Gesundheits- informationen finden und bewerten

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Gesundheits- informationen finden und bewerten
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 Präsentation transkript:

Gesundheits- informationen finden und bewerten Kursreihe "Kompetent als Patient"

Inhaltsverzeichnis 1. Gesundheitsinformationen 3 2. Gesundheitsinformationen im Internet 9 3. Arzneimittel und Packungsbeilage 30 4. Gesundheitsinformationen bewerten 42 5. Gesundheits-Apps 49 6. Wissenschaftliche Studien 55 7. Nutzen, Risiken und Effekte 64 8. Medizinische Tests 70 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheits-informationen bewerten 4. Gesundheits-informationen bewerten

Gesundheitsinformationen bewerten Mit der Linkliste sind viele Themen bereits abgedeckt. Trotzdem ist es möglich, dass Sie zu einer Frage keine Informationen finden oder Sie haben eine Information gefunden, bei der Sie unsicher sind. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Gesundheitsinformation seriös ist, können Sie die folgende Checkliste nutzen. INHALTLICHE ANMERKUNG: Wir haben jetzt ausführlich darüber gesprochen, wo Sie Gesundheitsinformationen finden können. Viele Informationen werden Sie auf den Internetseiten finden. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheitsinformationen bewerten Checkliste zur Bewertung von Gesundheitsinformationen Ja Nein 1. Wurde die Informationen von einer verlässlichen, seriösen Quelle veröffentlicht ? 2. Ist die Gesundheitsinformation aktuell? 3. Sind Quellen und weiterführende Informationen angegeben? 4. Wird die Information von einer seriösen Institution/ Gruppe finanziert? HINWEIS: Dies ist eine gekürzte Liste der formalen Qualitätskriterien. In der Borschüre auf den Seiten 25-26 befindet sich eine ausführliche Checkliste, die die Teilnehmer zu Hause nutzen können. Die ausführliche Checkliste wird im Rahmen dieser Veranstaltung nicht besprochen. Quelle | Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) 2016 & IQTG 2012 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheitsinformationen bewerten Seien Sie vorsichtig, wenn Markennamen genannt werden, z. B. für Medikamente, Werbung nicht klar vom Inhalt getrennt ist, die Informationen reißerisch verfasst sind, nur eine Behandlungsmöglichkeit genannt ist oder Angaben zu Risiken und Nebenwirkungen fehlen. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Kritische Herausgeber von Gesundheitsinformationen Anbieter Interesse Industrie z. B. Pharmaunternehmen Hauptinteresse ist es, das eigene Produkt zu verkaufen oder ins positive Licht zu rücken. Selbsthilfe Einige Selbsthilfegruppen werden nicht unerheblich von Pharmaunternehmen gesponsert. Dies kann den Inhalt beeinflussen. Kommerzielle Gesundheitsportale Gesundheitsportale finanzieren sich häufig über Werbung. Hierbei kann es passieren, dass Themen problematisiert werden, um ein Werbeumfeld zu schaffen und auf Produkte zu verweisen. Dienstleister und Krankenhäuser Empfehlungen zu Behandlungsmethoden sind nicht immer medizinisch notwendig. Es kann passieren, dass Sie eine Information finden, die alle Kriterien der Checkliste erfüllt. Ihnen fällt aber auf, dass der Herausgeber möglicherweise kritisch ist. Vergleichen Sie die Information mit einer anderen Quelle! Quelle | IQTG 2015 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheitsinformationen bewerten Qualitätssiegel geben eine Orientierung über die Einhaltung formaler Qualitätskriterien. INHALTLICHE ANMERKUNGEN: Um sicher zu gehen, dass die Seiten im Internet die formalen Qualitätskriterien einhalten, ist es sinnvoll, darauf zu achten, ob sie zertifiziert wurden https://www.tk.de/tk/ueber-die-tk/auszeichnungen-und-pruefsiegel/pruefsiegel/148820 Health On the Net Foundation (HON) Aktionsforums Gesundheitsinformation (afgis) MEDIsuch existiert erst seit 2015: ist eine Spezialsuchmaschine, die gute deutschsprachige Gesundheitsinformationen findet und diese für interessierte Bürger, Patienten und ihre Angehörigen zur Verfügung stellt http://www.medisuch.de/ Quelle | www.hon.ch, www.afgis.de, www.medisuch.de, www.stiftung-gesundheit.de Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheitsinformationen bewerten Übung 4 Bewerten Sie eine Gesundheitsinformation. Unter folgendem Link befindet sich eine Gesundheitsinformation zum Thema Lumboischialgie: flexikon.doccheck.com/de/Lumboischialgie Beschreiben Sie, wie die Gesundheitsinformation auf Sie wirkt. Sie können dazu die kurze Checkliste zur Bewertung von Gesundheitsinformationen nutzen. METHODISCHER HINWEIS: Zur Übung 4 auf Seite 24 überleiten. Der Link ist bereits eingegeben. Die Gruppe diskutiert gemeinsam, was ihnen bei der Gesundheitsinformation auffällt. Die Teilnehmer sollen hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass bereits verschiedene Begriffe für ein ähnliches Krankheitsbild verwendet wurden: Rücken, Kreuzschmerz, Lumboischialgie, Hexenschuss. Wenn man also nach Informationen sucht, dann muss einem klar sein, dass es auch Synonyme gibt, die Einfluss auf das Suchergebnis haben. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

