„Die Religion hat mit dem Himmel und der Erde zu tun…jede Religion, die sich um die Seelen der Menschen, aber nicht um die Elendsviertel und ihre Wirkung, um die erstickenden wirtschaftlichen Verhältnisse und die lähmenden sozialen Bedingungen sorgt, ist trocken und unfruchtbar wie Staub“ …so der 27-jährige Pastor der baptistischen Dexter-Kirche in Montgomery/Alabama bei einem seiner ersten Auftritte.
Coretta Scott King erzählt in „Mein Leben mit Martin Luther King: “Obwohl siebzig Prozent der Fahrgäste Schwarze waren, wurden diese wie Vieh behandelt… Die vorderen Plätze aller Busse waren für die Weißen reserviert. Selbst, wenn sie nicht besetzt und hinten alles überfüllt war, mußten die Neger hinten stehen für den Fall, daß Weiße zusteigen könnten; und waren die Vordersitze besetzt, und es stiegen noch Weiße zu, dann wurden die Schwarzen im hinteren Teil gezwungen, ihnen Plätze abzutreten. Außerdem … mußten Neger ihr Fahrgeld vorn im Bus entrichten, dann aussteigen, zur hinteren Tür gehen und wieder einsteigen. Manchmal fuhr der Bus ohne sie fort, nachdem sie schon bezahlt hatten. Dies widerfuhr älteren Leuten oder schwangeren Frauen, bei schlechtem und bei gutem Wetter und galt unter Fahrern als großer Spaß. Häufig beschimpften die weißen Busfahrer ihre Fahrgäste, nannten sie Nigger, schwarze Kühe oder schwarze Affen. Man stelle sich vor, wie etwa einem Schwarzen zumute war, der mit seinem Sohn Bus fuhr und derart behandelt wurde.“
Coretta Scott King