In was für einer Welt werden unsere Kinder leben?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Verkehrsunfälle insgesamt und nach Örtlichkeit
Advertisements

Bedeutung des demografischen Wandels für die Arbeitswelt
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Eine Prüfung der Maßnahmen des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes im Hinblick auf die Beschäftigungschancen Älterer Dr. Ulrich Walwei Vizedirektor und.
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
Telefonnummer.
Dgdg Beschäftigungssituation und -perspektiven älterer Arbeitnehmer in Deutschland März 2009 Internationales Arbeitsmarktgespräch Friedrichshafen, 18.
Pflegesituation in Oberberg / Rhein Berg Klaus Ingo Giercke AWO Mittelrhein
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Alterung der Gesellschaft
Entwicklungszusammenarbeit mit einem aufstrebenden Land wie Indien Dr. Jona Aravind Dohrmann Westhofen, 29.Mai 2008 Treff Aktiv Westhofen
Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050
zur Arbeitsmarktpolitik
Informationsveranstaltung am in der BBS Papenburg
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?
Tarifrunde Banken 2012 Dr. Dierk Hirschel Verdi-Bundesverwaltung
Beschäftigtentransfer in Europa / Josef Punz 1 Arbeitsstiftungen – Herausforderungen für den Partner Arbeitsmarktservice.
Industrieland Deutschland
20:00.
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS 2. Demografie Dialog Schweiz Demografische Entwicklung und Siedlungspolitik Die.
Demografische Entwicklung in Sachsen bis 2020
Lebensgefühl und Wertorientierungen bei Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der Shell Jugendstudien 2002, 2006, 2010 Dr. Thomas Gensicke Senior.
Überblick über den Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Dresden
von Michael Büge Staatssekretär für Soziales
Demografische Entwicklung in Bad Homburg
Arbeitsmarkt und prekäre Arbeitsverhältnisse
Lehrerausbildung in Estland
Mehr als Beschäftigte haben ihr Votum abgegeben!
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
Dokumentation der Umfrage
Schuften statt Schule Kinder in Kolumbien
Industrieland Deutschland
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
Trendumfrage 2011 Das Zahlungsverhalten in Österreich
Wir üben die Malsätzchen
Fragen des Alters und des Alterns
Hans-Joachim Fuchtel (MdB) Parlamentarischer Staatssekretär
Generationen im Gespräch
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Hans Dietrich, Berlin, den Zukünftige Qualifikationsbedarfe auf dem Arbeitsmarkt.
Erfolgreiche Bildungssysteme im Vergleich
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen und ihrer Stadtviertel 21. Mai 2009 Amt für Statistik und Zeiten der Stadt.
Demografische und volkswirtschaftliche Herausforderungen für Wien
Mächtigster Konkurrent der Wirtschaft
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
Bevölkerungsentwicklung und –struktur der Stadt Bozen
Thema: Demographische Entwicklung im Vergleich Von: Felix Stohf
Bevölkerungsprojektion bis 2030 Gemeinde Waakirchen Stand: Fabian Buchner Tobias Oppliger Benjamin Reicherzer.
Geschichte 4-stündig Wie? Was? Warum?.
Bevölkerungsprojektion bis 2030 Stadt Bischofsheim a. d. Rhön Stand: Präsentiert von Schülern.
Bevölkerungsprojektion bis 2030
Bevölkerungsprojektion bis 2030
Gliederung Demografische Entwicklung
Herausforderungen des demografischen Wandels meistern –
Finanzdepartement FD Symposium Zukunft Alter Datum 6. Schärme-Symposium 2011 Folie 1 Der Wandel in der Alters- politik bewegt auch den Kanton Obwalden.
Österreichischer Kapitalmarkttag 2014
Wohin entwickeln sich die Wohnungsmärkte?
Seniorenplanung für Vörstetten. Ab 2011 basiert die Berechnungsgrundlage auf Zensus Prozentuale Veränderung Quelle: Statistisches Landesamt Baden- Württemberg.
Zur Zukunftsfestigkeit der Europäischen Sozialstaaten
Altersgerechte Quartiere am Beispiel Nordrhein-Westfalens
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
Bericht zur demografischen Entwicklung Landkreis Würzburg Klaus Rostek Familienbeauftragter Jugendhilfeplaner.
LeNeOS LernNetz Oderland - Spree Lernende Regionen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert durch: Projektträger: Industrie- und Handelskammer.
Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Lothar Wildmann ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Auswirkungen des demografischen Wandels im Einwanderungsland Deutschland Professor Marcel Thum, technische Universität Dresden und Leiter des ifo-Instituts.
Saarbrücken, 14. Dezember 2015 Den Lügnern auf der Spur Aus dem Leben eines Statistikers in Politik und Wirtschaft Gerd Bosbach, Köln.
 Präsentation transkript:

In was für einer Welt werden unsere Kinder leben? Martin R. Textor Institut für Pädagogik und Zukunftsforschung, Würzburg

Kinder zukunftsfähig machen In was für einer Welt werden unsere Kinder in 20 oder 40 Jahren leben müssen? Mit welchen Herausforderungen werden sie dann konfrontiert werden? Was benötigen sie an Kompetenzen und Kenntnissen, um in 30 Jahren beruflich erfolgreich und privat glücklich zu sein?