5. Gesundheits-Apps INHALTLICHE ERGÄNZUNG Bitte mit den Teilnehmern folgende Frage(n) diskutieren: Nutzen Sie Gesundheits-Apps? Falls auf die erste Frage gar nichts kommt, die Frage stellen: Kennen Sie Gesundheits-Apps? Wofür werden Gesundheits-Apps genutzt?

Gesundheits-Apps INHALTLICHE ANMERKUNG: Apps sind Zusatzprogramme, die Sie auf Ihrem Smartphone, auf dem Tablet und manchmal auch auf Ihrem Computer nutzen können. Der Großteil der Angebote (Apps, Wearables) richtet sich an Gesunde. Häufige Themen sind: Bewegung Ernährung Umgang mit Stress Einige wenige Angebote richten sich an Kranke. Solche Angebote haben häufig das Ziel, ihre Nutzer bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu unterstützen. Wenn Apps eindeutig zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden, fallen sie in die Kategorie der "Medizinprodukte". Manchmal übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Gesundheitsförderlicher Lebensstil INHALTLICHE ANMERKUNG: Mit dem technischen Fortschritt ist auch das Angebot an digitalen Anwendungen, Gesundheits-Apps und Wearables gewachsen. Für den Patienten eröffnen diese Angebote die Möglichkeit, die eigene Gesundheit aktiv zu verbessern oder zu erhalten. Zudem kann der Umgang mit der eigenen Erkrankung aktiv mitgestaltet werden. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheits-Apps HealthOn www.healthon.de AppCheck www.appcheck.de Es gibt bislang keine einheitlichen Qualitätskriterien für Gesundheits- Apps. Patientinnen und Patienten können sich an Informationen aus Datenbanken orientieren. Darin werden z. B. folgende Kriterien bewertet: Datenschutz Transparenz Usability HealthOn www.healthon.de AppCheck www.appcheck.de Datenbank des IQTG www.iqtg.de INHALTLICHE ERGÄNZUNG: Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat eine Checkliste für die Nutzung von Gesundheits-Apps herausgegeben. Darin geben sie Tipps, worauf man bei der Nutzung von Gesundheits-Apps achten sollte. Bitte den Link einmal öffnen und den Teilnehmern zeigen: http://www.aps-ev.de/wp-content/uploads/2018/05/2018_APS-Checkliste_GesundheitsApps.pdf Checkliste für die Nutzung von Gesundheits-Apps vom Aktionsbündnis Patientensicherheit Quelle | www.aps-ev.de Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheits-Apps Trend des Self-Tracking In vielen Gesundheits-Apps werden Vitaldaten von Patientinnen und Patienten gemessen, um Aussagen über die Gesundheit zu machen und Empfehlungen zu geben. Vitaldaten liefern einen Anhaltspunkt, um die eigene Gesundheit darzustellen. Auch wenn der richtige Einsatz von Gesundheits-Apps viele Potentiale hat, birgt gerade der Trend des Self-Tracking auch Gefahren wie z. B. den Verlust des eigenen Körpergefühls. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Gesundheits-Apps Hinweis: Datenschutz Für viele Anbieter sind Ihre Daten der eigentliche Schatz. Ohne profundes Wissen kann es passieren, dass Ihre persönlichen Daten nicht lokal auf Ihrem Mobilgerät bleiben, sondern auf Servern des Anbieters gespeichert werden. Dort können sie zusammen mit Daten anderer Anbieter Dritten wertvolle Einblicke geben. Prüfen Sie daher genau, wer der Anbieter ist, ob er Angaben zum Datenschutz/ zur Datenverwendung macht, welche Interessen er an Ihren Daten haben könnte und wie und wodurch sich der Anbieter finanziert. Hinweis: Hier bitte einmal die Apps der TK zeigen. Webcode: 2000212 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Digitale Gesundheitsakte Die TK hat eine elektronische Gesundheitsakte (TK-Safe) entwickelt. Bei TK-Safewerden Daten, die bisher an unterschiedlichen Stellen abgelegt sind, gebündelt. Die TK möchte hierzu einen Standard entwickeln und hat ihr Grundverständnis in neun Punkten formuliert. Mehr dazu unter dem Webcode: 2040116. HINWEIS: Wichtig aus Patienten-/ bzw. Nutzersicht, sind folgende drei Punkte. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Digitale Gesundheitsakte -TK-Safe HINWEIS: Wichtig aus Patienten-/ bzw. Nutzersicht, sind folgende drei Punkte. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien 6. Wissenschaftliche Studien

