Pflege 2020 Das Tätigkeitsprofil der Pflege im nächsten Jahrzehnt

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 Präsentation transkript:

Pflege 2020 Das Tätigkeitsprofil der Pflege im nächsten Jahrzehnt Andreas Westerfellhaus Präsident des Deutschen Pflegerates e.V., Berlin Jura Health Kongress, Dresden Dezember 2011

Die Zukunft bietet Perspektiven- aber… Wie geht es weiter mit einem Berufsgesetz Pflege ? Generalistische Qualifikation ? Berufsrechtliche Regelungen ?  „Das von Rösler ausgerufene Jahr der Pflege neigt sich und zeigt sich wohl lediglich als liberale Sternschnuppe – jeder durfte sich etwas wünschen, aber nichts davon ist bisher eingetreten“, so Höfert enttäuscht. Höfert fasste zusammen, dass Gespräche mit der Bundesregierug geführt worden seien, in denen sich die zentralen Gremien und eben auch der Pflegerat eingebracht hatte, die aber ins Leere führten. Höfert belegte mit Zahlen, dass Pflegestellen weiter abgebaut würden und in dem letzten 10 Jahren durch die Sparpolitik genau die 200.000 Pflegekräfte weniger ausgebildet wurden, die dem System heute schon schmerzlichst fehlen und ergänzt mahnend: „Dass von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag für März 2011 anvisierte Berufsgesetz Pflege lässt weiter auf sich warten!“ Gerade das Berufsgesetz sei von entscheidender Bedeutung, denn daran dem hängen Anerkennung, angemessene Bezahlung und Kompetenzregelung. Höfert verwies auf die vom Pflegerat längst formulierten Forderungen, die bisher keine Beachtung gefunden haben.

Zentrales Thema muss zunächst sein… Frage… Zentrales Thema muss zunächst sein… Wie stelle ich die Versorgung der Menschen in dieser Gesellschaft mit pflegerischen und medizinischen Leistungen zukünftig sicher…??? In seiner Ansprache fuhr er fort mit massiver Kritik an den von Bahr vorgebrachten und mittlerweile verabschiedeten Pflege-Eckpunkten, für die sich die Koalition selbst feiert. „Die Eckpunkte sind die Krönung politischer Wahrnehmungseinschränkung“, so Höfert. Pflegebedürftige ohne Demenz würden komplett vernachlässigt und betrachte man nur eines, der seit Jahren vorliegenden Szenarien für die Neudefinition der Pflegebedürftigkeit, sei das Wissen darüber längst vorhanden, dass mindestens  4 Mrd. Euro mehr benötigt würden, um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Die eine beschlossene Milliarde sei nur eine partikuläre Erhöhung der Finanzausstattung der Pflegeversicherung, nicht aber die dringend erforderliche Lösung, zu der auch die Modifizierung der privaten Absicherungsmöglichkeiten nicht wesentlich beitragen. Außerdem werde die dringliche Implementierung des vorliegenden neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes ausgeblendet. Der Pflegerat beschließt das Jahr 2011, das zwar von Rösler zum Jahr der Pflege ausgerufen, real aber nicht zu diesem wurde, mit deutlichen Forderungen nach einem neuen Berufsgesetz, der gesetzlichen Implementierung eines novellierten Pflegebedürftigkeitsbegriffes, Ausbildunbgsinitiativen und Finanzhierungssicherheit, adäquate Vergütung, Sicherung der Fachkraftquoten, gesetzliche Implementierung der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, Vernetzung der Sozialversicherungssysteme als Beitrag zur Entbürokratisierung, Umsetzung der Forderungen des Sachverständigenmrates im Gesundheitswesen vom 2007 und Pflegekammern in allen Bundesländern. Höfert schließt seine Rede mit einem ausdrücklichen Dank an die Pflegenden, die ihm aufmerksam zuhörten und einem abschließenden deutlichen Appell: „Nehmen wir uns doch die Atomkraftgegner zum Vorbild! Auch wir in der Pflege sollten und müssen so aktiv und engagiert für unsere Aufgaben und Interessen eintreten. Es muss schnell möglich werden, die 1,2 Millionen Pflegenden und die an der Versorgung Alter und Kranker Beteiligten dazu zu bewegen, gemeinsam verantwortlich eine Art Rettungsschirm für alte und kranke Menschen aufzuspannen.“

