Das Auge: Was die Apothekerin / der Apotheker wissen muss

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Tipp für alle Präsentationen: Verwende Bilder die klar und prägnant sind um die vorgestellten Konzepte gründlich zu erklären. Bitte die Quellen lesen und.
 Präsentation transkript:

Das Auge: Was die Apothekerin / der Apotheker wissen muss Dr. med. Holger Schramm Dr. med. Eva-Maria Vogt-Symietz

INHALT Grundlagen: Anatomie und Physiologie des Auges und des Sehens Erkrankungen: Pathophysiologie, Klinik und Symptomatik des trocknen, allergischen und infizierten Auges (viral und bakteriell) von Lidrandbeschwerden und – erkrankungen häufiger Hornhaut- und Iriserkrankungen degenerativer Erkrankungen wie z.B. Glaukom, Katarakt und Makuladegeneration von tumorartigen Veränderungen der Lider

Notfälle: Alarmsymptome, Verletzungen und Verätzungen des Auges und der Lider Therapie: durch die ApothekerInnen durch den Arzt Arzneistoffe Beratung: Fallbeispiele

Anatomie und Physiologie des Auges und des Sehens Verstehen des Sehvorganges – ein geschichtlicher Abriss Pythagoras (570-480 v.Chr.): Heisse Sehstrahlen strömen vom Auge aus, von kalten Körpern “zurückgedrängt“ Ptolomäus (100-160 v.Chr.): Zwei Strahlenarten, Sehstrahlen vom Auge ausgehend, Lichtstrahlen von der Lichtquelle ausgehend Im 17. Jahrhundert: ähnlich zu heute, dass das Auge lediglich ein Lichtempfänger ist

Das Auge als optisches System Prinzip einer Kamera, die das Objekt auf der Netzhaut mittels einer Linse abbildet. Linsenkrümmungsradius variabel. Max. Hellempfindlichkeit bei 555 nm (grün) Mindestabstand getrennt zu sehender Punkte: ca. 0.04 mm Menschliches Auge a) Schnitt b) Strahlengang

Anatomie und Physiologie des Auges und des Sehens Der Sehvorgang als komplexes System aus Physik und Nerven/Hirn Gesichtsfeldausfälle bei den wichtigsten Sehbahnläsionen

Anatomie und Physiologie Pars plana Conjunctiva Ziliarmuskel Schlemm-Kanal Hornhaut Fovea Iris Sehachse Macula lutea Linse Lamina cribrosa Papille vordere Augenkammer N. opticus Glaskörper hintere Augenkammer Zonulafasern Retina Chorioidea Sklera

Sehnerv

Die Verknüpfung von Physik und Nerven/Hirnsystem Ein Beispiel:  Schauen Sie auf die Liste und sagen Sie laut die Farbe, nicht das Wort gelb blau schwarz orange grün

Das Sehorgan Anatomischer Ueberblick Der Augapfel enthält bildentwerfende Organe, die brechenden Medien: Cornea und Linse Das bildaufnehmende Organ ist die Retina In ihr wird der physikalische Reiz mittels photochemischer Prozesse in einen nervösen Reiz umgewandelt

Das Sehorgan Anatomischer Ueberblick Nervöse Leitung gebildet aus: Nervus opticus, Chiasma nervorum, Tractus optici und intracerebralen Bahnen über den Thalamus opticus und die Sehstrahlung Im Sehzentrum befinden sich die Substrate der bewussten Lichtempfindung

Der Augapfel Die kugelige Hülle besteht aus: Durchsichtiger Hornhaut (Cornea) Weisser Lederhaut (Sklera). Horizontaler Durchmesser der Hornhaut etwa 11.5mm Sagitale Achse des Auges etwa 24mm

Die vordere Augenkammer Hornhauthinterfläche Kammerwinkel Irisvorderfläche Im Bereich der Pupille von der Linsenvorderfläche

Der Kammerwinkel Dort wo Hornhaut zur Iris umbiegt Umschlagstelle wird von Trabekelwerk gebildet In den Tiefen Lagen befindet sich der Schlemmkanal Kammerwasser fliesst durch das Trabekelwerk in den Schlemmkanal und gelangt in den tiefen Venenplexus

Die hintere Augenkammer Irishinterfläche, Processus ciliares Zonula Zinnii Linsenhinterfläche

Die Linse Sie liegt hinter der Pupille in der tellerförmigen Grube des Glaskörpers. Keine Nerven oder Blutgefässe. Vordere und hintere Kapsel Cortex, Nucleus

Das Kammerwasser Produziert im nichtpigmentierten Anteil des Ziliarkörpers Vordere und hintere Augenkammer sind mit durchsichtigem Kammerwasser gefüllt, das von hinten durch die Pupille in die vordere Augenkammer übertritt, denn die Irisfläche liegt der Linsenkapsel nur ganz lose auf

Der Glaskörper Füllt den Raum hinter der Linse aus Besteht aus einem feinen Fasergerüst Einem darin eingebetteten Hydrogel.

Die Netzhaut Die Netzhaut dient der Aufnahme von Lichtreizen Entwicklungsgeschichtlich eine bläschenförmige Ausstülpung des Gehirns, das von vorne her einsinkt und zu einer Duplikatur wird Die innere Zellage bildet die Retina Die äussere Zellage bildet das Pigmentepithel

Die Retina Netzhaut und Pigmentepithel verwachsen nicht fest miteinander (Netzhautablösung) Netzhautnervenfasern fliessen auf der Papilla nervi optici zum Sehnerv zusammen Die Netzhaut enthält Sinneszellen Zapfen ca. 7 Mio. (Macula grösstes Vorkommen) Stäbchen ca. 120 Mio.