Erfahrungen mit der Fritz!Box bei DSL- und Kurzwellenbetrieb

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 Präsentation transkript:

Erfahrungen mit der Fritz!Box bei DSL- und Kurzwellenbetrieb Nur für den privaten Gebrauch. Bilder sind möglicherweise urheberrechtlich geschützt. Erfahrungen mit der Fritz!Box bei DSL- und Kurzwellenbetrieb Distrikt L / Referat für EMV/EMVU / DJ7UA Dr. Mario Perkuhn 17.03.2018

Häufig diskutiert: EMV und DSL-Anschluss Beispiele sind im Internet zu finden Quelle: http://forum.db3om.de/ftopic18568.html Stört ein schnelleres Internet den Empfang? Gibt es Probleme, wenn ich sende? Was ist zu beachten? Alles nur Panikmache?

Inhalt Übersicht DSL-Technologie Erfahrung mit Umstellung auf 50 Mbit/s DSL-Ausfall bei Sendebetrieb Tipps zur Verbesserung der EMV-Festigkeit Lösungskonzept mit 5 GB-Vernetzung Alle Aussagen beziehen sich auf die vom Autor genutzten Geräte; speziell Typ Fritz!Box 7490 (kurz FB genannt) Quelle: AVM

DSL: Rasante Entwicklung Quelle: http://www.vdsl-tarifvergleich.de/vdsl-technik/vdsl-technik-einfuehrung.html Stand beim Autor: Seit 2017 Vectoring

Das genutzte Spektrum wird immer größer Quelle: http://www.vdsl-tarifvergleich.de/vdsl-technik/vdsl-technik-einfuehrung.html VDSL2 Profile 17a (100 Mbit/s) sendet mit +14,5 dBm bis 17,7 MHz

Grundproblem: Letzte Meile in Kupfer Quelle: http://www.vdsl-tarifvergleich.de/vdsl-technik/vdsl-technik-einfuehrung.html Einspeisungen über Koax- oder besser Glasfaserkabel (FTTH) sind unkritisch, aber die Telekom vermarktet intensiv Vectoring

Grundproblem: Letzte Meile in Kupfer Quelle: Telekom Das sieht hübsch aus, aber...

HF-Verkabelung sieht anders aus APL (Abschlusspunkt Linientechnik) Kupferkabel Außenwand TAE- Dose DSL zur Fritz!Box Foto: DJ7UA Das mehradrige Telefonkabel und die APL-Dose sind 37 Jahre alt

2017: Umstellung von ADSL2+ auf VDSL Vectoring Ende 2016: Dorf wird mit Vectoring ausgerüstet Bis Juni 2017 ADSL2+ mit 6 Mbit/s download und 736 kbit/s upload Im Laufe der Jahre immer häufiger Verbindungsausfälle Geschwindigkeit zu gering z. B. beim Hochladen von Bildern Aktualisierung TOMTOM-Karten quälend langsam Anschaffung eines Smart-TV erhöht die Anforderungen Beschluss: Ein schnelleres Internet muss her! Die Verlockung Tipp: Ältere FB- Schaltnetzteile erzeugen manchmal Störnebel Droht Unheil durch eine Umstellung?

Messung der Rauschpegel zur Absicherung des Status quo Die Rauschpegel sind nicht größer geworden

Das Hauptproblem: TX legt DSL lahm Symptome: Datenrate sinkt Aussetzer bei Telefongesprächen DSL-LED blinkt Minutenlang kein Internet, keine Telefonie Effekt besonders stark von 160 bis 40m Probleme nehmen mit der Sendeleistung zu Was kann man tun?

Ausgangskonfiguration Dachgeschoss KW- TRX KW- Antenne NT 230VAC PC DG USB Multifunktions- drucker Gigabit- Switch PC EG Gigabit PC Keller NAS DSL DECT-Telefon mit Basis 3x Koax-Kabel Problematisch: DSL- und Antennenkabel nahe zusammen, LAN-Verkabelung über drei Etagen

Diagnose: Informationen aus der Fritz!Box Im Browser „fritz.box“ eingeben Mit Kennwort anmelden Übersicht -> DSL -> Statistik Nicht behebbare Fehler = QSO-Aktivität? Synchronisationen: DSL Total-Ausfall (hier kein Ereignis)

Diagnose: Spektrum Dips: Verursacht durch Sendebetrieb 80-60-40m blau: DSL RX grün: DSL TX 80m 60m 40m ? ? ? Dips auch bei Harmonischen: Nichtlinearität DSL-Empfänger? aktivieren

Mögliche Ursachen für mangelnde EMV-Festigkeit Das DSL-Spektrum beinhaltet die Kurzwellenbänder Die DSL-Leitungen haben „Klingeldraht“-Qualität Der Differenzverstärker des DSL-Modems ist hochempfindlich (Dips treten sogar beim Senden in Dummyload noch auf!), aber die Gleichtaktunterdrückung möglicherweise nicht ausreichend Alle angeschlossenen Leitungen wirken wie Antennen Die Signalverstärkung ist (vermutlich) nicht linear oder es treten schon sehr früh Übersteuerungen auf Das Gehäuse ist ungeschirmtes Plastik Was kann man tun?