„Ärzte wollen das Heft in der Hand behalten“ Ärztezeitung 09.03.11 Und hier sind keine Diskussionen hilfreich wie… Zitate: „Ärzte wollen das Heft in der Hand behalten“ Ärztezeitung 09.03.11 „Substitution im Krankenhaus bleibt immer weisungsgebunden“, DKG Bei gleichzeitiger Diskussion um Fachkräftemangel bei den Ärzten und dem Verpassen der Wettbewerbs- Vorteile bei den Schulabsolventen wird … und der Patient kann warten … gleichzeitig wird erwartet, dass die Verweildauer auf ein Minimum sinkt …

Aufgabenallokation für die Pflege (?) Zitate: „KBV erstellt Liste delegierbarer Tätigkeiten – unter Einbeziehung der MFA“ „DKG hält die Substitution ärztlicher Tätigkeiten…für politisch nicht opportun“ „ …es solle die hausärztliche Versorgung ausgehöhlt…und billige pflegerische Leistungen eingekauft werden…(DKG) Hier stellt sich allen Ernstes die Frage, was Übertragung von bisher ärztlichen Tätigkeiten mit billigen pflegerischen Leistungen zu tun hat Die DKG im Hausarztbereich An einigen Orten – außerhalb großer Städte – geht es darum, überhaupt noch eine Versorgung sicher zu stellen Aber eben nicht als Hilfsdienst oder Ersatzdienst, Sondern rechtlich sicher mit konkretem Auftrag, mit konkreter Verantwortung, der eine konkrete Ausbildung vorausgehen muss Und mit konkreten Budgets, die selbstständig zu verwalten, anzuordnen und abzurechnen sind

Aufgabenallokation für die Pflege (?) Zitate: „Pflegekräfte dürfen ärztlich tätig werden – unter Aufsicht des Arztes (21.03.2001, Ärztezeitung) „Substitution und Delegation ärztlicher Tätigkeiten wird es nicht geben. Warum ? Der GBA hat die Begriffe in seiner jetzt verabschiedeten Richtlinie einfach nicht verwendet“

Ärztezeitung 3.10.2011: „…eine Substitution ärztlicher Leistungen kommt für uns nicht in Frage…..tatsächlich suche die Pflege ihrerseits für zukünftig 100.000 akademische Pflegekräfte adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten…“ (KBV Müller) „…die Probleme lösen sich nicht damit, dass akademisierte Pfleger Doktor spielen dürfen…( Kommentar Laschet ÄZ?

