Bildungs- und Schulsysteme im Vergleich. Methoden der Komparatistik

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 Präsentation transkript:

Bildungs- und Schulsysteme im Vergleich. Methoden der Komparatistik Trinationales Seminar Leipzig, 26.02 – 10.03.2012

Gliederung Struktur des Bildungssystems - Deutschland - Polen - Tschechien 2. Überblick: Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring - PISA - TIMSS - IGLU 3. Qualitätssicherung in Schulen - Modell von Beschreibungsbereichen des Bildungswesens

Die Bildungssysteme der Staaten sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, einheitlich strukturiert. Dabei werden fünf Bildungsbereiche ausdifferenziert: Elementarbereich (z. B. Kindergarten, Vorschule) Primarbereich (z. B. Grundschule) Sekundarbereich I und II (z. B. Hauptschulen, Mittel- oder Realschulen, Gymnasien, alle beruflichen Schulen und Berufsausbildungsstätten) Tertiärbereich (Fachhochschulen, Hochschulen, Universitäten) Weiterbildungsbereich (z. B. Erwachsenbildung)

Verweildauer in den Bildungsbereichen (in Jahren)

Schulpflichtzeiten in den EU-Ländern (in Lebensjahr und in Jahren)

Das Bildungssystem in Deutschland

Das Bildungssystem in Polen

Das Bildungssystem in Tschechien

Wie kann man die Bildungssysteme vergleichen? Im Bereich der allgemeinen Schulbildung haben insbesondere die international vergleichenden Schulleistungsstudien auf Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungssystemen aufmerksam gemacht, z.B. TIMSS, PISA, PIRLS/ IGLU.

Was ist PISA?

Was ist PISA? das Programme for International Student Assessment wurde von der OECD eingerichtet, um die Mitgliedsstaaten über Stärken und Schwächen ihrer Bildungssysteme zu informieren. PISA untersucht, wie gut junge Menschen auf Herausforderungen der Wissensgesellschaft vorbereitet sind.

Deutschland PISA-Platzierung (2003) Lesekompetenz: Platz 18/38 mathematische Kompetenz: Platz 16/32 naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 15/32 PISA-Platzierung (2006) Lesekompetenz Platz 14/57 mathematische Kompetenz: Platz 14/57 naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 08/57 PISA-Platzierung (2009) Lesekompetenz Platz 16/65 mathematische Kompetenz Platz 10/65 naturwissenschaftliche Kompetenz Platz 09/65

Polen PISA-Platzierung (2003) Lesekompetenz: Platz 13/38 (DE: 18/38) mathematische Kompetenz: Platz 21/32 (DE: 16/32) naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 16/32 (DE: 15/32) PISA-Platzierung (2006) Lesekompetenz Platz 07/57 (DE: 14/57) mathematische Kompetenz: Platz 19/57 (DE: 14/57) naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 17/57 (DE: 08/57) PISA-Platzierung (2009) Lesekompetenz Platz 12/65 (DE: 16/65) mathematische Kompetenz Platz 19/65 (DE: 10/65) naturwissenschaftliche Kompetenz Platz 13/65 (DE: 09/65)

Tschechien PISA-Platzierung (2003) Lesekompetenz: Platz 20/38 (PL: 13 / DE: 18) mathematische Kompetenz: Platz 10/32 (PL: 21 / DE: 16) naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 06/32 (PL: 16 / DE: 15) PISA-Platzierung (2006) Lesekompetenz Platz 20/57 (PL: 07 / DE: 14) mathematische Kompetenz: Platz 11/57 (PL: 19 / DE: 14) naturwissenschaftliche Kompetenz: Platz 10/57 (PL: 17 / DE: 08) PISA-Platzierung (2009) Lesekompetenz Platz 27/65 (PL: 12 / DE: 16) mathematische Kompetenz Platz 21/65 (PL: 19 / DE: 10) naturwissenschaftliche Kompetenz Platz 18/65 (PL: 13 / DE: 09)

Was ist TIMSS? Trends in International Mathematics and Science Study erfasst das mathematische und naturwissenschaftliche Grundverständnis von Schülerinnen und Schülern am Ende der 4. Jahrgangsstufe in einem vierjährigen Rhythmus. Über die parallele Teilnahme sowohl an PIRLS/IGLU als auch an TIMSS erhalten die Staaten ein elaboriertes Instrumentarium zum Monitoring von Schülerkompetenzen am Ende der 4. Jahrgangsstufe in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften.

Was ist IGLU? PIRLS/IGLU steht für Progress in International Reading Literacy Study mit dem Übersetzungsäquivalent Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung. Mit diesem Projekt wird in einem fünfjährigem Rhythmus das Leseverständnis der Schülerinnen und Schüler am Ende der Grundschulzeit (4. Jahrgangsstufe) unter den Aspekten Verstehensprozess und Leseintention erfasst.

Qualitätssicherung in Schulen Die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern ist seit einiger Zeit Gegenstand der öffentlichen bildungspolitischen Debatte. Mit der Beteiligung an internationalen und nationalen Vergleichsuntersuchungen macht jeder Staat Qualitätssicherung zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit. Gleichzeitig unterstricht man, dass der Wettbewerb zwischen den Ländern wesentliche Voraussetzung für die Qualitätsentwicklung ist.

Modell zur Darstellung des Bildungswesens OECD 1996

! INPUT KONTEXT PROZESS OUTPUT SchülerInnen/ Studierende: Vorkenntnisse, Hintergrund Ausstattung: Personal, Lehrangebot, Curriculum, Wissen Finanzierung Rahmen-bedingungen: Demografie, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Budget Qualitätsbereiche:Lehren-Lernen, Lebensraum, Partnerschaft, Management Nutzung, Einsatz: Ausstattung, Finanzen Zugang Abschluß Ergebnis Outcome Verwertung Übergang Beschäftigung