Jens Renner Plagio, ergo sum - Dowjerai, no prowjerai, od´r?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Identifizierung und Ausbildung von Führungskräften
Advertisements

Vorlesung zur Lehrveranstaltung „Internet-Learning“ im SS 2003
Neue Studienstrukturen an den Hochschulen in Niedersachsen
© 2011 Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure e.V.
Übergangsmodell HS – Praktikumsphase Kurs 32 (2013/2014)
Agenda Einleitung Beschreibung des Qualitäts-Management-Systems (QMS)
Professionalisierungskurs 2006
Informationskompetenz für Naturwissenschaftler an der ULB Düsseldorf
Modularisierung und E-Learning
Zu den Auswirkungen von Akkreditierungen und die Fortsetzung Karl Dittrich Vorsitzender NVAO Loccum 25 Oktober 2012.
EconBiz – Ergebnisse der Umfrage zu Informationskompetenz und EconBiz und der GENICUS-Studie Tamara Pianos, Thorsten Meyer Hamburg, 11. September.
Informationsveranstaltung zum Seminar „Wirtschaftslehreunterricht mit vierwöchigem Schulpraktikum“ 16. Juli 2009.
Fit für den M.Ed Abschluss???. Fit für den M.Ed-Abschluss Abschluss des Studiums –Organisation der Masterarbeit –Organisation der mündlichen Abschlussprüfung.
Standortfaktoren INTERN - Ausdrucksstark präsentieren.
Sinn der Maßnahme Was bringt die Arbeit in einer Schülerfirma? CreativeArtTextile.
Wahlfach Medizin I: Praxisorientierte Gesundheitsversorgung von Migranten Evaluationsergebnisse aus dem Sommersemester 2009 Niels-Jens Albrecht, Christopher.
Vermittlung von Informationskompetenz
Ergebnis einer Evaluierung -- Kurzform. Ergebnis der Evaluierung: Harte Kriterien Organizational context wird beschrieben –"ELAN Application Profile",
Die Stärkung der Informationskompetenz als hochschulpolitische Aufgabe
Inhalte und Maßnahmen eingegeben haben,
Immerwährender Geburtstagskalender Comedison Inhalt Präsentation Folie erstellen/einrichten Meister aller Folien 16.
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Chancen und Möglichkeiten einer teilgebundenen Ganztagschule
Berliner Rahmenpläne Informatik für die Sekundarstufe I
Schulentwicklung Volksschule / HS / NMS …. basierend auf dem Zahnradmodell der Bewegten Schule Stand: Sept
Hannover, Ulrich Gutenberg 6 Didaktische Orte Tag der Medienkompetenz 2013 Medien erweitern die Möglichkeiten Gewinnung von Wissen + Darstellung.
Auftaktveranstaltung Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport 2004 am in Leipzig Kurzpräsentation der Workshop-Ergebnisse.
Studiengang Geoinformatik
Ergänzungsfach Informationswissenschaft
Case Study: Telelernen an der FH Joanneum A. Koubek, J. Pauschenwein, ZML.
26. Februar 2014 Seite 1 Vermittlung von Informationskompetenz an Deutschschweizer Hochschulen Eine exemplarische Momentaufnahme Nadja Böller Lydia Bauer,
Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen
Teaching Library – Bibliothek der Fachhochschule Frankfurt am Main
Absolventenberatung am Fachbereich Psychologie
Mai/Juni 2013 Supervision Modul VIII Modul 1.
...ich seh´es kommen !.
1 7. Mai 2013Mag. a Karin Ortner Arbeiten und Studieren Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2011 (Quelle: IHS, Martin Unger)
Wir üben die Malsätzchen
VL 20 VL Mehrelektronensysteme VL Periodensystem
IFES - Institut für empirische Sozialforschung GmbH Teinfaltstraße Wien Lehramts-Studierende Online-Befragung 2009.
Präsentation läuft auch vollautomatisch ab … wie du möchtest
Auslegung eines Vorschubantriebes
ECHT UNGLAUBLICH. Lies alle Zahlen. langsam und der Reihe nach
1 DMS EXPO 2009 Keynote Angst und Gier Dr. Ulrich Kampffmeyer PROJECT CONSULT Unternehmensberatung Dr. Ulrich Kampffmeyer GmbH Breitenfelder Straße 17.
Tag der Lehre 2012 Forschendes Lernen.
WS 2009/10 Datenbanksysteme Fr 15:15 – 16:45 R Vorlesung #3 Das relationale Modell (Teil 2)
Bachelorseminar zur Bachelorarbeit
Grundpositionen> Schulfachbezogene Entscheidungen (Skript)
Sollte nicht Lernen und Lehren an der Universität mehr Freude machen?
UN - Behindertenrechtskonvention
- Markus Malo, UB Stuttgart -
Informationsabend zur Wahl der Ausbildungsrichtung am Herzlich willkommen !
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Schulentwicklung Volksschule / HS / NMS …. basierend auf dem Zahnradmodell der Bewegten Schule Stand: Sept
Analyseprodukte numerischer Modelle
Proseminar GMA Web Suche und Information Retrieval (SS07)
2014 Januar 2014 So Mo Di Mi Do Fr Sa So
Grundschule und Computer
Einführung Erscheinungsbild 28. Oktober 2011 Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich Oktober 2011Seite 1.
Möbelhaus Mustermann Möbelhaus Mustermann Revision 0 Seite Nr
Schulentwicklung Volksschule / HS / NMS …. basierend auf dem Zahnradmodell der Bewegten Schule Stand: Sept
Der Erotik Kalender 2005.
01-1-Anfang. 01a-1-Vortrag-Inhalt 14-4-Gründe-Masterplan.
Leben in der Dorfgemeinschaft
Familie Beutner, Konrad-Voelckerstrasse, Edenkoben/Pfalz, Tel:
Werbung und Marketing: Worauf muss geachtet werden?
Erfolgsjahr 2015 Kennen Sie das? Sie haben Wünsche, Ideen, Ziele, doch es scheitert an der Umsetzung? Sie wünschen sich, erfolgreicher oder erfüllter zu.
Seminar Medizinische Informatik 2015/
 Präsentation transkript:

Jens Renner Plagio, ergo sum - Dowjerai, no prowjerai, od´r? Plagiatserkennung und Plagiatsbekämpfung als Lehrinhalt curricular verankerter Seminare zur Vermittlung von Informationskompetenz 1

Meine Themen Die Voraussetzungen Die Chancen Die Grenzen Die Umsetzung IK an der Hochschule Ansbach Beispiel Studiengang Betriebswirtschaft Didaktische Umsetzung Das Fazit 2

Die Voraussetzungen Hochschule Ansbach: 1996 gegründet 2.000 Studierende 10 Studiengänge Bachelor und Master Fluch und Segen der Rankings 3

Die Chancen Intrinsisch motivierte Studierende Fördern Extrinsisch motivierte Studierende Fordern  Information und Repression Beziehungsebene Professoren-Bibliothek Handlungsfeld und Kompetenzbeweis 4

Die Grenzen Ansbach, im Juli 2009 „Wenn Du´s umschreibst, brauchst keine Quellen anzugeben; ich hab 80 % von meiner Diplomarbeit so gemacht.“ 5

Die Grenzen Grenzen akzeptieren Diversität als Realität Lernermög- licher als Ziel 6

Die Umsetzung IK an der Hochschule Ansbach Teaching Library curricular verankert seit dem Herbst 2000 Als Pflichtmodul, Pflichtveranstaltung, halbfreiwilliges Angebot, freiwilliges angekündigtes, spontanes … In 7 von 10 Studiengängen Immer in Verantwortung der Bibliothek 7

Die Umsetzung IK an der Hochschule Ansbach Drei Stufen-Modell Studiengangsübergreifende Erstsemestereinführung - verpflichtend Lehrveranstaltung im Studiengang - (verpflichtend) Diplomanden-Einzelbetreuung „one-on-one“ - freiwillig 8

Die Umsetzung IK an der Hochschule Ansbach Beispiel Studiengang Betriebswirtschaft 9

Die Umsetzung Beispiel Studiengang Betriebswirtschaft Pflichtmodul für Bachelor im 1.-3. Semester 10