Ideen zur Erhöhung der EMV-Festigkeit Haupteinfallstor ist vermutlich die DSL-Leitung Eine DSL-Gleichtaktdrossel zeigte auf 160m einen Effekt, sonst nicht. Messung mit HF-Stromzange: Keine Besonderheiten Weitere Verdrosselung Netzkabel, LAN, USB usw.: keine Wirkung Ein Einbau in ein Metallgehäuse: Keine Lösung (WLAN) Doppel-Achterwicklung auf Kern R80-1500 von DX-Wire Minimalkonfiguration (nur DSL + Netzteil): Besser, aber noch Ausfälle Versuch mit aktiver E-Feld-Sonde am Gehäuse: Starke Einstrahlungseffekte Anruf beim Hersteller AVM: Unverständnis, EMV-Anforderungen sind erfüllt Es handelt sich offenbar um Einstrahl- und EInströmungseffekte. Eine gewisse Abhilfe bietet die Software der Fritz!Box.

Einstellung Störsicherheit Im Browser „fritz.box“ eingeben Mit Kennwort anmelden „Übersicht“ anwählen Erweiterte Ansicht aktivieren Diese Veränderung erhöht deutlich die EMV-Robustheit

Weitere mögliche Maßnahmen Minimierung der an die FB angeschlossenen Leitungen Verbindungen via WLAN statt LAN FB als DECT-Basisstation nutzen, keine Telefonleitungen mehr Kritischstes Band und Grenzleistung ermitteln, Abschätzung der Erfolgschancen aus dB zwischen Grenz- und Sollleistung des TX Mit Minimalkonfiguration testen: Nur FB mit NT und DSL, wenn das auch nicht funktioniert, bestehen wenig Chancen auf Erfolg Hauptproblem ist die Beeinflussung des DSL-Empfangs

Überlegungen zur Problemlösung Tests mit Minimalkonfiguration (nur DSL + Netzteil, Kopplung via WLAN): Robuster Betrieb grundsätzlich möglich Anschaffung einer zweiten Fritz!Box (günstig aus Vertragsverlängerung) Linktests vom Keller zum DG: DECT ok 2,4 GHz ok, aber viel QRM 5 GHz ok (Basis im Treppenhaus) Funktion aller DECT-Telephone bei Anmeldung an Basisstation im Treppenhaus/Keller im ganzen Haus ok Einbuchung aller WLAN-Geräte im ganzen Haus möglich ( 4 Netze, 2x 2,4 GHz und 2x5 GHz mit AVM WLAN Mesh) Eine Systemtrennung zwischen DSL und Heimnetz ist realisierbar

Systemtrennung mit 2x FB 7490 Dachgeschoss Multifunktions- drucker FB2: Repeater USB NT PC DG Gigabit- Switch NAS 5 GB WLAN PC EG DECT-Telefone Keller FB1: Basis DSL PC Keller NT 230VAC DSL-Modem und Hausverkabelung mit LAN etc. nur über 5GB-WLAN gekoppelt

Einstellungen WLAN Alle WLAN-Netze haben den selben Namen Für den Basis/Repeater-Link empfiehlt sich 5 GHz (geringere Reichweite, aber weniger Kollisionen) Für diesen Link ist eine feste Kanalzuweisung sinnvoll, 2,4 GHz dynamisch Die unteren Kanäle sind frei von Radar Alle WLAN-Geräte (Notebooks, Smartphones, TV) nutzen 5 oder 2,4 GHz Ab Kanal 52 muss das WLAN für 5 – 10 Minuten deaktiviert werden, falls Radarsignale erkannt werden Diese Konfiguration hat sich bewährt

Fazit und Schlussbemerkungen Durch die Umstellung auf eine höhere DSL-Geschwindigkeit gab es keine zusätzlichen EMV-Probleme. Die sonst erfolgreich praktizierten Gleichtakt-Verdrosselungen brachten keine Verbesserung oder waren technisch nicht durchführbar. Die klare Trennung zwischen DSL-Anschluss und Hausvernetzung hat sich bewährt. Seit der Umstellung gab es keine DSL-Ausfälle mehr, auch nicht bei Betrieb mit PA. Euch vielen Dank für die Aufmerksamkeit Noch Fragen? Fragen an dj7ua@darc.de