Numerik Hauptsache, man hat Zahlen 'raus

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Numerik Hauptsache, man hat Zahlen 'raus Was man exakt nicht schafft, das macht man mit Numerik Fallen und Fußangeln in der Numerik Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Numerik Numerik bewältigt vieles in den Anwendungen Fallen und Fußangeln in der Numerik Was man exakt nicht schafft, das macht man mit Numerik Hauptsache, man hat wenigstens Zahlen 'raus Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Numerik Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Lagrange-Interpolation Phänomen verstehen Erklärung verstehen p(x) = c0 la0(x) + c1 la1(x) + c2 la2(x) + c3 la3(x) Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Lagrange-Interpolation hier fehlt (x-c) ! p(x) = c0 la0(x) + c1 la1(x) + c2 la2(x) + c3 la3(x) Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Lagrange-Interpolation hier fehlt (x-c) ! p(x) = c0 la0(x) + c1 la1(x) + c2 la2(x) + c3 la3(x) Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Lagrange-Interpolation hier fehlt (x-c) ! Jeder Punkt erzeugt einen Baustein. p(x) = c0 la0(x) + c1 la1(x) + c2 la2(x) + c3 la3(x) la(x) = y(A) / ((x(A) - x(B)) (x(A) - x(C)) (x(A) - x(D))) (x - x(B)) (x - x(C)) (x - x(D)) + y(B) / ((x(B) - x(A)) (x(B) - x(C)) (x(B) - x(D))) (x - x(A)) (x - x(C)) (x - x(D)) + y(C) / ((x(C) - x(A)) (x(C) - x(B)) (x(C) - x(D))) (x - x(A)) (x - x(B)) (x - x(D)) + y(D) / ((x(D) - x(A)) (x(D) - x(B)) (x(D) - x(C))) (x - x(A)) (x - x(B)) (x - x(C)) Lagrange-Algorithmus in einem Schritt aufgeschrieben. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Wirtschaftsfunktionen mit Lagrange-Interpolation D Modelliere die Kostenfunktion passend. Kosten Stückkosten variable Stückkosten Grenzkosten BM = Betriebsminimum BO = Betriebsoptimum kPug= kurzfristige Preisuntergrenze lPug= langfristige Preisuntergrenze Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Wirtschaftsfunktionen mit Lagrange-Interpolation D Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Numerik beim Bauen Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Splines = Straklatten Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Splines im Schiffbau Halber Querschnitt In gekippter Lage Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Kubische Splines Vier „Nägel“ markieren die Form. Von einem zum nächsten legt man ein Polynom 3. Grades (daher „kubisch“). Man sorgt für gute Übergänge und fügt alle passend zusammen. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Splines als Formkonzept Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Bézier-Splines Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Bézier-Splines Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Bézier-Splines Sie sind aus Bernstein-Polynomen aufgebaut. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Bézier-Splines Sie sind aus Bernstein-Polynomen aufgebaut. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Bézier-Splines Von Pierre Étienne Bézier um 1960 für Renault entwickelt. Bézier gilt als Begründer von CAD und CAM. De Casteljau entwickelte entsprechendes für Citroen, durfte es aber nicht veröffentlichen. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

CAD Computer Aided Design Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

CAD Computer Aided Design Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Fallen und Fußangeln in der Numerik Mit welcher Maschinengenauigkeit arbeitet Ihr Taschenrechner? =0 ? Die Maschinengenauigkeit MG ist die kleinste Zahl, deren Addition zu 1 von der Maschine noch gemerkt wird. Ist e12 ungleich 0 aber e13 =0, dann ist MG=10-12 Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Grundlagen der Numerik mit Computer exakt 3 Nachkommastellen, 6 tragende Ziffern 8 Nachkommastellen, 6 tragende Ziffern Exponent Mantisse Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Grundlagen der Numerik mit Computer Gleitpunktzahl = floatingpoint number Vor- zeichen- bit 52 Bit für die Mantisse 11 Bit für den Exponenten 64 Bit für eine Kommazahl das sind 8 Byte Das sind dann etwa 16 dezimale Stellen für die Mantisse Die Zehnerpotenzen laufen etwa von +300 bis -300 Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Grundlagen der Numerik mit Computer Gleitpunktzahl = floatingpoint number Das sind dann etwa 16 dezimale Stellen für die Mantisse Die Zehnerpotenzen laufen etwa von +300 bis -300 Die Abstände zwischen den darstellbaren Zahlen werden immer größer. Unterscheiden sich zwei große Zahlen erst nach mehr als 16 Stellen kann ihre Differenz nicht ordentlich berechnet werden. Differenz-katastrophe Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Weitere Pannen Klar, das ist beide Male eine Gerade Excel Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Weitere Pannen nicht gelungen Excel Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Fallen und Fußangeln in der Numerik Beispiel für Rechenfehler (Kulisch, Miranker[270]) x = 192119201 y = 35675640 z = (1682*x*y4 + 3*x3 + 29*x*y2 - 2*x5 + 832) / 107751 Wir wenden zur Lösung 3 Systeme an: Berechnung mit Mathematica Berechnung mit Taschenrechner Berechnung mit Programmiersprache C http://www.logic.at/people/schuster/c01_0000.htm Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

16 Stellen Maschinengenauigkeit Numerik Programm Eingabe Precision Resultat Ergebnis Mathematica infinity 1783 richtig 36 Stellen 117 35 Stellen 113 0. falsch 17 Stellen 57 0.E+13 16 Stellen Maschinengenauigkeit 53 7.180560037061026E+20 Taschenrechner 7.72150606491E-03 Turbo C Single precision 24 1.01146705423582961E+29 Double precision 7.72150606490891022E-03

Fallen und Fußangeln in der Numerik für x = 192119201 y = 35675640 Das war eine Differenzkatastrophe Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Fallen und Fußangeln in der Numerik Bei der Berechnung von Konfidenzintervallen kann es von Hand durch Runden leicht zur Differenzkatasprophe Kommen. Diese Berechnung ist „schlecht konditioniert“. Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Numerische Verfahren Was man exakt nicht schafft, das macht man mit Numerik, Hauptsache, man hat wenigstens Zahlen 'raus. Rekursive, b.z.w. iterative Konzepte Heronverfahren für Wurzeln Nullstellenverfahren ( Mitten~, Sekanten~ , Newton~) Modellierung von Prozessen (logistisch...) Numerische Lösung von Differentialgleichungen Weitere Konzepte: Numerische Integration, Taylorreihen, Fourierreihen, Klangverarbeitung, ... Finite-Element-methode, Simulationen,.... Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus

Die Klothoide, nur numerisch zu bewältigen Prof. Dr. Dörte Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg, 2013 http://www.leuphana.de/matheomnibus