G-BA Beschluss vom 20. Oktober 2011 „…Verabschiedung der Richtlinie gemäß 63 (3c) SGB V zu Modellversuchen für die Übertragung von ärztlichen Aufgaben an Pflegefachpersonen…“ Berlin 20. Oktober 2011 – Heute hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Richtlinie gemäß § 63 (3c) SGB V zu Modellversuchen für die Übertragung von ärztlichen Aufgaben an Pflegefachpersonen verabschiedet.Dabei hat sich der Vorschlag des Spitzenverbandes Bund der GKV, der zusammen mit dem Deutschen Pflegerat entwickelt worden war, durchgesetzt.  „Die Entscheidung des G-BA ist ein großer Fortschritt für die Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Deutschland“, sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR). „Wir haben jahrelang darum gekämpft, dass qualifizierte Pflegefachpersonen mit ihrer Kompetenz die Versorgung kranker Menschen verbessern können“, so Westerfellhaus weiter. Wir erwarten vom Bundesministerium für Gesundheit, dass es der Richtlinie keine Hindernisse in den Weg legt. Unsere ärztlichen Kollegen fordern wir auf, gemeinsam in den Modellen zu arbeiten und dann auf der Grundlage der Ergebnisse die Regelversorgung weiterzuentwickeln. Die Richtlinie sieht vor, dass dafür speziell ausgebildete Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger/-innen und Altenpfleger/-innen in Modellen in der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ I und II, Hypertonus, chronischen Wunden oder einer Demenzerkrankung bisher Ärzten vorbehaltene Aufgaben übernehmen können. Bevor die Richtlinie in Kraft tritt, hat das BMG zwei Monate Zeit zur Prüfung. Die Modelle erfordern u.a. eine spezielle Ausbildung und eine Evaluation. Die gesetzliche Grundlage hat das Modellverfahren sehr komplex gestaltet. Deshalb wird es mehrere Jahre dauern, bis nach Beginn von Modellen Ergebnisse vorliegen werden. International ist die Übernahme von ärztlichen Aufgaben an sog. Nurse Practitioner längst bewährte Realität in vielen Ländern. 

G-BA Beschluss vom 20. Oktober 2011 „…speziell qualifizierte Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen / Altenpfleger können im Rahmen von Modellen in der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ I und II, Hypertonus, chronischen Wunden oder einer Demenzerkrankung bisher Ärzten vorbehaltene Aufgaben übernehmen…“

Bis 2020 fehlen140.000 Fachkräfte in der Pflege Und es gilt weiterhin… Studie PWC (PricewaterhouseCoopers / Oktober 2010) Bis 2020 fehlen140.000 Fachkräfte in der Pflege (ohne Altenpflege) oder Pflegekräfte müssen ca. 60 Stunden arbeiten um das Defizit aufzufangen ???

Studie PWC (PricewaterhouseCoopers /September 2011) Analyse Studie PWC (PricewaterhouseCoopers /September 2011) NRW In 2030 fehlen rund 87.200 Fachkräfte im Gesundheitswesen incl. Altenpflege Aktuell fehlen 2.600 Altenpflegekräfte, mit Verdoppelung innerhalb eines Jahres In 2020 ca. 20.000 Bis 2030 ca.38.600

Aktuelle Diskussionen… …Lösungswege über Zuwanderung und Anerkennung von Berufsabschlüssen lösen Verwunderung und Diskussionen aus… -Wer kommt woher und warum ?- Trotz aller Nöte spricht Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) deutliche Worte gegen systematisches Abwerben von Pflegekräften aus dem Ausland: "Jede Pflegekraft aus dem Ausland, die hier arbeiten will, die qualifiziert ist und die Sprache ausreichend beherrscht, ist uns natürlich willkommen, aber ich finde es zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir Pflegekräfte systematisch dort abwerben, wo sie auch gebraucht werden!" Es gehe nicht an, Lücken in die Versorgung anderer Länder zu reißen; man müsse perspektivisch auch international über sinnvolle Kooperationsmodelle nachdenken. Aber vor allen Dingen müssten die Personalressourcen im eigenen Land besser genutzt und ausgebaut werden. Monika Varnhagen, Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit, rückte vergangene Woche das Thema erneut in den Fokus. Sie erklärte, Portugal habe eine gute Pflegeausbildung und das Interesse der Portugiesen an deutschen Arbeitsplätzen in der Pflege sei groß. Ihre Prognose sei es deshalb, in Portugal unter Umständen Fachkräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime finden zu können. Der DPR stellt sich gegen diese Strategie und mahnt die Politik: „Unser vorrangiges Anliegen darf kein Abwerben aus anderen Ländern sein! Wir müssen in erster Linie unsere Ressourcen maximal nutzen lernen! Wir brauchen ab sofort bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Es muss Schluss sein mit dem Vergeuden von Ressourcen und dazu brauchen wir die Politik als aktiven Verhandlungspartner!“

