwankt zwischen 4 und 15% (je nach Studie) Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen in allen Sprachen und Kulturen

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Anwendungskriterien Ein Schüler mit einer mangelhaften Leistung im Bereich der Rechtschreibung über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten hat einen Rechtsanspruch auf eine LRS- Fördermaßnahme.(Dies gilt für die Klassen 5/6 und in Einzelfällen auch für die Klassen 7-10.) Ausschlag gebend für die Anwendung des Erlasses und die Einteilung in LRS-Fördergruppen ist nicht ein päd. oder psych. Gutachten. Relevant sind die Leistungen des Schülers/der Schülerin im Bereich der Rechtschreibung.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Anmerkung zu diesem Erlass: Die Rechtschreibleistung eines Schülers oder einer Schülerin, der/die an einem LRS-Förderunterricht teilnimmt, sollte in gewissen Abständen auf eine etwaige Besserung hin überprüft werden. Atteste sollten eventuell nach einem Jahr erneuert werden.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Leistungsbewertung Bei Arbeiten und Übungen zur Feststellung der Rechtschreibleistung kann im Einzelfall die Note weggelassen und die Arbeit mit einem positiven Kommentar versehen werden, der den Lernstand aufzeigt und zur Weiterarbeit ermutigt. Es können aber auch andere Aufgaben gestellt werden oder mehr Zeit eingeräumt werden. Die Rechtschreibleistungen werden nicht in die Beurteilung der schriftlichen Arbeiten und Übungen mit einbezogen.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Zeugnisnote Die Rechtschreibleistung wird bei der Notenbildung zurückhaltend gewichtet, d.h. eine mangelhafte Leistung in Deutsch darf sich nur zu einem geringen Teil aus den schlechten Rechtschreibleistungen ergeben. In die Rubrik ,Bemerkungen‘ kann aufgenommen werden, dass die Schülerin oder der Schüler an einer zusätzlichen LRS-Fördermaßnahme teilgenommen hat. Bei Entscheidungen über die Versetzung oder die Vergabe von Abschlüssen dürfen die Leistungen im Lesen und Rechtschreiben nicht den Ausschlag geben.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Innerschulische Förderung Lese- und Rechtschreibdefizite müssen durch Binnendifferenzierung im Deutschunterricht und in zusätzlichen Förderkursen kontinuierlich mit geeigneten individuellen Hilfen abgebaut werden. Dabei hat die LRS-Fördermaßnahme Vorrang vor allen anderen Maßnahmen, z.B. freiwilligen AGs oder dem Förderunterricht. Die Erziehungsberechtigten sind über das Bedingungsgefüge der LRS ihres Kindes und über die geplanten Fördermaßnahmen ausführlich zu informieren.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Innerschulische Förderung Die Förderkurse sollen in der Regel sechs bis zehn Schülerinnen und Schüler umfassen. Wenn es für das Erreichen des Förderziels notwendig ist, können im Einzelfall auch kleinere Gruppen gebildet werden. Die Förderkurse sollten für einen Zeitraum von mindestens einem halben Schuljahr eingerichtet werden. Sie umfassen je nach Bedarf bis zu drei Wochenstunden. Jede Fördermaßnahme muss kontinuierlich dahingehend überprüft werden, ob das mit ihr angestrebte Ziel erreicht werden kann.

Der LRS-Erlass (14 – 01 Nr.1) Außerschulische Förderung Bleiben innerschulische Fördermaßnahmen ohne Erfolg, weist die Schule die Erziehungsberechtigten auf geeignete außerschulische Förder- und Therapiemöglichkeiten hin. (z.B. schulpsychologische Beratungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, geeignete Institute.)

Testverfahren: Hamburger Schreibprobe (HSP) Konzept zur Erfassung des Rechtschreibkönnens von SchülerInnen im Grundschulalter sowie in der Sek.I, entwickelt 1994 (in jetziger Form), Erfassung von orthographischen Strukturen und grundlegenden Rechtschreibstrategien.

Testverfahren: Hamburger Schreibprobe (HSP) Die Auswertung der richtig geschriebenen Grapheme (nicht der Wörter) führt zu höherer Leistungs-differenzierung. Nicht die Fehler stehen im Mittelpunkt, sondern das Gekonnte. Die HSP eignet sich sowohl für die Einschätzung individueller Lernstände als auch für die Erhebung klassenbezogener Leistungen zum Zwecke der Förderung. Das Bewertungssystem berücksichtigt die Tatsache, dass die SchülerInnen sich die orthographischen Prinzipien schrittweise aneignen.

