Wiesenerhaltung am Beispiel des Lafnitztales

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 Präsentation transkript:

Wiesenerhaltung am Beispiel des Lafnitztales Weideverein Ramsargebiet Lafnitztal Bewirtschaftung von Grünflächen durch die Krutzler KEG

Naturraum Lafnitztal – die Lafnitz Jahrtausend – Grenze Mäanderstrecken, Flussdynamik, einzigartiger Mustertieflandfluss Österreichs mit flußbegleitenden Auwäldern und talraumprägenden Dauerwiesen 2002 wurde das mittlere Lafnitztal zum Ramsargebiet ernannt

Hochwasser - Flussdynamik jährlich oft mehrmals einsetzende Hochwässer

Traditionelle Landwirtschaft bis ins 20. Jahrhundert Mäh- Wiesen oft einschürig, wegen Juni-Hochwässern. In trockenen Jahren im Herbst eine gemeinschaftliche Nachbeweidung mit Rindern. Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen war in erster Linie an die Flussdynamik angepasst, welche den ganzen Talraum beeinflusste und viel mehr veränderte als heute.

Landwirtschaft im Wandel arbeitsintensive Rinderhaltung verlor mitsamt der dazugehörigen Wiesennutzung an Bedeutung Trend in Richtung ertragreiche Ackerwirtschaft – Vorraussetzung: Steigerung der Produktivität der Flächen Dynamik des Flusssystems im Talraum reduzieren durch Hochwasserschutzmaßnahmen und Aktionen zur Bodenverbesserung: Viele der Wiesenflächen wurden entwässert, umgerissen, in Äcker umgewandelt oder aufgeforstet. Die Wiesen sind insgesamt um mehr als drei Viertel der ursprünglichen Fläche geschrumpft.

Grundzusammenlegung Lafnitz Konflikt Bauern - Gewässerschutz entschärft Mängel der Agrarstruktur gemildert Koordination von Gewässerschutz, Landwirtschaft und Naturschutz Ausgangsprojekt für Nachfolgeprojekte

LIFE Naturprojekt „Wildflussgebiet Lafnitztal“ Projektlaufzeit: Juni 1998 – Juni 2001 Sicherung der vorhandenen Wildflussstrecken auf rund 50 km Projektgebiet: Auwälder, Verwilderungsbereiche, Feuchtwiesen, Altarme und Extensivwiesen in den Bereichen der Gemeinden Loipersdorf (Bgld.), Kitzladen, Burgau, Neudau und Kaltenbrunner Lahn im Ausmaß von knapp 600 ha

LEADER II Projekt „Extensive Weidehaltung im Oberen Lafnitztal“ „Schützen durch nützen“? Die Idee des Weideprojektes war geboren gepachtete Wiesen: einfache Weideunterstände und Elektrozäune, Grundwasserbrunnen, Tränke in der Lafnitz Alm im Tal“ - artgerechte Tierhaltung, verbunden mit besserer Tiergesundheit und mehr Produktqualität für nicht beweidete Wiesen wurde ein maßgeschneidertes ÖPUL - Wiesenprogramm entwickelt Gründung der Krutzler KEG – Weidegesellschaft extensive Weidehaltung mit Mutterkuhhaltung

Weiter Projekte im Lafnitztal LEADER II Projekt „Ramsar Informationszentrum Lafnitztal“ LEADER Plus Projekt „Entwicklung eines naturtouristischen Angebots im Ramsar – Gebiet Lafnitztal “ LIFE Natur Projekt „Lafnitz – Lebensraumvernetzung an einem alpin – pannonischen Fluss“

Öffentlichkeitsarbeit – Maßnahmenpräsentationen

Aktuelle Bewirtschaftung im Lafnitztal 2000: Gründung der Weidegesellschaft (Krutzler KEG) durch die drei Gesellschafter – der Landwirt Johann Krutzler aus Loipersdorf, der Tierarzt Christoph Haller aus Markt Allhau sowie der Kommassierungsbeamte Wolfgang Pelikan aus Eisenstadt Errichtung eines Außenklimastalls für 350 Rinder und Kälber, ein Lager für Heu und Stroh, ein überdachter Mistplatz, Fahrsilos sowie Geräte- und Maschinenhallen Mittlerweile wurde ein zweiter großer Stall errichtet, in dem die Jungtiere bis zur Schlachtreife gemästet werden. Die Beweidung wurde weitgehend aufgegeben. Die Wiesen werden nach den strengen Richtlinien des ÖPUL-Programmes bewirtschaftet, nicht gedüngt und ein – bis zweimal jährlich gemäht.

Aktuelle Bewirtschaftung im Lafnitztal Mutterkuhhaltung in Zeltställen Futter: Heu + Mais- und Grassilage Wiesen werden 1-2 mal gemäht Ein Schnitt für Heu, ein zweiter Schnitt für Grassilage Arbeiten über Maschinenring u. örtl. Vertrags - Bauern

Aktuelle Bewirtschaftung im Lafnitztal Die Ställe werden täglich ausgemistet und frisch eingestreut.

Errichtung der Biogasanlage als drittes Standbein 2008 Errichtung einer Biogasanlage mit 250 kW Die Biogasanlage wird nur mit frischem Mist und Gülle betrieben Sie zählt zu den erfolgreichsten Anlagen in Österreich Die Abwärme wird für die Trocknung von Gras und Getreide verwendet Das Endprodukt ist ein wertvoller pflanzenverträglicher Dünger, der wieder auf die Felder ausgebracht wird. Die Anlage ist Beispiel einer perfekten Kreislaufwirtschaft

Biogasanlage Markt Allhau Vergast werden frischer Kuhmist und Gülle 500kW-Anlage Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist CO2-Neutral, da nur Mist vergast wird und keine wertvollen Ausgangsmaterialien

Bedeutung der Anlage für die Gemeinde Markt Allhau Die Gemeinde hat ca. 1750 Einwohner in insgesamt 740 Haushalten Mit der Biogasanlae können 600 Haushalte mit Strom versorgt werden Das sind mehr als 80% der Haushalte Durch die Biogasanlage werden jährlich 1.200t CO2 vermieden.

Das wirtschaftliche Konzept der Krutzler-Haller-KEG Das Konzept baut auf drei Säulen auf Landschaftspflege – Der Betrieb bewirtschaftet 230 ha Extensiv- Grünland entlang der Lafnitz und erhält dafür Förderungen aus dem Umweltprgramm (ÖPUL) Tierhaltung – Grassilage und Heu dient als Grundlage für die Tierhaltung. Es werden 380 Mutterkühe gehalten. Die Kälber werden in einem zweiten Stall gemästet und zum Teil regional, zum Teil über die Supermarktkette Spar vermarktet. Biogas – der anfallende Mist wird täglich in die Biogasanlage eingebracht und es wird Strom und Wärme produziert.

Danke für die Aufmerksamkeit!