Ausbildungsplatzfinanzierung in der Altenpflege – unsicher Aktuell… Ausbildungsplatzfinanzierung in der Altenpflege – unsicher Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege basierend auf Bedarfsberechnungen aus dem Jahr 2004 DKG und GKV erzielen keine Einigung für eine Finanzierung von Ausbildungsplätzen ab 2012 (§17 a KHG) "Deshalb wird die Landesregierung die im Koalitionsvertrag vereinbarte Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung einführen, um die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege zu erhöhen. Das Land wird für die zusätzlichen Schülerinnen und Schüler die Förderung der Schulkosten übernehmen. Dafür werden wir schon im Haushalt 2012 weitere 2,5 Millionen Euro einplanen", so Steffens weiter. Damit können ab dem nächsten Jahr bis zu 1500 Schülerinnen und Schüler zusätzlich gefördert werden. Derzeit befinden sich in NRW rund 11.800 Alten­pflegeschülerinnen und -schüler in der dreijährigen Altenpflegefachkraft­ausbildung. Das Land finanziert die Ausbildungen in der Pflege mit 34,7 Millionen Euro im Jahr 2011.

KU, September 2011

Zeitsprung…… 2021 – Versorgung der Gesellschaft mit professionellen Pflegeleistungen ist sichergestellt

Auszüge aus einem Vortrag Januar 2021 Pflegekongress in Sachsen-Anhalt… Der DPR hatte noch 2011 das Ziel, die Positionen der Pflegeorganisationen zu koordinieren und deren politische Durchsetzung zu steuern …..

Bundespflegekammer Der Deutsche Pflegerat hat sich im Dezember 2015 umbenannt in Bundespflegekammer 16 Landespflegekammern machten diesen Schritt notwendig !!!

Pflege wurde zum politischen Thema, endlich… (erinnern Sie sich noch an den Auftakt einer Dialogreihe beim Bundesgesundheitsminister Rösler im Dezember 2010 ?) …weil auch die Menschen zunehmend professionelle Pflege benötigten und einforderten…

Rahmenbedingungen erforderten… … die Suche nach Lösungen für eine qualifizierte Versorgungssicherheit von morgen für die Menschen in der Gesellschaft zuzulassen… …Fragen zu stellen und zulassen, welche Berufsgruppe kann welche Leistungen an den Menschen transportieren……. die qualitativ, durchgängig verfügbar, flächendeckend und ökonomisch vertretbar waren…

Rahmenbedingungen erforderten…. musste Fragen stellen und zulassen, welche Berufsgruppe kann welche Leistungen an den Menschen transportieren… … Qualifikationen der Berufsgruppen transparent darzustellen, juristische Fragestellungen zu klären und Qualifikationswege neu zu definieren…

Für die Pflegeberufe bedeutete dieses einen aktiven Umgang mit gesundheitspolitischen Herausforderungen … …vor allem auch die notwendige Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung beim Neuzuschnitt der Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen… 22 22

Für die Pflegeberufe bedeutete der aktive Umgang mit diesen gesundheitspolitischen Herausforderungen… …auch die Absolvierung notwendiger Zusatz- und Weiterqualifikationen, die sich aus einer weiter fortschreitenden Spezialisierung ergaben… 23 23

Für die Pflegeberufe bedeutete der aktive Umgang mit diesen gesundheitspolitischen Herausforderungen … …auch eine eigenständige Gestaltung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege und damit den Anschluss an internationale Standards… 24 24

Neuordnung der Aufgaben = umgesetzt Ergebnisse Die Ergebnisse der berufspolitischen Arbeit können sich somit sehen lassen… Neuordnung der Aufgaben = umgesetzt Studiengängen = Flächendeckend eingeführt Modelle nach § 63(3c) SGB V umgesetzt und evaluiert = mit Erfolg