Schreibstrategien Alphabetische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, den Lautstrom der Wörter aufzuschließen und mithilfe von Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen schriftlich festzuhalten. Diese Zugriffsweise basiert also auf der Analyse des eigenen Sprechens („Verschriftlichen der eigenen Artikulation“).

Schreibstrategien Orthografische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, die einfache Laut-Buchstaben-Zuordnung unter Beachtung bestimmter orthografischer Prinzipien und Regeln zu modifizieren. „Orthografische Elemente“ sind zum einen solche, die sich der Lernende als von der Verschriftlichung der eigenen Artikulation abweichend merken muss. „Merkelemente“, z. B. Zahn, Vater, Hexe Zum anderen sind dies Elemente, deren Verwendung hergeleitet werden kann. „Regelelemente“, z. B. Koffer, Hand

Schreibstrategien Morphematische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, bei der Herleitung der Schreibungen die morphematische Struktur der Wörter zu beachten. Sie erfordert sowohl die Erschließung des jeweiligen Wortstammes wie bei Staubsauger und Räuber (morphematisches Bedeutungswissen) wie auch die Zerlegung komplexer Wörter in Wortteile wie bei Fahrrad und Geburtstag (morphologisches Strukturwissen).

Schreibstrategien Wortübergreifende Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, beim Schreiben von Sätzen und Texten weitere sprachliche Aspekte zu beachten, unter anderem die Wortart für die Herleitung der Groß-bzw. Kleinschreibung, die Wortsemantik für die Zusammen- bzw. Getrenntschreibung, die Satzgrammatik, z. B. für die Kommasetzung oder die „dass“-Schreibung und die Verwendungsart eines Satzes, z. B. in der wörtlichen Rede. Hier erfordert die Herleitung der Schreibung eines Wortes und das Setzen des Satzzeichens die Einbeziehung größerer sprachlicher Einheiten (Satzteil, ganzer Satz, Textpassage).

Lernserver-Programm der Uni Münster Diagnose: Münsteraner Rechtschreibanalyse Vorteil: Nach der Durchführung dieser Analyse können alle Schülerdaten per Computer in eine Maske eingegeben werden. Innerhalb weniger Minuten erhält man Diagnose, Auswertung, differenziertes Leistungsprofil und individuellen Förderplan für den jeweiligen Schüler.

Didaktische Konsequenzen Der Rechtschreibunterricht sollte lernpsychologische Erkenntnisse aufgreifen und methodisch umsetzen (Betätigungslernen, Motivationsförderung, Lernen mit allen Sinnen: optisch, akustisch, taktil), unterschiedliche Sozialformen berücksichtigen (Unterrichtsgespräch, Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit), auf individuelle Lernvoraussetzungen eingehen (Lerntempo, Lerntypen, Schwierigkeitsstufen, Freiarbeit, Lernzyklen), selbständiges Lernen und „Lernen lernen“ fördern (Hilfe zur Selbsthilfe, Umgang mit Arbeitsmitteln, Arbeitstechniken),

Didaktische Konsequenzen Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler an Lernstationen, Partnerarbeit, Einsatz von spezieller Lernsoftware (individueller Fehlerschwerpunkt), Zeitgewinn für notwendige individuelle Betreuung, Bereitstellen geeigneten Materials zum Selbststudium, eigenverantwortliches Lernen.

Spezielle Förderung für LRS-Kinder Problematik: nur 1 – 2 Stunden wöchentlich Randstunden bzw. am Nachmittag oft große Teilnehmerzahl (10 Schülerinnen und Schüler) wenig Berücksichtigung individueller Fehlerschwerpunkte

Die LRS-Förderung Für eine sinnvolle LRS-Förderung ist der Montessori-Satz wichtig:„Hilf mir, es selbst zu tun!“ integrativ und ressourcenorientiert mit Kind und Umwelt, also: Kontakte mit den Eltern (Elternabende, Telefonate). Falls das Kind außerhalb der Schule zusätzlich gefördert wird, unbedingt Kontakt zu den Instituten halten. -Lernen mit allen Sinnen fördern. -Häusliche Konzentration fördern.