Die Umsetzung Beispiel Studiengang Betriebswirtschaft Praktische Umsetzung als 2-Tages-Blockveranstaltung (Ausschnitt) 11

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Den ganzen Weg gehen! Basisterminologie Datenbanken Licht und Schatten von Google Wissenschaftliches Arbeiten Publizieren Plagiatsbekämpfung 12

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Wissenschaftliches Arbeiten: Ablauf 13

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Wissenschaftliches Arbeiten: Inhalt 14

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Konfrontation mit Weber: Inhalt 15

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Konfrontation mit Weber: Ablauf 16

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Infokiosk: Ablauf 17

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Infokiosk: Inhalt 18

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Infokiosk: Inhalt 19

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Infokiosk: Inhalt 20

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Infokiosk: shake & paste 21

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung Andere Studiengänge andere Inhalte 22

Die Umsetzung Didaktische Umsetzung: steter Tropfen… Lehrgespräch Wissenschaftliches Arbeiten Beispiele: 1. Vertiefung Thesen nach Weber: 2. Vertiefung Infokiosk: 3. Vertiefung Zusammenfassung: 4. Vertiefung Lehrgespräch zum Infokiosk: 5. Vertiefung 23

Die Umsetzung Präsenzlehre vs. E-Tutorial http://support.epnet.com/training/flash_videos/basic_search_academic_tut/basic_search_academic_tut.htm 24

Didaktische Umsetzung Immer wieder: aktivierende Methoden Erleichtern das Lernen Erleichtern das Lehren 25

Das Fazit Erfahrung Übertragbarkeit Relevanz und Motivation durch echte Bsp. Unvermögen und Paradigmenwechsel Ethisch richtiges Handeln vorführen / vorleben Unhinterfragtes Plagiieren problematisieren Übertragbarkeit In geisteswissenschaftlichen Studiengängen Im Typ (Fach)Hochschule Im Miteinander Bibliothek-ProfessorInnen 26

Das Fazit Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! jens.renner@hs-ansbach.de 27

Abstract Dowjerai, no prowjerai - die alte russische Weisheit bringt es auf den Punkt: Vertrauen, aber auch Kontrolle. Auch wenn Plagiate heute unhinterfragtes Konstitutivum vieler Studierender geworden zu sein scheinen. Im Zusammenspiel zwischen Lehre in bibliothekarischer Verantwortung und professoraler Studierendenbetreuung werden Studierende bei der Erstellung von schriftlichen Arbeiten begleitet. Verpflichtende Lehrveranstaltungen zur Informationskompetenzvermittlung dürfen daher nicht mit der Anwendung von Datenbanken und anderen Informationsquellen enden. Am Beispiel einer süddeutschen Hochschule wird gezeigt, wie in einem Bachelorpflichtmodul „Wissenschaftliche Arbeitsweise“ für angehende Betriebswirte die Auseinandersetzung mit der Problematik des Plagiates selbst zum Lehr- und Lerninhalt wird. Dabei entwickeln Studierende nicht nur Kritierien für eine ethisch korrekte Arbeitsweise, sondern werden gezielt mit unzureichenden Arbeitsergebnissen früherer Semester konfrontiert und erlernen so durch die Auseinandersetzung mit z.B. abgeschriebenen Abschlussarbeiten Kriterien zum erfolgreichen Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit. Damit begegnet die Lehrveranstaltung beiden Phänomenen, nämlich dem Unvermögen und dem Paradigmenwechsel. Das studentische Unvermögen wird durch die Vermittlung einer kritischen Beschaffung, Bewertung und Darstellung von wissenschaftlichen Erkenntnissen geheilt. Der Paradigmenwechsel hin zu einer unreflektierten Übernahme fremder Inhalte wird als gegeben analysiert und durch die Beschäftigung mit abgelehnten Arbeiten als wissenschaftsfeindlich erkannt. In mehrjähriger Lehrpraxis hat sich dieses präventive und zugleich repressive Vorgehensweise bewährt und zeichnet so einen Alternativentwurf zum Einsatz von kommerziellen Einreichungsdiensten. 28