Reanimationstraining für Schüler

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 Präsentation transkript:

Reanimationstraining für Schüler „Deutschland lebt reanimationstechnisch noch im Mittelalter!“ (Bernd Böttiger, Vorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung) Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Sehr geehrte Frau Professorin Nöldge-Schomburg, sehr geehrte Herren, anlässlich der 395. Sitzung des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz, die am 5. und 6. Juni 2014 in Düsseldorf stattfand, haben Sie Ihre „Initiative Pflichtunterricht Wiederbelebung in ganz Deutschland“ vorgestellt. (…) Im Ergebnis der Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt hat der Schulausschuss die Einführung von Modulen über das Thema „Wiederbelebung“ in dem vorgesehenen Zeitumfang (zwei Unterrichtsstunden pro Jahr ab Jahrgangsstufe 7) befürwortet und den Ländern empfohlen, Lehrkräfte entsprechend schulen zu lassen. MfG Ludger Pieper Vorsitzender des Schulausschusses, KMK Berlin, 30. Juni 2014 Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Ausbildungskonzept für einen Reanimationsunterricht innerhalb der Schul-Curricula in Deutschland (GRC 2012) · Grundverständnis von Kreislauf und Kreislaufstillstand · Erkennen des Kreislaufstillstandes · Aktivieren von Hilfe · Strukturierte Alarmierung des Rettungsdienstes · Verständnis und effektive Durchführung der Herzdruckmassage · Anwendung der Beatmung · Anwendung der Automatisierten Externen Defibrillation AED

Reanimationstraining für Schüler Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Ausbildungskonzept für einen Reanimationsunterricht innerhalb der Schul-Curricula in Deutschland (GRC 2012) · Grundverständnis von Kreislauf und Kreislaufstillstand · Erkennen des Kreislaufstillstandes · Aktivieren von Hilfe · Strukturierte Alarmierung des Rettungsdienstes · Verständnis und effektive Durchführung der Herzdruckmassage · Anwendung der Beatmung · Anwendung der Automatisierten Externen Defibrillation AED

