Saul David Alinsky Organizing und Empowerment.

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 Präsentation transkript:

Saul David Alinsky Organizing und Empowerment

“Call me a Radical!“ Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Saul David Alinksy “Call me a Radical!“

Zur Person Alinsky Ein Leben wider das Establishment Die Entwicklung seiner Organizing-Strategie geboren 1909 in Chicago, Stadt mit der damals aktivsten Arbeiterbewegung der USA aufgewachsen in einem der Armenviertel von Chicago frühe Beteiligung an politischen Aktionen während der großen Depression der 30er Jahre: Anleitung der Bewohner der Arbeiterviertel Chicagos zur Selbstorganisation gegen die sozialen Missstände über Jahrzehnte: Kontinuierliche (Weiter-) Entwicklung seiner Leitlinien und Prinzipien anhand seiner eigenen praktischen Erfahrungen bis zu seinem Tod 1972 als Organizer aktiv 3

”Rowdy, bawdy and confront-ational!“ Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Die Haltung ”Rowdy, bawdy and confront-ational!“

Die Haltung 1. Mut zur Erneuerung „Die Chinesen schreiben das Wort 'Krise' mit zwei Schriftzeichen. Das eine bedeutet 'Gefahr' und das andere 'günstige Gelegenheit'.“ Alinskys Standpunkt: Niemals aus Furcht vor dem Unbekannten an Althergebrachtem festhalten. Stattdessen der Zukunft selbstbewusst entgegentreten, um neue Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.

Die Haltung 2. Radikal Demokratisch „Der Radikale stellt die Menschenrechte weit über die Eigentumsrechte. Er wird jede Machtkonzentration bekämpfen, die der Feind einer breiten, populären Demokratie ist, ob er sie nun in Finanzkreisen oder in der Politik antrifft.“ Tiefes Misstrauen gegenüber Staat und Establishment. Dagegen großes Vertrauen in die Fähigkeit der Menschen, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Vorstellung von Demokratie als täglich gelebter Praxis.

Die Haltung 3. Mittel und Zweck pragmatisch denken „Das geistige Schattenboxen um Mittel und Zweck ist typisch für die Beobachter und nicht für die Akteure auf dem Schlachtfeld des Lebens.“ Alinskys pragmatische Sicht: Sich nicht von aufgezwungenen Moraldebatten entmutigen lassen. Die eigenen Kämpfe mit den Mitteln bestreiten, die einem zur Verfügung stehen. Was zählt, ist der Sieg. 7

”Never do for the people what they can do for themselves.“ Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Die Strategie ”Never do for the people what they can do for themselves.“

Die Strategie Empowerment: Aneignung von Macht „Eine neue Machtgruppierung zu schaffen, bedeutet automatisch eine Einmischung in und eine Bedrohung für die bestehenden Machtverhältnisse und damit eine Infragestellung des Status Quo.“ Alinskys Empowerment-Gedanke: Die einzige Machtressource, über die die Machtlosen verfügen, ist ihre große Zahl - wenn sie sich organisieren. Die Interessen der Menschen können dann erfolgreich durchgesetzt werden, wenn die Betroffenen selbst aktiv werden. Aufgabe von Organizern ist, sie dabei zu unterstützen, zu motivieren und sie dafür zu befähigen. 10

Die Strategie Organizing: Schritt für Schritt 1. Den Menschen zuhören Herausfinden, wo der Schuh drückt Lokale Machtverhältnisse recherchieren 2. Den Protest organisieren Selbstvertrauen aufbauen Eine gemeinsame Stimme finden 3. Die Interessen durchsetzen Gemeinsam die Maßnahmen planen Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen den Druck kontinuierlich steigern

”A good tactic is one your People enjoy.“ Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Die Praxis ”A good tactic is one your People enjoy.“

Die Praxis 1. Die Menschen im Mittelpunkt „Alles Wissen ist nutzlos, wenn man nicht mit Menschen kommunizieren, sich ihnen nicht mitteilen kann.“ Alinskys Kommunikationsregeln: Interesse an den Menschen zeigen So sprechen, dass sie einen verstehen Niemals ihren Erfahrungsbereich verlassen Die Eigeninteressen der Menschen nicht als egoistisch anprangern sondern als wirkungsvolles Mittel bei der Organisierung und Zusammenarbeit nutzen Zweite grundlegende Position: Eine sehr positive Sichtweise auf Konflikte. Alinsky selbst bezeichnete seinen Ansatz einmal als „rowdy, bawdy and confrontational“ (krawallmachend, derb und konfrontativ). 14

Die Praxis 2. Konfliktorientiert „Der Konflikt ist der wesentliche Kern einer freien und offenen Gesellschaft. Eine Bürger-Organisation ist eine Konfliktpartei. Der einzige Grund, warum es sie gibt, ist, einen Krieg gegen alle Missstände zu führen, die Leid und Unglück verursachen.“ Entscheidende Verbesserungen für die Lebensbedingungen der Menschen können nur erreicht werden durch: Konflikte personalisieren, Verantwortliche benennen Polarisieren, Konflikte bewusst zuspitzen Konflikte offensiv austragen 15

”Keep the pressure on!“ Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Die Zukunft ”Keep the pressure on!“

Die Zukunft Die Stunde der Radikalen „Letzten Endes besteht das eigentliche demokratische Programm in einem demokratisch gesinnten Volk. Einem gesunden, aktiven, beteiligten, interessierten, selbstbewussten Volk, das sich durch seine Beteiligung und sein Interesse informiert, erzieht und vor allem den Glauben in sich selbst, seine Mitmenschen und die Zukunft entwickelt.“ Alinskys radikaldemokratischer Ansatz als Antwort auf die Krise unseres Systems der stellvertretenden Interessenvertretung. Über den Betrieb hinaus: Eine Blaupause für die demokratische Weiterentwicklung unserer Gesellschaft hin zu einer Beteiligungsdemokratie. 18

Call me a radical Wir und die Junge Generation Über diesen Foliensatz Das Buch Call me a radical Organizing und Empowerment – Politische Schriften

Das Buch Saul D. Alinsky „Call me a radical“ Zum Weiterlesen: Alinskys wichtigste Schriften – in einer Neuauflage der IG Metall. Alinskys Haltung, Strategien und Methoden für die Praxis sind heute aktuell wie nie – gerade für Gewerkschaften Taschenbuch, 199 Seiten Herausgeber: IG Metall Jugend Verlag: Lamuv Mit einem Vorwort von Eric Leiderer und einem Nachwort von Detlef Wetzel Verfügbar im Bestellshop des Intranets mit Prod.-Nr.: 21546-34249 solange der Vorrat reicht! Danach im Buchhandel. 21