Kapitel 8 Der Ort an dem wir leben.

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 Präsentation transkript:

Kapitel 8 Der Ort an dem wir leben

Es gibt (mindestens) zwei Orte, an denen wir leben.

… den Ort außerhalb des Menschen. - äußeres Verhalten - beobachtbare Lebensäußerungen - bedingte Reflexe … den Ort innerhalb des Menschen. - mystische Erfahrungen - psychische Realität - das Selbst als Ausdruck von Unendlichkeit

Es gibt aber noch einen dritten Bereich, bzw. Ort, an dem wir leben.

Wo sind wir, wenn wir tun, was wir in unserem Leben tun? Besteht „Leben“ tatsächlich nur aus Triebspannung, Triebbefriedigung und Triebentspannung? Wo sind wir, wenn wir tun, was wir in unserem Leben tun? Wo sind wir, wenn wir genießen? Wo sind wir, wenn wir Musik hören? Wo sind wir, wenn wir lesen? Wo sind wir, wenn wir ein Gemälde betrachten?

Donald W. Winnicott stellte fest, dass der dritte, für ein Individuum relevante Erlebnisbereich dem Spiel und dem kulturellen Erleben gehört.

Dieser Bereich ist äußerst variabel Dieser Bereich ist äußerst variabel. Er ist das Ergebnis von Erfahrungen des einzelnen in der ihn umgebenden Umwelt. Die Ausprägung dieses dritten Bereiches kann je nach dem Ausmaß realer Erfahrungen äußerst gering oder sehr groß sein.

An welchem Ort findet Kulturerfahrung statt?

Der potenzielle Raum als schöpferischer Spannungsbereich liegt im Spannungsfeld zwischen Kleinkind und Mutter

Phase 1 Phase 2 Die völlige Verschmelzung der Mutter mit dem Kleinkind Das Kind trennt die Mutter vom eigenen Selbst. Die Mutter schränkt ihre Anpassung an das Kind ein. Sie findet sich selbst wieder. Sie erlebt ihr Kind als unabhängiges Wesen. Sie „lässt ihr Kind gehen“.

Wie kann die Trennung zwischen Mutter und Kind zum Nutzen aller vollzogen werden? Durch die Liebe der Mutter, die es dem Kind ermöglicht grenzenloses Vertrauen aufzubauen, kann dieses aus der Abhängigkeit zu Unabhängigkeit gelangen. In diesem potentiellen Raum, den das Kleinkind, das Kind, der Jugendliche und der Erwachsene mit Spiel füllt, kann sich später die Freude am kulturellen Erbe entwickeln.

Spiel- und Kulturerfahrungen verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und sie umfassen Raum und Zeit. Daraus ergibt sich die Verantwortung für Beziehungspersonen, dem Kind je nach seinen Fähigkeiten, seiner emotionalen Reife und seiner augenblicklichen Entwicklungsphase eine Beziehung zu geeigneten Elementen des Kulturerbes zu vermitteln.