Zur Geschichte der Klimaforschung in Hamburg

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Zur Geschichte der Klimaforschung in Hamburg Hans von Storch und Martin Claussen Ringvorlesung "(Fast) 100 Jahre Universität Hamburg, Teil 2“ 23. Januar 2018

Vorbemerkung Aus Anlaß des 100-jährigen Jubiläums der Gründung der Universität Hamburg im Mai 1919. Der Text wird dann in dem Sonderband zu diesem Ereignis verfügbar werden. Keine wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Klimaforschung an der Universität Hamburg; vielmehr ist es eine Zusammenstellung in einer Art journalistischem Stil durch Hans von Storch und Martin Claussen, die sich als Zeitzeugen verstehen, sowie Carsten Gräbel, der die Quellen für die Zeit vor 1945 gründlich studiert hat. Der Vortrag wird für ein Radioprogramm aufgezeichnet – daher nur zur anfänglichen Einordnung Folien, danach reiner Sprachvortrag. Danke an: Gottfried Kruspe, Martin Dunst, Jürgen Ossenbrügge, Rainer Nikolaysen, Eckart Krause, Jörg Rapp, Heinke Schlünzen, Paul Becker, Gudrun Rosenhagen, Hartmut Heinrich, Richard Tol, Birger Tinz, Klaus Hasselmann, Klaus Fraedrich, Jürgen Zimmerer und Jörn Thiede.

Zusammenfassung Seit der Mitte des 19ten Jahrhunderts gab es zunächst vor allem von der Deutschen Seewarte und ihren Vorläufern bis zum Anfang des 20ten Jahrhunderts und seit den 1970er Jahren am Max-Planck Institut für Meteorologie eine lebhafte und weltweit bekannte und erkannte Klimaforschung in Hamburg. Herausragende wissenschaftliche Leistungsträger dieser beiden Phasen waren Waldimir Köppen und Klaus Hasselmann. Die bekanntesten Leistungen der Seewarte und ihrer Vorgänger war die globale Kartierung des Klimas; die Meriten des Max-Planck Instituts bestanden vor allem in der Konzipierung des Klimasystems als stochastischem System, einer geeigneten Analytik und der Entwicklung und Anwendung globaler realitätsnaher Klimamodelle. Beide Einrichtungen, die Seewarte als auch das Max-Planck-Institut für Meteorologie waren mit der Universität Hamburg verbunden, wirkten aber als unabhängige Einrichtungen. An der 1919 gegründeten Universität Hamburg tauchte das Thema Klima als Forschungsgegenstand bis zum Ende des Nationalsozialismus vor allem im Bereich der Geografie auf, insbesondere in der Nachfolge des Hamburger Kolonialinstituts in Zusammenhang mit Kolonialismus und Klimadeterminismus. In den 1980er und 1990er Jahren wurde die Klimaforschung über verschiedene Sonderforschungsbereiche in den universitären Kontext getragen, zunächst in die Bereiche Meteorologie und Ozeanographie. Gemeinsam mit ausseruniversitären Partnern wurde 1988 das Deutschen Klimarechenzentrums gegründet. Der Fokus auf das Klimathema wurde schließlich 2007 durch die Einwerbung des Exzellenzclusters CliSAP sowie die Einrichtung des universitären Forschungsschwerpunktes „Klima, Erde, Umwelt“ und des Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) erreicht. An CliSAP und dem 2019 folgenden Exzellenzcluster CliCCS sind als außeruniversitäre Partner wie das Max-Planck-Institut für Meteorologie, das Institut für Küstenforschung des Helmholtz Zentrum Geesthacht, das Seewetteramt des Deutschen Wetterdienstes sowie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie beteiligt. Mit CLISAP gelang auch die disziplinäre Ausdehnung auf u.a. Geografie, Bodenkunde, Ökonomie, Soziologie, Kommunikationswissenschaften und Konfliktforschung. Seit 2012 tauschen sich alle Hamburger Einrichtungen der Klimaforschung informell im „KlimaCampus Hamburg“-Verbund aus.

Überblick

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