LRS- Förderung Jeder Lerner wendet normalerweise die Methode an: „alphabetisch“ „orthographisch“  „behalten“. Kinder mit LRS brauchen zusätzliche Merkhilfen, so genannte Mnemotechniken: Reime (nach l,n,r, das merke ja, steht nie tz und nie ck!) Assoziationen (Italien ist ein Stiefel), Lernstoff kann man auch mit Farben und Gerüchen verbinden, Loci-Methode: den zu lernenden Begriffen ordnet man bestimmte Plätze im Raum zu, Im Grundschulbereich könnten die Kinder Gegenstände kneten.

LRS-Förderung Motivationshilfen: Entspannungsübungen, Schreibaufgaben in Kombination mit motorischen Vorgaben bzw. Freiräumen, Konzentrations- und Wahrnehmungsschulung in spielerischer Form.

Lernstation: Vokallängen hören Arbeitsanleitungen: Betrachte die abgebildeten Gegenstände und sprich das entsprechende Wort laut und deutlich aus. Finde Begriffspaare, die ähnlich klingen, d.h. in denen der Vokal gleich (lang) gesprochen wird. Schreibe die Begriffe paarweise auf und finde noch einen weiteren, der zu ihnen passt.

Vokallängen hören

Was leistet die Methode? LRS-Schülerinnen leiden häufig auch unter Wahrnehmungsstörungen auditiver und visueller Art. Mit dieser Methode kann geprüft werden, ob die Kinder lautgetreu lesen und lautgetreu verstehen. Hinweis: Nur gleiche Phänomene behandeln / hier: Vokallängen.

Laufdiktat

Lernstation: Laufdiktat Arbeitsanleitung Du sollst den Text, der an der Wand hängt, in dein Heft schreiben. Lies jeweils eine Zeile des Textes zwei- bis dreimal laut und präge sie dir ein. Gehe dann auf deinen Platz und schreibe. Gehe mit den Füßen Über-Kreuz, das wird dir helfen, dich zu konzentrieren. Wenn du fertig bist, nimm dir ein Kontrollblatt aus der Dose auf deinem Tisch und berichtige deine Fehler, indem du jedes falsch geschriebene Wort dreimal richtig schreibst.

Lernstation: Laufdiktat (Diktattext) 1 Irgendwann im Herbst 2 wollten Fred und Jana 3 einen Berg besteigen. 4 Fred legte gleich 5 richtig los. 6 Er lief 7 wie der Wind. 8 Irgendwo bog er 9 um die Ecke 10 und verschwand. 11 Jana ging langsam 12 und ruhig bergauf. 13 Endlich fand sie Fred. 14 Er lag müde auf der Erde 15 und hatte irgendwie 16 vom Bergsteigen genug

Lernstation: Laufdiktat Kontrollblatt Irgendwann im Herbst wollten Fred und Jana einen Berg besteigen. Fred legte gleich richtig los. Er lief wie der Wind. Irgendwo bog er um die Ecke und verschwand. Jana ging langsam und ruhig bergauf. Endlich fand sie Fred. Er lag müde auf der Erde und hatte irgendwie vom Bergsteigen genug.

Lernstation: Computer Was leistet die Methode? Schüler schreiben am Computer langsamer, durchgliedern genauer und lautieren leise mit. Für LRS-Schüler ist es wichtig, mit Hilfe der Mundmotorik die Phoneme in Grapheme umzusetzen. Am Computer können sie sich ganz auf das Suchen und auf das Aneinanderschieben der Grapheme konzentrieren. Phonematische Fehler wie Buchstabenauslassungen, Hinzufügungen und Verdrehungen sind selten zu beobachten. Das Problem einer schlechten Handschrift ergibt sich nicht. Das beidhändige Schreiben erfordert die motorische Koordination der Hände durch beide Gehirnhälften. Aus Schülersicht besitzen Computer einen hohen Motivationsgrad.  Gute Programme bieten „gut 1“ und „tintenklex“.