Wissenschaftliche Studien Evidenzbasierte Gesundheits- informationen sollten auf guten wissenschaftlichen Studien beruhen. Es geht darum, herauszufinden, ob eine Maßnahme eine Wirkung entfaltet, die für die Patientin bzw. den Patienten auch von Nutzen ist. Weiterhin geht es um die Frage, ob eine eindeutige Kausalität zwischen der Maßnahme und der Wirkung besteht. In wissenschaftlichen Studien werden z. B. neue Medikamente getestet, die noch keine Marktzulassung haben. Kausalität zwischen Maßnahme und Wirkung Wirkung Maßnahme Kausalität? Ursache? Heilung? Symptom- linderung? Neues Medikament Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Ein neues Medikament muss mehrere Phasen durchlaufen, bis es zugelassen wird: Phase 1: Grundlagentest Phase 2: Kleine Testgruppe Phase 3: Große Testgruppe Antrag auf Zulassung In wissenschaftlichen Studien wird ein neues Medikament z. B. mit einem Placebo verglichen. Ein Placebo ist ein Medikament ohne Wirkstoff. Quelle | BfArM 2017 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Placebo Neues Medikament Interventionsgruppe Kontrollgruppe Vergleichbarkeit? Beispiel einer randomisierten kontrollierten Studie INHALTLICHE ANMERKUNG: Die Grafik zeigt eine randomisiert-kontrollierte Studie. Randomisiert-kontrollierte Studien gelten als der „Goldstandard" in der medizinischen Forschung. Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Placebo Neues Medikament Interventionsgruppe Kontrollgruppe Beispiel einer randomisierten kontrollierten Studie INHALTLICHE ANMERKUNG: Wie wird Vergleichbarkeit erreicht? Zufallsprinzip: Ein Vergleich führt nur dann zu sicheren Erkenntnissen über die Maßnahme, wenn die Interventionsgruppe und die Kontrollgruppe vergleichbar sind. Diese Vergleichbarkeit ist gegeben, wenn … sich die Personen in den beiden Gruppen ausschließlich durch die Maßnahme, die sie erhalten, unterscheiden, alle anderen Merkmale, die das Behandlungsergebnis beeinflussen könnten, in beiden Gruppen gleich verteilt sind und eine Zuordnung nach dem Zufälligkeitsprinzip vorgenommen wird. Außerdem ist es wichtig, mögliche „Störgrößen“ auszuschalten. Wenn der behandelnde Arzt und/oder der Patient wissen, welche Behandlung beim Patienten durchgeführt wird, kann dies bewusst oder unbewusst die Verhaltensweisen hervorrufen, die den Behandlungseffekt beeinflussen. Wird dieser Effekt der Wirkung der untersuchten Behandlungsmethoden zugeschrieben, verzerrt dies die Studienergebnisse. In dem Zusammenhang ist die Verblindung relevant. Die Studie sollte möglichst eine „doppelte Verblindung“ vorweisen, die darauf hinweist, dass weder der Arzt noch der Patient wissen, ob der Patient der Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet ist. Erklärung RCT Eine randomisierte kontrollierte Studie ist ein spezieller Typ einer experimentellen  Studie, die es erlaubt, den Nutzen oder Schaden einer Behandlung zu untersuchen. Die Studienteilnehmer werden per Zufall unterschiedlichen Gruppen zugeordnet, sodass nicht vorhersehbar ist, wer in welche Gruppe kommt. Dann erhält beispielsweise die eine Gruppe ein Medikament A, die andere Gruppe ein Medikament B. Die zufällige Zuordnung zu den Gruppen ist notwendig, damit ein fairer Vergleich zwischen den Medikamenten möglich ist. (https://www.gesundheitsinformation.de/wie-werden-studien-bewertet.2978.de.html) Zuordnung nach dem Zufallsprinzip (Randomisierung) doppelte