Der Dreibundvertrag Als Dreibund wird das geheime Defensivbündnis zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien bezeichnet, das am 20. Mai 1882 durch den Beitritt Italiens zum im Oktober 1879 geschlossenen Zweibund, der als separates Vertragswerk weiterbestand, entstand.

Unmittelbarer Anlass war der Einmarsch französischer Truppen in Tunesien, das mit dem Bardovertrag vom 12. Mai 1882 zum französischen Protektorat erklärt wurde. Italien, das nach dem Risorgimento am Wettlauf um Afrika teilnehmen wollte, sah durch Frankreichs Politik in Nordafrika seine kolonialen Ambitionen gefährdet. In der Folge konzentrierten sich die italienischen Bestrebungen auf Ostafrika, wo es mit Eritrea und Italienisch-Somaliland in den 1880ern versuchte, ein Kolonialimperium aufzubauen (siehe Italienisch-Ostafrika). Es blieb dabei aber von der freien Durchfahrt durch den Suez-Kanal abhängig, der seit der Intervention 1881/82 von Großbritannien kontrolliert wurde. Durch die Niederlage im Italienisch-Äthiopischen Krieg 1895/96 erlitt diese Politik einen schweren Rückschlag. Ein Erfolg gelang Italien erst wieder 1911 mit der Eroberung Libyens im Italienisch-Türkischen Krieg.

Zu den einzelnen Bestimmungen: Schülertexte Art. 1: Die Länder, die den Dreibundvertrag geschlossen haben (Italien, Deutschland und Österreich) einigten sich darauf, Freundschaft und Frieden zu erhalten. Außerdem würden sie keinen feindlichen Bund gegen diesen Vertrag schließen. Art. 2: Wenn die Länder im Dreibund von Frankreich angegriffen werden, müssen die anderen zur Hilfe kommen. Art.3: Wenn einer oder zwei Parteien angegriffen werden und in einem Krieg mit 2 oder mehreren Gröβmachten sind, so muss der dritte diesen helfen.

Zu den einzelnen Bestimmungen: Art. 4: Im dem Fall, dass ein Vertragspartner sich bedroht fühlt, müssen sich die anderen Verbündeten neutral halten, oder auch sich mehr zugunsten des Vertragspartner verhalten. Art. 5: Bei Beteiligung der Vertragspartner an einem Krieg soll nur durch eine gemeinsame Übereinkunft Waffenstillstand, Frieden oder ein Vertrag geschlossen werden.

Zusammenfassung: Bismarck nutzt die Interessengegensätze Italiens mit Frankreich in Nordafrika, um Frankreich zu isolieren. Der Vertrag hat einen bewaffneten Konflikt vor Augen. Im Hintergrund droht Krieg. Frankreich wird als Hauptgegner gesehen. Es ist aber ein defensiver Vertrag. Die Vertragspartner stellen die Konflikte, die sie miteinander haben, in den Hintergrund. Er schafft unter den Vertragspartnern eine Sicherheit.