Lernstation: Freies Schreiben Arbeitsauftrag: Schreibe eine Geschichte und benutze dabei möglichst einige Lernwörter aus der Liste unten. Lasse beim Schreiben immer eine Zeile für die Korrektur frei. Deine Geschichte sollte ca. eine Seite lang werden (Leerzeilen mitgerechnet). Für deine Geschichte hast du zwei Themen zur Auswahl: Du verwandelst dich für einen Tag in ein Tier. Schreibe eine Geschichte darüber, was du an diesem Tag erlebst. Du lebst in einer Zaubererwelt und gehst zur Zaubererschule. Du darfst magische Dinge und Kräfte erfinden und mächtig übertreiben.

Lernstation: Freies Schreiben

Lernstation: Freies Schreiben Lernwörter-Liste b, d, g - gab (geben), tobte (toben) kriegte (kriegen), flog (fliegen), sagte (sagen), log (lügen) - Pferd, Herbst, Dieb, Erbse, Urlaub, Feld, Hand, Freund, Jagd, Wind, Käfig, Abend, Kind, Rad, Geld, Zeug, Tag - lieb, halb, bald, wild, rund, gesund, blind, fertig, genug, klug

Lernstation: Freies Schreiben Was leistet die Methode? „Freies Schreiben“ bezieht die Spracherfahrung der Schüler mit ein. Der eigene Wortschatz wird angewendet, (Fantasie). Es ergibt sich eine sinnvolle Anwendung der vorgegebenen Lernwörter in größeren sprachlichen Zusammenhängen. Bildimpulse auf dem Arbeitsblatt helfen Schreibhemmungen zu überwinden. Lernwörter und Aufgabenstellung sind dem jeweiligen Niveau und dem Fehlerschwerpunkt anzupassen.

Schädliche bzw. wenig sinnvolle Überlegungen Gegenüberstellung von ähnlich oder gleich klingenden Lauten und ähnlich aussehenden Buchstaben. z.B. tt – t, g – k, d - t Wörter mit und ohne Dehnungskennzeichnung Brot – Kohle. Darbietung von Falschschreibungen. Einsetzübungen, bei denen nicht das ganze Wort geschrieben wird. Buchstabenauslassungen im Wort, z.B. (W_gen, f_ren, Gr_ser) oder im Satz (Wir g_en h_te ins Schwimmbad). Wenig sinnvoll: Geheim- und Geisterschriften.

Aufbau einer Förderstunde Jede Förderstunde sollte folgende Elemente enthalten: Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining, Wahrnehmungsförderung, Training der Fehlerschwerpunkte, Unterstützung bei Sekundärsymptomatik.

Methodische Hilfen Bevor man schreibt, sollten die Worte silbenmäßig geschritten oder geklatscht werden. Beim Schreiben ist es sinnvoll, nur drei Wörter in eine Zeile zu schreiben und eine Zeile frei zu lassen, dann kann man sie besser mit Silbenbogen versehen und eine zusätzliche Nomenprobe machen.

Hilfen sind auch die FRESCH-Zeichen

Kooperation verschiedener Hirnfunktionen anregen

Qualitätsmerkmale von Instituten Gibt es einen ausführlichen Prospekt? Darauf achten, ob von Nachhilfe oder von Lerntherapie die Rede ist. Nach Qualifikation oder Zusatzqualifikation fragen. Gibt es ein ausführliches Anamnesegespräch? Erhält man dabei Informationen über Ablauf bzw. Vorgehen? Gibt es eine differenzierte Diagnostik zur Förderung? (Eingangsphase 5 Stdn.?) Lockmittel: kostenloser Test? Sind Lehrergespräche vorgesehen? (evtl auch therapiebegleitend?) Wird ein Förderplan erstellt? (ganz wichtig!!) Wird ganzheitlich, ressourcenorientiert gearbeitet?

Ausgewählte Literatur bzw. software Carola Reuter-Lieher, Lautgetreue Rechtschreibförderung, Bochum 92 G. Schulte-Körne, F. Mathwig, Das Marburger Rechtschreibtraining,Bochum 2001 H.-J. Michel (Hg),FRESCH, Freiburger Rechtschreibschule, Lichtenau 05 Peter May, Hamburger Schreib-Probe, Hamburg 2002 www.gut1.de www.legasthenieverband.de learnline (Bildungsserver NRW) www.legasthenie-software.de /( Tintenklex) http://lernarchiv.bildung.hessen.de/ http:www.rechtschreibwerkstatt.de www.lernserver.de (Uni Münster).