Guillaume de Machaut www.uni-jena.de/~x1kofr
Biographie Um 1300 *möglicherweise in Reims, dort um 1310 ein Wuillaume Machaux (Vater?) Um 1323 Sekretär bei Johann von Luxemburg, König von Böhmen 1346 Tod des Königs in der Schlacht bei Crécy Kanonikate in Verdun 1330, Arras 1332, Reims 1333 (durch Johannes XXII.)
Biographie Forts. 1340 Reims Ab 1346 in Diensten der Bonne v. Luxemburg, Charles de Navarre, Jean Duc de Berry und Prinz Charles (V.) Späte Lebensjahre: Aufsicht über die Produktion von Handschriften mit den eigenen Werken. Voir dit: Autobiographisches Gedicht (Liebe zu Péronne d‘Armentières), 1361-65 13. April 1377 Tod in Reims (?)
Werke: Übersicht Gedichte, darunter das sehr lange Remede de Fortune Lai Ballade (Form: AAB oder AABB) Rondeau Virelai Messe Hoquetus David 23 Motetten
Machaut: Handschriften A PBN, fr. 1584 B PBN, fr. 1585 C PBN, fr. 1586 E PBN, fr. 9221 F-G PBN, fr. 22545-46 M PBN, fr. 843 (Texthandschrift) Vg New York, Wildenstein Galleries
Chronologie der Handschriften C um 1350 Dit dou lyon 1342 Le jugement dou Roy de Behaingne (vor 1346) Motette 18 (vor 1346) Musik hinten in der Handschrift: Lay de plour (1349) Vg 1363-64 Voir dit (Text dazu fehlt hier, Musik vorh.) Nachtrag: Prise d‘Alexandrie (nach 1369) Tod des Pierre de Lusignan 1369
Chronologie der Handschriften II B (weitgehend identisch mit Vg) vor 1372 Einzige Papierhandschrift Mögl. Kopie von Vg Vermutlich aber Vg und B Kopien einer verlorenen Handschrift um 1360 A 1370er Jahre Nordosten Frankreichs (Reims) Hergestellt unter Machauts Aufsicht Dennoch etliche Fehler: nicht Haupthandschrift
Chronologie der Handschriften III F-G spätes 14. Jahrhundert Enthält einige Stücke zum ersten Mal möglicherweise die spätesten Werke Lay de plour und 47 lyr. Gedichte fehlen jedoch E um 1390 für den Duc de Berry
C (PBN, fr. 1586)
A (PBN, fr. 1584) Natur mit drei ihrer Kinder: Verstand, Rhetorik und Musik
Liebe mit ihren Kindern süßer Gedanke, Liebreiz und Hoffnung
E
Machaut: Motetten (23) Grobe Datierbarkeit anhand der Quellen Zwei Gruppen: 1-3 und 5-20 erstmals im Nachtrag zu C: 1350er 4 und 21-23 erstmals in Vg (B) und A: ca. 1355 bis 1365 Motetten nicht chronologisch aufgeschrieben
A A B B A A A B
Fons tocius superbie / O livoris feritas / Fera pessima (1347-48) Tenor: Responsorium für 3. Sonntag der Fastenzeit Videns Jacob vestimenta Joseph 12 Töne: 6 x Josephgeschichte handelt von Bruderneid Verrat Verkauf in die Sklaverei Fera pessima auch als Synonym für Satan
Anspielungen auf 100jähr. Krieg Satan=Fons tocius superbie Triplum 3. Strophe Ausus es sedem ponere aquilone et gerere te similem in opere altissimo Du wagtest, dich im Norden auf den Thron zu setzen und dich ähnlich wie der Allerhöchste in deinen Taten zu verhalten. Norden=England; Eduard III. König
Ansprüche Eduards III. Motetus: Tua cum garrulitas nos affatur dulcius, retro pungit sevius, ut veneno scorpius. Während du uns schön tust vordergründig, stichst du uns gemein von hinten wie der Skorpion mit seinem Gift.
Dynastische Verhältnisse
Dolus et fraus in actibus tuis et bonis omnibus obviare missilibus 7. Strophe: Dolus et fraus in actibus tuis et bonis omnibus obviare missilibus tu niteris. Schwindel und Betrug sind in deinen Taten, und du trachtest, alle Guten mit Geschossen anzugreifen. Schlachten von Crécy 1346 und Poitiers 1356: Neue Waffen, erstmals Kanonen
Auges quod nephas sceleris Adam penis in asperis 8. Strophe: Auges quod nephas sceleris Adam penis in asperis tenuit Stigos carceris Du vergrößert dein schlimmes Verbrechen noch, das Adam im Kerker des Styx festhält. Charles de Châtillon, Graf von Blois, gefangen bei Roche-Derrien 1346 Tower in London an der Themse