Die Ergebnisse der berufspolitischen Arbeit können sich sehen lassen… Pflegende diagnostizieren, therapieren, evaluieren Pflegende verordnen auf der Grundlage eigener Budgets Die Pflegeberufe besitzen in der Gesellschaft eine hohe Anerkennung

Die Ergebnisse der berufspolitischen Arbeit können sich sehen lassen… Pflegende steuern Behandlungsprozesse in den Krankenhäusern…. Pflegende steuern Teams mit unterschiedlichen Professionen … Umfragen belegen einen hohen Identifkations- und Zufriedenheitsgrad der Pflegenden in Zusammenhang mit ihren Aufgabenbereichen…

Bundesgesundheitsminister richtet am BMG eine Stabstelle „Pflege“ ein Aktuell… Bundesgesundheitsminister richtet am BMG eine Stabstelle „Pflege“ ein (Pressemitteilung vom 26.10.2021)

Wir konnten entwickeln… Ergebnisse Wir konnten entwickeln… …Strategien zur Nachwuchsgewinnung für einen qualifizierten Berufsnachwuchs … eine Anpassung unserer Berufsausbildung an die Anforderungen von heute und morgen

Ergebnisse Wir haben entwickelt… Ein einheitliches Berufsgesetz Pflege, verbunden mit klar resultierenden Aufgabenprofilen

Wir haben weiter entwickelt… Ergebnisse Wir haben weiter entwickelt… … akademische Lehr- und Weiterbildungsangebote … attraktive Rahmenbedingungen, unter denen eine professionelle Berufsausübung möglich ist

Wir haben strukturierte Maßnahmen entwickelt zur… Ergebnisse Wir haben strukturierte Maßnahmen entwickelt zur… Rückgewinnung von BerufsaussteigerInnen Implementierung von Maßnahmen zur „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ Reduzierung von Teilzeitbeschäftigungen Flächendeckenden Umsetzung von Maßnahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements u.v.a.m.

Ergebnisse Wir haben erreicht… Die Abschaffung bürokratischer Hemmnisse und künstlicher Trennlinien zwischen den Versorgungsstrukturen vor allem SGB V und SGB XI

Wir haben durchgesetzt… Ergebnisse Wir haben durchgesetzt… gesetzliche Grundlagen, die zur Übernahme eigenverantwortlicher Tätigkeiten befähigen, versehen mit dem Grundsatz „wer Eigenverantwortung aus einer definierten Qualifikation und Profession übernimmt muss diese auch honoriert bekommen“

Der wichtigste Erfolg war ……. dass es sich für jeden Einzelnen von uns ausgezahlt hat als Menschen in dieser Gesellschaft für ein tragfähiges Gesundheitssystem von morgen für unseren Beruf….

Wir haben dieses aber nur erreicht, weil…. Sie uns, als Ihre berufspolitischen Vertreterinnen und Vertreter – in den Verbänden und im Deutschen Pflegerat den Rücken gestärkt haben… durch Ihre persönliche fachliche Expertise durch Ihr Engagement in Verbänden und Institutionen durch Ihre Mitgliedschaft in Verbänden und Ihre finanzielle Unterstützung die Registrierung beruflich Pflegender war ein wichtiger Meilenstein….

Wir haben viel erreicht… Was 2011 noch utopisch klang…….. Ergebnisse Wir haben viel erreicht… Was 2011 noch utopisch klang…….. Viel liegt noch vor uns…….. Unseren Berufsangehörigen –uns allen - kommt weiterhin eine hohe Verantwortung zu

Aufbruch in die Zukunft Die 1,3 Millionen Beschäftigen im Pflege- und Hebammenwesen - die mit Abstand größte Berufsgruppe im deutschen Gesundheitssystem – beweist durch die Arbeit der Bundes- und den Landespflegekammern, dass sie sich aktiv den Herausforderungen der Zukunft stellt, um sie mitgestalten zu können