Reanimationstraining für Schüler Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Phase 1: Schulung & Werbung (Juli 2016): Vorstellung in der GLK Einweisung der Schulsanitäter Zeugniskonferenzen: Schulung des Kollegiums durch SSD Schulhock: Reanimationszirkel & Verkauf Schlüsselanhänger Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Phase 2: Implementierung (ab Schuljahr 2016/17): Projektvorstellung durch Schulsanitäter (Okt) Ausbildung der Schülermentoren: 3 pro Klasse Stufe 6-10 (Okt-Nov) Jährliches Training der Klassen durch die Mentorenteams: je 1 Doppelstunde (SOL, Unterrichtsausfall u.ä.) Ausstattung Materialwagen: 5 x Little Anne, 1 x Mini Anne, 1 x Baby Anne 1 x Trainings-AED, div. Beatmungsmasken Desinfektionsmittel, Matten Begleitordner (Verlauf, DVD, Feedbackbogen, Checkliste) Homepage: Verlauf & Präsentation für Mentoren Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Beim plötzlichen Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses („plötzlicher Herztod“) sind die Chancen zu überleben ungünstig. Ein Kreislaufstillstand bedeutet immer auch einen Atemstillstand. Das heißt, lebenswichtiger Sauerstoff kann vom Körper nicht mehr aufgenommen werden. 4-5 Minuten Sauerstoffmangel in Gehirnzellen führt zu bleibenden Schäden mit Störungen der Hirnfunktion. 7 Minuten dauert es in Deutschland durchschnittlich außerhalb des Krankenhauses, bis der Rettungsdienst eintrifft. Den größten Einfluss auf eine Verbesserung der Überlebensquote hat daher der ersthelfende Augenzeuge !!! Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Vorteile für die Betroffenen: bessere Überlebenschancen weniger Defizite nach einem überlebten Herzstillstand Sauerstoffmangel an Organen verursacht dauerhafte Schäden Ausfall von Hirnfunktionen: z.B. Sprechen und Sprachverstehen sind gestört Herzschwäche: z.B. sportliche Belastung ist nicht mehr möglich bessere Lebensqualität „wieder Arbeiten können“ „für seine Familie da sein können“ „am Leben teilnehmen können“ Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Die Schüler am THG werden nach den Vorgaben des Deutschen Rates für Wiederbelegung geschult. Pro Klasse werden 3 Schülermentoren ausgebildet, die gemeinsam mit dem Lehrer den Reanimationsunterricht der Klasse leiten und ihre Mitschüler anleiten. Die im Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council) e.V. zusammen arbeitenden Organisationen haben gemeinsam ein Ausbildungskonzept für einen Reanimationsunterricht innerhalb der Schul-Curricula in Deutschland erarbeitet. Link: http://www.grc-org.de/reanimationsunterricht/54-reanimationsunterricht-in-schulen Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Zeitplan für den Unterricht 90 Minuten Zimmer vorbereiten, Material holen und Aufbauen 13 Minuten Einleitung 8 Minuten Film AED und HLW 4 Minuten 8 Stationen im Zirkel jeweils 6 Minuten mit 30 Sekunden Wechselzeit Aufräumen, Material weg bringen 13 Minuten HLW Erwachsener Seitenlage HLW Kind HLW Baby AED-Training Legende: HLW – Herz-Lungen-Wiederbelebung = Reanimation AED – Automatisch Externer Defibrillator Stabile Seitenlage Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Material: Bitte geht sorgfältig mit den Puppen und dem Material um, es ist sehr teuer. Sollte etwas kaputt gehen – meldet es bitte gleich einem Trainer aus eurer Klasse. Der Sanitätsdienst wird für die Reparatur sorgen, damit die nächste Klasse auch wieder gut trainieren kann. Hygiene: Bei der Erwachsenen-HLW bleibt immer der gleiche Schüler an der Beatmung. (4 Stationen) Danach wird das Gesicht mit Desinfektionsmittel eingesprüht, die nächste Gruppe wischt trocken. Die Herzdruckmassage kann im Wechsel durchgeführt werden. Wechsel ist immer nach 2 Min. oder 5 Zyklen. Bei der Baby- und Kinderpuppe muss ein schnellerer Wechsel innerhalb der Gruppe erfolgen, damit jeder Schüler die Beatmung und Herzdruckmassage durchführen kann. Nach jedem Schüler wird das Gesicht desinfiziert. Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Dann beginnt das Training. Reanimationstraining für Schüler Jetzt zeigt ihr den Film. Nach dem Film: Mit den nachfolgenden 2 Folien, wiederholt ihr noch mal, was zu tun ist wenn: ihr eine Person auffindet die „komisch atmet“ oder bewusstlos ist ihr eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (=Reanimation) durchführen müsst Dann beginnt das Training. Viel Spaß !!! Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Vorgehen bei einer Reanimation Wenn du eine bewußtlose Person (Erwachsener/Kind/Baby) auffindest sprich sie laut an kneife sie, um einen Schmerzreiz zu setzen – nicht schütteln (kann v.a. bei Kleinkindern gefährlich sein) Reagiert die Person nicht schaue in den Mund – mache ggf. die Atemwege frei überstrecke den Kopf vorsichtig nun versuchst du durch hören, fühlen, sehen herauszufinden, ob noch eine Atmung vorhanden ist eine Schnappatmung oder ein Röcheln ist als Atemstillstand zu werten Atmet die Person noch  Stabile Seitenlage Atmet die Person nicht  Herz-Lungen-Wiederbelebung = Reanimation sofort beginnen Bitte umstehende Personen um Hilfe 112 muss verständigt werden um professionelle Hilfe zu bekommen eine Unfallstelle muss abgesichert werden die HLW ist effektiver mit 2-3 Personen die sich alle 2 Min. (= 5 Zyklen) abwechseln Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler HLW beim Erwachsenen Bewusstsein und Atmung prüfen Keine normale Atmung ! 30 Thoraxkompressionen / 2 Beatmungen Frequenz der HDM 100 / Minute bis Lebenszeichen erkennbar so früh wie möglich einen AED anschließen dabei die HLW nur so kurz wie nötig unterbrechen 112 verständigen HLW beim Kind / Baby Bewusstsein und Atmung prüfen Keine normale Atmung ! 5 Beatmungen Lebenszeichen prüfen 15 Thoraxkompressionen / 2 Beatmungen bis Lebenszeichen erkennbar so früh wie möglich einen AED anschließen dabei die HLW nur so kurz wie nötig unterbrechen 112 verständigen Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

