Die Deutsche Arbeitsfront

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Große Wirtschaftskrise Die deutsche Geschichte im 20. Jh
Advertisements

Landwirtschaft in der DDR
Wolfgang Beer,
Rechtsformwahl.
Jugendkonzeption TV 1905 Mainzlar
Versammlung und PETS 2004 Neckarwestheim
Pro-Skills-Hintergrundphilosophie
Autobahnen als „Leistungen“ des NS
Wirtschaftskultur in Europa
NS-Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung
Dr. jur. Jean-Baptiste Nicolas Robert Schuman
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Teamwork Teamarbeit, Gruppenarbeit
Corporate Citizenship – Teil 1
Das Schröder-Blair Papier
Integrierte Versorgung im Kontext Gemeindepsychiatrischer Verbünde
Eine neue „kreative Klasse“ Kreative Milieus
International Disability Alliance
Sozialpolitik.
Die NS Wirtschafts- und Sozialpolitik im Zeichen der Kriegsrüstung
Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)
Journalismus.
Die Politisierung europäischer Identität in der Euro-Schuldenkrise Präsentation auf der Perspektiv-Konferenz „Quo vadis Europa?“, 24. Mai 2012 Konvent.
Europäische Erfahrungen zur Gewerkschaftsintegration “
Jugend- und Kommunalpolitik
Lebensraum Gruppe Was ist eine Gruppe bzw., aus wievielen
Kölner Bündnis für Alphabetisierung und Grundbildung
Der laufende Prozess – Information und Beteiligung der Öffentlichkeit als Teil der Aktionsplanung Dipl. Soz. Margit Bonacker konsalt GmbH Hamburg Tagung.
Parteien in der Bundesrepublik Deutschland
über “Die Notwendigkeit“ der Judenverfolgung
Kanton Basel-Stadt Folie September 2005 RR Dr. U. Vischer C. Tschumi.
Wer war Wilhelm Leuschner ?
Europa und die Welt am Ende des 2. Weltkriegs
Ein Referat von Jan S., Lars und Lukas
Goebbels, Paul Joseph, Politiker 哥柏爾 – 可畏的宣傳煽動家
Schirach, Baldur Benedikt von, Politiker 希特勒青年團總負責人
Himmler, Heinrich, Politiker, Reichsführer SS 辛姆勒 ─ 集中營總負責人
Dorfverschönerung Golzheim „putzmunter“.
Starke Gewerkschaften – handlungsfähig, demokratisch, unabhängig
Sozialwissenschaften
Ein Beitrag der Fach AG Migrantenorganisationen im Förderprogramm IQ
Die NS Wirtschafts- und Sozialpolitik im Zeichen der Kriegsrüstung
Anmerkungen zur Finanzierung von staatlichen Alterssicherungssystemen
Parteien und gesellschaftlicher Wandel
War der NS- Staat ein totalitärer Führerstaat?
SuisseEnergie pour les communes 1 FAKTOR 21 Kurs Faktor 21 : Inhalt und Vorgehen Ursula Stocker Brandes Energie AG.
ZIELSETZUNG der Lokalen Agenda 21 Gemeinsam die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und für kommende Generationen abzusichern! Die Gemeinde.
Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik im Nationalsozialismus
Wirtschaftsperspektiven: Finanzkrise / Wirtschaftskrise: Wie sieht es wirklich für die Kärntner Wirtschaft aus? Ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber.
Uwe Jun Typen und Funktionen von Parteien
Referat „Soziale Wandel“
Nockherstraße München Dr. Wolfgang Mack Miteinander oder Nebeneinander? Perspektiven der Kooperation von Schule und Jugendhilfe.
Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Gruppe Ifoer 4 P2 Rust SS Leitmotto: Rust bewusst erleben Bewusst erleben:  Die Einzigartigkeit von Rust soll bewusst wahrgenommen werden  Die.
Parlamentarische Demokratie in der BRD
-lich Willkommen ProRegio.
Nicht das Problem, sondern die Lösung: Pflege 50+ Die Stadt Senftenberg lädt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten und stationären Pflege.
1 Perspektiven der Elternarbeit an Musikschulen Eltern als Partner, Helfer und Mitstreiter © Bundes-Eltern-Vertretung 2009.
03/04/12 03/04/12 DAS DRITTE REICH 1 1.
Die Zukunft der Familie Nach „Soziale Strukturen in der Bundesrepublik Deutschland“ S
0 Willkommen zum Stammtisch Zukunftsraum Aarau DENSB Ü REN FAMILIÄR – ENGAGIERT - NATURNAH Resultate Gruppenarbeit
Fachstelle für Gleichstellung – Stadt Zürich, BIBLIOTALK Geschlecht: behindert. Besonderes Merkmal: Frau. Angie Hagmann, Kontaktstelle für Frauen.
Industrielle Revolution im 19.Jhd
Schweizer Geschichtsbuch 3 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2011 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 5. Der Faschismus in Europa.
Schweizer Geschichtsbuch 2 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2011 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 8. Der Erste Weltkrieg Kapitel.
Zusammenhänge zwischen eingreifender, leistender und “ermöglichender” Verwaltung: Am Beispiel des Jugendamtes Lt Koch; OFR Gerdeman.
SPEZIALISIERUNG: GELD- UND KONJUNKTUR Dr. Elisabeth Springler.
18. Mai 2016 Orientierungsversammlung Liegenschaft „Rössli“
3. Ebenen der Tourismuspolitik
Wie soll die Republik aussehen?
 Präsentation transkript:

Die Deutsche Arbeitsfront 21.11.07

Inhalt Auflösung der Gewerkschaften Gründung der DAF Organisation der DAF Kraft durch Freude Finanzierung Schlussbetrachtung

Auflösung der Gewerkschaften I Grundproblem: Integration der Arbeiterschaft - Arbeiterschaft kaum durch NS-Propaganda beeinflusst - NSBO verzeichnet sehr geringen Zulauf - Gleichschaltung der Parteien - Uneinigkeit über Vorgehen bezüglich Gewerkschaften - Verdienste in der Vergangenheit - nationalsozialistische „Super-Gewerkschaft“ - Verbindung zum Klassenkampf  Auflösung - Industrie vs. Gewerkschaften

Auflösung der Gewerkschaften II Entscheid: Auflösung der Gewerkschaften - 1. Mai Feiertag im NS-Regime - Beteiligung der AGDB 1. Mai 1933  Zulauf bei NSDAP-Veranstaltungen - Parallele Vorbereitung zur Gleich- schaltung der Gewerkschaften - 2. Mai 1933: Besetzung von Gewerkschaftsbüros - Funktionäre in „Schutzhaft“ - Beschlagnahmung Gewerkschaftsvermögen

Gründung der DAF 10. Mai 1933: Gründung DAF - freiwillige aber erwünschte Einheitsmitgliedschaft - formuliertes Ziel: „durch Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgesellschaft die Interessen aller schaffenden Deutschen wahrnehmen“ - 25 Mio. Mitglieder 1942 = grösste Massenorganisation - 44‘000 Hauptamtliche / 1.3 Mio. Ehrenamtliche  Eindringung in NS Wirtschafts- und Sozialpolitik

Organisation I Problem: Struktur ständig im Wandel „In Anbetracht der in Angriff genommenen Umorganisation, die sich zwangsläufig im Zuge der nationalsozialistischen Revolution ergibt, ist es bei Drucksetzung dieses Buches nicht abzusehen, welche endgültige organisatorische Form die Deutsche Arbeitsfront erhalten wird“ (DAF-Funktionär Gerhard Starcke, NSBO und DAF, Berlin 1934)

Organisation II - DAF der NSDAP angeschlossen - Leiter der Deutschen Arbeitsfront: Robert Ley - Diverse untergeordnete Ämter - Amt für Berufserziehung und Betriebsführung - Amt für soziale Selbstverantwortung - Amt für Schönheit der Arbeit - Kraft durch Freude

Kraft durch Freude I - Gründung 27.11.1933 - populärste Organisation der DAF - Zugang zu bisher bürgerlichen Privilegien  Anschaffung KdF-Wagen - kulturelles+touristisches Freizeitprogramm - KdF-Stadt Berlin: Olympische Spiele 1936 - Reiseprogramm - Ziel: Verbesserung der Leistungs- fähigkeit + Produktionssteigerung

Begrenzter Einfluss der DAF - unbedeutende Rolle in Tarif- und Arbeitsvertragsfragen  nur beratende Funktion - Rechtsberatungsstellen der DAF  weniger Streitfälle vor Arbeitsgericht  faktische Ausschaltung der Arbeitsgerichte

Finanzierung - beschlagnahmte Gewerkschaftsvermögen - Zwangsbeiträge (direkt vom Lohn abgezogen) - Gewinn aus Wirtschaftsunternehmen der DAF - Bauunternehmen - Versicherungsgesellschaften - Banken - Verlags- und Druckereiunternehmen - VW-Automobilwerk in Wolfsburg  DAF als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Fazit - Entscheidende Rolle bei Festigung der NS-Macht  Verbindung zw. Drittem Reich + Arbeiter  Sicherung der Legitimität - Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten  Steigerung der Leistungsfähigkeit  enge Bindung an das Regime - Kehrseite  Überwachung und Kontrolle  propagandistisches Instrumentarium

Thesen I 1) Die Arbeitsdienste in Deutschland und den USA waren gesellschafts- und nicht wirtschaftspolitischer Natur. Ihre Realwirtschaftlichen Auswirkungen waren vernachlässigbar. Sie förderten den Glauben an eine Verbesserung der Wirtschaftlage, stabilisierten das Gesellschaftsgefüge und führten so indirekt zu einer Verbesserung der ökonomischen Situation. 2) Ohne den bevorstehenden Krieg und der damit verbundenen Investitionstätigkeit sowie der grösseren gesellschaftlichen Akzeptanz staatlicher Eingriffe wäre die schlechte Wirtschaftslage nicht zu überwinden gewesen.

Thesen II 3) „That situation in that crisis did not call for any complicated consideration of economic panaceas or fancy plans. We were faced by a condition and not a theory.“ (Roosevelt, Mai 1933, Radioansprache) Die Reaktionen auf die Wirtschaftskrise erfolgten sowohl in den USA als auch in Deutschland ohne Masterplan, die getroffenen Massnahmen waren primär Antworten auf akute Probleme. Dies ist auf das Fehlen eines makroökonomischen Theoriegebäudes zurückzuführen.