Der internationale Kontext China: Von der „Fabrikhalle der Welt“ und vom Exportweltmeister (2009) zur größten Wirtschaftsmacht der Welt (2025) Indien: Vom „Backoffice der Welt“ zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht (2050) USA, Japan und Europa werden in Relation zu den Schwellenländern an Wirtschafts-kraft und politischem Einfluss verlieren

Die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist abhängig davon, inwieweit der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft gelingt wie „produktiv“ Forschung und Entwicklung sind ob Deutschland in den Zukunftsbranchen wettbewerbsfähig bleibt wie die Rohstoffkrise bewältigt werden wird

Zu geringe Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Rasant abnehmende Erdölreserven

Der Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt zunehmende Konkurrenz der Arbeitgeber um immer weniger Berufsanfänger Fachkäftemangel (2015: 3 Mio., 2030: 5,5 Mio.) Alterung der Arbeitnehmerschaft „Feminisierung“ der Arbeitswelt weniger Arbeiter und Festangestellte, mehr Selbständige viele „prekäre“ Arbeitsverhältnisse

Ein „abwechslungsreicheres“ Arbeitsleben ein- bis mehrmalige „Umschulung“ häufiger Wechsel des Arbeitgebers mehr Mobilität noch weniger „klassische“ Arbeitszeiten lebenslanges Lernen, mehr Spezialisierung Teamarbeit – Projektwirtschaft Vermischung von Berufsarbeit und Privatleben

74% der Unternehmen beklagen mangelnde Ausbildungsreife IHK-Unternehmensbefragung 2010

Deutschland: weniger Hochschul-abschlüsse im OECD-Vergleich

Deutschland: geringe Bildungsausgaben im OECD-Vergleich

Bevölkerungsrückgang...

... regional unterschiedlich

Die Alterung der Bevölkerung Jahr Variante unter 20-Jährige 20- bis 64-Jährige 65-Jährige und Ältere 2008 untere 15,6 Mio. 49,7 Mio. 16,7 Mio. obere 2020 13,6 Mio. 47,6 Mio. 18,7 Mio. 13,7 Mio. 48,1 Mio. 2030 12,9 Mio. 42,2 Mio. 22,3 Mio. 13,2 Mio. 43,5 Mio. 2040 11,8 Mio. 38,3 Mio. 23,7 Mio. 12,4 Mio. 40,5 Mio. 23,9 Mio. 2050 10,7 Mio. 35,7 Mio. 23,0 Mio. 11,5 Mio. 38,7 Mio. 23,4 Mio. 2060 10,1 Mio. 32,6 Mio. 22,0 Mio. 11,0 Mio. 36,2 Mio. 22,9 Mio.

Altenquotient (Anzahl der Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr je 100 Personen im Erwerbsalter) untere Variante (Zuwanderung: 100.000 Personen ab 2014) obere Variante (Zuwanderung: 200.000 Personen ab 2020) Wanderungssaldo Null 2008 33,7 2020 39,2 38,8 39,8 2030 52,8 51,4 54,8 2040 61,9 59,0 65,6 2050 64,4 60,5 69,5 2060 67,4 63,1 72,9 Statistisches Bundesamt: 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung

Konsequenzen der Bevölkerungsalterung Verschiebung des Renteneintrittsalters über das 67. Lebensjahr hinaus niedrigere Renten – höhere Ausgaben für die Grundsicherung „armer“ Rentner höhere Gesundheitskosten, Anstieg der Zahl Pflegebedürftiger (2009: 2,2 Mio., 2040: 3,4 Mio.) höhere Steuern und höhere Beiträge für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung Leistungskürzungen Gefahr eines „Generationenkrieges“

Wandel der Gesellschaft die Mittelschicht könnte weiter schrumpfen viel Individualisierung bei Werten, Einstellungen und Lebensgestaltung; mehr Konfessionslose Konsum zwischen Sparzwängen und Vergnügungssucht; mehr „souveräne“ Kunden 2025: Internet als Unterhaltungsmedium Nummer Eins; Leben in virtuellen Welten und Communi-ties gesündere Lebensführung modernere Wohnungen

Ehe und Familie weniger Familien, mehr Familienformen Veränderungen in der Arbeitswelt erschweren Partnersuche und Familien-gründung labilere Beziehungen weitgehende Delegation der Kindererzie-hung an Kindertageseinrichtungen und Schulen weiterer Bedeutungsverlust der Hausarbeit

Familienzeit versus Kitazeit Alter: 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre Schlaf-dauer: 13 Std. 45 Min. 12 Std. 11 Std. 30 Min. Wachzeit: 10 Std. 15 Min Ganztags-betreuung: 8 Std. Fernseh-zeit: 0 Min. 73 Min. Familien-zeit: 2 Std. 15 Min. 3 Std. 47 Min. 17 Min. ... und in die Familienzeit fallen noch Transport- und Einkaufszeiten oder Zeiträume, in denen sich die Kinder alleine beschäftigen...

Relevante Websites von Martin R. Textor: www. zukunftsentwicklungen Relevante Websites von Martin R. Textor: www.zukunftsentwicklungen.de www.ZukunftWerkstatt.de Zum Weiterlesen: Martin R. Textor: Zukunftsentwicklungen. Norderstedt: BoD 2010, EUR 9,80