!!! Viel Spaß beim Training !!! Reanimationstraining für Schüler Nach dem Training bitte alles wieder aufräumen und den Rücklaufbogen ausfüllen. Bitte unterstützt eure Trainer. Durch diese Projekt lernt ihr Leben zu retten! !!! Viel Spaß beim Training !!! Im Folgenden kommen noch Folien mit Erklärungen und FAQ´s. Diese sind nicht für den Vortrag gedacht. Interessierte Schüler können sich damit zu Hause vorbereiten. Bei Fragen könnt ihr euch gerne direkt per Mail an uns wenden: thorsten.essmueller@thg.fr.bw.schule.de nicola.huber@uniklinik-freiburg.de Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Die 8 Stationen werden als Zirkel aufgebaut: Die Ecken werden mit den 4 Puppen für die Erwachsenenreanimation gebildet. Dazwischen kommen die Stationen: - stabile Seitenlage- - AED- - Baby- -Kind-

Reanimationstraining für Schüler Die Erwachsenenstation : Unterlage, Puppe, Maske, Desinfektionsspray, Tücher, Anleitung

Reanimationstraining für Schüler Die AED-Station : Unterlage, Puppe, Maske, Desinfektionsspray, Tücher, Anleitung und den AED!

Reanimationstraining für Schüler Die Babystation : Unterlage, Puppe, Maske, Desinfektionsspray, Tücher, Anleitung

Reanimationstraining für Schüler Die Kinderstation : Unterlage, Puppe, Maske, Desinfektionsspray, Tücher, Anleitung

Was ist ein AED und wofür braucht man ihn? AED bedeutet „Automatisch externer Defibrillator“. Damit unser Herz als effektive Blutpumpe in unserem Körper funktionieren kann, müssen sich die Herzmuskelzellen der verschiedenen Herzanteile in einer bestimmten Reihenfolge zusammenziehen (=kontrahieren). Um dies zu gewährleisten ist unser Herz von einem „Reizleitungssystem“ durchzogen. Das sind spezielle Herzzellen, die über eine elektrische Aktivität die Herzmuskelzellen zum kontrahieren bringen. Diese geordnete Kontraktion führt bei jedem Herzschlag zum Auswurf eines bestimmten Blutvolumens. Wenn du Sport machst oder Stress hast, können die Zellen des Reizleitungssystems die Herzschlagfrequenz erhöhen und die Muskelzellen ihre Kontraktionskraft steigern Damit kannst du den erhöhten Sauerstoffbedarf deines Körpers in solchen Situation decken. Wenn das Reizleitungssystem des Herzens gestört ist, gibt es keine geordnete Kontraktion mehr. Die Blutpumpe Herz kann nur wenig oder gar kein Blut mehr in den Körper pumpen. Somit wird zu wenig oder kein Sauerstoff mehr zu den Organen transportiert.  Ein Atem-Kreislaufstillstand ist die Folge !!! Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Was ist ein AED und wofür braucht man ihn? Das ist ein Elektrokardiogramm = EKG Über Elektroden, die auf den Körper geklebt werden, kann die Erregungsausbreitung im Herz abgeleitet werden. Dargestellt werden die Hauptvektoren der Erregungsleitung. So sieht das EKG eines Herzschlages aus, wenn das geordnet funktioniert. Damit kann das Herz als effektive Blutpumpe arbeiten. So sieht das EKG eines Herzschlages aus, wenn die Erregungsleitung nicht mehr geordnet funktioniert. Damit kann das Herz nicht mehr als effektive Blutpumpe arbeiten. Man nennt diesen Herzrhythmus „Kammerflimmern“ (engl. ventricular fibrillation) Mit dem AED kann man dieses „Defibrillieren“. Dadurch kann der Zustand der ungeordneten Erregung durchbrochen werden. Die Energiereserven im Herzen werden geschont (ATP) und das Herz hat die Möglichkeit mit einer guten Herzdruckmassage wieder in einem geordneten Rhythmus zu starten. Die Herzdruckmassage ist auch sehr wichtig für die Durchblutung des Herzens selbst – nur so kann es wieder schlagen! So sieht es aus, wenn keine elektrische Aktivität da ist. Man nennt diesen Zustand Asystolie. Das Herz kann schon zu Beginn des Kreislaufstillstandes in diesem Zustand sein – dann empfiehlt der AED keinen Schock. Oder es kann durch die Defibrillation in diesen Zustand gebracht werden. Aus diesem Zustand heraus kann wieder ein normales EKG entstehen !!! Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