Verblindung Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Placebo 1.000 Neues Medikament 1.000 Randomisierung & Doppelte Verblindung 2000 Personen mit einer Erkrankung Geheilt 700 Nicht geheilt 300 400 Nicht geheilt 600 Beispiel einer randomisierten kontrollierten Studie Wie wird Vergleichbarkeit erreicht? Zufallsprinzip Ein Vergleich führt nur dann zu sicheren Erkenntnissen über die Maßnahme, wenn die Interventionsgruppe und die Kontrollgruppe vergleichbar sind. Diese Vergleichbarkeit ist gegeben, wenn … sich die Personen in den beiden Gruppen ausschließlich durch die Maßnahme, die sie erhalten, unterscheiden, alle anderen Merkmale, die das Behandlungsergebnis beeinflussen könnten, in beiden Gruppen gleich verteilt sind und eine Zuordnung nach dem Zufälligkeitsprinzip vorgenommen wird. INHALTLICHE ANMERKUNGEN: Außerdem ist es wichtig, mögliche „Störgrößen“ auszuschalten. Wenn der behandelnde Arzt und/oder der Patient weiß, welche Behandlung beim Patienten durchgeführt wird, kann dies bewusst oder unbewusst die Verhaltensweisen hervorrufen, die den Behandlungseffekt beeinflussen. Wird dieser Effekt der Wirkung der untersuchten Behandlungsmethoden zugeschrieben, verzerrt dies die Studienergebnisse. In dem Zusammenhang ist die Verblindung relevant. Die Studie sollte möglichst eine „doppelte Verblindung“ vorweisen, die darauf hinweist, dass weder der Arzt noch der Patient wissen, ob der Patient der Interventionsgruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet ist. Erklärung RCT Eine randomisierte kontrollierte Studie ist ein spezieller Typ einer experimentellen  Studie, die es erlaubt, den Nutzen oder Schaden einer Behandlung zu untersuchen. Die Studienteilnehmer werden per Zufall unterschiedlichen Gruppen zugeordnet, sodass nicht vorhersehbar ist, wer in welche Gruppe kommt. Dann erhält beispielsweise die eine Gruppe ein Medikament A, die andere Gruppe ein Medikament B. Die zufällige Zuordnung zu den Gruppen ist notwendig, damit ein fairer Vergleich zwischen den Medikamenten möglich ist. (https://www.gesundheitsinformation.de/wie-werden-studien-bewertet.2978.de.html) Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Die Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien werden häufig als 4-Felder- Tafel dargestellt. Geheilt Nicht geheilt Summe Neues Medikament 700 300 1.000 Placebo 400 600 2.000 Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien RCTs gelten als der Goldstandard und sind leider nicht immer möglich. Verblindung ist nicht möglich, wenn z. B. ein Medikament mit einem Eingriff verglichen werden soll. Die Randomisierung führt zu ethischen Konflikten: Wenn z. B. für eine schwere und tödlich verlaufende Erkrankung erstmals eine Therapie entwickelt wird und nun der Nutzen dieser Therapie gegenüber der Nicht-Behandlung untersucht werden soll. INHALTLICHE ANMERKUNG: Geplante Studien werden einer Ethikkommission vorgelegt RCTs gelten als Goldstandard Wenn RCTs aus den oben genannten Gründen nicht verwendet werden können, kommen anderen Studientypen in Frage, wie z. B. Beobachtungsstudien oder retrospektive Studien Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten

Wissenschaftliche Studien Wissenschaftliche Studien werden in Datenbanken veröffentlicht. Die bekanntesten Datenbanken sind Cochrane und Pubmed: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed www.cochranelibrary.com Kursreihe "Kompetent als Patient" - Gesundheitsinformationen finden und bewerten