Thomas von Bretagne – der Autor

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-Gottfried von Straßburg
 Präsentation transkript:

Der Tristan-Roman des Thomas von Bretagne und Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘

Thomas von Bretagne – der Autor Autor als Person unbekannt; nennt sich mehrfach in seinem Werk. Prolog (wo sich der Autor vielfach selbst nennt): nicht erhalten. Bei der Stelle, an der es um Tristans tödliche Verletzung geht, sagt Thomas: ‚Ihr Herren, diese Geschichte hat viele verschiedene Fassungen‘ (cest cunte est mult divers, v. 2107); ‚Thomas will dem nicht beipflichten‘ (THOMAS iço granter ne volt, v. 2134) Epilog: Thomas beendet hier sein Werk/seine Schrift (Tumas fine ci sun escrit, v. 3125). Lit. Wissen: Thomas besitzt litterate Bildung, kennt an Literatur u.a. des ‚Roman d‘Eneas‘.

Thomas von Bretagne – das Werk (afrz.-nhd. Ausgabe von Gesa Bonath) Tristan-Roman des Thomas wohl um 1160 entstanden; am ehesten in der Umgebung des engl. Hofs. Beruft sich für seine Quelle auf einen Breri (v. 2120f.), von dem andere Tristan-Erzähler verfälschend abgewichen seien. Setzt sich von anderen (mündlichen!) Versionen der Tristan-Isolden-“Geschichte“ ab: ‚Hier ist die Geschichte verschieden unter denen, die sie zu erzählen und von der Geschichte Tristans zu sprechen pflegen‘ (Ici diverse la matyre/ Entre ceus qui solent cunter/ E del cunte Tristan parler , /Il en cuntent diversement, v. 2112-15). Siehe Chrétien de Troyes, ‚Erec‘-Prolog.

Thomas von Bretagne – die Überlieferung Nur fragmentarisch erhalten: Reste von 6 Hss., davon eine illustriert, des ausgehenden 12. und 13. Jhs. (s. Bonath, Ausgabe, S. 9-12 und LV 3 zum Fragment aus Carlisle). Erhalten sind Rest der folgenden Episoden: - Minnetrank (Frgmt. Carlisle, s. LV 3); - Abschied Tristans von Isolde; - Tr.s heiratet Isolde Weißhand; - Tristans Statuensaal; - Tristans Fahrt mit Kaerdin nach England zu Isolde; - Tristan als Aussätziger; - Tristan als Büßer; - Tristans Verletzung, Liebestod; Schluss.

Der Roman des Thomas: Trümmerhafte Überlieferung, aber breite Wirkung ‚Tristan‘ Gottfrieds von Straßburg, um 1210 (fragmentarisch hinterlassen: bricht ab mit dem endgültigen Abschied Tristans von Isolde. Fortsetzungen des Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg). ‚Tristrams Saga‘ (altnord.) des Bruder Robert, um 1226; ‚Sir Tristrem‘ (mittelengl.); ‚Folie Tristan‘ (Oxford/Bern); ‚La tavola ritonda‘; Reste eines niederfränk. Tristan-Prosa-Romans.

Die ‚Tristrams Saga‘ (1226) als komplette Version des Thomas-Romans Literaturförderung in Norwegen unter König Hákon III. (1217, mit 13 J. z. König gewählt; reg. bis zu seinem Tod 1263): bene litteratus (nach Aussage engl. Zeitzeugen). Sucht Anschluss an die vorbildliche französische Adelskultur. – In diesem Zusammenhang auch: Übersetzungen von 12 afrz. Romanen in die Form der altnorweg. Prosa-Saga (Riddara sögur): neben Tristrams-Saga u.a. Iwens Saga; Erex Saga; Parcevals Saga. Enorme Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der altnordischen Literatur.

Der ‚Tristan‘ Gottfrieds von Straßburg (um 1210)

Gottfried von Straßburg – der Autor (s Gottfried von Straßburg – der Autor (s. Tomasek, Gottfried von Straßburg, 2007) Der Tristan-Roman wird von den Zeitgenossen sehr geschätzt, Gottfried als Person ist jedoch nicht fassbar. Sein Hauptwerk, der Tristan-Roman, ist ohne Namensnennung erschienen. Außerdem: Strphen im Cod. Manesse (s. MF). Zeugnisse zu Gottfried ab etwa 1230: - Ulrich von Türheim, Literaturexkurs im ‚Alexander‘: der wîse Gotfrît von Strazburg. In der Tristan-Fortsetzung: meister Gotfrît ist tôt. - Konrad von Würzburg, ‚Herzmaere‘: Gottfried ist Garant für die Wirkung von Liebesgeschichte auf Liebende. Weitere Zeugnisse zu Gottfried siehe: Dichter über Dichter in der Lit., hg. von Günther Schweikle, Tübingen 1970. Breite kanonische Wirkung als literarisches Vorbild im 13. und 14. Jahrhundert; ab Ende 15. Jh. ist Gottfrieds Roman vergessen.