Bioenergien – Nachhaltige und umweltverträgliche Nutzung

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 Präsentation transkript:

Bioenergien – Nachhaltige und umweltverträgliche Nutzung Vortrag vom 19.09.2011 Salzwedel KV

Globale Trends Rasantes weltweites Bevölkerungswachstum Immer mehr Menschen müssen ernährt werden. Problem aber : Steigender Fleischkonsum!!!

Globale Trends 2. Klimawandel: Industriestaaten müssen ihren CO2- Ausstoß um 80 bis 95% reduzieren, um die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen.

Globale Trends 3. Weltweit steigender Energiebedarf v. a. in Entwicklungs- und Schwellenländern

Vorteile von Biomasse bei der Energieerzeugung Speicherbarer Erneuerbarer Energieträger Vielseitig: Kann direkt zur Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung eingesetzt werden Kann sowohl zur Grundlast- als auch zur Spitzenlasterzeugung eingesetzt werden Durch KWK kann die Biomasse hocheffizient zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt werden

Probleme durch Anbau von Bioenergien in Deutschland Monokulturen (Mais, Raps) Verlust der Biodiversität Überschreitung von Fruchtfolgegrenzen, dadurch erhöhtes Aufkommen an Schädlingen und Pflanzenkrankheiten, erhöhter Einsatz von Pestiziden Verteuerung von bestimmten landwirtschaftlichen Erzeugnissen, problematisch vor allem für Massentierhaltung Steigende Pachtpreise

Neue Regelungen für Biomasse im EEG 2012 Biogasanlagen, in denen mehr als 50% Mais oder Getreidekorn einschl. Körnermais eingesetzt wird, verlieren ihren Anspruch auf Vergütung vollständig. Einführung einer KWK-Verpflichtung: 60% der in Biogasanlagen bis zu einer Größe von 5 MW anfallenden Wärme muss genutzt werden. Bisheriger KWK-Bonus wird abgeschafft. Vergütung für die Verwendung von Waldrestholz bis 500 kW wird von 6 auf 2,5 Cent/kWh abgesenkt.

Neue Regelungen für Biomasse im EEG 2012 Erhöhung der Grundvergütung, aber: NaWaRo-Bonus und Güllebonus können nicht mehr miteinander kombiniert werden Güllebonus wird nur noch ausgezahlt, wenn auch tatsächlich 80% Gülle eingesetzt werden

Bewertung Einführung der Maximalquote von 50% für Mais ist positiv, wird das Problem der Monokulturen aber sicher nicht lösen KWK ist sinnvoll, doch eine verpflichtende Quote schafft mehr Probleme, als sie löst Aufhebung der Kombinationsmöglichkeit von NaWaRo- und Güllebonus beendet Überförderung

Grüne Ziele Biomasse kann und soll einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Energetische Verwertung von Biomasse darf nicht auf Kosten der Ernährungssicherheit gehen Biomassenutzung muss so gestaltet werden, dass die Biodiversität der Erde erhalten bleibt Eine Stoffliche Nutzung der Biomasse muss Vorrang vor der energetischen Nutzung haben

Ernährungssicherheit Grünes Zieldreieck Ernährungssicherheit Biodiversität Klimaschutz

Bioenergie im Stromsektor Verpflichtung zu dreigliedriger Fruchtfolge, wobei kein Glied über 50 Prozent der Anbaufläche ausmachen darf Überarbeitung und gesetzliche Verankerung der guten fachlichen Praxis für die Land- und Forstwirtschaft mit strengen Nachhaltigkeitskriterien Stärkere Nutzung von Rest- und Abfallstoffen Einführung eines Vergütungssatzes für Bioabfälle Stärkere Nutzung von Restholz, nachhaltig erzeugtem Holz aus Kurzumtriebsplantagen sowie Landschaftspflegeholz

Food First! Nahrungsmittelverluste eindämmen Fleischkonsum nachhaltig gestalten Umsteuern in der Agrar- und Handelspolitik Spekulation mit Agrarrohstoffen eindämmen

Stoffliche Nutzung von Biomasse Abschaffung der Steuerbefreiung für die stoffliche Nutzung von Erdöl Weiterentwicklung von ökonomischen Anreizen für Verpackungen aus biologisch abbaubaren Biokunststoffen Auflage von Marktanreizprogrammen für Produkte auf der Basis nachwachsender Rohstoffe Sonderforschungsprogramm Bioraffinerietechnologien

Nutzung als Kraftstoff Klimaziel ohne biogene Kraftstoffe bis 2050 nicht erreichbar Durchsetzung hoher Sozial- und Umweltstandards Abhängigkeit von fossilen und biogenen Kraftstoffen senken durch ressourcenschonende Verkehrskonzepte Stärkere Förderung von biogenen Reinkraftstoffen, Abschaffung der Subventionen für Agrardiesel Forschungsförderung für die Herstellung von Windgas

Fazit Bioenergien sind für den nachhaltigen Umbau der Energieversorgung unverzichtbar Die Nutzung von Bioenergien muss sich immer an dem Zieldreieck aus Ernährungssicherheit, Biodiversität und Nachhaltigkeit orientieren Eine „gute Biogasanlage“ definiert sich vor allem darüber, welche Stoffe in ihr zur Vergährung eingesetzt werden und ob diese nachhaltig erzeugt wurden Der Gesetzgeber ist dafür verantwortlich, die richtigen Anreize zu schaffen Bioenergien sind nur eine Ursache für weltweite Nahrungsmittelknappheit, neben einer falschen Agrarpolitik, Kriegen, Korruption, Misswirtschaft, Spekulationen an den Rohstoffmärkten etc.

Vielen Dank! Henning Mümmler M.Sc. Büro Oliver Krischer MdB Platz der Republik 1 11011 Berlin Tel.: 030/227-72059 Fax: 030/227-76056 E-Mail: oliver.krischer.ma11@bundestag.de 21