FAQ´s Wie schnell soll die Herzdruckmassage sein? Ca. 100 – 120/Minute Wo ist der richtige Druckpunkt für die Herzdruckmassage? Die untere Hälfte des Brustbeines soll eingedrückt werden. Wie tief soll ich den Brustkorb beim Erwachsenen eindrücken? Beim Erwachsenen 5 cm, maximal 6 cm. Langsames Herantasten vermeidet Verletzungen. Wie tief soll ich den Brustkorb bei einem Baby oder Kind eindrücken? 1/3 des Brustkorbdurchmessers. Baby/Kleinkind max. 4 cm, Schulkind 5 cm. Ist die Benutzung des AED gefährlich für mich? Ja!!! Wenn ich den Patienten berühre kann der Schock=Strom auf mich übertragen werden. Bevor ich den Schock auslöse muss ich auch darauf achten, dass kein anderer den Patient berührt. Was ist, wenn der Patient in einer Pfütze liegt? Dann sollten sich alle Helfenden aus dem Wasserbereich begeben. Wasser ist ein guter Stromleiter! Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

FAQ´s Was ist wenn jemand etwas verschluckt hat aber noch bei Bewußtsein ist? Kräftige Schläge auf den Rücken zwischen die Schulterblätter können helfen. Auch ein Heimlich-Manöver kann helfen. Kinder kann man auch mit dem Kopf in eine Schräglage nach unten halten und dann klopfen. Darf ich die Herzdruckmassage unterbrechen? Es solle möglichst keine Pausen geben. Nur für die Beatmung. Das ist ganz entscheidend für den Erfolg der Wiederbelegung !!! Muss ich jemand beatmen, wenn es nicht funktioniert oder wenn es eklig ist? Nein. Dann ist es besser, eine durchgehende Herzdruckmassage zu machen. Wir zeigen euch im Training verschiedene Atemmasken, mit deren Hilfe man beatmen kann. Diese kann man für wenig Geld auch im Internet bestellen. Kann ich bestraft werden, wenn es bei der Wiederbelebung zu Verletzungen kommt? Nein. Ganz sicher nicht. Muss ich helfen, auch wenn ich mich selber in Gefahr bringen würde? Nein. Deine eigene Sicherheit geht vor. Aber du musst Hilfe rufen: 112 Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Reanimationstraining für Schüler Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Reanimationstraining für Schüler Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Homepage THG Freiburg: Schulsanitätsdienst thorsten.essmueller@thg.fr.bw.schule.de Thorsten Eßmüller / Dr. Nicola Huber März 2017