Kehrtwende Ein kriminalpädagogisches Schülerprojekt

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 Präsentation transkript:

Kehrtwende Ein kriminalpädagogisches Schülerprojekt © JGR Kehl, März 2006

Das Projekt: Kinder, die Straftaten begehen, sind nicht strafmündig, d.h. wer unter 14 Jahre ist und beispielsweise klaut, wird nicht zur Verantwortung gezogen. Auch bei Jugendlichen ab 14 Jahren, die nur kleine Delikte begehen, werden Verfahren oft eingestellt. Hier setzt das Projekt Kehrtwende an. Schülerrichter - also Schüler, die als „Richter“ fungieren - sprechen mit den jungen Straftätern ihre Delikte durch und versuchen, sie so zur Einsicht zu bringen. © JGR Kehl, März 2006

Ziel des Projektes: Jugendliche, die unter normalen Umständen ohne Strafe davon gekommen wären, sollen ihr Fehlverhalten begreifen und sich der Konsequenzen bewusst werden. Durch die Auseinandersetzung mit anderen Jugendlichen anstelle von Erwachsenen soll ein „Nachdenk – Prozess“ angeregt werden. Durch eine „Wiedergut – Machung“ soll verhindert werden, dass die Betroffenen nochmals straffällig werden. Das Verantwortungsgefühl sowohl der Betroffenen als auch der Schülerrichter soll gestärkt werden. © JGR Kehl, März 2006

Wie entstand das Projekt? Voraussetzung zur Entstehung des Projektes war zunächst einmal die „Aktion Mensch“, die die Unterstützung und Finanzierung derartiger Projekte vornimmt. Das DRK gründete dann auf Basis besagter Unterstützung die „KOPS“ (Kontaktstelle für Prävention und soziales Lernen). Aus KOPS heraus entstand schließlich die Idee für das Projekt „Kehrtwende“. Auch jetzt noch arbeitet Kehrtwende mit KOPS zusammen. © JGR Kehl, März 2006

Die Konzeption des Projektes In der von Kops erstellten Konzeption des Projektes lässt sich noch einmal alles ausführlich nachlesen. © JGR Kehl, März 2006

Wie läuft so ein Treffen ab? An einem Treffen sind immer drei Schüler-Richter und der Betroffene beteiligt. Nach einem ersten Kennenlern-Treffen wird damit begonnen, die Motivation, die Hintergründe und die Auslöser der Tat zu erforschen. Der Jugendliche wird mit seinem Verhalten und seiner Tat konfrontiert und das Schülerteam zeigt ihm die Konsequenzen auf, die sein Handeln haben könnte. Am Ende wird nach einer Möglichkeit der Wiedergutmachung gesucht, die vom Betroffenen freiwillig innerhalb einer bestimmten Frist zu leisten ist. Die Schülerrichter sind dafür verantwortlich, dass die getroffene Wiedergutmachungsvereinbarung eingehalten wird und überwachen die Entwicklung des Falles. © JGR Kehl, März 2006

Die Vereinbarung und die Arbeitshilfe geben einen genaueren Überblick über den Verlauf eines Treffens. © JGR Kehl, März 2006

Unser Treffen mit den Schüler - Richtern Um mehr über das Projekt „Kehrtwende“ zu erfahren, haben wir uns mit den Schülerrichtern getroffen. Wir waren erstaunt über das, was sie uns erzählten, und auch ein wenig verwundert darüber, dass wir bisher noch nichts von dem Projekt gehört hatten. Wir erfuhren genaueres über die Ausbildung, die Entstehung des Projektes und über Fälle, die bisher behandelt worden waren, und einige von uns bekundeten ihr Interessen, vielleicht bald selbst bei „Kehrtwende“ mitwirken zu wollen. © JGR Kehl, März 2006

Wir haben uns mit den Schülerrichtern unterhalten… VIDEO Wir haben uns mit den Schülerrichtern unterhalten… © JGR Kehl, März 2006

Unser Fazit: Erfolgsquote: Wir glauben, das Projekt ist ein gelungener Ansatz dafür, Kindern und Jugendlichen, die einen ersten Schritt in Richtung Kriminalität getan haben, davor zu bewahren, tatsächlich abzustürzen. Durch die Projektarbeit hilft man den Kindern zu erkennen, das Stehlen oder Gewalt keine Lösung ihrer Probleme bedeuten, sondern eine Verschlimmerung herbeiführen. Ist die Einsicht erst einmal da und verstehen die Jugendlichen erst einmal, dass sie etwas falsch gemacht haben, dann besteht auch die Hoffnung darauf, dass sie sich nicht nochmal dazu hinreißen lassen, so etwas zu tun. © JGR Kehl, März 2006

Ist das Projekt zukunftsfähig? Unser Fazit: Ist das Projekt zukunftsfähig? Obwohl das Projekt noch nicht allzu lange läuft, sich also noch in der Anfangsphase befindet, zeigt es gute Ansätze, und auch bereits regen Erfolg. Sowohl die Polizei, als auch die Eltern der Betroffenen heißen die Bemühungen der Schülerrichter gut und unterstützen ihre Arbeit daher. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und wir hoffen sehr, dass dieses Projekt auch in Zukunft Erfolg haben wird. © JGR Kehl, März 2006

Ist das Projekt auch für andere Städte geeignet? Definitiv JA! Unser Fazit: Ist das Projekt auch für andere Städte geeignet? Definitiv JA! Wichtig ist, dass die Verknüpfungen zwischen Polizei, Schülerrichtern und anderen sozialen Stellen sehr gut sind und eine Stelle das Projekt und die Verteilung der Fälle an die Schülerrichter koordiniert. Ein klarer Vorteil des Projekts ist es, dass die Arbeit von Jugendlichen für Jugendliche geleistet wird, was unter anderem natürlich auch zum den Erfolg des Projekts beiträgt. Voraussetzung ist allerdings, dass sich Leute finden, die das nötige Engagement und die Zeit haben, sich damit intensiv auseinander zu setzen. © JGR Kehl, März 2006

ENDE Jugendgemeinderat Kehl © erstellt und bearbeitet vom © JGR Kehl, März 2006